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Öffentliche Veranstaltung – Familiärer Brustkrebs

Familiärer Brustkrebs – Wo stehen wir heute?

Öffentliche Veranstaltung am 3. Dezember für Patienten, Interessierte und
Ärzte

Das Brustzentrum des Universitätsklinikums Freiburg lädt ein zum 4.
Südbadischen Senologie Symposium, das am 3. Dezember 2014 von 17.00 bis
19.30 Uhr im Hörsaal der Klinik für Frauenheilkunde (Eingang Kreißsaal)
stattfindet. Das Symposium richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, Patienten
und Interessierte. Die Teilnahme ist kostenlos, ein Voranmeldung nicht
notwendig.

Folgende Experten des Universitätsklinikums Freiburg werden den aktuellen
Stand sowie Neuerungen bei Früherkennung, genetischer Testung oder auch
prophylaktischen Operationen bei familiärer Belastung und familiärem
Brustkrebs besprechen: Prof. Dr. Dr. Judith Fischer, Ärztliche Direktorin
des Instituts für Humangenetik, Prof. Dr. Elmar Stickeler Ärztlicher Leiter
des Brustzentrums, und PD Dr. Vincenzo Penna, Oberarzt in der Klinik für
Plastische und Handchirurgie. Evelyn Heeg, Autorin des Buches „Oben ohne –
Die Entscheidung zu leben“ wird die Konsequenzen, die sich für Betroffene
aus einer präventiven Brustentfernung ergeben, abschließend aus ihrer ganz
persönlichen Sicht vorstellen.

Über 55.000 Frauen erhalten jährlich die Diagnose Brustkrebs. Bei mehr als
5.000 Betroffenen besteht eine familiäre Vorbelastung. Das Thema hat in den
vergangenen Jahren einige Aufmerksamkeit erlangt, nicht zuletzt, weil
betroffene Prominente wie die Schauspielerin Angelina Jolie und die
Sängerin Kylie Minogue mit ihrer Erkrankung an die Öffentlichkeit gegangen
sind.

Diabetes-Organisationen begrüßen Bundesratsinitiative

Bundesrat befasst sich mit Nationalem Diabetesplan

Berlin – Auf Initiative des Schleswig-Holsteinischen Landtags befasst sich der Bundesrat voraussichtlich noch diese Woche mit einer Bundesratsinitiative für einen Nationalen Diabetesplan. Vorangegangen waren intensive Gespräche der Gesundheitsminister/innen der Länder, oft auch unter Einbeziehung regionaler Diabetes- und Gesundheitsexperten. Mitantragsteller sind die Bundesländer Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Damit steht nun das zunehmende Problem des Diabetes mellitus und seiner Folgeerkrankungen in allen Bundesländern auf der politischen Agenda, denn diese müssen sich zum Thema Nationaler Diabetesplan im Bundesrat positionieren. Auch Ärzte, Diabetesberater und Patientenvertreter, vereint in der Dachorganisation „diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe“, fordern seit langem einen Nationalen Diabetesplan für Deutschland und riefen dazu 2013 die Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ ins Leben. Regionale Teams aus Patienten, Diabetesberatern und Ärzten setzen sich in jedem Bundesland für ein positives Votum im Bundesrat ein.

„In Deutschland erkranken jeden Tag 750 bis 1000 Menschen neu an Diabetes, jährlich verzeichnen wir 40.000 Amputationen, 2000 Neuerblindungen, 2300 neu Dialysepflichtige, und jede Stunde sterben drei Menschen an Diabetes in Deutschland – diese Zahlen sprechen eine klare Sprache. Es mangelt vor allem an vernetzen Maßnahmen in der Versorgung. Nur mit vereinten Kräften werden wir diese Volkskrankheit in den Griff bekommen, deshalb brauchen wir einen Diabetesplan auch in Deutschland. 18 von 28 europäischen Länder haben bereits einen nationalen Diabetesplan, warum Deutschland nicht?“, fragt Professor Dr. med. Thomas Danne, Kinderdiabetologe aus Hannover und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Deshalb sind wir der Schleswig-Holsteineinischen Gesundheitsministerin Alheit, dem Kieler Landtag und insbesondere dem dortigen Sozialausschuss sehr dankbar für diese Bundesratsinitiative und unterstützen sie sehr gerne mit einer konzertierten Aktion unserer Vertreter vor Ort in jedem Bundesland“, so Danne.

