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Teilnehmerinnen für Studie „Magersucht“ gesucht

Neurobiologische Grundlagen der Magersucht verstehen

Teilnehmerinnen für Studie zu Angsterleben und Bindungsängsten bei bestehender oder überwundener Anorexie gesucht

Obwohl sie meist stark untergewichtig sind, haben Magersüchtige große Angst zuzunehmen. Außerdem geht eine Magersucht, auch Anorexia nervosa genannt, oft mit Ängsten vor nahen Beziehungen und Intimität einher. Ob sich gesteigertes Angsterleben und veränderte Beziehungswahrnehmung in der Gehirnaktivität nachweisen lassen, untersuchen derzeit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg. „Wir möchten die Grundlagen der Erkrankung besser verstehen und dadurch langfristig zur Weiterentwicklung von Therapiekonzepten beitragen“, sagt Studienleiter PD Dr. Andreas Joos, Oberarzt an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. Für die Studie werden Probandinnen gesucht, die entweder derzeit unter Magersucht leiden oder die Erkrankung erfolgreich überwunden haben.

Die Untersuchung besteht aus zwei Terminen: Zunächst wird in einem Gespräch die konkrete Erkrankungssituation erfasst. Beim zweiten Termin wird die Hirnaktivität mittels funktioneller Magnetresonanztomografie aufgezeichnet, während die Teilnehmerinnen verschiedene Aufgaben zu den Themenbereichen Angst und Bindung durchführen. Zudem nehmen die Ärzte Blutproben, in der das Stress-Hormon Kortison und das für Bindungsverhalten wichtige Hormon Oxytocin bestimmt werden. Neben akut erkrankten Frauen werden auch solche untersucht, die die Erkrankung überwunden haben. „Durch den Vergleich möchten wir verstehen, inwieweit sich mögliche Veränderungen wieder zurückbilden können“, sagt Dr. Joos.

Die Studie wird in Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg durchgeführt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Teilnehmen können Frauen über 18 Jahre mit bestehender oder überwundener Anorexia nervosa, die aktuell keine Psychopharmaka einnehmen. Die Aufwandsentschädigung beträgt 50 Euro. Anfallende Fahrtkosten werden zusätzlich erstattet.

Interessenten an einer Studienteilnahme können sich an PD Dr. Andreas Joos (andreas.joos@uniklinik-freiburg.de, Telefon: 0761 270-68710) wenden.