Zuzahlung, Fahrtkosten und Zeitaufwand
Zunächst freuen sich Patienten, wenn sie ein Rezept zur Verbesserung ihres Gesundheitszustandes bekommen. Allerdings kann sich dann auch schnell herausstellen, dass Aufwand und Kosten nicht im Verhältnis zum Nutzen stehen.
Beispiel: Funktionstraining
52 oder sogar 104 Termine in einem Jahr. Meist können Patienten nicht alle Termine nutzen. Die ausgefallenen Termine können nicht nach hinten verschoben werden. Wenn nun ein Patient in Freiburg wohnt, möchte er gerne ins Eugen-Seidel-Bad gehen. Auf der Website kann unser Patient jedoch die Zeiten nicht finden. Ein Anruf soll Klarheit bringen. Die automatische Bandansage leitet ihn dann weiter. Statt eines Menschen kommt allerdings wieder eine Bandansage, die unseren Patienten wissen lässt, dass er die Termine unter der Rubrik „Wellness und Gesundheit“ findet. Nach einigen Klicks landet der Patient hier.
Dann der angesagte Klick auf Wellness und Gesundheit. Screenshot unten:
Wer jetzt nicht weiß, dass man hier auf Rheuma-Liga klicken muss, sucht vergeblich weiter. Im nächsten Schritt schreibt unser Patient eine E-Mail. Diese wird auch beantwortet. Allerdings fehlt jeglicher Hinweis, dass eine Teilnahme am Funktionstraining frühestens in 3 bis 4 Monaten möglich ist. Dies wiederum erfährt unser Patient erst, wenn er ein weiteres Mal anruft und sich zu einem Mitarbeiter verbinden lässt. Dort erfährt er auch, dass es keine Warteliste gibt. Man lässt ihn aber wissen, dass er nach Bad Krozingen gehen soll. Wobei gehen nicht richtig ist. Man muss dorthin fahren. Mit der Bahn kostet das, wenn man eine Punktekarte kauft, für 4 Fahrten, pro Termin 7,40 €. In der Therme in Bad Krozingen muss man dann nochmals eine 10er Karte kaufen, die 56,00 € kostet. Zusammen sind das schon 13,00 € pro Training. Im Eugen-Keidel-Bad in Freiburg kostet eine normale Karte 16,00 €. Beim Kauf einer 10er Karte kostet das Tagesticket nur 14,50 €. Und eine Jahreskarte, die man täglich nutzen kann, kostet 765,00 €. Während das Funktionstraining 20 maximal 30 Minuten dauert, kann man mit den normalen Eintrittskarten den ganzen Tag im Bad bleiben und die kostenlosen Gymnastik-Angebote nutzen. Die Hin- und Herfahrerei spart man obendrein. Natürlich muss unser Patient auch zum Eugen-Keidel-Bad kommen. Der Aufwand ist hier allerdings sehr gering.