Schlagwort-Archive: Patienten

E-Rezept wird kaum genutzt

Aber: Ältester Nutzer ist 103 Jahre alt

Obwohl das E-Rezept viele Vorteile bringt, läuft die Nutzung schleppend an. Nur wenige Arztpraxen stellen bisher die digitale Verordnung aus, das zeigen auch aktuelle Krankenkassendaten der BKK VBU. Wer ein E-Rezept nutzen möchte, sollte am besten in der Praxis proaktiv nach einem E-Rezept anstatt nach einem Papierrezept fragen.

Rund 470 Millionen Papier-Rezepte werden in Deutschland pro Jahr gedruckt. Würde man diese aneinanderreihen, könnte man damit 1,7 mal den Äquator umrunden. Das E-Rezept soll den Papierverbrauch in Zukunft drastisch verringern.

Um die digitalen Verordnungen nun noch einfacher umzusetzen, können die E-Rezepte seit 1. Juli auch über die Gesundheitskarte (eGK) eingelöst werden, ohne dass eine spezielle App oder PIN notwendig ist. So soll die Nutzung des E-Rezeptes schneller vorangetrieben werden – doch der Schwung zur flächendeckenden Nutzung bleibt offenbar aus.

Weiterlesen

Dem Zeitdruck entkommen

Vortrag am 17.12.2018 zu Muße und Achtsamkeit im Alltag von Ärzten und Patienten

Stefan Schmidt. Foto: Universitätsklinikunm Freiburg
Stefan Schmidt. Foto: Universitätsklinikunm Freiburg

Wie können Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten im Krankenhaus von der Muße- und Achtsamkeitsforschung profitieren? Das erklärt der Experte für Psychosomatik Prof. Dr. Stefan Schmidt vom Universitätsklinikum Freiburg in seinem Vortrag „Dem Zeitdruck entkommen – Muße und Achtsamkeit als Basis ärztlichen Handelns“. Schmidt und sein Team untersuchen im Sonderforschungsbereich „Muße. Grenzen, Raumzeitlichkeit, Praktiken“ der Universität Freiburg, wie Ärzte im Krankenhaus Stress besser regulieren können. Der Vortrag wird für die Teleakademie des Südwestrundfunks aufgezeichnet.

Sicherer Auto fahren

Sicherer Auto fahren ohne Grauen Star:
Geringeres Unfallrisiko nach Linsenoperation

Sicher Auto fahren

© Foto: H. Hinken

München, Juli 2018 – Patienten, die einen Grauen Star operieren lassen, haben ein um 9 Prozent geringeres Risiko, als Autofahrer einen schweren Verkehrsunfall zu verursachen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die kürzlich im Fachjournal JAMA Ophthalmology erschien. Die DOG – Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft weist vor diesem Hintergrund darauf hin, dass schlechtes Sehen das Unfallrisiko im Straßenverkehr erhöhen kann. Vor allem ältere Menschen ab dem 60. Lebensjahr sollten ihre Augen deshalb regelmäßig auf Anzeichen eines Grauen Stars untersuchen und, wenn nötig, operieren lassen.

Die Autoren beobachteten über 500 000 Menschen im durchschnittlichen Alter von 76 Jahren über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren bevor und ein Jahr nachdem sie wegen eines Grauen Stars (Katarakt) operiert wurden. Nach dem Eingriff verzeichneten die Studienautoren 9 Prozent weniger Verkehrsunfälle, die durch ihre Patienten verursacht wurden. Die Autoren notierten nur Unfälle, bei denen der Fahrer mit schweren Verletzungen in der Notaufnahme behandelt werden musste. Nach Schätzung der DOG wechseln deutsche Augenärzte mindestens 800 000 Augenlinsen pro Jahr und verhindern dadurch – glaubt man der Studie – rund 200 schwere Verkehrsunfälle. Professor Dr. med. Bernd Lachenmayr von der Verkehrskommission der DOG und des Berufsverbands der Augenärzte erklärt: „Angesichts der hohen Sterblichkeit und der Tatsache, dass Senioren sich meist nicht vollständig von einem Unfall erholen, ist jede Maßnahme, die das Unfallrisiko verringert, ein Schritt in die richtige Richtung.“