„Die Bundesratsinitiative ist ein Signal, auf das Behandler und Patienten seit langem gewartet haben und das den Forderungen unserer gemeinsamen Kampagne‚ Diabetes STOPPEN – jetzt!‘ entspricht“, bekräftigt PD Dr. Erhard Siegel, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Die Politik muss jetzt hinschauen – und das kann unsere Forderung nach einem Nationalen Diabetesplan enorm voranbringen, denn der politische Wille ist die entscheidende Stellgröße, um den Modernisierungsstau zu überwinden“, so Siegel.

„Besonders die Folgeerkrankungen des Diabetes verursachen viel persönliches Leid – und übrigens auch den Großteil der Diabeteskosten – dabei lassen sich diese Komplikationen häufig verhindern oder hinauszögern, wenn das Potential einer gesünderen Lebensführung und die medizinischen Möglichkeiten optimal ausgeschöpft würden“, sagt Elisabeth Schnellbächer, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe (VDBD).

„Wir brauchen moderne Präventionsstrategien genauso wie eine effektive Früherkennung, Aufklärung von und Maßnahmen für Risikopersonen, außerdem sektorenübergreifende Versorgungslösungen. Auch Schulungen von Erkrankten können optimiert werden. All dies braucht politische Fürsprecher“, fasst Jan Twachtmann zusammen, Vorstandsvorsitzender der Patientenorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M).

In einem Schreiben an die zuständigen Landesgesundheitsminister haben diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und regionale Teams, bestehend aus je einem ärztlichen Vertreter der DDG, einem Vertreter der Schulungs- und Beratungsberufe, vertreten durch den VDBD sowie einem Patientenvertreter der DDH-M, in jedem Bundesland für ein Votum pro Nationalem Diabetesplan geworben.

„Uns ist auch wichtig, dass Kinder mit Diabetes Typ 1 bei dieser Initiative nicht ausgegrenzt werden“, so Kinder- und Jugendarzt Danne. „Wir werden jetzt darauf hinwirken, dass Diabetes Typ 1 und Typ 2 gleichartig und gleichrangig in der Bundesratsinitiative Berücksichtigung finden. Die Ansätze und Versorgungssituationen sind zwar unterschiedlich, aber beide Erkrankungen nehmen zu und beide kosten“, so Danne.

Hintergrund:
Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen mit Diabetes, vor allem mit Diabetes Typ 2 ungebremst weiter an. Das Robert Koch-Institut beziffert den Zuwachs seit Ende der 90er Jahre auf 38 Prozent, aktuell sind mehr als sechs Millionen Deutsche erkrankt. Die direkten Krankheitskosten des Diabetes belaufen sich auf 48 Milliarden Euro pro Jahr. Herzinfarkt, Niereninsuffizienz, Erblindung, Beinamputation – das ist das bedrohliche Szenario diabetischer Folgekomplikationen.

Im Durchschnitt sind weniger als 20 Prozent aller Bundesratsinitiativen unmittelbar erfolgreich, d. h. münden in ein neues Gesetz. Allein die Abstimmung aller Bundesländer im Parlament der Länder (Bundesrat) zum Nationalen Diabetesplan ist jedoch sehr wertvoll, weil damit ein bundesweiter Meinungsbildungsprozess in Gang kommt. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Bundesregierung durch eine Bundesratsinitiative auf ein politisch vernachlässigtes Politikfeld aufmerksam würde und im Nachhinein doch noch auf Bundesebene ein Gesetz eingebracht hätte. Dies könnte z.B. ein Diabetes-früherkennungs- und -registergesetz sein.

Nach derzeitigem Stand zeichnet sich bereits jetzt eine sehr hohe Zustimmung der Länder für die Bundesratsinitiative aus. Der Bundesrat wird in Kürze entscheiden, ob der Antrag noch in den zuständigen Ausschüssen beraten wird oder ob nun direkt die Bundesregierung am Zug ist.

