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Web-Anwendung »AppKri« heute freigeschaltet

Kriterienkatalog unterstützt die Bewertung von Gesundheits-Apps

Im Forschungsprojekt »APPKRI – Kriterien für Gesundheits-Apps«, gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), hat Fraunhofer FOKUS einen umfassenden Kriterienkatalog für die Bewertung von Gesundheits-Apps entwickelt. Die frei zugängliche Webanwendung wurde am 6. November freigeschaltet.

Screenshot AppKri

Derzeit nutzen in Deutschland etwa 81% der Menschen älter als 13 Jahre Smartphones. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat bereits eine App mit Bezug zu Gesundheitsthemen auf dem Smartphone oder Tablet installiert. Das Angebot von weit über 100.000 Gesundheits-Apps in den App-Stores von Google und Apple erstreckt sich über verschiedene Anwendungsbereiche von der Bereitstellung von Informationen und Schulungen zu Gesundheitsthemen über die Verwaltung von Gesundheitsdaten oder die Einschätzung von Gesundheitszuständen bis hin zu diagnostischen und therapeutischen Ansprüchen.

Bisher besteht der Großteil der verfügbaren Informationen zu Inhalten von Apps aus Werbetexten, Beschreibungen und Rezensionen anderer App-Nutzer. Neutrale, transparente Bewertungsangebote, welche die Nutzer bei der Entscheidung für eine geeignete Gesundheits-App unterstützen können, fehlen.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Projekts »AppKri – Kriterien für Gesundheits-Apps« ein umfassender Meta-Katalog von Kriterien entwickelt. Er kann Akteure wie Patientenverbände, medizinische Fachgesellschaften und andere bei der systematischen Bewertung und Empfehlung von Gesundheits-Apps unterstützen.

Der Leiter des Innovationszentrums »Telehealth Technologies« am Fraunhofer FOKUS und Projektleiter von AppKri, Dr. Jörg Caumanns, betont: »Unser Ziel ist es, eine fundierte und transparente Bewertung von Gesundheits-Apps zu unterstützen, damit gute Produkte für die Nutzer leicht erkennbar werden. Im Dialog mit der Fachöffentlichkeit haben wir den Meta-Kriterienkatalog in der Pilotphase über mehrere Monate hinweg getestet und ergänzt. Weitere Hinweise und Vorschläge von Nutzerseite sind für uns sehr willkommen und werden über ein Kommentierungsformular von uns entgegengenommen.«

Im Projekt wurde auf Basis vorliegender Arbeiten eine offene Sammlung von möglichen Qualitätsanforderungen an Gesundheits-Apps vorgenommen und in Form von ca. 300 Kriterien über ein semantisches Netz systematisiert. Die auf dem Ontologieserver CTS2-LE des Fraunhofer FOKUS aufsetzende Webanwendung stellt diese zur Verfügung und unterstützt Multiplikatoren wie Organe der Selbstverwaltung, einzelne Kostenträger, medizinische Fachgesellschaften, medizinische Verbände und Einrichtungen des Verbraucherschutzes bei der App-Bewertung: Aus einem sehr breiten Spektrum an Themen und Perspektiven, das von Datenschutz und Datensicherheit über Interoperabilität und Funktionalitäten bis hin zu Verbraucherschutz, Gesundheitskompetenz und Nutzerfreundlichkeit reicht, können nach dem Baukastenprinzip Kriterien ausgewählt und zu einem Prüfkatalog zusammengestellt werden, der spezifisch auf die jeweils in den Blick genommene Indikation, Zielgruppe, Einsatzsituation etc. zugeschnitten ist. Die so erstellten Kataloge können im PDF- oder FHIR-Format exportiert und weiterverarbeitet werden.

Der mit einer Zuwendung des BMG entwickelte Meta-Kriterienkatalog für Gesundheits-Apps steht als Web-Anwendung ab sofort zur freien Nutzung zur Verfügung. Der Katalog ist erreichbar unter: http://www.appkri.de

Der Ontologieserver CTS2-LE
Der Ontologieserver CTS2-LE bietet eine vollständig auf internationalen Standards basierende Plattform zur Verwaltung und Bereitstellung von Terminologien und semantischen Netzen. Neben Import-Adaptern für Standard-Terminologien wie z. B. ICD, LOINC, OPS, ATC oder SNOMED CT bietet CTS2-LE vielfältige Möglichkeiten zur Definition eigener Terminologien und Wertemengen sowie deren Vernetzung zu beliebig komplexen semantischen Netzen. Standard-Schnittstellen (IHE SVS, HL7 CTS2, FHIR REST, SPARQL REST) erlauben Web-Portalen und anderen Anwendungen einen performanten Zugriff auf die im CTS2-LE verwalteten Vokabulare, z. B. zum dynamischen Aufbau von Auswahllisten, zur Einbindung externer Wissensnetze oder zur Umsetzung mehrsprachiger Web-Angebote.

Fraunhofer FOKUS
Fraunhofer FOKUS erforscht die Digitale Vernetzung und ihre Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie. Seit 1988 unterstützt es Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Verwaltung in der Gestaltung und Umsetzung des digitalen Wandels. Dazu bietet Fraunhofer FOKUS Forschungsleistungen von der Anforderungsanalyse über Beratung, Machbarkeitsstudien, Technologieentwicklung bis hin zu Prototypen und Piloten in den Geschäftsbereichen Digital Public Services, Future Applications and Media, Quality Engineering, Smart Mobility, Software-based Networks, Vernetzte Sicherheit, Visual Computing und Analytics an. Mit rund 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin und einem jährlichen Budget von 30 Millionen Euro ist Fraunhofer FOKUS das größte IKT-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft. Es erwirtschaftet rund 70 Prozent seines Budgets aus Aufträgen der Industrie und der öffentlichen Hand.

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Online-Training zum Umgang mit chronischen Schmerzen

Da es immer weniger Schmerzkliniken und Schmerzarztpraxen gibt, weil diese von den Krankenkassen nicht ausreichend finanziert werden, sind chornische Schmerzpatienten auf allerlei Hilfe angewiesen.

Get.On hat hierzu ein Onlinetraining für chronische Schmerzpatienten entwickelt. Das Training besteht aus vielen Fragebögen und Podcasts auf der Basis von MBSR (steht für Mindfulness based stress reduction und ist ein Achtsamkeitstraining).

Allerdings gingen die Psychologen davon aus, dass chronische Schmerzpatienten auch mehr oder weniger depressiv sind. Wer keine Depressionen hat, fühlt sich nicht so recht wahrgenommen. Und jene, die Depressionen haben, werden vielleicht die vielen SMS nicht als Motivation, sondern eher als Belästigung empfinden.

Im Gegensatz zu den klassischen MBSR-Kursen lernen sich die Teilnehmer des Online-Trainings zu keinem Zeitpunkt kennen. Aber gerade dieses Kennenlernen ist für den Erfolg des Achtsamkeitstrainings besonders wichtig. Menschen, die keine Möglichkeit haben, an einer Präsenzveranstaltung teilzunehmen, können mit den CD’s von Dr. Britta Hölzel erste Erfahrungen sammeln, um dann zu entscheiden, ob ein Online-Training hilfreich sein kann.

Achtsamkeit – mitten im LebenIm Buch „Achtsamkeit – mitten im Leben“ beschreiben mehrere Therapeuten ihre Ansätze und Vorgehensweisen.

Infos zum Buch und Get.On – Training finden Sie hier auf unserem Blog https://patientenkompetenz.info/achtsamkeit-mitten-im-leben/ 

Die vielen Gesundheits-Apps und Onlineangebote lassen uns zuweilen vergessen, dass ein ganz wesentlicher Aspekt für Genesung und Akzeptanz von nicht heilbaren Beschwerden die menschliche Zuwendung ist. Werner Bartens beschreibt das in seinem Buch „Wie Berührung hilft“ sBuchcover Wie Berührung hilft von Werner Bartensehr gut.

