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Den Angsthasen überlisten

Das Institut für Psychologie der Universität Freiburg sucht Kinder für eine Therapiestudie zu Angsterkrankungen

Therapieprojekt „KibA“: Wissenschaftler der Universität Freiburg wollen die Entstehung und Veränderung von Angsterkrankungen bei Kindern erforschen. Grafik: Linda Stein

Angsterkrankungen im Kindes- und Jugendalter sind weit verbreitet. Für die Betroffenen bedeuten die Ängste einen erheblichen Leidensdruck und können darüber hinaus ihre seelische Gesundheit gefährden. In dem Forschungsprojekt „KibA“ („Kinder bewältigen Angst“) am Institut für Psychologie der Universität Freiburg wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Mechanismen der Entstehung und Veränderung von Angsterkrankungen aufklären. Für ein Psychotherapieprojekt suchen sie deshalb Kinder und Jugendliche zwischen acht und 14 Jahren, die an einer Trennungsangst, sozialen Angsterkrankung oder spezifischen Phobie leiden.

Viele Kinder weisen Ängste auf, die eine Trennung von den Eltern erschweren oder unmöglich machen. Ängste im Umgang mit Menschen, Schüchternheit und die Angst vor Zurückweisung sowie eine starke Angst vor Tieren oder medizinischen Maßnahmen behindern ebenso eine gesunde Entwicklung. Nicht selten ziehen diese Ängste Erkrankungen wie die Depression nach sich oder führen zu Leistungseinbrüchen in der Schule.

Bei dem Projekt KibA erhalten die Kinder eine nach den neuesten Erkenntnissen der Angstforschung und dem aktuellen Stand der Psychotherapieforschung konzipierte Einzeltherapie. Sie wird begleitet von umfassenden diagnostischen Untersuchungen, die seelische und körperliche Anteile von Angstreaktionen, Lernmechanismen des Angsterwerbs sowie deren Einfluss auf den Therapieerfolg erfassen. Dabei werden die Eltern teilweise als Helferinnen und Helfer mit in die Therapie einbezogen.

Die Teilnahme an dem Psychotherapieprojekt kann maßgeblich dazu beitragen, die Behandlung von Ängsten zu verbessern und die Schwierigkeiten von Kindern mit Ängsten und ihren Familien zu verstehen. Das Projekt ist Teil des deutschlandweiten Forschungsverbunds PROTECT-AD zur Optimierung der Behandlung von Angststörungen, welcher vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Weitere Informationen:
www.kiba-studie.de/freiburg/kiba-freiburg.html

Krankheitserfahrungen teilen

Ein Internetportal startet die neuen Module Brust- und Prostatakrebs und testet ein weiteres zum Thema Darmkrebs

ScreenshotErfahrungsberichte, Information, Unterstützung: Die kostenlose Internetseite „krankheitserfahrungen.de“ bietet zwei neue Module zu den Themen Brust- und Prostatakrebs. In Audio-, Video- oder Textdateien berichten Betroffene über ihren Alltag mit der Krankheit sowie ihre Erfahrungen mit Behandlungen und Nebenwirkungen. Zudem vermittelt das Portal Informationen zu Diagnose, Therapie und Unterstützungsmöglichkeiten. Krankheitserfahrungen.de richtet sich darüber hinaus an medizinisches Personal, das die Einblicke in Patientenerfahrungen zu Fort- und Weiterbildungszwecken nutzen kann. Weitere Angebote gibt es bereits zu den Themen chronischer Schmerz, Diabetes, Epilepsie und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Psychologie der Universität Freiburg und vom Institut für Allgemeinmedizin der Universität Göttingen betreuen die Internetseite.
Ein weiteres Modul zum Thema Darmkrebs ist derzeit in Planung. Vor dem Start des Moduls soll eine Online-Studie Aufschluss darüber geben, inwieweit das Portal Patientinnen und Patienten den Umgang mit der Erkrankung erleichtern kann. An der Studie teilnehmen können Patienten, die entweder innerhalb der vergangenen drei Jahre erstmals an Darmkrebs erkrankt oder von Metastasen oder Rückfällen betroffen sind. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworten in einem Zeitraum von sechs Wochen Fragebögen am Computer. Außerdem haben sie zwei Wochen lang Zugang zu  dem noch nicht freigeschalteten Modul mit Erfahrungsberichten anderer Betroffener und Informationen zum Thema Darmkrebs. Ein Team von der Berlin School of Public Health der Charité – Universitätsmedizin Berlin  unter der Leitung von Dr. Christine Holmberg hat das Projekt in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe DIPEXGermany am Institut für Psychologie der Universität Freiburg um Prof. Dr. Gabriele Lucius-Hoene entwickelt.


Links:

www.krankheitserfahrungen.de
www.darmkrebsstudie-charite.de

Das Internetportal kann Menschen helfen, ihre Krankheit besser zu verstehen. Man sollte es sich aber sehr gut überlegen, ob man die eigene Krankheitsgeschichte mit vollem Namen im Internet veröffentlichen möchte. Vor allem jüngere Menschen sollten da vorsichtig sein. Arbeitgeber, aber auch Versicherungen informieren sich auf solchen Websites auch.

Studienteilnehmerinnen gesucht

Erfahrungen mit Brustkrebs teilen

Das Institut für Psychologie der Universität Freiburg sucht Studienteilnehmerinnen, die eine neue Internetseite testen

Freiburg, 09.01.2015

Von der eigenen Krankheit erzählen, über persönliche Erfahrungen berichten: Das Institut für Psychologie der Universität Freiburg sucht noch Probandinnen, die eine neue Internetseite zum Thema Brustkrebs testen. Das Modul soll auf dem Portal krankheitserfahrungen.de erscheinen. Bei der Seite handelt es sich um eine im Internet offen zugängliche Webseite, auf der Betroffene in Form von Texten, Video- oder Audioclips von ihren Erfahrungen mit einer bestimmten Erkrankung erzählen – zum Beispiel, wie sie sich auf Familie, Freunde oder die Arbeit auswirkt. Beiträge zu den Themen chronischer Schmerz, Diabetes und Epilepsie sind bereits erschienen.

Das Team möchte die in Zusammenarbeit mit der Berlin School of Public Health an der Charité Berlin entwickelte Internetseite zum Thema Brustkrebs vor einer Freischaltung mit Betroffenen diskutieren. Die Teilnehmerinnen erhalten einen persönlichen Zugang und sollen das Online-Angebot innerhalb von zwei Wochen im Zeitraum vom 19. Januar bis zum 1. Februar 2015 testen. Im Anschluss findet im Februar eine Gruppendiskussion statt, in der die Eindrücke, Verbesserungsvorschläge und Kritik besprochen werden. Daraufhin will das Team die Internetseite den Bedürfnissen der Betroffenen anpassen. Die Teilnehmerinnen erhalten eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro. Die Anmeldung ist bis zum 15. Januar möglich.

www.krankheitserfahrungen.de