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Erste Frauenmilchbank in Baden-Württemberg

Am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg hat am 1. Februar 2017 Baden-Württembergs erste Frauenmilchbank eröffnet

Die pasteurisierte und kontrollierte Muttermilch wird mit einem Messbecher in ein Portionsfläschchen abgefüllt. ©Bildrechte: Universitätsklinikum Freiburg

Bildrechte: Universitätsklinikum Freiburg
Nachdem die gespendete Muttermilch versiegelt wurde, wird sie in den Gefrierschrank gestellt, wo sie bis zum Gebrauch aufbewahrt wird.

Muttermilch ist die gesündeste Nahrung für Säuglinge. Sie unterstützt zum Beispiel dabei, späteren allergischen Erkrankungen oder Infektionen vorzubeugen. Da Mütter von Frühgeborenen oftmals nur wenig oder sogar keine Milch bilden, musste man bisher bei der Frühchen-Ernährung auf künstliche Säuglingsnahrung zurückgreifen. Am 1. Februar wurde am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg  die Frauenmilchbank eröffnet, wo Mütter von Früh- oder Neugeborenen, die über den Bedarf ihres eigenen Kindes hinaus einen Überschuss an Muttermilch bilden, ihre Milch für die optimale Ernährung von anderen Frühchen im Klinikum spenden können. Die Frauenmilchbank am Universitätsklinikum Freiburg ist die erste Frauenmilchbank in Baden-Württemberg.

„Ziel unserer Frauenmilchbank ist es, alle sehr kleinen Frühgeborenen der eigenen Abteilung mit Muttermilch zu versorgen, um auf künstliche Säuglingsnahrung verzichten zu können“, sagt Dr. Daniel Klotz, Neonatologe an der Klinik für Allgemeine Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Freiburg und Leiter der Frauenmilchbank. In der Frauenmilchbank wird gespendete Muttermilch mikrobiologisch untersucht, bei Bedarf pasteurisiert und bei -20 Grad Celsius gefriergelagert. Die Milch steht nach der Aufbereitung zum Verzehr für Frühgeborene und kranke Neugeborene, die keine Milch der eigenen Mutter erhalten, zur Verfügung. Spenderinnen sind Mütter anderer Neu- oder Frühgeborener, die auf der neonatologischen Intensivstation (Frühchenstation) des Universitätsklinikums Freiburg behandelt werden. Sie werden besonders ausgewählt und auf Erkrankungen getestet.

Frühgeborene, die mit gespendeter Muttermilch anstatt künstlicher Säuglingsnahrung ernährt werden, erleiden unter anderem deutlich seltener schwerwiegende Darmkomplikationen und haben eine bessere Nahrungsverträglichkeit. „Die Frauenmilchbank liefert daher einen wichtigen Baustein in der optimalen Betreuung unserer kleinsten Frühgeborenen“, sagt Dr. Klotz.

Die Aufbereitung von Frauenmilch als Spendermilch ist aufwändig und sehr teuer. Das Projekt wurde durch eine Anschubfinanzierung des Frühchenvereins Freiburg e.V. möglich gemacht. Die Frauenmilchbank ist angegliedert an den Funktionsbereich Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin.