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Schaden oder nutzen Nahrungsergänzungsmittel?

Vitamintabletten und Nahrungsergänzungsmittel – nutzen oder schaden sie mehr?

Ernährung und KrebsPatientenveranstaltung im Rahmen der Seminarreihe „Ernährung und Krebs“ am Universitätsklinikum Freiburg

Für Krebspatienten hat eine gesunde und ausgewogene Ernährung einen besonderen Stellenwert: Sie kann die Lebensqualität steigern. Um über gute Ernährung während einer Krebserkrankung zu informieren, veranstalten das Gesundheitszentrum für Frauen und die Elternschule des Universitätsklinikums Freiburg die Seminarreihe „Ernährung und Krebs“.

Nahrungsergänzungsmittel gibt es überall zu kaufen: in der Apotheke, in der Drogerie oder im Supermarkt. Sie seien wichtig für die Gesundheit, behauptet die Werbung. Aber stimmt das? Kann man mit gezielter Nahrungsergänzung Krankheiten wie Krebs vorbeugen oder sogar aufhalten? Oder bringen diese Mittel auch Gefahren mit sich?

Die Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Dr. Anna Raynor wird am Dienstag, den 4. Oktober 2016, auf diese und weitere Fragen antworten. Das Thema des Abends lautet „Vitamintabletten und Nahrungsergänzungsmittel – nutzen oder schaden sie mehr?“. Das Seminar findet von 18 Uhr bis 20 Uhr im Raum Erxleben der Klinik für Frauenheilkunde statt. Um Anmeldung per Mail an gesundheitszentrum-frauen@uniklinik-freiburg.de oder per Telefon unter 0761 270-31010 (Montag, Dienstag, Freitag: 9 Uhr bis 10 Uhr und Mittwoch: 12 Uhr bis 13 Uhr) wird gebeten.

Die Seminar-Teilnahme kostet 5 Euro.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier.

Mangelernährung als häufige Krankheitsursache in Deutschland

Es hat immer einen seltsamen Beigeschmack, wenn die Lebensmittelindustrie eine Studie zum Thema Ernährung mitfinanziert.

HIPP und MangelernährungWir wollten dennoch nicht auf die Veröffentlichung hier verzichten. Machen Sie sich selbst ein Bild. Natürlich ist Mangelernährung im fortgeschrittenen Alter ein wichtiges Thema. Viele Studien kommen jedoch oft schnell zu dem voreiligen Schluss, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder Lebensmitteln, die damit angereichert wurden, die geniale Lösung seien.

PRESSEMITTEILUNG

Ärzteschaft alarmiert:
Jeder 2. Arzt ist täglich mit Mangelernährung konfrontiert

Studienübergabe an Bundesminister Christian Schmidt

Studienübergabe an Bundesminister Christian Schmidt

Berlin, 26. April 2016. Mangelernährung ist ein gesellschaftlich stark unterschätztes Phänomen, das drastische Folgen für die Gesundheit der Patienten, aber auch hohe Folgekosten für das Gesundheitswesen bedeutet. Wie die im Auftrag des
Bundesverbands Initiative 50Plus und HiPP durchgeführte repräsentative Ärztebefragung von 222 niedergelassenen Ärzten – darunter 112 Allgemeinmediziner, 53 Neurologen und 57 Onkologen – zeigt, wird jeder zweite Arzt (57 %) in der täglichen Arbeit mit Mangelernährung konfrontiert. Vor allem bei den Onkologen steigt
die Quote auf fast 70 % an, weil eine Krebserkrankung sehr häufig mit dem Auftreten einer Mangelernährung verknüpft ist.

Zugleich liegt bei den befragten Ärzten ein hohes Problembewusstsein vor – schließlich bewertet jeder zweite Arzt (52 %) Mangelernährung sehr oft oder immer als Ursache für Krankheiten im Alter. Zudem achten 3 von 4 Ärzten (76 %) ebenfalls
sehr oft oder immer auf Anzeichen von Mangelernährung (z. B. ungewollter Gewichtsverlust).

