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EHEC-Auslöser immer noch ungeklärt

Die erste schriftliche Antwort ist heute am 01. Juli 2014 vom Bundesministerium für Gesundheit eingetroffen:

„Durch die intensive Zusammenarbeit der deutschen und europäischen Behörden gelang es, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Bockshornkleesamen aus Ägypten sowie Sprossen und Keimlinge, die daraus gezogen wurden, die Ursache der EHEC-Krise 2011 zu identifizieren.  Als Krankheitsursache wurde nicht bei sämtlichen erfassten Erkrankungsfällen der Verzehr von kontaminierten Sprossen nachgewiesen, dies ist allerdings aus fachlicher Sicht auch nicht erforderlich. Im Ausbruchsfall kommt der schnellen Ermittlung der Infektionsquelle große Bedeutung zu, um weitere Erkrankungen verhindern zu können. Es ist in einem Ausbruchsgeschehen nicht möglich und nicht erforderlich, jeden einzelnen Erkrankten zu möglichen Infektionsursachen zu befragen. Dies würde unter anderem einen großen Zeitverlust bedeuten. In größeren Ausbruchsgeschehen entspricht es dem allgemein anerkannten, internationalen wissenschaftlichen Standard, dass die epidemiologische Evidenz für den Zusammenhang von Risikofaktoren (wie beispielsweise einem Lebensmittel) und einer Infektionskrankheit auf der standardisierten Befragung einer geeigneten Stichprobe Erkrankter und einer geeigneten Vergleichsgruppe gesunder Kontrollpersonen beruht. Die Daten der Stichprobe werden in einer analytischen epidemiologischen Studie ausgewertet. Aus einer sorgfältig untersuchten Stichprobe kann bei Vorliegen einer gemeinsamen Ursache auf alle vom Ausbruch betroffenen Personen geschlossen werden. Evidenz für das Vorliegen einer gemeinsamen Ursache bieten beispielsweise der Verlauf der epidemiologischen Kurve oder Kenntnisse über das Vorkommen des Erregers. Eine Stichprobenstudie führt somit im Regelfall zuverlässig und deutlich schneller zu einem Ergebnis bezüglich der Infektionsquelle, als die Befragung aller erkrankten Personen.
 
Eine detaillierte Darstellung des Ausbruch EHCE O104:H4 findet sich im Ergebnisbericht der Task Force EHEC zur Aufklärung des EHEC O104:H4 Krankheitsausbruchs in Deutschland, der auf der Internetseite des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht ist. Eine abschließende Darstellung und Bewertung der epidemiologischen Erkenntnisse im EHEC O104:H4 Ausbruch wurde vom Robert Koch-Institut (RKI) erstellt, der Bericht ist auf der Homepage des RKI  (www.rki.de) veröffentlicht.“
 
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag Susanne Wackers
Pressestelle
Bundesministerium für Gesundheit
Friedrichstraße 108
D-10117 Berlin
Tel:    +49(0)3018 – 441 4823
Fax:    +49(0)3018 – 441 1245
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Derzeit gibt es keine wissenschaftlich haltbaren Erkenntnisse darüber, dass die Sprossen-Theorie, die vom Verbraucherschutzministerium ausgegeben wurde, tatsächlich zutrifft.

Die Biobank Popgen am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein hat die genetischen Hintergründe der EHEC-Infektion erforscht. Eigentlich war die Studie abgeschlossen. Nun werden die Studienteilnehmer noch einmal befragt, da sich herausgestellt hat, dass die Folgeschäden bzw. -beschwerden der seinerzeit Erkrankten auch heute noch akut sind. Eine Folge davon ist das Reizdarmsyndrom.

Anfragen beim Gesundheits- und Verbraucherschutzministerium mit Bitte um Stellungnahme sind gestellt. Die Antworten werden wir hier natürlich veröffentlichen.

Eine weitere Anfrage haben wir an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit gerichtet. Auf deren Websie findet sich auch der Slogan: „Der Lebensmittelsicherheit in Europa verpflichtet“. Allerdings ist der letzte Eintag zu EHEC vom 11. Juni 2011.