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Ein halbes Jahrhundert Organtransplantationen
Fast 4.700 Organe wurden in den letzten 50 Jahren am Universitätsklinikum Freiburg transplantiert / Nieren sind mit Abstand die häufigsten Organe / Geringe Spendenbereitschaft macht Sorge
Vor 50 Jahren, im Jahr 1968, wurde am Transplantationszentrum Freiburg des Universitätsklinikums Freiburg zum ersten Mal ein Organ transplantiert – eine Niere. Seither folgten rund 4.670 Transplantationen von Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge. Dank verbesserter operativer Techniken und immer besserer Medikamente, die Abstoßungsreaktionen des Körpers beherrschbar machen, ist die Erfolgsrate der Organtransplantationen deutlich gestiegen. Auf einem wissenschaftlichen Symposium des Universitätsklinikums Freiburg, das von 7. bis 9. Dezember 2018 in Hinterzarten stattfindet, tauschen sich Experten über den aktuellen Stand und Perspektiven der Transplantationsmedizin aus. Mit großer Sorge sehen die Verantwortlichen des Transplantationszentrums Freiburg den großen Mangel verfügbarer Spenderorgane.
„Eine erfolgreiche Organspende rettet Leben und ermöglicht oft ein weitgehend normales, unabhängiges Leben. Berufstätigkeit und ein ausgefülltes soziales Leben können Organtransplantierte in der Regel problemlos mit ihrer Erkrankung in Einklang bringen“, sagt Prof. Dr. Przemyslaw Pisarski, Leiter des Transplantationszentrums Freiburg und Sektionsleiter an der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg.
Sonderstellung Niere
80 Prozent aller Transplantationen in Deutschland betreffen die Niere. Sie ist das einzige Organ, das von einem lebenden Menschen gespendet werden kann, da die Nieren doppelt im Körper angelegt ist. Ein Highlight im 50-jährigen Bestehen des Transplantationszentrums Freiburg war im Jahr 2004 die deutschlandweit erste Lebendnierentransplantation, bei der Spender und Empfänger unterschiedliche Blutgruppen aufwiesen. Etabliert wurde das Verfahren für eine solche blutgruppeninkompatible Nierentransplantation in enger Zusammenarbeit mit Nephrologen um Prof. Dr. Gerd Walz, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin IV (Schwerpunkt: Nephrologie und Allgemeinmedizin) des Universitätsklinikums Freiburg. Bereits kurze Zeit später wurde das Verfahren von vielen Kliniken in Deutschland übernommen.
„Zwar steigen die Transplantationszahlen nach einem historischen Tiefstand 2017 wieder leicht. Aber noch immer müssen jedes Jahr Menschen sterben, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan erhalten“, sagt Prof. Pisarski. „Wir hoffen, dass die aktuelle gesellschaftliche Debatte hier etwas ändert.“
https://www.uniklinik-freiburg.de/uploads/tx_aspresse/Symposium_50-Jahre-Transplant-2018.pdf
„Radtour pro Organspende“ kommt nach Freiburg
Initiative macht auf Mangel an Spenderorganen aufmerksam / Am 28. Juli 2016 Zwischenstopp am Neurozentrum des Universitätsklinikums Freiburg / Radelnde Teilnehmer haben selbst eine Organspende erhalten
Sie hatten großes Glück: Die Teilnehmer der „Radtour pro Organspende“ haben alle rechtzeitig ein Spenderorgan erhalten. Das ist alles andere als selbstverständlich. Denn angesichts der in Deutschland sehr geringen Spenderzahlen warten derzeit gut 10.000 Menschen in Deutschland auf ein Spenderorgan. Um für die Organspende zu werben und um sich bei den Kliniken und den Angehörigen der Organspender zu bedanken, organisiert der Verein Transdia Sport Deutschland e.V. eine 650 Kilometer langen Radtour von Kempten im Allgäu bis nach Straßburg im Elsaß. Am Donnerstag, 28. Juli 2016, erreicht die Tour gegen 17 Uhr das Neurozentrum (Breisacher Str. 64) des Universitätsklinikums Freiburg. Dort werden Radfahrer und Interessierte von Vertretern des Klinikums begrüßt. Bei einem kleinen Umtrunk können sie sich stärken.
Die zehnte Auflage der Radtour pro Organspende startete am Samstag, 23. Juli 2016, in Kempten unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und endet am 30. Juli 2016 am Europaparlament.
Neben dem Werben für eine höhere Organspenden-Bereitschaft möchten die Initiatoren den Beschäftigten der sogenannten Entnahmekrankenhäuser Danke sagen und ihnen den Erfolg ihrer Arbeit „vor Augen führen“. Nicht zuletzt wollen sich die Betroffenen indirekt auch bei den Angehörigen ihrer Organspender bedanken und ihnen vermitteln, dass ihre Entscheidung „fürs Leben“ richtig war.
Interessierte, die bei den einzelnen Etappen mit radeln möchten, sind herzlich willkommen, werden aber gebeten, sich über die Webseite von Transdia e.V. anzumelden.
http://www.radtour-pro-organspende.de/