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Leben retten Plakatansicht

Darmspiegelung kann Leben retten

Am 22. September 2018 findet ein öffentlicher Vortrag zum Thema Darmspiegelung statt

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Was passiert bei einer Darmspiegelung? Und warum spielt sie so eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von Erkrankungen wie Darmkrebs? Diese und weitere Fragen beantwortet PD Dr. Arthur Robert Schmidt, Ärztlicher Leiter der Interdisziplinären Gastrointestinalen Endoskopie der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg, am

Samstag, 22. September 2018, um 11.15 Uhr
im Kollegiengebäude I (Hörsaal 1199)
Platz der Universität 3, Universität Freiburg  

in einem öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Leben retten mit der Darmspiegelung“. Der Internist und Gastroenterologe erklärt unter anderem, wie eine Darmspiegelung abläuft, welche Veränderungen des Darms Mediziner bei der Untersuchung erkennen können und weshalb sie eine wichtige Vorsorgemaßnahme ist.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Prävention – für ein gesundes Leben“ des Instituts für Prävention und Tumorepidemiologie am Universitätsklinikum Freiburg statt.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

https://www.uniklinik-freiburg.de/uploads/tx_aspresse/Plakat_Darmspiegelung.pdf

Alkohol ist ein wichtiger Risikofaktor für Darmkrebs

Darmkrebsmonat März: Alkohol ist ein wichtiger Risikofaktor für Darmkrebs

Foto zeigt Sektgläser mit SektBerlin – Das Trinken von Alkohol ist gesellschaftlich breit akzeptiert, trotz der Risiken, die mit seinem Konsum einhergehen. Alkohol ist an der Entstehung von mehr als 200 Erkrankungen beteiligt, so die Autoren des Alkoholatlas Deutschland 2017. Leberschäden gehören dabei zu den weitgehend bekannten Folgen. Doch auch das Risiko für Darmkrebs steigt. Anlässlich des Darmkrebsmonats März macht die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) darauf aufmerksam, dass auch der vergleichsweise moderate Konsum von Alkohol das Risiko für eine Darmkrebserkrankung erhöht. Ausschlaggebend ist dabei allein die Menge des konsumierten Alkohols, nicht die Art des alkoholischen Getränks. In ihrem Aufruf an die Politik „Prävention beginnt in den Verdauungsorganen“ fordert die DGVS unter anderem eine bessere Aufklärung über die Gefahren des Alkohols sowie mehr Regularien für die alkoholproduzierende Industrie, auf diese Risiken hinzuweisen.

Darmkrebs gehört in Deutschland mit rund 64 000 Neuerkrankungen und etwa 26 000 Todesfällen pro Jahr zu den häufigsten Krebserkrankungen. Männer sind häufiger betroffen und erkranken auch früher als Frauen. „Der Zusammenhang zwischen hohem Alkoholkonsum und Darmkrebsrisiko ist mittlerweile durch zahlreiche Studien gut belegt“, sagt Professor Dr. med. Christian Trautwein, Direktor der Medizinischen Klinik III der RWTH Aachen und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Eine Auswertung von 14 prospektiven Kohortenstudien zeigte, dass bereits der Konsum von 100 Gramm Alkohol pro Woche mit einem 15-prozentigen Anstieg des Darmkrebsrisikos einhergeht. Ein Standardglas Bier oder Wein enthält jeweils rund 10 bis 12 Gramm reinen Alkohol. „Wer regelmäßig noch mehr Alkohol konsumiert, bei dem nimmt auch das Risiko weiter zu“, so Trautwein. Die Metaanalyse zeigte auch, dass die Gruppe der stärksten Konsumenten im Vergleich zu den Probanden mit dem geringsten Alkoholkonsum ein um rund 50 Prozent erhöhtes Darmkrebsrisiko aufwies. Ausschlaggebend ist dabei allein die Menge des konsumierten Alkohols, nicht die Art des alkoholischen Getränks. Wein oder Bier sind also nicht weniger schädlich als Schnaps oder Whisky. Auch moderate Trinker tun daher gut daran, pro Woche mindestens drei alkoholfreie Tage einzulegen, empfiehlt die DGVS. Neben der Reduktion von Alkohol unterstützt außerdem eine gesunde Ernährung mit mindestens 30 Gramm Ballastoffen pro Tag und möglichst wenig rotem und verarbeiteten Fleisch die Darmgesundheit.

Nichtsdestotrotz lässt sich auch mit gesunder Ernährung und möglichst wenig Alkohol eine Darmkrebserkrankung nicht mit Sicherheit verhindern. „Essentiell wichtig ist deshalb, auch die Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs wahrzunehmen“, betont Professor Dr. med. Wolf Schmiegel, Uniklinik Bochum. Diese wird ab dem Alter von 55 Jahren von den Krankenkassen erstattet. Die DGVS empfiehlt jedoch, die Untersuchung bereits ab 50 vornehmen zu lassen – insbesondere Männern ist dies empfohlen, da sie oft früher als Frauen an Darmkrebs erkranken. Bei einer Darmspiegelung können Krebsvorstufen nicht nur frühzeitig erkannt, sondern auch gleich entfernt werden, bevor sie sich zu einem Tumor weiterentwickeln können.

