Bislang waren Ärzte davon ausgegangen, dass es einen Zusammenhang zwischen Brustkrebserkrankungen innerhalb einer Familie gibt. Nun überraschte eine Beobachtungsstudie damit, dass auch Prostatakrebs bei Verwandten ersten Grades (Vater, Bruder, Sohn) zu einem erhöhten Brustkrebsrisiko bei Frauen führen kann.
Jennifer L. Beebe-Dimmer, PhD, MPH, der Barbara Ann Karmanos Cancer Institute und der Wayne State University School of Medicine in Detroit, nahm zwischen 1993 und 1998 78.171 Frauen in eine Beobachtungsstudie auf. Zu Beginn der Studie war keine der Frauen an Brustkrebs erkrankt. Als das Follow-up im Jahr 2009 endete, wurden insgesamt 3506 Fälle von Brustkrebs bei diesen Frauen diagnostiziert. Jennifer L. Beebe-Dimmer fand heraus, dass bei Frauen, in deren Familien Prostatakrebs bei Verwandten ersten Grades (Vater, Bruder, Sohn) aufgetreten war, ein erhöhtes Risiko besteht, an Brustkrebs zu erkranken. Das Risiko erhöht sich nochmals, wenn es Brust- und Prostatakrebserkrankungen in der Familie gibt. Ärzte müssen sich also darauf einstellen, zukünftig ihre Patientinnen auch danach zu fragen, ob es Prostatakrebserkrankungen in der Familie gegeben hat oder gibt.
Die Studie wurde im CANCER, a peer-reviewed journal of the American Cancer Society veröffentlicht.