Schlagwort-Archive: Krebs

Berührend, intensiv und perspektivenerweiternd:

„Sick of it – Statements einer Sterbenden“

Neuer WDR-Podcast mit Franziska Knost ab 18. November 2021 unter anderem in der ARD Audiothek

Das Foto zeigt die krebskranke Franziska Knost. 
© WDR/mauritius images
© WDR/mauritius images

Seit 20 Jahren lebt Franziska Knost aus Köln mit Krebs. Sie trägt eine seltene Gen-Mutation in sich, die diverse Krebserkrankungen begünstigt. Drei verschiedene Arten hat die freiberufliche Sprecherin und Producerin in ihrem bisherigen Leben durchgemacht, nun steht fest: Die vierte wird sie nicht überleben. Die 41jährige Mutter eines 14jährigen Sohnes hat beschlossen, ihre Krankheitsgeschichte öffentlich zu machen, dies aber auf ungewöhnliche Art: Anstatt Mut-Mach-Mantras auszurufen oder eine persönliche Bucket-List zu erstellen, wie sie die noch verbleibende Zeit gestalten möchte, hat sie sich für einen eigenwilligen Weg entschieden: „Let’s do a Fuck-it-List!“. Aus der Perspektive einer sterbenskranken Frau hinterfragt sie auf ungeahnt offene und gleichzeitig humorvolle Art gesellschaftliche Kategorien sowie unsere eigenen Ansprüche und fordert uns auf, die persönliche Bucket-Liste radikal zu redigieren – auch ohne Todesdrohung im Nacken.

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Tausende Krebsfälle bleiben wegen Corona unentdeckt

Brustkrebs-Patientinnen besonders stark betroffen

Die Grafik zeigt, dass 2020 weniger Krebsoperationen infolge der Pandemie stattgefunden haben.

Berlin, 3. Mai 2021 – Aufgrund der Corona-Pandemie werden tausende Krebserkrankungen in Deutschland zu spät oder gar nicht entdeckt. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Barmer, die die Anzahl größerer Operationen bei neun häufigen Krebserkrankungen während der Corona-Pandemie mit den passenden Zeiträumen aus den Vorjahren verglichen hat. So lag die Zahl der Eingriffe von April bis Juni vergangenen Jahres 16,7 Prozent unter denen der Vergleichszeiträume der Jahre 2017 bis 2019. Bei Brustkrebs, Mast- und Dickdarmkrebs betrug das Minus sogar mehr als 20 Prozent. In der ersten Corona-Welle dürften damit etwa 2.600 Krebserkrankungen unentdeckt geblieben sein, darunter fast 1.600 Brustkrebsfälle. „Dass viele Patientinnen und Patienten Vorsorgeuntersuchungen meiden und damit Krankheiten später erkannt werden, ist eine weitere gravierende Folge der Corona-Pandemie. Das ist bei Krebs umso dramatischer, weil er im Frühstadium am besten therapierbar ist. Deshalb ist es immens wichtig, dass die gängigen Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden“, sagt Prof.  Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Die Pandemie solle niemanden von Früherkennungsuntersuchungen abhalten, denn in Arztpraxen würden strenge Hygiene-Regeln gelten.

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Von der Corona-Impfung bald auch zur Behandlung von Krebs?