„Diabetes STOPPEN – jetzt!“ wird fortgesetzt

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe ruft zum Mitmachen auf

image001„Diabetes STOPPEN – jetzt!“ wird fortgesetzt

Berlin – Sechs Millionen Menschen in Deutschland sind an Diabetes erkrankt. Viele leiden unter schweren Folgeerkrankungen, dazu zählen unter anderem 40.000 diabetesbedingte Amputationen und 2.000 Neuerblindungen im Jahr. So entstehen 48 Mrd. direkte Kosten für das Gesundheitssystem. Doch während 18 von 28 europäischen Ländern mit einem Nationalen Diabetesplan den dramatischen Anstieg der Erkrankungen bekämpfen wollen, hat Deutschland noch keine konkreten Maßnahmen ergriffen. Die Politik auf die Dramatik der Krankheit aufmerksam zu machen, das war das Ziel der politischen Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt“ im Bundestagswahljahr. Nun wird die Kampagne fortgesetzt. image002

Mit der Forderung nach einem Nationalen Diabetesplan und den Zielen, eine bestmögliche Versorgung zu sichern, einen gesunden Lebensstil zu fördern und die Selbsthilfe zu stärken, wurden im Rahmen der Kampagne „Diabetes STOPPEN – jetzt!“ im Bundestagswahljahr alle 620 Bundestagsabgeordneten konfrontiert, ein Drittel davon konnte sogar direkt kontaktiert werden. Betroffene, deren Angehörige, Ärzte und Behandler waren aufgefordert, ihre „Stimme“ zu erheben und mit den Politikern in ihrem Wahlkreis zu den wichtigen gesundheitspolitischen Forderungen in den Dialog zu treten. 2014 geht die Kampagne nun in die zweite Runde.

„Trotz der erfolgreichen gemeinsamen Anstrengungen mit der Kampagne ‚Diabetes STOPPEN – jetzt!‘ im Bundestagswahljahr ist es uns im ersten Anlauf nicht gelungen, dass das Indikationsfeld Diabetes Berücksichtigung im Koalitionsvertrag gefunden hat. Also müssen wir nun die neue Regierung von der Notwendigkeit eines Nationalen Diabetesplans überzeugen“, erklärt Prof. Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe die Fortsetzung der politischen Kampagne zusammen mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), dem Verband der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe (VDBD) und der Selbsthilfeorganisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M).

„Wir haben mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe einen neuen Ansprechpartner und auch der Gesundheitsausschuss im Bundestag ist neu besetzt. Neben der Bundesebene werden wir die Forderungen aber auch auf Landes- und auf EU-Ebene forciert vortragen“, ergänzt PD Dr. Erhard Siegel, Präsident der DDG.

„Gemeinsam mit allen Organisationen unterstützen wir auch gerade ganz aktuell die Bundesratsinitiative für einen Nationalen Diabetesplan aus Schleswig-Holstein. Wir werben dafür, dass sich möglichst viele andere Bundesländer dieser Initiative anschließen. Dazu haben sich regionale Vertreter von DDG, VDBD und DDH-M in einem gemeinsamen Brief Mitte März an die jeweils zuständigen Landesminister gewendet“, berichtet Danne. Daneben werden die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im Herbst zum Anlass genommen, auf das hohe Diabetesvorkommen und die vergleichsweise mangelhafte Versorgung hinzuweisen.

Die Kampagne 2014 beinhaltet außerdem Anschreiben an die EU-Parlamentarier im April im Vorfeld der EU-Parlamentswahl am 25. Mai.

Des Weiteren wird es eine Fortsetzung der erfolgreichen Postkartenaktion geben, in diesem Jahr direkt an den neuen Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Motive wie „Zucker ist nicht süß“, „Auge um Auge, Fuß um Fuß“ und „Biete Diabetes, Suche Leben“ sollen auf die Dramatik der Krankheit, die Folgeerkrankungen und Einschränkung der Lebensqualität aufmerksam machen.

Ein Highlight der diesjährigen Kampagne ist die Aktion „Wir geben Diabetes ein Gesicht“. Alle Betroffenen, deren Behandler und Interessierte sind aufgerufen, ihr Porträtfoto – gerne auch als Selfie – für ein großes Fotomosaik zur Verfügung zu stellen, das zusammen das Porträt von Bundeskanzlerin Merkel darstellt. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe will so verdeutlichen, dass hinter jeder Erkrankung ein Mensch und ein individuelles Schicksal steckt. Das Mega-Poster mit dem Spruch „Frau Bundeskanzlerin, wir zählen auf Sie!“ wird auf der Fußball-WM-Fanmeile im Juni/Juli in Berlin aufgestellt werden. Unterstützer-Fotos können ab sofort auf www.diabetes-stoppen.de hochgeladen werden. Von der Website aus können auch die digitalen Postkarten an Minister Gröhe versendet werden.

„Diabetes zu bekämpfen muss zur Agenda von Politik und Gesellschaft werden. Wir hoffen auf rege Beteiligung, denn nur gemeinsam werden wir etwas bewirken können“, sagt Prof. Danne.