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Charité hilft traumatisierten Flüchtlingen in Jordanien

Berlin, 17.10.2014 Das Hilfsprojekt »Balsam« der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist jetzt mit dem Förderpreis der Else Kröner-Fresenius-Stiftung ausgezeichnet worden. Mit dem Projekt unterstützt die Charité die psychische Gesundheitsversorgung von traumatisierten syrischen Flüchtlingen in Jordanien. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre an besonders vorbildhafte medizinisch-humanitäre Projekte in Entwicklungsländern verliehen. Mehr als drei Millionen Menschen sind vor dem syrischen Bürgerkrieg in angrenzende Länder wie die Türkei, Jordanien oder den Libanon geflohen. Allein in Jordanien befinden sich mehr als 600.000 syrische Flüchtlinge. Viele von ihnen sind vom Krieg traumatisiert – etwa jeder vierte benötigt eine psychologisch-psychiatrische Behandlung. Um das dortige Gesundheitssystem zu entlasten, hat die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Benjamin Franklin (CBF) das »Balsam-Projekt« ins Leben gerufen.

Bereits seit Juli 2013 bildet die Charité in enger Zusammenarbeit mit dem jordanischen Gesundheitsministerium und der Hilfsorganisation »Help – Hilfe zur Selbsthilfe« in Amman Psychologen, Psychiater und Allgemeinmediziner zu Trauma-Therapeuten aus. Bislang konnten 73 Ärzte erfolgreich ausgebildet werden. Sie behandeln nun in Flüchtlingscamps und Gesundheitszentren traumatisierte Kinder und Erwachsene. Die Charité hilft den Trauma-Therapeuten weiterhin aktiv mit einer andauernden Beratung der arabischsprachigen Spezialambulanz und versorgt sie mit notwendigen Medikamenten. Das Projekt wird gegenwärtig aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert.

»In einem nächsten Schritt sollen junge Menschen aus Syrien, Jordanien und Israel in Deutschland gemeinsam als Trauma-Therapeuten ausgebildet werden – nicht zuletzt auch mit dem Ziel, die arabisch-israelische Verständigung zu fördern. Das Preisgeld der Else Kröner-Fresenius-Stiftung ist für die fachliche Ausbildung der Ärzte vorgesehen«, sagt Prof. Dr. Malek Bajbouj von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am CBF, der das Hilfsprogramm koordiniert.