Eine wissenschaftliche Spitzenleistung in der Gentechnik

Sternstunden der Wissenschaft - Buchcover

Die Trump-Administration, große Teile des US Kongresses, der brasilianische Präsident, der größte Teil der deutschen AfD und bedeutende Teile der schweizerischen SVP haben in der Covid-Krise aktiv wissenschaftsbasierte Schutzmaßnahmen für Gesundheit und Sicherheit untergraben, wissenschaftliche Erkenntnisse beiseitegeschoben und zu vielen Anlässen immer wieder die wissenschaftlichen Integrität an sich in Frage gestellt. Doch sind die kürzlich erzielten Erfolge bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus nichts weniger als einer der größten Triumphe der Wissenschaften der letzten Jahre. Die Entwickler des Impfstoffes BNT162b2 der deutschen Firma BioNTech, das deutsch-türkische Ehepaar Ugur Sahin und Özlem Türeci, wurden 2020 sogar zur «Financial Times Person des Jahres» gewählt. Es war nur das zweite Mal in der 50-jährigen Geschichte dieser Auszeichnung, dass diese an einen Wissenschaftler/eine Wissenschaftlerin ging (im Jahr 2000 ging sie an den amerikanischen Biotechnologen Craig Venter, und 1999 ging die Auszeichnung «Financial Times Person des Jahrhunderts» an den Mathematiker und Computer-Pionier John von Neumann). BioNTech arbeitete für die Entwicklung, Logistik, Finanzen, die Überwachung der klinischen Studien und für die Herstellung mit der US Firma Pfizer zusammen (in den US Medien wird fälschlicherweise oft vom «Pfizer-Impfstoff» gesprochen, doch Pfizer ist nur Lizenznehmer und in China gar nicht dabei, denn dort wurde die Lizenz für Vertrieb und Herstellung von der chinesischen Firma Fosun erworben). Nichtsdestotrotz herrscht in der Bevölkerung eine breite Skepsis gegenüber dem Impfstoff, was Anlass sein soll, diesen Impfstoff einmal genauer zu betrachten.

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Neuer Wirkstoff hemmt das Wachstum von Krebszellen

Die Hemmung der Genaktivität in Mitochondrien von Mäusen stoppt das Wachstum von Krebszellen

Schematische Darstellung des POLRMT-Inhibitor-Komplexes.
© Hauke S. Hillen
Schematische Darstellung des POLRMT-Inhibitor-Komplexes. © Hauke S. Hillen

Ein neu entwickelter Wirkstoff hungert Krebszellen aus, indem er das Ablesen der genetischen Information der Mitochondrien verhindert. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für Biologie des Alterns, des Stockholmer Karolinska Instituts und der Universität Göteborg berichten in einer Studie, dass die chemische Verbindung auch Potential für die Krebstherapie bei Menschen haben könnte.

Mitochondrien versorgen unsere Zellen mit Energie und Bausteinen, die für die normale Funktion von Geweben und Organen unerlässlich sind. Lange Zeit ging man allerdings davon aus, dass das Wachstum von Krebszellen weniger stark vom Beitrag der Mitochondrien abhängt. Diese seit langem bestehende Lehrmeinung wurde jedoch in den letzten Jahren zunehmend in Frage gestellt. Besonders Krebsstammzellen sind in hohem Maße vom mitochondrialen Stoffwechsel abhängig. Aufgrund der zentralen Rolle der Mitochondrien für die normale Gewebefunktion und weil Medikamente, die auf die Mitochondrienfunktionen abzielen, normalerweise sehr toxisch sind, hat es sich bisher als schwierig erwiesen, Mitochondrien im Rahmen der Krebsbehandlung gezielt anzugreifen.

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Krebs bekämpfen mit biologischen Schaltkreisen

Die Freiburger Forscherin Barbara Di Ventura erhält den mit zwei Millionen Euro dotierten ERC Consolidator Grant

Die Freiburger Forscherin Barbara Di VenturaFoto: Jürgen Gocke
Die Freiburger Forscherin Barbara Di Ventura ©Foto: Jürgen Gocke

Freiburg, 09.12.2020 Es ist einer der renommiertesten Preise für europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Die Freiburger Ingenieurin und Biologin Prof. Dr. Barbara Di Ventura erhält für ihr Forschungsvorhaben einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Die Auszeichnung ist mit zwei Millionen Euro dotiert. Mit ihrem Projekt „InCanTeSiMo – Intelligent cancer therapy with synthetic biology methods“ will Di Ventura auf der Basis von Methoden aus der synthetischen Biologie eine neuartige Krebstherapie entwickeln. Dafür wird ihre Forschungsgruppe Netzwerke aus synthetischen Proteinen zusammensetzen, die über molekulare Transportvehikel in menschliche Krebszellen eingeschleust werden können. Diese Netzwerke, auch biologische Schaltkreise genannt, könnten erkennen, ob eine Zelle an Krebs erkrankt ist und diese von innen abtöten.