In ihrem aktuellen Aufruf „Prävention beginnt in den Verdauungsorganen“ fordert die DGVS unter anderem eine bessere Aufklärung über die Gesundheitsrisiken von Alkohol und mehr Regularien für die alkoholproduzierende Industrie, auf diese Risiken hinzuweisen. Das Positionspapier der Fachgesellschaft legt dar, welche Initiativen in Forschung, Prävention und Behandlung notwendig sind, um die Volkskrankheiten der Verdauungsorgane in Zukunft angemessen versorgen und Neuerkrankungen vermeiden zu können.

Literatur:

– Dt. Krebsforschungszentrum (Hrsg), Alkoholatlas Deutschland 2017, Sept. 2017

– Moskal A et al, Alcohol intake and colorectal cancer risk: a dose-response meta-analysis of published cohort studies. Int J Cancer. 2007 Feb 1;120(3):664-71.

PM der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)

Klare Sicht bei der Darmkrebsvorsorge

Vor der Darmspiegelung ist „Abführen an zwei Tagen“ am effektivsten

Hamburg/Berlin – Je sauberer der Darm, umso aussagekräftiger ist das Ergebnis einer Darmspiegelung zur Krebsvorsorge. Darauf weisen Experten im Vorfeld des Kongresses Viszeralmedizin 2016 in Hamburg hin. Um den Darm optimal für die „Koloskopie“ vorzubereiten, sollten Patienten auf zwei Tage verteilt eine Poly-Ethylen-Glykol-Lösung (kurz: PEG) als Abführmittel zu sich nehmen, so die Mediziner. Die Darmspiegelung gilt als eines der effektivsten Verfahren der Krebsvorsorge – auch weil Gastroenterologen Tumorvorstufen in der Darmwand direkt bei der Untersuchung entfernen können.

Leider gibt es noch immer viele Ärzte, die Patienten früher einbestellen, weil ein anderer Patient abgesagt hat. Das ist gewiss nicht zum Vorteil jenes Patienten, der dann mit einem nicht vollständig gereinigten Darm zur Untersuchung kommt. Wenn es ums Geld geht, werden schnell wichtige Voraussetzungen ignoriert.. Das sollten die Viszeralmediziner auf ihrem Kongress ihren Kollegen auch deutlich sagen.

„Ärzte und medizinisches Personal sollten sich Zeit nehmen, Patienten über die Bedeutung und den Ablauf der Darmreinigung aufzuklären“, sagt Professor Dr. med. Alexander Meining, Vorsitzender der DGVS-Sektion Endoskopie und einer der Kongresspräsidenten der Viszeralmedizin 2016. „Denn wenn der Darm nicht optimal vorbereitet ist, können wir die Strukturen der Darmwand nicht verlässlich beurteilen.“ Darmpolypen wie Adenome, die sich zu bösartigen Krebsgeschwüren entwickeln können, blieben möglicherweise unentdeckt, mahnt der Experte. Im Zweifelsfall müsse die Untersuchung wiederholt werden.

Um beste Voraussetzungen für die Untersuchung zu schaffen, sollten Patienten bereits vier Tage vor dem Termin auf ballaststoffreiches Gemüse und Vollkornprodukte verzichten. Am Vortag der Darmspiegelung beginnt dann das Fasten. „Am Mittag eine klare Brühe und ab dann nur noch trinken“, erklärt Meining. Am frühen Abend sollten Patienten dann die erste Dosis des Abführmittels zu sich nehmen. Am nächsten Morgen – etwa drei Stunden vor der Untersuchung – steht die zweite Dosis an.

„Eine Metaanalyse aus dem vergangenen Jahr zeigt ganz deutlich, dass sich mit PEG-Lösungen, auf zwei Tage verteilt, die besten Ergebnisse erzielen lassen“, berichtet Meining. Die Untersuchung, in der Wissenschaftler aus Kanada die Daten von insgesamt 47 Studien auswerteten, kam außerdem zu dem Ergebnis, dass die Patienten mit dieser Methode am besten zurechtkommen. Ein Genuss sei die Spüllösung, unabhängig von zusätzlichen Geschmacksstoffen, nie, so Meining. „Ich rate dazu, sie so schnell wie möglich – am besten eiskalt – zu trinken.“ Parallel zum Abführmittel sollten Patienten jeweils zwei Liter klare Säfte, Wasser oder Früchtetees trinken, wobei süße Getränke auch gegen den Hunger helfen.

Im Vorfeld einer Darmspiegelung ist es Aufgabe des Arztes, den Patienten im Detail darüber aufzuklären, wie dieser die Darmreinigung durchführen sollte, welche seltenen Nebenwirkungen es gibt und wie die Einnahme von benötigten Medikamenten erfolgen sollte.

Die Therapie, Vorsorge und Behandlung von Darmkrebs ist eines von vielen Themen rund um Erkrankungen des Verdauungsapparates auf dem Kongress Viszeralmedizin 2016 in Hamburg. Seit Herbst 2002 gehört die Koloskopie für Versicherte ab 55 Jahren in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm. Wie eine im Frühjahr veröffentlichte Studie gezeigt hat, ist seitdem die Zahl der Neuerkrankungen sowie der Todesfälle infolge von Darmkrebs deutlich gesunken. Noch immer sterben jedoch pro Jahr mehr als 25 000 Menschen an Darmkrebs.

Fortbildung und Aufklärung für Patienten:

http://www.viszeralmedizin.com/patienten/veranstaltungen/patientenseminare/

 

Literatur:
Split-Dose Preparations Are Superior to Day-Before Bowel Cleansing Regimens: A Meta-analysis. Gastroenterology. 2015 Jul;149(1):79-88. Martel M, Barkun AN, Menard C, Restellini S, Kherad O, Vanasse A