Eine gute Nachricht zum Ende dieses schwierigen Jahres
Dies ist die Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat am heutigen Montag ein positives Votum über eine Zulassung des COVID19-Impfstoffes der Firmen BioNTech und Pfizer in Europa getroffen. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Das Licht am Ende dieses Pandemie-Tunnels ist heute noch einmal viel heller geworden. Wir können nun hoffen, dass auch in Kürze die EU-Kommission grünes Licht für den Einsatz des Impfstoffs von BioNTech und Pfizer geben wird. Dann kann sehr bald bei uns in Deutschland mit den Impfungen begonnen werden. Der Impfstoff wird denen angeboten, die ihn wollen und die diesen Impfstoff besonders benötigen. Die Vorbereitungen sind getroffen.
Wir wissen, die Covid-19-Pandemie ist noch längst nicht besiegt. Die aktuellen Meldungen aus Großbritannien zu einer zirkulierenden Mutation des Coronavirus machen sehr deutlich, dass die Eindämmung dieser Pandemie uns noch große Anstrengungen kosten wird.
Aber die Hoffnung, dass wir die Pandemie in den nächsten Monaten mehr und mehr in den Griff bekommen, ist heute ein gutes Stück größer geworden.
Ein wenig sind wir auch stolz darauf, dass vor allem deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen Impfstoff entwickelt haben. Ich gratuliere vor allem Ugur Sahin und Özlem Türeci, die die Firma BioNTech vor Jahren gegründet und dann geprägt haben.
Ich freue mich zudem, dass die Förderung meines Hauses einen Teil dazu beitragen konnte, diese wissenschaftliche Glanzleistung zu ermöglichen. BioNTech steht so auch für das Innovationsland Deutschland.
Es war gut, dass sich die EMA für ihre Prüfungen die erforderliche Zeit genommen hat. Sorgfalt muss stets vor Schnelligkeit gehen. Es stand ja nicht nur eine Notfallzulassung im Raum, sondern eine bedingte Zulassung.
Ein Impfstoff muss wirksam und sicher sein. Das ist nach den heute möglichen Erkenntnissen der Fall. Zulassungsverfahren sind keine Wettrennen. Noch nie ist ein Impfstoff in einer so raschen Zeit entwickelt worden. Daher möchte ich auch an dieser Stelle nochmals betonen: Die Prüfungsmaßstäbe für die Genehmigungsbehörden blieben und bleiben auf dem hohen Niveau, das auch sonst angelegt wird.
Wir alle können also volles Vertrauen in die Genehmigungsbehörden haben. Die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten wird auch in den nächsten Monaten ständig überprüft werden.
Der sich anbahnende Erfolg konnte zustande kommen, weil Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie die von BioNTech seit Jahren an den Grundlagen für einen solchen mRNA-Impfstoff gearbeitet haben.
Im Hinblick auf die Föderung möchte ich auf die Unterstützung des Sonderforschungsprogramms zur Krebsforschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft hinweisen. Dazu zählt außerdem die Unterstützung meines Hauses in einer frühen Phase der Firmengeschichte von BioNTech. Ziel des seinerzeitgen GO-Bio Projektes war es von 2007 bis 2013, BioNTech zu unterstützen, optimierte RNA-Impfstoffe zur Immuntherapie von Krebserkrankungen zu entwickeln.
Danach kam eine zweite Förderung zum Tragen. Eine Firmengruppe mit BioNTech an der Spitze gewann einen Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), um weiter an einer individualisierten Immunintervention zu forschen. Insgesamt gab es 22 einzelne Förderungen.
Die Impfstoffentwicklung haben wir dann mit unserem nationalen Impfstoffprogramm mit einem Volumen von insgesamt 750-Millionen-Euro unterstützt.
Das zeigt wieder, wie wichtig es ist, in der Forschungsförderung einen langen Atem zu haben. Man kann es nicht oft genug sagen: Investitionen in Wissenschaft und Forschung zahlen sich einfach aus. An diesem Beispiel zeigt sich aber vor allem wunderbar, dass Forschung einfach ein Segen für die Menschheit sein kann.“