„Ein Nachteil der gängigen Chemotherapien gegen Krebserkrankungen ist, dass sie meist im ganzen Körper und nicht ausschließlich am Tumor und den Krebszellen selbst wirken“, betont Di Ventura. Sie will eine Therapieform entwickeln, die nur Krebszellen betrifft und das restliche Gewebe schont. Ein weiterer Vorteil der neuen Methode: Wenn die Schaltkreise mit lichtempfindlichen Bestandteilen versehen werden, ließe sich die Wirkung zeitlich gesteuert mit Licht auslösen. „Damit ließe sich die Therapie gezielter und flexibler einsetzen“, sagt die Forscherin. „Im Laufe des Projekts wollen wir herausfinden, ob diese Idee realisierbar ist.“

Seit 2017 ist Barbara Di Ventura Professorin für biologische Signalforschung an der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg und bei BIOSS – Centre for Biological Signalling Studies. Seit 2019 ist sie zudem Mitglied im Exzellenzcluster CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies. Di Venturas Fokus liegt auf der Optogenetik. Diese Technik der synthetischen Biologie verwendet Licht, um Signale in Zellen zu steuern. Solche „Control-of-Function“-Anwendungen entwickelt sie gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe, um die Dynamik von so genannten Transkriptionsfaktoren zu untersuchen. Das sind Proteine, die das Auslesen von Genen in der Zelle steuern. Di Venturas Anwendungen ermöglichen es, die Funktionen in Signalwegen und Netzwerken innerhalb von Zellen und Organismen besser zu verstehen. Im Exzellenzcluster CIBSS erforscht sie insbesondere den Signalweg des Transkriptionsfaktors NF-κB, der wichtige Aufgaben in der Immunantwort und der Programmierung des Zelltodes übernimmt.

Barbara Di Ventura hat Technische Informatik an der Universität La Sapienza in Rom/Italien studiert. 2007 wurde sie am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg im Bereich der synthetischen Biologie promoviert. Von 2007 bis 2011 war Di Ventura Postdoktorandin am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg. Danach leitete sie die Arbeitsgruppe für synthetische Biologie am dortigen BioQuant-Zentrum.

Mehr Informationen zu Barbara Di Ventura und der Arbeit ihrer Gruppe

BIOSS – Centre for Biological Signalling Studies

CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies

Patiententag Onkologie: „Gemeinsam gegen Krebs“

Am 19. Oktober 2019 geben Experten des Universitätsklinikums Freiburg einen Überblick über psychosoziale Beratungsangebote und Präzisionsmedizin in der Krebstherapie / Führungen durch das Interdisziplinäre Tumorzentrum

Patiententag: Gemeinsam gegen Krebs. Programmflyer der Uniklinik Freiburg

40 Jahre Tumorzentrum Freiburg – CCCF und zehn Jahre Psychosoziale Krebsberatungsstelle: Die beiden Einrichtungen des Universitätsklinikums Freiburg vereinen viele Jahre an Erfahrung, Wissen sowie Austausch im Kampf gegen Krebs und feiern dies mit mehreren Veranstaltungen. Das Tumorzentrum Freiburg – CCCF am Universitätsklinikum Freiburg lädt am

