Weltnierentag am 13. März 2014: „Diabetische Nephropathie“ vorbeugen und behandeln
Bei Diabetes regelmäßig zur Nierenkontrolle
Berlin – Nierenkrankheiten sind bei Menschen mit Diabetes nach Amputationen die zweithäufigste Komplikation. In Deutschland sind Diabetiker die größte Gruppe der Patienten, die an die Dialyse müssen oder sogar eine neue Niere benötigen. Gegenwärtig sind etwa 20.000 Diabetiker davon betroffen. Denn Nierenerkrankungen werden bei ihnen heute noch zu spät diagnostiziert und in ihrer Bedeutung unterschätzt. Darauf macht diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe anlässlich des Weltnierentags am 13. März 2014 aufmerksam, der dieses Jahr unter dem Motto „Alter und Niere“ steht.
Die Nieren filtern das Blut und produzieren Urin, mit dem sie Abfallprodukte aus dem Körper transportieren. Ohne funktionstüchtige Nieren sammeln sich diese Abfallprodukte im Blut an und verursachen eine Vergiftung. „Bei einem diabetischen Nierenleiden kommt es durch hohen Zuckergehalt im Blut und hohen Blutdruck zu einer Schädigung der kleinsten Blutgefäße in den Nieren“, sagt Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und niedergelassener Diabetologe aus Hamburg. Die Leistung der Niere nimmt daraufhin ab, Blutdruck und Blutfette steigen an. Da Nierenerkrankungen zunächst unbemerkt verlaufen, gehen Menschen mit Diabetes häufig nicht regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. „Die ersten Schäden zeigen sich darin, dass die Nieren nicht mehr richtig filtern und Eiweiß im Urin auftritt“, erklärt Dr. Kröger. Bereits viele Jahre bevor schwere Schäden sichtbar werden, weisen geringe Mengen von Albumin – einem speziellen Eiweiß im Urin – auf das kommende Risiko hin. Der Diabetologe rät: „Um es frühzeitig zu erkennen, sollten Diabetiker mindestens einmal im Jahr ihren Urin auf seinen Albumingehalt hin untersuchen lassen.“
Nierenerkrankungen gehören bei Diabetikern zu den häufigen Komplikationen. Etwa 40 bis 50 Prozent aller Diabetiker entwickeln im Verlauf ihrer Stoffwechselerkrankung eine „diabetische Nephropathie“. Dadurch steigt auch ihr Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Treten Nierenschäden auf, muss ein darauf spezialisierter Facharzt, der Nephrologe, sie frühzeitig behandeln: Dies verzögert den Verlauf der Nierenerkrankung bis zur Dialyse und verringert die Sterblichkeit. Um Schädigungen der Nieren vorzubeugen, sollten Diabetiker ihre Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte senken. Als Zielwert für den Blutdruck gilt 130/80 mmHg. Außerdem sollten Menschen mit Diabetes bei ihrer Ernährung darauf achten, die von ihrem Arzt empfohlene Kochsalzzufuhr nicht zu überschreiten. Auch Rauchen fördert die Entstehung und das Fortschreiten von Nierenerkrankungen.
Daher empfiehlt diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zum Weltnierentag allen Menschen mit Diabetes, ihren behandelnden Arzt auf ihre Nieren anzusprechen. Nur so lassen sich die Häufigkeit und Auswirkungen von Nierenerkrankungen und die damit verbundenen gesundheitlichen Probleme verringern.