Doch obwohl bei den Ärzten ein hohes Problembewusstsein vorherrscht und 3 von 4
Ärzten (75 %) den Patienten bei Auftreten von Mangelernährung weitreichend über
das Thema informieren, offenbart sich eine große Diskrepanz: 71 % der Ärzte fühlen
sich selber nicht vollumfänglich informiert – 14 % sogar nur wenig oder gar nicht.

Mangelernährung als Ursache für Krankheiten Unstrittig bei fast allen befragten Ärzten ist hingegen die Bedeutung von ausreichender und bedarfsgerechter Ernährung bei einem unzureichenden Ernährungszustand für die Genesung. 96 % der Ärzte sehen diese als sehr wichtig oder wichtig an. Dabei spielt die Ernährung nicht nur bei der Genesung eine tragende Rolle, sondern kann auch schon bei der Prävention vieler Alterskrankheiten
unterstützen. Die befragten Ärzte sind der einhelligen Meinung, dass frühzeitige Ernährungsmaßnahmen dabei helfen, Nachfolgekosten für ernährungsbedingte Komplikationen zu vermeiden.

Stefan Hipp, Gesellschafter HiPP: „Gesellschaft, Politik und auch Wirtschaft müssen
beim Thema Mangelernährung an einem Strang ziehen und eine effiziente und breiteInformationsstand zu Mangelernährung
Aufklärung sicherstellen – mit der Botschaft, dass Mangelernährung häufig vorkommt und verhindert werden kann. Die Ergebnisse zeigen, dass es weiterer Anstrengungen bedarf,um über adäquate Ernährungsmöglichkeiten bei Mangelernährung in der
Patientenversorgung zu informieren. Dabei unterstützen wir sehr gerne – die Ärztebefragung ist hier ein weiterer Schritt zur Aufklärung.“

Gitta Connemann, MdB und stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion: „Gesunde Ernährung ist in aller Munde. Sollte es jedenfalls sein –
gerade bei Älteren. Denn die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Mangelernährung bei
Älteren ist keine Seltenheit. Hinzu kommt fehlende Bewegung. Dabei sind eine
gesunde und ausreichende Ernährung und Bewegung für das Alter, gerade für
Genesungsphasen entscheidend. Das Verständnis hierfür muss frühzeitig vermittelt
werden. Mit Initiativen wie IN FORM – Fit im Alter, mit dem Präventionsgesetz und
nicht zuletzt mit der Pflegeversicherung haben wir die Weichen in die richtige Richtung
gestellt. Aber mangelhafte Ernährung im Alter und fehlende Bewegung sind am Ende
eine Herausforderung, die uns alle angeht. Diese können wir als Politik nur
gemeinsam mit der Lebensmittelwirtschaft, den Ärzten, den Pflegeeinrichtungen, den
Kassen, den Medien, bewältigen.“

Uwe-Matthias Müller, Geschäftsführender Vorstand Bundesverband Initiative 50Plus
e.V.:„Die Erhebung bestätigt unsere Befürchtungen, wie weit Mangelernährung
verbreitet ist. Dies ausgerechnet in einer Gesellschaft, in der alle Zutaten für eine
gesunde – und schmackhafte – Ernährung zur Verfügung stehen. Wir haben nun seit
bald einem Jahr das Präventionsgesetz, das ist gut so. Wir fordern die Politik, aber
auch die im Gesundheitsbereich tätigen Institutionen auf, das Thema
Mangelernährung mit all seinen Facetten verstärkt und beherzt den betroffenen
Menschen nahezubringen.“

Dr. Henning Scherf, Botschafter Bundesverband Initiative 50Plus e.V. und
Bürgermeister a.D., Bremen: „Obwohl es uns in Deutschland sehr gut geht und wir in
einer Wohlstandsgesellschaft leben, zeigt die erstaunliche Zahl von älteren
mangelernährten Menschen, dass wir noch einen weiten Weg zu gehen haben. Wir
müssen über Nachbarschaften und professionelle Dienste die Versorgungssituation
verbessern: Hier ist ganz klar die Zivilgesellschaft gefordert und muss motiviert
werden.“

