Archiv der Kategorie: Forschung

Das Herz denkt mit

Das Herz könnte einen starken Einfluss auf unser Denken und Fühlen ausüben

Auf den Punkt gebracht

Es gibt immer mehr Erkenntnisse, dass das Herz, das ja ebenfalls Nervenzellen enthält, einen starken Einfluss auf Denken und Fühlen ausübt.
© ChatGPT
Es gibt immer mehr Erkenntnisse, dass das Herz, das ja ebenfalls Nervenzellen enthält, einen starken Einfluss auf Denken und Fühlen ausübt. © ChatGPT
  • Übereinstimmung von Erkrankungen: Es besteht eine hohe Übereinstimmung zwischen kardiovaskulären und psychischen Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Depressionen. Diese Verbindung erfordert ein neues Konzept zur Erklärung.
  • Körper-Hirn-Zustände: Körperliche Vorgänge wie Herzschlag und Blutdruckänderungen könnten mit mentalen Prozessen verknüpft sein. Diese interagierenden Zustände beeinflussen sowohl die Psyche als auch das Herz-Kreislauf-System.
  • Prävention und Therapie: In der Behandlung von kardiovaskulären und psychischen Erkrankungen sollten beide Aspekte berücksichtigt werden. Eine integrierte Betrachtung könnte die Prävention verbessern.

Der Einfluss des Herzens und des Kreislaufsystems spielt sich innerhalb von Millisekunden ab, so dass schon jeder einzelne Herzschlag eine Rolle spielt. Die Rolle des Herzens für Psyche und Kognition zeigt sich in einer hohen Koinzidenz von kardiovaskulären Erkrankungen, wie zum Beispiel bei Bluthochdruck und Herzinfarkt, sowie psychischen Erkrankungen, wie bei Depression und Angsterkrankungen.

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Placebos helfen auch bei transparenter Aufklärung

Internationale Meta-Analyse des Universitätsklinikums Freiburg weist auf Nutzen offener Placebos hin / Veröffentlichung in Scientific Reports

Auch Medikamente ohne Wirkstoff können Beschwerden lindern – selbst dann, wenn Patient*innen wissen, dass es sich um ein Placebo handelt. Das zeigt eine internationale Metaanalyse unter Federführung des Universitätsklinikums Freiburg, die am 15. August 2025 im Fachjournal Scientific Reports erschienen ist. Ausgewertet wurden 60 klinische und experimentelle Studien mit insgesamt 4648 Teilnehmenden. Das Ergebnis: Sogenannte offene Placebos, die klar als wirkstofffrei bezeichnet werden, können Schmerzen, Erschöpfung oder depressive Symptome spürbar bessern. Der positive Effekt war tendenziell größer, wenn die Patient*innen zuvor umfassend über die möglichen Wirkungen von Placebos informiert wurden. 

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Medizinische Forschung geht am tatsächlichen Bedarf oft vorbei

Krankheiten wie Diabetes oder Suchterkrankungen nehmen weltweit zu

Eine neue Studie unter Beteiligung von Forschern der Universität Mannheim zeigt: Krankheiten wie Diabetes oder Suchterkrankungen nehmen weltweit zu, die Forschung dazu hinkt jedoch hinterher und findet schwerpunktmäßig nur in einigen wenigen Ländern statt.

Die weltweite Gesundheitsforschung beschäftigt sich nur unzureichend mit Krankheiten, die für den Großteil der globalen Krankheitslast verantwortlich sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Langzeitstudie, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz rund 8,6 Millionen wissenschaftliche Veröffentlichungen mit Daten zur Krankheitslast der vergangenen 20 Jahre verknüpft hat. Das Manuskript ist in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Medicine“ erschienen.

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Wie ein Entzündungsbotenstoff Alzheimer anfeuert

Kombinationstherapie könnte den Verfall des Gehirns möglicherweise ausbremsen

Das Immunsystem des Gehirns trägt über den Entzündungsbotenstoff IL-12 ursächlich dazu bei, dass sich Alzheimer verschlimmert. Dabei sind Immunzellen des Gehirns, die Mikroglia, eigentlich gute Wächter. Sie beseitigen Eindringlinge wie Mikroben, putzen Zellmüll weg – auch die typischen Plaques, die bei Alzheimer entstehen. Doch im alternden Gehirn sind die Mikroglia in den vielfältigsten Zuständen zu finden. Während manche weiterhin gut funktionieren, verlieren andere nach und nach ihre Schutzwirkung und beginnen, dauerhaft in geringen Mengen Entzündungsbotenstoffe zu produzieren. Den genauen Mechanismus beschreiben Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center in der Fachzeitschrift Nature Aging*.

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Proband*innen gesucht für app-basiertes körperliches Training bei Long- und Post-COVID

Physische und psychische Effekte sollen untersucht werden / Studieninteressierte können sich ab sofort anmelden

Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg untersuchen, wie ein app-basiertes Trainingsprogramm Long- und Post-COVID-Betroffenen helfen kann, ihre körperliche und psychische Gesundheit zu verbessern. Das Programm kombiniert Atemübungen, Kraft- und Ausdauertraining sowie Entspannungseinheiten und wird vollständig per App angeleitet.Die Eingangsuntersuchung sowie die Nachsorge finden am Institut für Bewegungs- und Arbeitsmedizin des Universitätsklinikums Freiburg statt.

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Biomarker zeigt Wirksamkeit einer das Immunsystem modulierenden Therapie vorab an

Therapien gegen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen schlagen nicht bei allen Betroffenen gleich gut an

Das Foto zeigt eine Wissenschaftlerin im Labor. Bluttest sagt Behandlungserfolg voraus © Charité | Arne Sattler
Bluttest sagt Behandlungserfolg voraus © Charité | Arne Sattler

Was individuell funktioniert, muss im Behandlungsprozess ausgetestet werden. Einem Forschungsteam unter Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist es nun zusammen mit Kolleg:innen in Berlin und Bonn gelungen, einen Biomarker ausfindig zu machen, der anzeigt, ob die Therapie mit einem bestimmten immunmodulierenden Medikament erfolgreich sein wird oder nicht. Er erlaubt einen gezielteren Einsatz der Therapie, wie die Forschenden im Fachmagazin Gastroenterology* schreiben.

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Neue Technologie rettet Leben von Patienten mit tödlicher Hautreaktion

Räumliche Proteomik liefert Therapieansatz für Patienten mit toxischer epidermaler Nekrolyse

Einem internationalen Forscherteam vom Max-Planck-Institut für Biochemie ist eine bahnbrechende Entdeckung gelungen, die das Leben von Patienten mit toxischer epidermaler Nekrolyse retten könnte. Diese Erkrankung ist eine seltene, aber oft tödliche Nebenwirkung gängiger Medikamente, die zu großflächigen Hautablösungen führt. Mit räumlicher Proteomik konnte das Team den JAK/STAT-Signalweg als Hauptursache der Krankheit identifizieren. Die Forschenden haben die ersten sieben Patienten erfolgreich mit JAK-Hemmstoffen behandelt. Alle Patienten erholten sich schnell und vollständig.

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Wenig Vertrauen in Dr. ChatGPT

Menschen vertrauen medizinischen Ratschlägen weniger, wenn KI beteiligt ist

Menschen vertrauen medizinischen Ratschlägen weniger, wenn sie vermuten, dass eine künstliche Intelligenz an deren Erstellung beteiligt ist. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie Würzburger Psychologen.

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Schlaganfall: Erstmals Hinweise auf wirksame Therapie bei schweren Hirnblutungen

Blutungen in tiefen Gehirnbereichen sind meist lebensbedrohlich. Bislang kaum Therapiefortschritte

Internationales Team unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg findet erstmals Hinweise auf positiven Effekt durch temporäre Schädelöffnung

Um schwere Druckschäden nach einer Hirnblutung zu verhindern, haben die Ärzt*innen in der Studie temporär einen Teil des Schädelknochens entfernt. Nach dem Abschwellen – meist nach einigen Wochen – wurde der Knochen wieder implantiert.
Bildquelle: Universitätsklinik für Neurochirurgie, Inselspital Bern

Um schwere Druckschäden nach einer Hirnblutung zu verhindern, haben die Ärzt*innen in der Studie temporär einen Teil des Schädelknochens entfernt. Nach dem Abschwellen – meist nach einigen Wochen – wurde der Knochen wieder implantiert. Bildquelle: Universitätsklinik für Neurochirurgie, Inselspital Bern

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Ursache für Antriebslosigkeit bei Depression entdeckt

Mangelnde Aktivierung des Locus Coeruleus im Gehirn hemmt den inneren Antrieb

Forschende messen die Veränderung der Pupillengröße mit einer Hochgeschwindigkeitskamera.
© MPI für Psychiatrie

Forschende des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass die Erweiterung der Pupille als Reaktion auf eine erwartete Belohnung davon abhängt, ob ein Mensch Freude empfinden kann. Dies weist daraufhin, dass eine zu geringe Aktivität des Locus Coeruleus im Gehirn maßgeblich für die Antriebslosigkeit von Menschen mit Depression verantwortlich ist.

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