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Nicht übereilt, sondern überfällig: HVD für ein liberales Gesetz zum selbstbestimmten Sterben

Im Vorfeld der geplanten Abstimmung haben sich Vertreter*innen ärztlicher und psychiatrischer Verbände in einer gemeinsamen Erklärung in inakzeptabler und irreführender Weise zu Wort gemeldet

BERLIN, 04. Juli 2023. Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) appelliert in einem Offenen Brief an die Mitglieder des Deutschen Bundestags, eine Regelung zu schaffen, die das vom Bundesverfassungsgericht festgestellte Recht auf selbstbestimmtes Sterben umsetzt.

„Das bisher ungeregelte Umfeld der Suizidhilfe braucht jetzt endlich einen verlässlichen Handlungs- und Orientierungsrahmen für alle Beteiligten, darunter auch Rechtssicherheit für Ärztinnen und Ärzte, die bereit sind, ihren Patientinnen und Patienten Suizidhilfe zu leisten“, erklärt Erwin Kress, Vorstandssprecher des HVD Bundesverbandes. Diese Rechtssicherheit kann mit dem als liberal geltenden Gesetzentwurf erreicht werden: „Den von Katrin Helling-Plahr, Renate Künast, Helge Lindh u.a. jetzt zusammengeführten Gesetzentwurf ‚für eine Suizidhilferegelung zum Schutz des Rechts auf selbstbestimmtes Sterben‘ haben wir als gelungenes Ergebnis sehr sorgfältigen Ringens um Ausgewogenheit wahrgenommen“, so der HVD in seinem Offenen Brief.

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Quarks & Co: Todkrank – Wem hilft die Sterbehilfe?

Wem hilft Sterbehilfe?

Dienstag, 21.04.2015, 21:00 Uhr, WDR Fernsehen

Das Thema Sterbehilfe beschäftigt die Menschen in Deutschland und ruft bei vielen persönliche Erfahrungen mit dem Tod von Verwandten, Angehörigen oder Freunden hervor. Doch welche Vorstellungen machen sich Menschen vom Sterben und vom Lebensende? Und welche stehen hinter dem Wunsch nach Sterbehilfe?

© WDR/Klaus Görgen/Mauritius Images (M: A.Raaff)

Rangar Yogeshwar, © WDR/Klaus Görgen/Mauritius Images (M: A.Raaff)

Kann ein Gesetz das Sterben regeln?
In großen Meinungsumfragen äußern 70 Prozent aller Deutschen den Wunsch, selbst über den eigenen Tod, den Todeszeitpunkt und die Begleitumstände zu entscheiden. Auf keinen Fall wollen die meisten an ihrem Lebensende einem langsamen Tod ausgeliefert sein. Politiker lehnen über alle Parteigrenzen hinweg die aktive Sterbehilfe und den sogenannten Suizid auf Verlangen ab. Demgegenüber fordern einige Mediziner und Ärzte eine gesetzliche Regelung für die Sterbehilfe in Deutschland und haben eigene Gesetzesvorlagen eingebracht, die noch in diesem Jahr beraten werden sollen.

Sterben in Würde ?
Im Gespräch mit Menschen, die für sich Sterbehilfe in Anspruch nehmen wollen, erfährt Quarks Co, dass die Angst vor dem Verlust von Würde ein Faktor bei der Entscheidung für die Sterbehilfe sein kann. Auch der Verlust der Kontrolle über das eigene Leben kann den Wunsch nach Sterbehilfe verstärken. In einem Forschungsprojekt untersuchen Kölner Palliativmediziner die Bedingungen und Faktoren, die zum Todeswunsch führen können.

Geschäft mit dem Tod oder Nächstenliebe ?
Bekannt sind Vereine und Organisationen aus der Schweiz, wie Dignitas oder EXIT, die für ihre Hilfeleistungen bei der Sterbehilfe schon oft rechtlich belangt wurden. In Belgien und Holland hat sich eine staatlich legitimierte Praxis der Sterbehilfe etabliert, die nicht nur bei Kritikern umstritten ist, weil sie zu schnell und ohne tiefgehende und unabhängige Beurteilung erlaubt, ein Leben zu beenden. Ein weiteres Beispiel für eine gesetzliche Regelung der Sterbehilfe findet Quarks Co im US-Bundesstaat Oregon. Dort ist seit über 20 Jahren Sterbehilfe als sogenannter „assistierter Suizid“ gesetzlich erlaubt. Ein Modell für Deutschland, wie viele meinen.

http://www1.wdr.de/fernsehen/wissen/quarks/sendungen/uebersichtsterbehilfe102.html