Samstag, 19. Oktober 2019
von 9 Uhr bis 15.30 Uhr
im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik, Hugstetter Straße 55 in Freiburg

zum Patiententag „Gemeinsam gegen Krebs“ ein. Die Veranstaltung richtet sich an Betroffene, Angehörige und Interessierte. Der Besuch des Patiententages ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Vormittags blicken Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Psychosozialen Krebsberatungsstelle auf die letzten zehn erfolgreichen Jahre zurück, stellen ihre Arbeit vor und beantworten Fragen aus dem Publikum. Ebenso werden Vertreter von Selbsthilfegruppen und der Lehrstuhl für Selbsthilfeforschung über ihre Aktivitäten berichten. Nachmittags sprechen sieben ausgewiesene Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Freiburg laienverständlich über neueste Formen der Präzisionsmedizin gegen Krebs, darunter beispielsweise Immun- und Strahlentherapie sowie Schlüsselloch-Operationen. Im Anschluss haben interessierte Gäste die Möglichkeit zu Rundgängen durch das neue Interdisziplinäre Tumorzentrum (ITZ) des Universitätsklinikums Freiburg.

Hier finden Sie das vollständige Programm des Patiententags: https://www.uniklinik-freiburg.de/uploads/tx_aspresse/Flyer-Patiententag_CCCF_2019.pdf

Seit zehn Jahren ein offenes Ohr

Die Psychosoziale Krebsberatungsstelle am Tumorzentrums Freiburg – CCCF unterstützt Patientinnen und Patienten sowie Angehörige beispielsweise bei finanziellen, beruflichen sowie verwaltungstechnischen Problemen. Gesprächsgruppen, kunst- und musiktherapeutische Angebote helfen bei der Auseinandersetzung mit der Erkrankung. „Bei uns finden Betroffene schnelle und unbürokratische Hilfe – so ist niemand mit der enormen Belastung einer Krebserkrankung allein gelassen“, fasst Dr. Alexander Wünsch, Leiter der Psychosozialen Krebsberatungsstelle, seine Arbeit zusammen.

40 Jahre onkologische Spitzenmedizin

Bereits im Jahr 1979 wurde das Comprehensive Cancer Center am Universitätsklinikum Freiburg gegründet. 2007 zeichnete die Deutsche Krebshilfe das Tumorzentrum Freiburg – CCCF als eines der ersten onkologischen Spitzenzentren in Deutschland aus. Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen profitieren von modernsten, interdisziplinären Therapieansätzen und Erkenntnissen aus der Krebsforschung. Bereits am Donnerstag, 17. Oktober 2019 und Freitag, 18. Oktober 2019 lädt das Tumorzentrum Freiburg – CCCF interessierte Ärztinnen und Ärzte zum Wissenschaftlichen Symposium unter dem Motto „Celebrate 40 Years Cancer Center Freiburg“ im Historischen Kaufhaus Freiburg (Münsterplatz 24, 79098 Freiburg) ein. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch erforderlich.

Hier finden Sie weitere Informationen zum wissenschaftlichen Programm: www.uniklinik-freiburg.de/celebrate40yearscancercenterfreiburg/registration.html

Im Grenzland zwischen Gesundheit und Krankheit

Beim Tanz-Theaterprojekt „Grenzland“ setzen sich Männer unterschiedlichen Alters tänzerisch mit dem Thema Krebs auseinander

Die Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie am Universitätsklinikum Freiburg finanziert die Produktion

Bei dem Tanztheaterprojekt „Grenzland“ erforscht eine Gruppe Männer unterschiedlichen Alters das Grenzland zwischen Gesundheit und Krankheit, zwischen Bangen und Hoffen, zwischen Alltag und Ausnahmesituation. 
Bildrechte: Theater Freiburg / Britt Schilling

Zwischen Gesundheit und Krankheit, Bangen und Hoffen, Alltag und Ausnahmesituation: Die Diagnose Krebs bringt für viele Betroffene und deren Angehörige scheinbar widersprüchliche Gefühle mit sich. Diese Grenzerfahrungen zwischen Gesundheit und Krankheit erforschen Männer unterschiedlichen Alters in der neuen Tanz- und Theaterproduktion „Grenzland“ des Theaters Freiburg.

Premiere feiert das Stück 
am Samstag, 1. Juni 2019 um 19 Uhr 
im Werkraum des Theaters Freiburg. 