Ab dem 60. Lebensjahr kann die menschliche Augenlinse trüb werden. Bei fast 10 Millionen Menschen in Deutschland schreitet die Trübung so weit voran, dass das Sehen dadurch stark eingeschränkt wird. „Besonders im Straßenverkehr, wo es auf gutes Sehvermögen ankommt, kann der Graue Star zu Unfällen führen“, betont Lachenmayr. Dadurch, dass die Trübung oft schleichend verläuft, merken viele Patienten nicht, dass sie schlechter sehen, ergänzt der Münchener Ophthalmologe: „Viele Betroffene sehen noch ausreichend, um einen Fahreignungstest zu bestehen – aber beim Autofahren können auch kleine Einschränkungen schon zu einem Unfall führen.“ Damit sie nicht unentdeckt in dieser Grauzone bleiben, sollten Menschen ab dem 60. Lebensjahr regelmäßig zur Kontrolluntersuchung beim Augenarzt gehen.

Die Katarakt-Operation ist ein Routineeingriff, der fast immer ohne Komplikationen verläuft. Dabei tauscht der Augenarzt die getrübte Linse gegen eine künstliche Linse aus, mit der der Patient wieder scharf sehen kann. Die Kosten dafür trägt die Krankenkasse.

 

Den unstillbaren Hunger abschalten

Ein neuer Wirkstoff soll jungen Patienten mit genetisch bedingter Adipositas helfen

Berlin, 08.05.2018 Im Rahmen einer aktuellen Studie haben Forscher des Instituts für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin Übergewicht erfolgreich behandelt, das durch einen Gendefekt verursacht wurde. Die jungen Patienten profitierten von einem Wirkstoff, der gleichzeitig neue Erkenntnisse über die grundlegenden Signalwege des Sättigungsgefühls ermöglicht. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Journal Nature Medicine*.

Eine Mutation in der genetischen Bauanleitung des Leptin-Rezeptor (LEPR) führt bei den Betroffenen bereits in den ersten Lebensmonaten zu einem starken Hungergefühl. Die Folge ist eine ausgeprägte Fettleibigkeit bereits in der Kindheit. In der Regel gelingt es den Patienten nicht, durch vermehrte Bewegung und reduzierte Kalorienaufnahme, das Körpergewicht längerfristig zu stabilisieren. Darüber hinaus ziehen die Patienten häufig keinen Nutzen aus einer Adipositaschirurgie. Umso wichtiger ist der medikamentöse Behandlungsansatz für die Betroffenen.

Bereits vor zwei Jahren konnte Dr. Peter Kühnen mit der Arbeitsgruppe an der Charité zeigen, was für eine zentrale Rolle der Melanocortin-4-Rezeptor (MC4R) für den Energiehaushalt des Organismus und die Regulierung des Körpergewichts spielt. Im Gehirn führt normalerweise die Bindung des sogenannten „Sättigungshormons“ Leptin an den LEPR über mehrere Schritte zur Produktion des Melanozyten-stimulierendes Hormons (MSH). Die Bindung von MSH an MC4R löst dann das eigentliche Sättigungssignal in den Zellen aus. Ist der Rezeptor LEPR jedoch defekt, wird die Signalkaskade der Sättigung unterbrochen und ein ungestilltes Hungergefühl begünstigt das Entstehen einer Adipositas. Das im Rahmen der jetzt veröffentlichten Studie zur Behandlung eingesetzte Peptid bindet im Gehirn der Patienten an MC4R und löst das Sättigungssignal wieder aus. In Zusammenarbeit mit der Clinical Research Unit des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung/Berlin Institute of Health (BIH) konnte das Team eine deutliche Gewichtsreduktion der behandelten Patienten mit LEPR-Gendefekt beobachten.

Dr. Kühnen: „Wir haben außerdem untersucht, weshalb das eingesetzte Peptid so wirksam ist und im Vergleich zu anderen Präparaten mit einem ähnlichen Wirkprinzip zu keinen schweren Nebenwirkungen führte. Hier konnten wir zeigen, dass ein besonderer Signalweg des MC4R aktiviert wird, der eine wichtige und bisher unterschätzte Rolle spielt.“ Im Rahmen der kommenden Untersuchungen will das Team von Dr. Kühnen ermitteln, ob es weitere Patienten gibt, die von dem Wirkstoff profitieren können: „Denkbar ist, dass es Patientengruppen mit einer Funktionsstörung in diesem Signalweg gibt, die für eine derartige Therapie in Frage kommen.“

*Clément K, et al., MC4R agonism promotes durable weight loss in patients with leptin receptor deficiency, Nature Medicine (2018), doi:10.1038/s41591-018-0015-9.

