Patient*innen für Patient*innen

Selbsthilfe-Coaching Projekt für Krebspatient*innen des Universitätsklinikums Freiburg gewinnt den „Innovation for Patient Care“-Award / Teilnahme am Gesprächsangebot weiterhin möglich

Das Foto ist ein Screenshot des Flyer.

Eine Krebserkrankung bringt vielfältige Belastungen mit sich. Selbsthilfe-Expert*innen des Tumorzentrums – CCCF am Universitätsklinikum Freiburg untersuchen deshalb, inwieweit ehemalige Krebspatient*innen andere Betroffene während ihrer Erkrankung unterstützen können. Das Selbsthilfe-Coaching Programm der Stiftungsprofessur Selbsthilfeforschung erhielt nun als eines von drei Projekten den diesjährigen „Innovation for Patient Care“-Award und damit ein Preisgeld von 11.000 Euro. Der Gesundheitspreis von Ipsen Pharma GmbH würdigt innovative und nachhaltige Projekte im Bereich der onkologischen Patient*innenversorgung. „Wir sind sehr glücklich über die Auszeichnung“, freut sich die Projektkoordinatorin und Psychologin Alice Valjanow. „Die Auszeichnung zeigt, dass nicht-professionelle und damit niederschwellige Angebote von Gleichbetroffenen immer mehr an Bedeutung neben professionellen psychosozialen Unterstützungsangeboten gewinnen.“ Das Preisgeld soll genutzt werden, um das Gesprächsangebot zeitlich auszuweiten. Außerdem soll die Gruppe der Coaches um zwei bis drei Personen mit Erfahrung im Bereich der hämatologischen Stammzelltransplantation erweitert werden.

Im Rahmen des Projekts führen ehemalige Krebspatient*innen als Selbsthilfe-Coaches Einzelgespräche mit Menschen, die sich in der Akut- oder Rehaphase einer Tumorerkrankung befinden. „Auf diese Weise kann ein Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe zwischen Betroffenen stattfinden, um die Belastungen, die mit der Diagnose und Therapie einhergehen, besser zu bewältigen“, erklärt der Projektleiter Prof. Dr. Joachim Weis, Inhaber der Stiftungsprofessur für Selbsthilfeforschung am Tumorzentrum Freiburg – CCCF des Universitätsklinikums Freiburg. „Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Form der Selbsthilfe positive Effekte auf das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität der Patient*innen hat.“

Für das Freiburger Projekt wurden 13 ehemalige Krebspatient*innen aus Freiburg und Umgebung geschult, die die onkologische Therapie abgeschlossen und ihre Erkrankung erfolgreich verarbeitet haben. Die Selbsthilfe-Coaches erhalten über den gesamten Zeitraum regelmäßig Supervision durch psychologische Fachkräfte. Das Projekt wird von der Fördergesellschaft Forschung Tumorbiologie e.V. und der Wilhelm Giesin Stiftung finanziell unterstützt.

Teilnahme am Selbsthilfe-Coaching

Das Gesprächsangebot läuft noch bis im Sommer 2022. Patient*innen mit einer diagnostizierten Tumorerkrankung, die Interesse an einem oder mehreren Gesprächen mit einer*m Selbsthilfe-Coach haben, können sich telefonisch unter 0761 270-71565 oder per E-Mail unter alice.valjanow@uniklinik-freiburg.de melden.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://www.uniklinik-freiburg.de/cccf/forschung/selbsthilfeforschung/coaching-projekt.html