Informationen zu weiteren Aufführungsterminen am 2., 22. und 23. Juni sowie am 13. und 14. Juli finden Sie hier

„Grenzland“ ist die Fortführung der beliebten Vorgängerproduktion „Die Krone an meiner Wand“, bei der sich Frauen verschiedenen Alters mit und ohne Krebs tänzerisch mit der Erkrankung auseinandersetzten. Künstlerisch geleitet wird das Projekt von Gary Joplin und Monica Gillette. „Die Krone an meiner Wand“ wird ab Samstag, 5. Oktober 2019 wieder aufgenommen und im Wechsel mit „Grenzland“ gezeigt. Weitere Informationen gibt es unter: www.theater.freiburg.de 

Sowohl „Grenzland“ als auch die „Krone an meiner Wand“ werden von der Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie mit 200.000 Euro finanziert. „Die kreative Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen hilft nicht nur den Tanzenden bei der Krankheitsbewältigung, sondern sensibilisiert auch das Publikum für die Sorgen und Ängste von Krebserkrankten. Wir freuen uns, auch in dieser Spielzeit wieder ein so wichtiges Projekt fördern zu können, und hoffen, dass ‚Grenzland‘ an den Erfolg der Vorgängerproduktion anknüpfen kann“, sagt Prof. Dr. Dieter Marmé, Vorstand der Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie am Universitätsklinikum Freiburg.

Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Tumorzentrum des Universitätsklinikums Freiburg, dem Freiburger Theater, der Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie sowie dem Verein Jung und Krebs umgesetzt. 

Die Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie am Universitätsklinikum Freiburg hat sich dem Kampf gegen Krebs verschrieben, indem sie patientenzentrierte Krebsforschung unterstützt und innovative Forschungsprojekte fördert. Ihr erklärtes Ziel ist es, mit Hilfe von Spenden einen Beitrag zur Entwicklung neuer Verfahren in der Krebstherapie zu leisten, damit möglichst viele Patienten in ihrer Lebensqualität von den Ergebnissen profitieren. Dieses und weitere Projekte der Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie können durch Spenden oder eine Rebpatenschaft unterstützt werden.

Spendenkonto: 
Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie 
Konto 1 555 200, Commerzbank Freiburg, BLZ 680 400 07 
IBAN DE 19 6804 0007 0155 5200 00 
SWIFT/BIC COBADEFFXXX

Wer Freundschaften pflegt, hat mehr vom Leben

Einsamkeit – Die unbekannte Krankheit

Immer mehr Menschen leben in Deutschland alleine

Cover Einsamkeit Aktuell sind es rd.17 Millionen, die in Single-Haushalten leben, so Manfred Spitzer in seinem neuen Buch „Einsamkeit“. Tendenz steigend, da sich immer mehr langjährige Ehepaare und Partnerschaften im fortgeschrittenen Alter trennen.

Allein zu leben, muss nicht gleich Einsamkeit bedeuten. Man kann auch einsam unter vielen Menschen sein, das belegen zahlreiche Studien. Seit 1980 wird mit einem an der UCLA entwickelten Fragebogen von Wissenschaftlern die soziale Isolation erfasst. Die Ergebnisse sind in zahlreiche Studien eingeflossen.

Manfred Spitzer stellt in seinem Buch die Behauptung auf, dass sich jeder zehnte Mensch in Deutschland einsam fühlt. Und er behauptet gar, dass Einsamkeit erblich, ansteckend und tödlich sei.

Nach der „Selbstfindungs-Ära“ ist nun die „Selfie-Ära“ angebrochen. Sich selbst für den Nabel der Welt zu halten, hat in den letzten Jahren stark zugenommen, stellt auch Manfred Spitzer fest. Das Smartphone mit seinen vielen Möglichkeiten, beflügelt den Narzissmus vieler junger Menschen. Tausende von Likes und Shares suggerieren den Selbstdarstellern, dass sie nicht nur beliebt sind, sondern sogar geliebt werden. Damit ist die Selbsttäuschung perfekt. Aber was passiert, wenn plötzlich das Interesse von Followern und Friends weg ist? Kommt dann die große Einsamkeit in Form eines schwarzen Lochs?