Arzneimittelbehörden rufen zur Meldung von Nebenwirkungen auf

Europaweit rufen Arzneimittelbehörden zur verstärkten Meldung von Nebenwirkungen auf

Zum zweiten Mal fordern derzeit alle europäischen Arzneimittelbehörden in einer gemeinsamen Kampagne Patientinnen und Patienten dazu auf, ihnen verstärkt Verdachtsfälle von Nebenwirkungen zu melden. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Meldungen von Nebenwirkungen, die nach der Einnahme rezeptfreier Arzneimittel aufgetreten sind. Denn auch bei diesen sogenannten OTC-Produkten können Nebenwirkungen auftreten, deren Meldung einen wichtigen Beitrag zur Arzneimittelsicherheit darstellen. OTC ist die Abkürzung des englischen Begriffs „Over The Counter“ und bedeutet wörtlich übersetzt „Über den Ladentisch“. Der Begriff bezeichnet alle nicht verschreibungspflichtigen Produkte und Arzneimittel zur Selbstbehandlung.

Pharmaunternehmen sowie Ärzte und Apotheker beziehungsweise deren Arzneimittelkommissionen sind über ihre jeweilige Berufsordnung zur Meldungen von unerwünschten Arzneimittelwirkungen, den sogenannten Nebenwirkungen, verpflichtet. Diese Meldungen sind wichtig, um Arzneimittelrisiken möglichst schnell zu identifizieren, da die Behörden dazu auf belastbare Daten und Risikosignale aus der Praxis angewiesen sind. Sie filtern aus der Fülle der berichteten Symptome diejenigen heraus, die möglicherweise ein erstes Signal für eine bisher unbekannte Nebenwirkung sind.

„Ob nach der Einnahme verschreibungspflichtiger oder rezeptfreier Arzneimittel: Es ist in beiden Fällen wichtig, dass möglichst viele Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet werden. Das hilft den Arzneimittelbehörden, Risikosignale so früh wie möglich zu erkennen und dann bei Bedarf wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Patientinnen und Patienten zu treffen“, so Prof. Dr. Karl Broich, Präsident des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Das BfArM informiert im Zusammenhang mit dieser Kampagne auch auf seinem Twitter-Kanal (https://twitter.com/bfarm_de) darüber, wie wichtig das Melden von Nebenwirkungen ist. Patientinnen und Patienten werden per Animation und über Tweets dazu aufgefordert, die Packungsbeilage zu lesen und die Anweisungen zur Dosierung und Einnahmedauer von Arzneimitteln zu beachten.

Erfahrungsgemäß werden nicht alle Verdachtsfälle gemeldet. Die Gründe dafür sind vielfältig. So informieren Patientinnen und Patienten ihren Arzt nicht über jede Beobachtung, oder der Zusammenhang zwischen einer Reaktion oder einem Symptom und dem Arzneimittel wird nicht hergestellt, weil beispielsweise die Symptome einer Grunderkrankung zugeordnet werden. Nebenwirkungen zu Arzneimitteln, die sich bereits länger auf dem Markt befinden, werden bekanntermaßen weniger häufig gemeldet als solche von neuen Arzneimitteln.

Sollte ein Verdacht noch nicht durch den Arzt oder Apotheker gemeldet worden sein, oder Betroffene sind unsicher, ob eine solche Meldung erfolgt ist, besteht für sie die Möglichkeit, diese Meldung auch selbst vorzunehmen. Das BfArM bietet dazu auf seiner Internetseite ein speziell für Verbraucher konzipiertes Online-Meldeformular an sowie einen Meldebogen, mit dem Verdachtsfälle auch per Brief oder Fax gemeldet werden können:

www.bfarm.de/uawmelden

Wenn Sie den Verdacht einer Nebenwirkung melden möchten, beachten Sie bitte auch folgende Hinweise:

  1. Die Meldung der Nebenwirkung ersetzt nicht den Arztbesuch. Nur der behandelnde Arzt kann und darf beurteilen, ob beispielsweise eine Dosisreduktion oder gar ein Absetzen des verdächtigten Medikaments notwendig und medizinisch sinnvoll ist.
  2. Die medizinische Beurteilung des Falles durch einen Arzt oder eine Ärztin, die den Patienten und die medizinischen Hintergründe gut kennt, stellt eine wichtige Informationsquelle dar. Eventuell vorhandene Arztbriefe oder Krankenhausberichte sollten der eigentlichen Meldung daher zusätzlich beigefügt werden.

