Archiv für den Monat: April 2014
Fußballfans – Wie gefährlich ist Gelbfieber?
FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2014
Eine Milliarde Erkrankungen jährlich – Wie gefährlich sind
Gelbfieber und andere durch Mücken übertragene Krankheiten für
Fans?
(Weltgesundheitstag) 200.000 Menschen erkranken laut
Weltgesundheits-organisation WHO jedes Jahr an Gelbfieber, bis zu
30.000 sterben an der durch Mücken übertragenen Krankheit – und
Brasilien gehört zu den gefährdeten Regionen. Fußballfans sollten
sich daher unbedingt beraten lassen, bevor sie mit ihrer Mannschaft
zur WM 2014 reisen.
„In ländlichen Gebieten wie dem Amazonas gibt es viele Mücken,“
erklärt Professor Marcos Boulos, Direktor der Klinik für Infektions-
und parasitäre Krankheiten an der Unversität São Paulo. „So lange
die Fans in den Städten bleiben, ist das Risiko, an Malaria oder
Gelbfieber zu erkranken aber ausgesprochen gering. In der Gegend von
Manaus, die für deutsche und englische Fans durchaus interessant ist,
sieht das aber schon wieder anders aus. Dort ist eine Impfung absolute
Pflicht.“
Zwei Monate vor dem Start der WM steht Brasiliens größte Stadt São
Paulo ganz im Zeichen der Weltgesundheit: Vom 6. bis 8. April findet
der zweite regionale World Health Summit statt. Auf dem Programm des
„WHS Regional Meeting Latin America“ stehen die drängendsten
Gesundheitsthemen der Region, unter anderem das Leben in Mega-Cities,
die Herausforderungen einer umfassenden Gesundheitsversorgung und die
sogenannten Vektor-übertragenen Krankheiten wie Malaria, Denguefieber
und Gelbfieber. Vektoren wie Mücken verursachen nach Schätzungen der
WHO jedes Jahr rund eine Milliarde Krankheitsfälle weltweit. Der
Weltgesundheitstag am 7. April 2014 steht daher unter diesem Thema.
„Wer sich impfen lässt, ein gutes Moskito-Spray benutzt, Dschungel
und Gewässer meidet, ist ziemlich sicher,“ beruhigt Boulos, einer
der über 150 Experten des WHS Regional Meeting Latin America.
Save the date:
Vom 19. – 22. Oktober 2014 findet der sechste World Health Summit im
Auswärtigen Amt in Berlin statt. Er steht traditionell unter der
Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs
Staatspräsident Hollande.
Weitere Informationen zu Themen, Sprechern und Tickets:
http://phplist.charite.de/lists/lt.php?id=Z0gADkQAAx8KBVo
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie kritisiert ZDF-Sendung
Wer selbst an Jodmangel leidet, der oder die weiß, dass man sich auf die Aussagen der Ärzte leider auch nicht immer verlassen kann, Wer hier nun Recht hat oder nicht, das können wir von Patientenkompetenz nicht in letzter Konsequenz sagen. Fest steht, dass in sehr vielen Lebensmitteln Jod enthalten ist. Ob das gesundheitsschädlich für Menschen ist, die gar nicht an Jodmangel leiden, sollte bewiesen sein, ehe man das Jod in die Lebensmittel packt. Manche Menschen bekommen auch Hautaussschläge davon. die miesten Ärzte behaupten, dass dies nichts mit der Überversorgung von Jod zu tun habe. Patienten, die das so nicht hinnehmen wollen, werden schon mal gerne als „Idioten“ hingestellt. Da auch Journalisten nicht immer Recht haben, hier die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.
Wir werden das Thema weiter im Blick haben. Weiterlesen
Prostatakrebs – Neue Technik erspart überflüssige Gewebeproben
Wie Ultraschall und computergestützte Netzwerk-Analyse (ANNA) die Diagnose von Prostatakrebs erleichtern
Bonn – Die computergestützte Ultraschallanalyse ANNA/C-TRUS kann Männern mit Verdacht auf Prostatakrebs viele schmerzhafte Gewebeentnahmen aus der Prostata ersparen. Das in Deutschland entwickelte System findet zunehmend auch im Ausland Beachtung: So werten Urologen hierzulande digitale Ultraschallbilddaten von Kollegen aus China aus. Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) stellen die Methode am 9. April 2014 in Berlin vor.
Erhöhte Blutwerte des nur in der Prostata vorkommenden „prostataspezifischen Antigens“ (PSA) können Ärzte auf gut- und bösartige Veränderungen in der Prostata aufmerksam machen. Um dann zu klären, ob es tatsächlich zum Wachstum eines bösartigen Tumors gekommen ist, entnehmen die Mediziner in der Regel zehn bis zwölf Gewebeproben. Diese untersucht der Pathologe unter dem Mikroskop auf Krebszellen.
„Je früher ein Karzinom erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine Heilung“, erklärt Professor Dr. Tillmann Loch, Chefarzt der Urologischen Klinik am Universitätslehrkrankenhaus DIAKO in Flensburg. „Entscheidend für die Wahl der richtigen Behandlung ist aber eine exakte Bestimmung der Aggressivität und des Tumorstadiums in der Diagnostik“.
Die üblichen, systematisch räumlich nach dem „Schiffeversenkenmuster“ aufgeteilten Gewebeentnahmen der Prostata beruhen auf dem zufälligen Treffen eines Tumors. „Das ist vergleichbar mit einem Lotteriespiel, bei dem es einem Hauptgewinn entspricht, wenn man einen Tumor in seiner größten Ausdehnung und an der Stelle seiner höchsten Aggressivität trifft“, sagt Loch. Das schlimmste Szenario sei, einen großen aggressiven Tumor nur am Rand zu treffen und dadurch fälschlicherweise zu glauben, es wäre nur ein kleiner Tumor.
Statt sich auf den Zufall zu verlassen, plädiert der Experte dafür, gezielt die Regionen, in denen der Krebs stecken könnte, mittels moderner Ultraschalluntersuchungen einzugrenzen. Loch, der bei der DEGUM die Sektion Urologie leitet, setzt hierbei auf die transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS) – so genannt, weil sie vom Enddarm (Rektum) aus erfolgt. Deren Ergebnisse wertet er mit der computergestützten „Artifiziellen Neuronalen NetzwerkAnalyse“ (ANNA /C-TRUS) aus: Das System vergleicht die aktuellen Ultraschallbilder mit Befunden von bereits erkanntem Prostatakrebs, die durch Pathologen bestätigt wurden. „Unsere Datenbank enthält über 1000 Befunde“, erklärt Loch. Finden sich auf neuen Ultraschallbildern Ähnlichkeiten mit bereits gefundenem Krebs, markiert das Programm diese rot. Krebsverdächtige Areale können dann gezielt überprüft werden. „Die gezielte Punktion der Verdachtsregionen erhöht die Trefferquote und senkt die Zahl der notwendigen Stanzbiopsien“, sagt Loch. Auch Wiederholungen der für die Patienten schmerzhaften Untersuchungen ließen sich dadurch in vielen Fällen vermeiden.
Mittlerweile kann das Verfahren ANNA/C-TRUS – für dessen Entwicklung Tillmann Loch unter anderem mit dem Maximilian Nitze Preis der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) ausgezeichnet wurde – online genutzt werden. „Teilnehmen können alle Urologen, deren Ultraschallgerät in der Lage ist, die Bilder digital zu speichern“, sagt Loch. Kollegen könnten die Bilder in das Analysezentrum schicken, wo der Computer dann die verdächtigen Regionen ermittelt. Die Ergebnisse werden den Ärzten digital übermittelt. Diese können dann die Biopsien vor Ort gezielt durchführen. Anfragen aus dem Ausland haben Loch hierzu schon erreicht: Inzwischen werden in Flensburg auch Ultraschall-Daten aus China ausgewertet.
BrainDance – Open Practice
„Tanz – Parkinson – Wissenschaft“ am 03.04.2014
Ein Projekt von Choreografinnen, Wissenschaftlern und Menschen mit Parkinson. Es schafft eine Verbindung zwischen Erfahrungen tänzerischen Wissens und Fragen zu Bewegungsstörungen. Im Rahmen der in der Tanzsparte des Theater Freiburgs bereits etablierten “Open Practice” (offenen Probe) erhält die Öffentlichkeit Einblicke in die Arbeitsprozesse.