Einsamkeit wird vor allem von jüngeren und älteren Menschen erlebt. Menschen zwischen 25 und 55 Jahren sind eher selten betroffen. Besonders einsam sind unverheiratete Männer, dann folgen unverheiratete Frauen. Verheiratete Männer fühlen sich nur selten einsam, während verheiratete Frauen häufiger angaben, einsam zu sein.

Ältere, alleinlebende Menschen sind einsam, weil Verwandte und Freunde oft schon verstorben sind. Neue Bekannt- oder gar Freundschaften entstehen extrem selten. Manfred Spitzer sagt, wer einsam ist, erkrankt häufiger an Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depression und Demenz.

Manche Journalisten haben Spitzer mit seinen Thesen fast schon zum Feind erklärt. Man kann sagen, dass Spitzer provoziert und da und dort auch etwas verbissen wirkt. Aber müssen deshalb seine Thesen falsch sein?

Wenn Manfred Spitzer das Internet und die Nutzung von Smartphones und Tablets schon im Kleinkindesalter anprangert, sollten wir vielleicht darüber nachdenken, wie weit er damit Recht hat.

Eltern, die permanent ihre Mails checken und in den „sozialen Netzwerken“ unterwegs sind, lehnen Spitzers Aussage, dass das Internet dumm und abhängig macht, strikt ab.

Im Gehirn-Scanner wurde von verschiedenen Wissenschaftler*innen nachgewiesen, dass Schmerz und Einsamkeit im gleichen Bereich der Gehirnrinde verarbeitet werden. Dies könnte die Erklärung dafür sein, dass Einsamkeit auch krank machen kann.

Es gibt einen Unterschied zwischen gefühlter Einsamkeit und sozialer Isolation. Man kann durch die Beschäftigung mit dem Smartphone in einem vollbesetzten Straßencafé keinerlei Einsamkeit verspüren, ist aber dennoch in einer gewissen sozialen Isolation. Erst wenn das Smartphone außer Betrieb ist, und der Blick auf die anderen Menschen fällt, die ihrerseits auf ihr Smartphone schauen, beginnt der Moment, an dem sich Einsamkeit spüren lässt.

Mein persönliches Fazit lautet: Es lohnt sich, das Buch zu lesen, selbst dann, wenn man mit der einen oder anderen Aussage nicht ganz einverstanden ist.

Manfred Spitzer

Einsamkeit, Die unbekannte Krankheit

Hardcover mit Schutzumschlag, 320 Seiten

978-3-426-27676-1, € 19,99 / ebook € 17,99

Nachfolgend einige Links zu Rezensionen in anderen Medien:

mdr Kultur:

https://www.mdr.de/kultur/themen/sachbuch-der-woche-manfred-spitzer-einsamkeit-die-unerkannte-krankheit-100.htmlhttps://www.mdr.de/kultur/themen/sachbuch-der-woche-manfred-spitzer-einsamkeit-die-unerkannte-krankheit-100.html

Spiegel Online:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/manfred-spitzer-ueber-einsamkeit-an-allem-ist-das-internet-schuld-a-1197453.html

Deutschlandfunk Kultur:

http://www.deutschlandfunkkultur.de/manfred-spitzer-einsamkeit-die-unerkannte-krankheit-soziale.950.de.html?dram:article_id=412349

merkur:

https://www.merkur.de/leben/gesundheit/manfred-spitzer-ueber-krankheit-einsamkeit-zr-9666140.html

SZ:

http://www.sueddeutsche.de/leben/ende-der-einsamkeit-anleitung-zum-alleinsein-1.3921781?reduced=true

 

 

Seminarreihe „Ernährung und Krebs“

Ernährung unter Chemotherapie – Was tut mir gut?

