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Superfood: Super mit Blei

ÖKO-TEST Superfood – Super mit Blei

scn15175818Superfoods sind im Trend, weil sie sehr gesund sein sollen. Doch das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST zeigt, dass diese oft massiv mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen wie Mineralöl, Cadmium, Blei und Pestiziden belastet sind. Sogar Bio-Marken enttäuschen.

Superfoods wie Chiasamen sollen gegen Blutzuckerstress, Schlaganfallrisiko und Herzinfarktgefahr wirken. Gojibeeren und Moringa gelten als Anti-Aging-Mittel, Hanfsamen sollen Müdigkeit und Erschöpfung vertreiben. Wissenschaftliche Belege für diese Wirkungen gibt es allerdings keine, die Gehalte an Vitaminen, Mineralstoffen oder Omega-3-Fettsäuren sind – berechnet auf Portionsgrößen – auch nicht höher als in heimischen Lebensmitteln. Dazu kommt, dass in diesen Produkten eine Vielzahl von Schadstoffen nachgewiesen wurde. 22 Artikel, darunter Acai-, Spirulina-, Gerstengras- und Weizengraspulver, hat ÖKO-TEST ins Labor geschickt, mehr als zwei Drittel fallen durch. Zwei Bio-Marken sind sogar nicht verkehrsfähig.

Die Liste an Schadstoffen ist lang: In einer Probe konventionell erzeugter Gojibeeren wurden etwa 16 verschiedene Pestizidrückstände analysiert. Leider ist das Thema Pestizide auch bei Bio-Superfoods ein Thema: Bei einer Chiasamen-Marke überschritten sogar zwei Pestizide die gesetzlichen Rückstandshöchstmengen. Ein Rohkakao-Pulver enthält nicht nur mehr als die Höchstmenge eines chemischen Insektenabwehrmittels, sondern auch so viel Cadmium, dass man mit einer Portion mehr aufnimmt als Experten für einen ganzen Tag tolerieren. Cadmium kann die Nieren schädigen und steht unter Krebsverdacht. In einem Spirulina-Pulver bemängeln die Tester wiederum einen hohen Gehalt an Blei, weil es das zentrale Nervensystem, Herz und Kreislauf sowie die Nieren schädigen kann. Fast alle Produkte enthalten Mineralölkohlenwasserstoffe. Einige von diesen sind möglicherweise krebserregend.

Das ÖKO-TEST-Magazin April 2016 gibt es seit dem 31. März 2016 im Zeitschriftenhandel.

Gift in Lebensmitteln

WDR findet Arsen in Reis und Glyphosat in Backwaren

Der WDR wollte wissen: Enthalten unsere Backwaren tatsächlich Giftstoffe? Könnte unser Frühstücksbrötchen Krebs erzeugen? In einem Stichprobentest haben die Verbrauchermagazine „Servicezeit“ und „markt“ sowie WDR 2 und WDR 5 insgesamt 20 Proben im Labor untersuchen lassen. Das erschreckende Resultat: Glyphosat konnte in einem Großteil unseres Hauptgrundnahrungsmittels Brot nachgewiesen werden.

Broetchenkorb
© Zentralbild

Glyphosat ist umstritten, wird aber weltweit in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzt. Beliebt ist die Substanz wegen seiner doppelten Wirksamkeit: Glyphosat bekämpft Unkraut und lässt Nutzpflanzen wie Getreide und Kartoffeln schneller erntereif werden. „Wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“, so stuft die Weltgesundheitsorganisation WHO das Herbizid ein. Dennoch wird es weltweit eingesetzt – und kann so in unser Frühstücksbrötchen und in unser Brot gelangen.

Aktuell berät die EU darüber, ob dieses Unkrautvernichtungsmittel weiterhin zugelassen wird. Die WHO stuft es als „wahrscheinlich krebserregend“ ein, das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dagegen hält das Pestizid für unbedenklich

Der WDR prüft: Welche Indizien gibt es für den schwerwiegenden Verdacht der Krebsforscher?

Arsen in Reis und Reiswaffeln

Besonders bei Kleinkindern sind Reiswaffeln als Snack sehr beliebt. Doch können Eltern ihren Kleinen diese Knabberei bedenkenlos in die Hand drücken? In einer weiteren Stichproben-Untersuchung steht ein Stoff im Focus, der nicht in Lebensmittel gehört: Arsen. Erst vor wenigen Wochen warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung vor zu viel Arsen in Reiswaffeln. Aber auch Menschen, die gerne Reis essen, sind stutzig geworden. Immerhin ist Arsen den meisten Menschen als legendäres Mordgift bekannt. Wie viel Arsen steckt denn nun in unseren Lebensmitteln und wie kommt es da rein? Wie kann man sich davor schützen?

Über die Ergebnisse der WDR-Tests berichtet der WDR in folgenden Sendungen und im Internet:

Montag, 26. Oktober 2015

WDR 2 Quintessenz, vormittags im Tagesprogramm und auf
www.wdr2.de/service/quintessenz
WDR 5, Profit – Das Wirtschaftsmagazin, 18.05 – 18.30 Uhr
WDR Fernsehen, Servicezeit, 18.20 – 18.50 Uhr
WDR Fernsehen, markt, 21.00 – 21.45 Uhr

Dienstag, 27.Oktober 2015
WDR 5, Neugier genügt, Service Verbraucher, WDR 5, 11.50 Uhr