- Was: Offene Probe
- Wann: 03.04.2014, 20:00 Uhr bis 21:30 Uhr
- Wo:
Theater Freiburg
Bertoldstraße 46
Kammerbühne
79098 Freiburg - Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten.
- Veranstalter: Exzellenzcluster BrainLinks-BrainTools und Theater Freiburg
- Kontaktinformationen: Gunnar Grah, + 49 (0) 761/203-67722
- Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
- Der Eintritt ist kostenlos.
- Die Vortragssprache ist Deutsch und Englisch.
- Weitere Informationen finden Sie hier.
Geht die Anzahl der ADHS Erkrankungen zurück?
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) meldet:
Erstmals seit 20 Jahren kein Anstieg beim Methylphenidat-Verbrauch

Infografik:
Erwerb von Methylphenidat durch Apotheken in Form von Fertigarzneimitteln 1993 – 2013
Quellenangabe: BfArM
Der Verbrauch von Methylphenidat ist in Deutschland erstmals seit 20 Jahren nicht weiter angestiegen. Das zeigt eine aktuelle Statistik des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Danach wurden 2013 bundesweit 1803 kg Methylphenidat verbraucht. 2012 waren es noch 1839 kg. In den zehn Jahren zuvor hatte sich der Verbrauch verdreifacht. Arzneimittel mit dem Wirkstoff Methylphenidat sind zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) zugelassen.
„Von einer echten Abwärtstendenz können wir derzeit sicherlich noch nicht sprechen. Gleichwohl werten wir diesen ersten leichten Rückgang nach dem massiven Anstieg der vergangenen 20 Jahre als ein positives Signal, das möglicherweise auf einen kritischeren Umgang mit Methylphenidat hindeutet“, sagte Prof. Dr. Walter Schwerdtfeger, Präsident des BfArM.
Am größten war der Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 91 % im Jahr 2000. Bis 2008 stieg der Verbrauch dann jährlich um durchschnittlich 17 %, seit 2009 nur noch um etwa 3 %. 2013 sank der Verbrauch erstmals leicht um rund 2 %.
Die Hintergründe für den stetigen Verbrauchsanstieg von Methylphenidat sind vielfältig und auch unter Fachleuten umstritten: Neben verbesserten Diagnosemöglichkeiten bei ADHS und einer früher einsetzenden Therapie im Kindesalter, können auch Fehl- und Übertherapie als Ursache des Anstiegs nicht ausgeschlossen werden. ADHS ist eine psychische Störung, die meist durch Symptome wie Unaufmerksamkeit und Überaktivität bzw. Impulsivität auffällt. Die Krankheit beginnt im Kindesalter und besteht häufig bis ins Erwachsenenalter fort. Die Anwendung von Methylphenidat erfolgt stets im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben. Sie muss unter Aufsicht eines Spezialisten für Verhaltensstörungen durchgeführt werden.
Die Ausweitung der Zulassung von Methylphenidat auf die Behandlung Erwachsener mit ADHS in 2011 hat nicht zu einem außergewöhnlichen Verbrauchsanstieg geführt. Ärztinnen und Ärzte haben jedoch seither mehr Handlungssicherheit bei der Verordnung bekommen, da die Anwendung bei Erwachsenen zuvor nur „off-label“ möglich war.
Die Verbrauchsmengen, die das BfArM ermittelt, beziehen sich auf den Erwerb von Methylphenidat durch Apotheken in Form von Fertigarzneimitteln. Dieser Erwerb wird zur Überwachung des Betäubungsmittelverkehrs vom BfArM registriert. Die Verordnungszahlen sowie die Anzahl der mit Methylphenidat behandelten Kinder und Erwachsenen werden dabei nicht durch das BfArM erfasst. Gleichwohl spiegelt die mengenmäßige Veränderung beim Erwerb die Zunahme der ärztlichen Verordnungen zur Behandlung von ADHS wider.
Über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM):
Das BfArM gehört als selbstständige Bundesoberbehörde zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Seine Aufgabe ist die Abwehr von Gesundheitsgefahren durch kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit von Arzneimitteln, Risikoüberwachung von Medizinprodukten, Überwachung des Betäubungsmittel- und Grundstoffverkehrs sowie eigene unabhängige Forschung zu diesen Themen. Im BfArM arbeiten daran rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Ärzte, Apotheker, Chemiker, Biologen, Juristen, technische Assistenten und Verwaltungsangestellte.