Seminarreihe Ernährung und KrebsPatientenveranstaltung aus der Seminarreihe „Ernährung und Krebs“ an der Universitäts-Frauenklinik Freiburg am 6. Februar 2018

Für Krebspatienten hat eine gesunde und ausgewogene Ernährung einen besonderen Stellenwert: Sie kann die Lebensqualität steigern. Um über gute Ernährung während einer Krebserkrankung zu informieren, veranstalten das Gesundheitszentrum für Frauen und die Elternschule des Universitätsklinikums Freiburg die Seminarreihe „Ernährung und Krebs“.

Während der Chemotherapie können Appetit, Geschmackswahrnehmung und die Lust am Essen verändert sein. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Doch was hilft dagegen? Was gibt es zu beachten und wie kann man sich etwas Gutes tun? Zu diesem Thema findet am Dienstag, 6. Februar 2018, von 18 Uhr bis 20 Uhr in Raum Erxleben in der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg, Hugstetter Str. 55 in Freiburg, eine Patientenveranstaltung statt.

Eine Anmeldung vorab ist nicht notwendig. Die Teilnahme an dem Seminar kostet pro Vortrag 5 Euro.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier

Flyer_-KrebsundErnährung_10-2017-I_04

Medizin trifft Technologie

Die Therapien von morgen beginnen heute“

Medizin trifft TechnologiePublikumsveranstaltung mit acht Kurzvorträgen zu Zukunftstrends aus dem Schnittfeld von Medizin und Technologie / Experten von Universitätsklinikum Freiburg, Universitäts-Herzzentrum Freiburg · Bad Krozingen und Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Wie sieht die Medizin von morgen aus? Und was ist dank technologischer Fortschritte schon heute möglich? Acht Referentinnen und Referenten des Universitätsklinikums Freiburg, des Universitäts-Herzzentrums Freiburg · Bad Krozingen und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg geben am Samstag, 7. Oktober 2017, ab 15.30 Uhr, vor interessiertem Publikum Einblicke in ihre Forschung und in die Entwicklung neuer Behandlungsansätze. In jeweils zehnminütigen Vorträgen werden die Experten unter anderem darüber berichten, wie die Krebsdiagnostik der Zukunft aussehen könnte, wie sich mit elektrischen Impulsen im Gehirn Krankheiten behandeln lassen und wie Menschen eines Tages gesund zu Mond und Mars gelangen könnten. Durch das Programm führt die SWR-Moderatorin Kristin Haub. Die rund zweistündige Veranstaltung findet in der Lutherkirche, Friedrich-Ebert-Platz in Freiburg, statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Vortragsthemen und Referenten

Den Krebs im Blut aufspüren

Krebs ist nicht gleich Krebs. Je besser die Ärzte den Tumor kennen, desto besser kann er behandelt werden. Bisher mussten Ärzte dafür Gewebeproben nehmen. „Liquid Biopsy“ oder Flüssigbiopsie heißt ein neues Verfahren, mit dem Ärzte Krebszellen im Blut aufspüren und untersuchen können. So lässt sich im Idealfall die Therapie besser auf den Tumor abstimmen und überwachen, wie gut sie anschlägt.

Prof. Dr. Nikolas von Bubnoff ist Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Freiburg. 2015 richtete er den ersten internationalen Kongress zu „Liquid Biopsy“ aus.

Gesund zu Mond und Mars

Was passiert mit unserem Körper in der Schwerelosigkeit? Warum schwinden bei Astronauten Muskeln und Knochen? Und wie lässt sich das verhindern? Vor langen Reisen ins All, etwa zum Mars, müssen solche Fragen geklärt sein. Dr. Ramona Ritzmann erforscht dies unter anderem in Parabelflügen, bei denen mehrfach für einige Sekunden Schwerelosigkeit herrscht. Mit ihrer Weltraum-assoziierten Forschung sucht sie auch nach Wegen, um alten Menschen oder Patienten nach langer Bettlägerigkeit zu helfen.

Dr. Ramona Ritzmann ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Sie war in der Endauswahl zu Deutschlands erster Astronautin.