 

Jeder Sechste glaubt, Gesundheits-Apps können Arztbesuch ersetzen

Wartezimmer ade?

Köln/Troisdorf .im August 2015 – Repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Onlineshops modeo.de zeigt Bereitschaft der Deutschen Gesundheits-Apps zu nutzen.

Werden viele Arztbesuche demnächst überflüssig? Diese Frage lässt eine repräsentative Umfrage aufkommen, die das internationale Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov im Auftrag des Telekommunikations-Onlinehändlers modeo.de durchgeführt hat. Darin kann sich jeder sechste (16 Prozent) Deutsche vorstellen, dass Gesundheits-Apps manchen Arztbesuch ersetzen können. „Schon heute genießen medizinische Online-Portale hohe Beliebtheit, da liegt es auf der Hand, wenn sich die digitale Beratung zu Gesundheitsfragen auf Smartphones, Tablets und Apps verlagert“, sagt Stefan Lange, Geschäftsführer der Motion TM Vertriebs GmbH und verantwortlich für modeo.de.

Erwartungsgemäß sind die jüngeren Befragten dem Thema Gesundheits-Apps tendenziell aufgeschlossener. 19 Prozent der 25- bis 34-Jährigen geben an, eine solche App könne einen Arztbesuch ersetzen. In der Gruppe im Alter ab 55, in der oftmals die persönliche Beziehung zum Arzt einen hohen Stellenwert hat, tätigen 14 Prozent diese Aussage.

Zwar nutzen bisher erst vier Prozent der Befragten eine oder mehrere Gesundheits-Apps zur Selbstdiagnose, doch die Bereitschaft dazu ist viel höher. 23 Prozent halten die Nutzung der Apps zur Messung von Körperaktivitäten wie Puls, Blutdruck und Körpertemperatur für denkbar. 21 Prozent können sich vorstellen, solche Apps für die sportliche Betätigung zu nutzen. Auch Stressvermeidung und -bewältigung sind Themen, die die Befragten mit Gesundheits-Apps in Verbindung bringen.

Ohne Datenschutz geht nichts

Die von modeo.de in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage zeigt die Bereitschaft einer signifikant großen Gruppe, Gesundheits-Apps zur Selbstdiagnose zu nutzen oder sogar um den Arztbesuch zu ersetzen. Noch interessanter werden solche Apps allerdings, wenn sie Kontakt zu einem Arzt herstellen und damit das schon länger praktizierte Prinzip der Telemedizin verfolgen: Jeder Dritte würde sich bei kleineren Krankheiten oder Beschwerden online vom Arzt beraten lassen.

„Gerade vor dem Hintergrund der Diskussion um zu lange Wartezeiten in Arztpraxen ist das Potenzial von Gesundheits-Apps, die den Kontakt zu einem Arzt anbieten, groß, sofern sie sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren“, sagt Holger Geißler, Vorstand bei YouGov.

Egal ob Ersatz eines Arztbesuchs oder Selbstdiagnose: Gesundheits-Apps haben ein Problem. 32 Prozent der Befragten haben Angst vor einem generellen Missbrauch der digitalen Gesundheitsdaten. Dass sie etwa zu Werbezwecken verwendet werden, befürchten 29 Prozent (Mehrfachnennungen möglich). Einen Missbrauch durch die Krankenkassen ziehen 23 Prozent der Befragten in Betracht. „Vertrauen“, erklärt Stefan Lange „ist offensichtlich einer der Schlüsselfaktoren für den weiteren Erfolg von Gesundheits-Apps. Denn nur wer seiner App vertraut und seine Daten dort gut aufgehoben fühlt, wird sich näher mit dem Thema auseinandersetzen und eines der Apps und Devices auch wirklich nutzen. Das ist im Grunde genauso wie beim klassischen Arzt. Da gehen wir auch nur zu dem, dem wir vertrauen!“

Für die oben genannte Umfrage hat YouGov im Auftrag von modeo.de 1.029 Personen vom 10.07. bis 13.07.2015 repräsentativ befragt.