Die Daten werden über eine gesicherte Verbindung in die Datenbank übermittelt und selbstverständlich vertraulich behandelt.

Beobachtung von Arzneimitteln nach der Zulassung

Die Kenntnisse über die Sicherheit von Arzneimitteln sind zum Zeitpunkt ihrer erstmaligen Zulassung nicht vollständig. Dies ergibt sich vor allem daraus, dass die klinische Erprobung eines Arzneimittels an einer relativ geringen Zahl von Patienten durchgeführt wird. Seltene oder sehr seltene unerwünschte Wirkungen, Wechselwirkungen oder andere Risiken im Zusammenhang mit der Arzneimittelanwendung können in klinischen Prüfungen üblicherweise nicht erkannt werden. Diese Patientinnen und Patienten sind zudem unter verschiedenen Aspekten für die klinische Prüfung besonders ausgewählt worden, was nicht notwendigerweise den Bedingungen bei der breiten Anwendung des Arzneimittels entspricht.

Das Arzneimittelgesetz der Bundesrepublik Deutschland sieht deshalb vor, dass nach der Zulassung eines Arzneimittels die Erfahrungen bei seiner Anwendung fortlaufend und systematisch gesammelt und ausgewertet werden. Dies ist eine der Aufgaben des BfArM und des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI). Die Meldung von Verdachtsfällen auf Nebenwirkungen ist hierzu ein wichtiger Baustein.

 

Tatort Krankenhaus

Opfer der Profitgier im Gesundheitssystem

 

In diesem Buch geht es um eine Studie, die Prof. Dr. med. Karl H. Beine, Chefarzt am St. Marien Hospital Hamm und Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke, 2015 durchgeführt hat. Er hat dazu 5055 Kranken-, Altenpfleger und Ärzte befragt. Die entscheidende Frage lautete: Haben Sie selbst schon einmal aktiv das Leiden von Patienten beendet? Leider geht aus den Angaben hierzu nicht exakt hervor, wie viele Menschen darunter waren, deren Leben aufgrund von Patientenverfügungen oder durch das Abschalten von Maschinen beendet wurde.

Es soll nicht geleugnet werden, dass es in unseren Krankenhäusern und Pflegeheimen Missstände gibt. Das Personal muss oft bis zur Erschöpfung arbeiten. Und die hygienischen Verhältnisse lassen nicht selten zu wünschen übrig. Egal, ob auf den Privatstationen oder den Stationen für die Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen. Die Zahl von 21.000 getöteten Patienten pro Jahr schien bis zur Bekanntgabe der neuen Erkenntnisse zu Krankenpfleger Nils H. ziemlich spekulativ. Jetzt könnte man fast geneigt sein, zu glauben, dass es noch viel mehr Fälle sind.

Die ZEIT schreibt dazu http://www.zeit.de/2017/14/krankenhaeuser-tote-patienten-ursachen-karl-beine

Süddeutsche Zeitung Niels Högel – Geschichte einer beispiellosen Mordserie

Es geht allerdings um mehr als nur um Profitgier. Auch die Politik und die Krankenkassen sind für die Missstände verantwortlich. Der ständige Kostendruck und der Personalmangel in der Pflege sind mitverantwortlich für zahlreiche Missstände. Die Kosten, die hierdurch entstehen, werden nicht ins Verhältnis zu den angeblichen Einsparungen gesetzt. Infektionen durch Krankenhauskeime fallen ebenso darunter wie längere Genesungszeiten durch Mangel an Zuwendung.

Die Autoren:

Professor Dr. med. Karl H. Beine, geboren 1951, ist Chefarzt am St. Marien-Hospital Hamm und Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke. In seiner aktuellen Studie zu Tötungen in Krankenhäusern und Pflegeheimen hat er mehr als 5000 Mitarbeiter aus Gesundheitsberufen zur Gewalt in ihrem Arbeitsalltag befragt.

Jeanne Turczynski ist Redakteurin in der Redaktion Wissenschaft und Bildungspolitik des Bayerischen Rundfunks, dort betreut sie das Thema Medizin.

Hardcover, Droemer HC
03.04.2017, 256 S.

ISBN: 978-3-426-27688-4
Diese Ausgabe ist lieferbar

19,99E-Book (€17,99)      http://bit.ly/2va8eOy

Sagen Sie uns Ihre Meinung und gewinnen Sie ein Buch

 

Freiburger Abendvorlesungen „Verdauung“

Freiburger Abendvorlesungen starten

Vortragsabende für Medizininteressierte und Patienten zum Thema Verdauung beginnen am 28. Juni 2017

Bereits zum elften Mal finden in diesem Jahr die „Freiburg Abendvorlesungen“ statt, die vom Universitätsklinikum Freiburg in Zusammenarbeit mit der Badischen Zeitung veranstaltet werden.

An drei Terminen wird in diesem Sommer die Verdauung von verschiedenen Experten des Universitätsklinikum Freiburg erklärt. Die „Freiburger Abendvorlesungen“ starten am

Mittwoch, 28. Juni 2017,
um 19 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik,
Hugstetter Straße 55, Freiburg

mit der Auftaktveranstaltung zum Thema „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“. Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II (Schwerpunkt: Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Infektiologie) und Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, geben Einblicke in die Funktion und die Aufgaben der Leber. Weiterhin zeigen sie was passiert, wenn die Leber krank ist und wie man ihre Krankheiten behandeln kann.

Die öffentlichen Veranstaltungen richten sich an alle, die sich für medizinische Themen und das Universitätsklinikum Freiburg interessieren.

Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten die Fragen der Besucher. Die Abende klingen bei Getränken, Häppchen und Gesprächen mit den Experten im Garten vor der Frauenklinik aus.

Der Eintritt ist frei.

Die folgenden Veranstaltungen der „Freiburger Abendvorlesungen“ finden immer mittwochs an zwei weiteren Terminen jeweils um 19 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik statt:

5. Juli 2017: Licht im Dunkeln: Neue Einblicke in die Welt des Magens

12. Juli 2017: Die vielen Facetten des Darms: vom Reizdarm zum Darmkrebs

Zentrale Anlaufstelle zu Digital Health

Heise Medien und Technology Review kooperieren mit MedServation – Zentrale Anlaufstelle zu Digital Health

Pressemitteilung: Hannover, 31. Mai 2017 – Digital Health ist die nächste große Revolution in der Medizin: Neue Technologien für den Gesundheitsmarkt verändern die Arbeit von Medizinern, Kliniken, Krankenkassen und Pharmaunternehmen. Mit einer zentralen Anlaufstelle wollen Heise Medien, Technology Review und MedServation die Digitalisierung vorantreiben. Auftakt der Kooperation ist eine Digital-Health-Konferenz am 22. November in Berlin.

Digitalisierungsstrategien im Gesundheitswesen versprechen viel: Bessere und effizientere medizinische Versorgung, neue Technologien bei Prävention und Vorsorge, IT-gestützte Diagnoseverfahren, personalisierte Therapien und eine Stärkung der Rolle des Patienten. Gleichzeitig birgt die Digitalisierung aber auch Risiken, etwa durch Datenmissbrauch oder Cyberangriffe auf Krankenhäuser. Um in diesem Spannungsfeld tragfähige Geschäftsmodelle und zukunftsweisende Strategien zu entwickeln, ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten nötig.

„Ziel ist, eine Plattform für alle Fragen im Umfeld von Digital Health aufzubauen. Dafür bündeln wir von Heise unsere Expertise aus dem Veranstaltungsgeschäft und dem Wissen über relevante technologische Trends mit dem Healthcare-Know-how unseres Partners MedServation“, sagt Robert Thielicke, Chefredakteur von Technology Review.

„Wir wollen mit dem Informationsportal sowohl die einzelnen Stakeholder im Zusammenspiel unterstützen als auch den Kommunikationsaustausch mit den Verbrauchern, den Patienten fördern“, ergänzt Dr. med. Johannes Wimmer, Gründer von der MedServation GmbH.

Die Zusammenarbeit startet mit einer Digital-Health-Konferenz am 22. November im Quadriga-Forum in Berlin. Hierzu werden Stakeholder aus Politik, IT-Industrie, Ärzte, Kranken­häuser, Pharmaindustrie und Krankenkassen und Vereinigungen zum Austausch eingeladen. Erwartet werden rund 200 Teilnehmer. Für 2018 sind weitere Aktivitäten geplant.

Heise Medien steht für hochwertigen und unabhängigen Journalismus. Heise verlegt mit c’t und iX zwei erfolgreiche Computertitel, das zukunftsweisende Technologiemagazin Technology Review sowie das mehrfach ausgezeichnete Online-Magazin Telepolis. Der Internet-Auftritt für IT-Interessierte, heise online, ist das Leitmedium für deutschsprachige Hightech-Nachrichten. Mit Konferenzen, Seminaren und Workshops spricht heise Events ein gehobenes IT-Fachpublikum an.

Technology Review: Die deutsche Ausgabe des renommierten M.I.T.-Magazins verbindet mit ihrem redaktionellen Konzept Wissenschaft und Wirtschaft. Technology Review vermittelt monatlich Wissen und Orientierung zu aktuellen Technologietrends und schließt die Lücke zwischen Wirtschafts- und Wissenschaftstiteln.

MedServation „Driving digital transformation in healthcare“ – MedServation GmbH ist als strategische Beratung auf das Pharma- und Healthcare-Segment spezialisiert. Die Kunden sind internationale Pharmakonzerne, Krankenkassen, Kliniken sowie Gesundheits­ministerien. Neben dem Agenturgeschäft ist MedServation GmbH als Inkubator aktiv und entwickelt Geschäftsideen auf Projektbasis mit dem Ziel, diese als Tochterunternehmen auszugründen. Die MedServation GmbH wurde 2011 von dem Mediziner Dr. Johannes Wimmer gegründet. Philip Jones stieg als Gesellschafter und Geschäftsführer 2015 in die MedServation GmbH ein.

Behandlungsfehler in der Medizin

MDK-Behandlungsfehler-Begutachtung: Sicherheitskultur in der Medizin weiter verbessern

Quellenhinweis: MDS/MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung)

Quellenhinweis: MDS/MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung)

5.094 fachärztliche Gutachten zu vermuteten Behandlungsfehlern haben die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) 2016 erstellt. Damit haben erneut mehr Versicherte dieses Unterstützungsangebot genutzt. Das geht aus der Begutachtungsstatistik hervor, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Konsequente Anstrengungen zur Fehlervermeidung seien notwendig. Dazu gehören eine Meldepflicht für Behandlungsfehler und eine intensivere Forschung im Bereich Patientensicherheit.

In knapp jedem vierten Fall (3.564) bestätigten die Fachärzte des MDK den Verdacht der Patienten. „Diese Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Leider bedeutet das jedoch nicht, dass sich das Risiko, einen Behandlungsfehler zu erleiden, generell verringert hätte. Denn Daten zu Behandlungsfehler liegen in Deutschland nur punktuell v

Quellenhinweis: MDS/MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung)

or. Darum lässt sich auch das Gefährdungsrisiko nicht beziffern“, erläutert Dr. Stefan Gronemeyer, Leitender Arzt und stellvertretender

Geschäftsführer des MDS. „Jeder Fehler, aus dem heute nichts gelernt wird, kann sich jedoch morgen wiederholen und erneut vielleicht einen schweren Schaden verursachen.“ Trotz erkennbarer Fortschritte müsse die Fehlerprävention in Deutschland systematisch weiterentwickelt werden. Die Einführung einer Meldepflicht wie zum Beispiel in Großbritannien sei dabei ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Sicherheitskultur. Gleiches gelte für die notwendige Intensivierung der Forschung zur Patientensicherheit in Deutschland.

Fehlerhäufungen lassen nicht unmittelbar auf erhöhtes Risiko schließen

Quellenhinweis: MDS/MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung)

In der aktuellen Statistik der MDK-Gemeinschaft betrafen zwei Drittel der Vorwürfe Behandlungen in der stationären Versorgung, zumeist in Krankenhäusern; ein Drittel bezog sich auf Behandlungen durch einen niedergelassenen Arzt oder eine niedergelassene Ärztin. 7.765 Vorwürfe (51,4 Prozent aller Vorwürfe) standen in direktem Zusammenhang mit der Behandlung im Operationssaal.

Wenn man sich die Vorwürfe verteilt auf die Fachgebiete anschaut, ergibt sich folgendes Bild: 33 Prozent aller Vorwürfe bezogen sich auf Orthopädie und Unfallchirurgie, 12 Prozent auf die Innere Medizin und Allgemeinmedizin, weitere 9 Prozent auf die Allgemeinchirurgie, ebenfalls 9 Prozent auf die Zahnmedizin, 7 Prozent auf die Frauenheilkunde und 4 Prozent auf die Pflege. „Eine hohe Zahl an Vorwürfen lässt jedoch nicht auf eine hohe Zahl an tatsächlichen Behandlungsfehlern schließen. Häufungen spiegeln vielmehr wider, dass Patienten in manchen Bereichen eher selbst erkennen können, wenn eine Behandlung fehlerhaft verlaufen sein könnte und in anderen nicht“, erklärt Prof. Dr. Astrid Zobel, Leitende Ärztin des MDK Bayern. Schaut man sich die Fehler danach an, wo sie auftreten, steht die operative Therapie mit 31 Prozent an vorderster Stelle, gefolgt von der Befunderhebung mit 25 Prozent.

Medizinische Maßnahmen wurden gar nicht oder zu spät durchgeführt

Quellenhinweis: MDS/MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung)

In rund der Hälfte (51 Prozent) aller durch die Begutachtung bestätigten Fehler wurde eine erforderliche medizinische Maßnahme nicht (40 Prozent) oder zu spät (11 Prozent) durchgeführt. In der anderen Hälfte bestand der Fehler zumeist darin, dass eine notwendige Behandlung nicht korrekt durchgeführt wurde (39 Prozent). Fehler kamen auch zustande, weil eine falsche Maßnahme vorgenommen (10 Prozent) wurde, bei der von vornherein mehr Schaden als Nutzen zu erwarten war. Zwei von drei Patienten wurden vorübergehend geschädigt, einer von drei Patienten dauerhaft.

Daten über „Never Events“ für systematische Fehlervermeidung notwendig

Quellenhinweis: MDS/MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung)

Das Fehlergeschehen ist breit gefächert. „Wir müssen systematisch und auf Basis des besten verfügbaren Wissens Fehler analysieren und Präventionsmaßnahmen entwickeln“, sagt PD Dr. Max Skorning, Leiter Patientensicherheit beim MDS. „Es ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, die systematisch erfasst und analysiert werden muss.“ Für die Fehlerprävention sind zum Beispiel Informationen über Fehler notwendig, die einerseits besonders schwerwiegend sind, andererseits aber als sicher vermeidbar gelten. Dies sind „Never Events“ wie nach der Operation verbliebene Tupfer, die Verwechslung von Blutkonserven und ähnliches. Solche Fehler zeigen einen Sicherheitsmangel im System an, weniger ein Versagen des Einzelnen. In anderen Ländern mit vergleichbar hoch entwickelten Gesundheitssystemen müssen sie verpflichtend gemeldet werden – bislang jedoch nicht in Deutschland.

Hintergrund
Spezielle Gutachterteams prüfen in den MDK Vorwürfe von Behandlungsfehlern im Auftrag der Krankenkassen. Die Gutachter gehen dabei der Frage nach, ob die Behandlung nach dem anerkannten medizinischen Standard abgelaufen ist. Liegt ein Behandlungs-fehler vor, wird außerdem geprüft, ob der Schaden, den der Patient erlitten hat, durch den Fehler verursacht worden ist. Nur dann sind Schadensersatzforderungen aussichtsreich. Auf der Basis des MDK-Gutachtens kann der Patient entscheiden, welche weiteren Schritte er unternimmt. Gesetzlich Versicherten entstehen durch die Begut­achtung keine zusätzlichen Kosten.

Der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) berät den GKV-Spitzenverband in medizinischen und pflegerischen Fragen. Er koordiniert und fördert die Durchführung der Aufgaben und die Zusammenarbeit der MDK.
Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) ist der sozialmedizinische Beratungs- und Begutachtungsdienst der gesetzlichen Kranken- und der Pflegeversicherung. Er ist auf Landesebene als eigenständige Arbeitsgemeinschaft organisiert. Im Falle eines Behandlungsfehlerverdachts wenden sich Patienten zunächst an ihre Krankenkasse, die den MDK dann mit einer Begutachtung beauftragen kann.

Gesundheitsmesse Freiburg

Verschaffen Sie sich einen Überblick auf der Gesundheitsmesse Freiburg

Am 29. + 30. April 2017 auf dem Messegelände in Freiburg können sich Besucher*innen, Patienten und deren Angehörige einen Überblick über mögliche Behandlungsformen zu speziellen Krankheiten informieren. Auch wenn hier viele ausgewiesene Experten ihren fachlichen Rat anbieten, so sollten Kranke stets eine Zweitmeinung einholen. Denn nicht alles, was möglich ist, ist auch sinnvoll. Und viele kostenpflichtige Zusatzangebote, die sogenannten IGeL-Leistungen, bringen oft wenig bis keinen Nutzen für Patienten.

Die Daten des DAK Gesundheitsreports (2016) mit dem höchsten Krankenstand seit 16 Jahren vermitteln den Eindruck, dass es um die Gesundheit der Deutschen nicht gut bestellt ist. Die meisten Ausfalltage gingen dabei auf das Konto der sogenannten Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie beispielsweise Rückenschmerzen. Deren Ursachen sind nicht immer organischer Natur. Oft ist es auch die Psyche, die uns sprichwörtlich in die Knie zwingt. Und nicht jeder, der eine Schädigung der Wirbelsäule hat, leidet zwangsläufig an Rückenschmerzen. Die Krankheitsbilder sind oft nicht eindeutig. Da ist es gut, wenn man sich auch mal ganz unverbindlich beraten lassen kann.

Aber nicht nur organische, sondern auch psychische Erkrankungen nahmen weiter zu. Auf der Suche nach Antworten für Präventions- und Therapieansätze braucht es ein starkes Gesundheits-Netzwerk, das sich diesen Fragen kompetent stellt. Im Rahmen der 2-tägigen Gesundheitsmesse Freiburg informieren Spitzenmediziner, Experten sowie Betroffene in unterschiedlichen gesundheitlichen Lebenslagen, klären auf und beraten. Die Messebesucher erwartet zudem ein exklusives Rahmenprogramm: hochwertige kostenfreie Gesundheits-Checks, hochkarätige Vorträge von Spitzenmedizinern und Experten sowie spannende Podiumsdiskussionen betreffend Vorbeugung und Behandlung verschiedenster Erkrankungen und eines lebensbejahenden Lebensstils.

Besucher*innen können durch den Nachbau des Universitäts-Notfallzentrums (UNZ) am Universitätsklinikum Freiburg wandeln. Das diesjährige Motto lautet: Notfallmedizin hautnah erleben. Ein interdisziplinäres Notfallteam wird die professionelle Zusammenarbeit bei der Behandlung von Notfallpatienten demonstrieren.

Die Besucher*innen der Gesundheitsmesse Freiburg erhalten wertvolle Feedbacks zu ihrer Gesundheit, indem sie an verschiedenen Untersuchungen und Tests, u.a. im Rahmen des Gesundheitsparcours teilnehmen und sich exklusiv beraten lassen können.
Das Vortragsprogramm bietet Besucher*innen Vorträge zu verschiedenen körperlichen und psychischen Erkrankungen, deren Behandlungsmöglichkeiten sowie der Nutzung von Präventionsmöglichkeiten und einer gesunden Lebensweise. Renommierte Experten des Universitätsklinikums Freiburg, ambulanter und stationärer (Reha-)Kliniken und namhafter Gesundheitsinstitutionen informieren und klären auf.

Achten Sie jedoch bei allen Gesprächen auf Ihre Privatsphäre. Ihre Gesundheitsdaten gehören Ihnen. Überlegen Sie genau, bevor Sie umfangreiche Fragenbögen ausfüllen, ob dies für Sie wirklich wichtig ist. Lassen Sie sich vorher eine Datenschutzerklärung aushändigen. Fragen Sie genau nach, was man mit Ihren Angaben machen wird. Denn Patientendaten lassen sich auch leicht zu Geld machen. Der Handel damit ist inzwischen ein weltweites Geschäft. Selbst in angesehenen Unikliniken verschwinden schon mal auf seltsame Weise Patientendaten.

Der Vortrag von Prof. Dr. med. Mathias Berger, dem Vorstand des Freiburger Bündnis gegen Depression e.V. geht am Samstag, 29. April um 16 Uhr der Frage nach: „Das Gehirn im höheren Alter – wird es wirklich schlechter oder wird es besser?“   Das Freiburger Bündnis gegen Depression e.V. lädt zudem um 18.30 Uhr zu einer Abendveranstaltung auf dem Messegelände ein, die die psychische Gesundheit ins Auge fasst: „Irre – wir behandeln die Falschen“ von Dr. Manfred Lütz, Psychiater, Psychotherapeut und Bestsellerautor. Am Sonntag, 30. April, steht zudem die Podiumsdiskussion der Badischen Zeitung zum Thema „Mission starker Knochen“ – der Kampf gegen Osteoporose mit ausgewiesenen Experten auf dem Programm.

Messe Freiburg
Europaplatz 1,79108 Freiburg
Navigationsadresse: 
Hermann-Mitsch-Straße 3
www.gesundheitsmesse-freiburg.de