Fühlende Prothesen

Moderne Prothesen für Hände und Beine sind schon heute technisch ausgeklügelte Systeme. Doch künftig sollen Betroffene mit ihnen sogar fühlen und sie per Gedanken ansteuern können. Doch wie lassen sich Technik und Nervensystem verbinden, ohne dass eine Seite langfristig Schaden nimmt? Wie dies unter anderem mit ultradünnen Kunststoffen gelingen könnte, erforscht Paul Cvancara.

Paul Cvancara ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Biomedizinische Mikrotechnik (Leiter: Prof. Dr. Thomas Stieglitz) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.

Genchirurgie – Präziser Eingriff ins Erbgut

Kranke Gene schnell und präzise ersetzen: Am Institut für Transfusionsmedizin und Gentherapie arbeiten Forscher intensiv daran, mit Hilfe von Genscheren zukünftig Krebs, Erbkrankheiten oder HIV heilen zu können. Wie funktionieren Genscheren? Welche Möglichkeiten bieten derartige Therapien schon heute und wie wird sich die Medizin durch sie in den nächsten zehn Jahren verändern?

Prof. Dr. Toni Cathomen ist seit 2012 Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin und Gentherapie des Universitätsklinikums Freiburg.

Mit der Datenbrille in den OP der Zukunft

Vom Beginn der Endoskopie vor 200 Jahren bis zur robotischen Chirurgie: die Fortschritte in der modernen Chirurgie sind untrennbar mit dem technischen Fortschritt verbunden. Auch die Technologie der „Augmented reality“ (AR) oder ‚Erweiterten Realität‘, bietet für Chirurgen großes Potenzial. Damit ließen sich zum Beispiel Magnetresonanzbilder direkt in die Datenbrille des Operateurs einspielen, so dass ein noch präziserer Eingriff möglich wird. Derartige Verfahren sollen die Patientenversorgung im Operationssaal der Zukunft deutlich verbessern.

Dr. Dominik Schöb ist Forschungsgruppenleiter in der Sektion für Urotechnologie (Leitung: Prof. Dr. Dr. Arkadiusz Miernik) an der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Freiburg.

Impulse fürs Gehirn

Sie wird schon lange bei Parkinson angewendet und ist auch bei schwerster Depression sehr erfolgreich: die Tiefe Hirnstimulation. Dabei wird mit feinsten Elektroden ein präzise festgelegter Bereich im Gehirn stimuliert. Bislang ging man davon aus, dass einzelne Zentren im Gehirn aktiviert werden müssen. Doch neueste nicht-invasive Bildgebungsmethoden zeigen, dass große, über das Gehirn ausgebreitete Netzwerke für die Entstehung derartiger Krankheiten verantwortlich sind. Dieses Wissen könnte noch wirksamere Therapien für Krankheiten des Gehirns ermöglichen.

Prof. Dr. Volker A. Coenen ist Leiter der Abteilung Stereotaktische und Funktionelle Neurochirurgie der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Freiburg.

Mit CARL zurück ins Leben

Die Chance, einen Herz-Kreislaufstillstand zu überleben, liegt selbst im Krankenhaus nur bei 20 Prozent. Denn der Körper wird gleich doppelt geschädigt: zunächst durch den Sauerstoffmangel. Doch auch der Sauerstoff selbst ist gefährlich. Kehrt er nach erfolgreicher Reanimation ins Körpergewebe zurück, entstehen hochgiftige Stoffe, die oft zum Tod des Patienten oder zu einer schweren Hirnschädigung führen. Mit dem neuartigen Verfahren „CARL“ haben Freiburger Ärzte und Ingenieuren einen Weg gefunden, diese Schäden zu vermeiden.

Prof. Dr.-Ing. Christoph Benk ist leitender Kardiotechniker an der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitäts-Herzzentrum Freiburg ∙ Bad Krozingen.

Ersatzgewebe aus dem Labor

Prof. Dr. Bernd Rolauffs ist Professor für Gewebeersatzforschung an der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg