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Probanden für Ernährungsstudie gesucht

Beeinflusst die Ernährung das Immunsystem?

Uni-Zentrum Naturheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg sucht Probanden für Studie zur Wirkung verschiedener Ernährungsformen auf das Immunsystem und die Darmflora

Bitte beachten Sie, diese Studie ist nichts für Vegetarierer*innen oder Veganer*innen

Menschen mit einer rheumatoiden Arthritis leiden unter chronischen Gelenkentzündungen. Sie gehört zu den rheumatischen Erkrankungen, im Volksmund kurz „Rheuma“ genannt. Wissenschaftler vermuten, dass die Ernährung Erkrankungen mit Störungen des Immunsystems wie beispielsweise rheumatoide Arthritis beeinflussen kann. Das Uni-Zentrum Naturheilkunde sowie die Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie des Universitätsklinikums Freiburg wollen nun in einer gemeinsamen Studie die Wirkung verschiedener Ernährungsweisen auf das Immunsystem bei gesunden Menschen überprüfen. Bei den unterschiedlichen Ernährungsweisen handelt es sich zum einen um eine vegane (beinhaltet keine Lebensmittel tierischen Ursprungs) und zum anderen um eine fleischreiche Ernährungsweise. Im Verlauf der Studie interessieren die Forscherinnen und Forscher besonders die Immunparameter, die bei Patienten mit rheumatoider Arthritis relevant sind.

Für die Studie werden gesunde Probandinnen und Probanden im Alter von 18 bis 60 Jahren mit einem normalen Body Mass Index gesucht. Voraussetzung ist eine derzeitige Ernährung mit Mischkost und die Bereitschaft, sich über vier Wochen zufällig zugeteilt vegan oder mit viel Fleisch zu ernähren. Vegetarier, Veganer oder Raucher können nicht mitmachen. Weitere Ausschlusskriterien sind unter anderem eine Schwangerschaft oder Stillzeit, regelmäßige Medikamenteneinnahme (mit Ausnahme von hormonellen Verhütungsmitteln oder Jodid), ausgeprägte Allergien oder eine Essstörung.

Die Studie dauert für jeden einzelnen Teilnehmer fünf Wochen: Eine Woche mit normaler Mischkost und danach vier Wochen mit entweder fleischreicher oder veganer Kost (zufällige Zuteilung). Die Teilnehmer erhalten während der vier Wochen ein kostenloses werktägliches Mittagessen im Casino des Universitätsklinikums Freiburg. Außerdem erhalten die Probanden während der Studienzeit Vergünstigungen in einzelnen Freiburger Restaurants. Für die Auswertung werden von den Probandinnen und Probanden zu zwei Zeitpunkten je eine Blut-, Urin- und Stuhlprobe benötigt.

Anmerkung d. Redaktion: Das Essen in der Uni-Klinik trifft nicht jeden Geschmack. Menschen, die auch den Anspruch auf geschmacklich gutes Essen haben, könnten hier enttäuscht werden. 

Interessenten können sich melden bei:  
Manuel Hettich
Uni-Zentrum Naturheilkunde
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 01515-2255375
manuel.hettich@uniklinik-freiburg.de   

Weitere Informationen zu der Studie finden Sie hier und hier.

Neuer Therapieansatz bei multipler Sklerose

Charité-Wissenschaftler identifizieren entscheidenden Botenstoff

Berlin, 21.07.2014 Die Hemmung eines bestimmten Botenstoffs des Immunsystems bietet einen neuen Ansatz zur Therapie von multipler Sklerose. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Forscher konnten in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum erstmals demonstrieren, dass der Botenstoff GM-CSF mit multipler Sklerose assoziiert ist und von einer neuartigen Immunzell-Population produziert wird. Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Science Translational Medicine* veröffentlicht.

Bei Autoimmunkrankheiten wie der multiplen Sklerose greift die Körperabwehr den eigenen Organismus an. Eine besondere Rolle spielen dabei spezialisierte Zellen des Immunsystems, die Helfer-T-Zellen, die den Körper eigentlich vor schädlichen Mikroorganismen schützen sollen. Von diesen Helfer-T-Zellen existieren verschiedene Unterklassen mit unterschiedlichen Aufgaben.

Die Wissenschaftler um Dr. Christina Zielinski von der Klinik für Dermatologie und Allergologie sowie dem Berlin-Brandenburg Centrum für Regenerative Therapien der Charité beschreiben in ihrer Forschungsarbeit eine ganz neuartige Klasse von Helfer-T-Zellen, die sogenannten GM-CSF-T Zellen. Diese T-Zellen produzieren den Botenstoff GM-CSF (Granulozyten-Makrophagen-Kolonie stimulierender Faktor), der für die entzündlichen Prozesse im Gehirn von Patienten mit multipler Sklerose eine grundlegende Rolle spielt.

Rebecca Noster, die Erstautorin der Studie, konnte die genaue molekulare Regulation dieser Zellen entschlüsseln. Sie identifizierte auslösende und hemmende Botenstoffe, die für die Entwicklung der GM-CSF T-Zellen wichtig sind. Überraschend war, dass Faktoren, die die Entwicklung von GM-CSF T-Zellen im Menschen auslösen, im Mausmodell eine entgegengesetzte Aufgabe haben. Zudem war die Produktion des Botenstoffes GM-CSF nicht mit den sogenannten Th17 Zellen, einer weiteren Unterklasse von Helfer-T-Zellen, assoziiert. Den Th17 Zellen wird bislang eine ursächliche Rolle für die Krankheitsentstehung bei vielen entzündlichen Erkrankungen zugeschrieben.

»Diese Diskrepanz zwischen Maus und Mensch verdeutlicht, wie wichtig es ist, nicht nur die klinische Anwendung sondern auch immunologische Grundlagen im Menschen zu studieren«, erklärt Dr. Christina Zielinski, Leiterin der Klinischen Forschergruppe Zelluläre Immunregulation. »Unsere Ergebnisse werfen ein ganz neues Licht auf die Entstehung von multipler Sklerose und zeigen neue therapeutische Angriffspunkte bei der Behandlung dieser, aber auch anderer Autoimmunerkrankungen des Menschen auf.«