Hintergrund und Methodik der Ärztebefragung

Vom 7. März bis einschließlich 8. April 2016 wurde eine bundesweite, telefonische Befragung
unter Ärzten durch das Markt-und Sozialforschungsinstitut INSA-CONSULERE durchgeführt.
Ziel der Umfrage war es, niedergelassene Ärzte verschiedener Fachrichtungen zum Thema
Mangelernährung zu befragen. Als Erhebungsmethode wurde das Computer Assisted
Telephone Interview (CATI) gewählt. Die Zufallsauswahl der Befragten erfolgte über eine
branchenspezifische, repräsentative B2B-Stichprobe. Um sowohl verallgemeinernde als auch
vertiefende Aussagen zu erlangen, wurde die Studie in eine quantitative Erhebung und in eine
qualitative Erhebung aufgeteilt. Bei der quantitativen Erhebung wurden insgesamt 222 Ärzte,
davon 112 Allgemeinmediziner, 53 Neurologen und 57 Onkologen, zur Ernährung älterer
Patienten, zum Informationsstand über sowie den Umgang mit Mangelernährung befragt. Bei
der qualitativen Erhebung wurden insgesamt 15 Ärzte aus den unterschiedlichen
Fachbereichen vertiefend zu ihren Erfahrungen mit mangelernährten Patienten befragt.

Johanniskraut und Grapefruit können richtig giftig sein

Wechselwirkungen von Medikamenten und Lebensmitteln

Johanniskraut und Grapefruit können richtig giftig sein

Pills with fresh fruit in background isolated

Frisches Obst und Medikamente

Viel hilft viel, denkt so mancher während der kalten Jahreszeit. Und kompensiert mangelnde Sonnenstunden und Bewegung mit Vitamin-Tabletten oder einer Extraportion Obst und Gemüse. Klingt gesund – kann sich aber ins Gegenteil verkehren, falls gleichzeitig Medikamente eingenommen werden. Denn die Ernährung kann die Wirkung von Arzneimitteln stark verändern, warnt Prof. Dr. Martin Wehling vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. Die Folgen können erheblich, wenn nicht sogar tödlich sein.

Altersmediziner wissen es schon lange: Nehmen betagte Patienten zu viele Medikamente gleichzeitig ein, steigt durch diese Polymedikation (auch Multimedikation oder Polypharmazie genannt) die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Wechsel- und Nebenwirkungen. Aber auch als gesund geltende Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel können die Wirkung von Arzneimitteln verändern – und das ganz unabhängig vom Alter der Person.

„Es gibt nicht ohne Grund immer den Hinweis in Beipackzetteln, ob ein Medikament vor, beim oder nach dem Essen eingenommen werden soll“, sagt Prof. Dr. Martin Wehling. „Das muss beachtet werden, sonst kommt vom Wirkstoff im Blut entweder zu wenig oder zu viel an. So muss beispielsweise das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin eine halbe Stunde vorher eingenommen werden, sonst interagiert es mit dem Essen und wird nicht richtig freigesetzt.“

Hierbei geht es Prof. Dr. Wehling weniger um Nahrungsergänzungsmittel oder Immunpräparate – „die sind oft komplett wirkungslos“ –, sondern um natürliche, unveränderte Lebensmittel. „Das Problem ist, dass die Leute glauben: Alles Pflanzliche ist gut, alles Chemische ist schlecht“, bringt es der Pharmakologe auf den Punkt. „Dabei kann auch Pflanzliches wie Johanniskraut und Grapefruit richtig giftig sein.“

Eine Warnung, die überrascht. Gilt doch Johanniskraut als Hausmittel mit stimmungsaufhellendem, stabilisierendem und angstlösendem Effekt. „Je nach Menge verursacht Johanniskraut drastische Wechselwirkungen“, sagt Prof. Dr. Wehling. Die Wirksamkeit von Statinen sei herabgesetzt, die Wahrscheinlichkeit für eine Digoxinvergiftung steige, ebenso das Risiko für eine Herz- oder Nierenabstoßung nach einer Transplantation. Außerdem gelte: „Vor einer Operation sollte Johanniskraut mindestens für fünf Tage abgesetzt werden, sonst kann es zu verstärkten Blutungen kommen.“

Ähnlich vernichtend auch das Urteil zur Grapefruit. „Sie ist ein Beispiel dafür, dass ein Nahrungsmittel keinen Ergänzungsstoff braucht, um richtig giftig zu werden“, stellt der Mannheimer Universitätsprofessor klar. Demnach führt der Stoff, der die Frucht bitter macht, zu massiven Interaktionen bei der Aufnahme von Arzneimitteln: Neben der Bioverfügbarkeit verändert sich die Wirksamkeit von Immunsuppressiva, Statinen und Kalziumantagonisten, was besonders für Herz- und Krebspatienten schwerwiegende Folgen haben kann. Prof. Dr. Wehlings Rat lautet daher knapp: „Esst keine Grapefruit wenn Ihr Arzneimittel einnehmt. Der Nutzen ist zu gering, die Gefahren sind zu groß. Schmecken tut sie (mir) sowieso nicht.“

Als fast genauso überflüssig stuft Prof. Dr. Wehling die Einnahme von Ginkgo-Präparaten ein. Diese erfreuen sich aufgrund ihrer angeblich positiven Wirkung bei Gedächtnis-, Konzentrations- und Durchblutungsstörungen sowie bei Schwindel, Ohrensausen und Kopfschmerzen großer Beliebtheit – was der Experte deutlich anders sieht: „Es ist ein völlig überflüssiges Mittel mit nur einer bekannten Wirkung, nämlich dass es Blutungen auslösen beziehungsweise die Wirkung von blutverdünnenden Arzneien verstärken kann.“

Auch für Naschkatzen und Koffein-Junkies hat Prof. Dr. Wehling schlechte Nachrichten: Wer eine Tüte Lakritz am Tag isst, riskiert Bluthochdruck. Dies wird verursacht durchs Glycyrrhizin, das in der Wurzel der Süßholzpflanze vorkommt. Koffein wiederum kann bei Personen, die an einer Herzmuskel- oder Herzkranzgefäßerkrankung leiden, ganz erhebliche Herzrhythmusstörungen auslösen. Noch gravierender sei das dem Experten zufolge bei Energydrinks. „Das Zeug ist wirklich giftig, weil es extreme Mengen an Koffein und anderen Stoffen enthält“, sagt er. „Es sind Fälle beschrieben, bei denen Jugendliche – die eigentlich keine Herzprobleme haben – einen Liter getrunken haben und gestorben sind.“

Für Prof. Dr. Martin Wehling ist das Problem auf einen Punkt zurück zu führen: „Koffein ist von seinen ganzen Charakteristika ein hochwirksames Medikament. Nur weil es in der Nahrung natürlich vorkommt, wird es nicht als solches untersucht und mit entsprechenden Gefahrenhinweisen versehen.“

Doch Koffein hat auch einen positiven, überraschenden Effekt speziell für alte Menschen. „Wenn man Patienten mit prädementiellem Syndrom, die an Schlaflosigkeit leiden, abends Kaffee gibt, dann werden sie ruhiger. Das sorgt für eine sogenannte paradoxe Schlafförderung. Abhängig von der individuellen Konstitution kann Koffein also ganz unterschiedliche Wirkungen haben.“

Augenärzte warnen vor Selbstmedikation

Vitamine und Zink wirksam gegen Augenleiden AMD

München – Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann das Fortschreiten der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) in bestimmten Fällen verzögern. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) empfiehlt die Mittel nur in ausgewählten Stadien der Erkrankung und warnt in einer Stellungnahme vor Selbstmedikation. Zum Schutz vor AMD empfiehlt die DOG im Übrigen gesunde Ernährung und zur Früherkennung regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt.

Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) betrifft etwa 4,5 Millionen Deutsche und ist damit die häufigste Erblindungsursache in den Industrienationen. Bei der feuchten Form wachsen Blutgefäße unkontrolliert in den Bereich des schärfsten Sehens auf der Netzhaut des Auges ein und zerstören unbehandelt diesen „Fleck“ – lateinisch „Makula“. Bei der trockenen Spätform sterben Sehzellen direkt ab. Die altersbedingten Schäden beeinträchtigen das Sehen erheblich, viele Betroffene erblinden im späten Stadium nahezu vollständig.

Amerikanische Studien deuten darauf hin, dass eine Kombination aus den Vitaminen C und E, Beta-Carotin, Zink- und Kupferoxid das Fortschreiten einer AMD in bestimmten Stadien verlangsamen und so die Sehkraft länger erhalten kann. „Dieser positive Effekt betrifft die Entwicklung hin zu einer feuchten Form der Erkrankung, wenn bestimmte Voraussetzungen bei den Makula-Erkrankungen erfüllt werden, die nur der Augenarzt feststellen kann“, sagt DOG-Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Frank Holz. „Keineswegs ist die Einnahme für alle Stadien der AMD sinnvoll.“

Zur allgemeinen Vorbeugung sei der Nährstoff-Cocktail daher nicht zu empfehlen. Insbesondere bei Rauchern, auch ehemaligen, kann die zusätzliche Einnahme von Beta-Carotin das Lungenkrebsrisiko erhöhen, wie Untersuchungen zeigen. Weitere sehr seltene aber mögliche Nebenwirkungen sind Nierensteine, Magenbeschwerden, und Hautverfärbungen. „Auch AMD-Patienten sollten ihren Arzt fragen, ob eine Behandlung mit Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll ist und sich genau an die vorgeschriebene Dosierung halten“, rät der Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn. Diese Empfehlungen hat die DOG jetzt in einer aktuellen Stellungnahme zusammengefasst.

Um sich vor AMD zu schützen, sei es auf jeden Fall sinnvoll, nicht zu Rauchen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. So lautet auch die Empfehlung der niederländischen „Rotterdam-Studie“. Anhand von Fragebögen dokumentieren 5836 Teilnehmer über einen Zeitraum von acht Jahren ihre Ernährung. Probanden, die eine durch Lebensmittel überdurchschnittlich hohe Zufuhr von Vitamin C, E, Beta-Carotin und Zink angaben, verringerten dadurch ihr Risiko für eine AMD um 35 Prozent. Die meisten Obst- und Gemüsesorten enthalten die Vitamine C und E. Zink ist in roten Fleischsorten, Käse und Pilzen enthalten. Auch Omega-3-Fettsäuren, zum Beispiel aus Fisch und Rapsöl erhalten die Sehkraft.

Bis heute gibt es kein „Heilmittel“ für die AMD. Die feuchte Form kann heute sehr wirksam mit der Verabreichung von Medikamenten, die einen Botenstoff selektiv hemmen, behandelt werden, Bei frühzeitiger Diagnose von früheren Formen kann der Augenarzt den Krankheitsverlauf verzögern um die Sehkraft so lange wie möglich zu erhalten. „Ab 50 sollte jedes Jahr ein Termin zur augenärztlichen Kontrolle im Kalender stehen“, rät“ Professor Dr. med. Christian Ohrloff, Pressesprecher der DOG. Die gemeinsame Stellungnahme von DOG, der Retinologischen Gesellschaft und des Berufsverbandes der Augenärzte in Deutschland ist im Internet erhältlich.

Literatur: Aktuelle Stellungnahme der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, der Retinologischen Gesellschaft und des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschland zu Nahrungsergänzungsmitteln bei altersabhängiger Makuladegeneration, Oktober 2014
DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 6500 Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg ist die DOG die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt.