Am Samstag, 24. November 2018 findet eine Informationsveranstaltung zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen am Universitätsklinikum Freiburg statt / Eingeladen sind Patienten, Angehörige und weitere Interessierte
Rund 400.000 Menschen leiden in Deutschland an einer chronischen entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Welche Therapien heute und zukünftig helfen können, Patienten, Angehörige und Interessierte am
Samstag, 24. November 2018 von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr im Großen Hörsaal der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Freiburg, Hugstetter Straße 55.
Eine Anmeldung zu der kostenfreien Veranstaltung ist nicht notwendig.
Einen der Schwerpunkte in diesem Jahr bildet die interdisziplinäre Behandlung von Engstellen im Darm, sogenannte Stenosen. Diese können durch eine dauerhafte Entzündung entstehen und im schlimmsten Fall zu einem vollständigen Darmverschluss führen. „Ein Darmverschluss ist ein lebensbedrohlicher Notfall und muss sofort operativ behandelt werden“, sagt PD Dr. Peter Hasselblatt, Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Freiburg und Leiter der CED-Ambulanz. Bei Patienten mit einer chronischen Darmentzündung kann eine solche Darmverengung immer wieder auftreten. „Mit den richtigen medikamentösen, endoskopischen oder chirurgischen Therapieverfahren können wir den Betroffenen dauerhaft helfen“, erklärt der Gastroenterologe.
Neue Immuntherapien versprechen dauerhafte Besserung
Weitere Vorträge befassen sich mit aktuellen Therapiestudien und Zukunftsperspektiven der Behandlung. Denn mittlerweile gibt es mehrere vielversprechende Therapieansätze, die die unkontrollierte Immunreaktion der chronischen Darmentzündung stoppen können. Zwischen den Vorträgen stehen die Experten und Vertreter der Selbsthilfegruppe „Deutsche Morbus/Colitis ulcerosa Vereinigung“ (DCCV e.V.) für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Am Samstag, 24. November 2018 findet der Patiententag des Uni-Zentrums Naturheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg statt / Betroffene und Interessierte erfahren alles über naturheilkundliche Maßnahmen bei Erkrankungen des Immunsystems
Wenn das Immunsystem aus dem Gleichgewicht gerät, kann es zu Krankheiten
wie Allergien, Neurodermitis oder entzündlichem Rheuma kommen. Mit
welchen Möglichkeiten der Naturheilkunde lässt sich die Standardtherapie
bei solchen Beschwerden unterstützen? Und wie wirken therapeutisch
eingesetzte Pilze und Pflanzen auf das Immunsystem? Diese und weitere
Fragen klären Experten des Uni-Zentrums Naturheilkunde und der Klinik
für Dermatologie und Venerologie des Universitätsklinikums Freiburg beim
Patiententag Naturheilkunde am Samstag, 24. November 2018 von 9 bis 14 Uhr in der Klinik für Frauenheilkunde, Hugstetter Str. 55 des Universitätsklinikums Freiburg.
„Wir forschen schon lange zu naturheilkundlichen Verfahren und freuen uns, Patienten und Interessierten jetzt den neuesten Stand der Wissenschaft näher zu bringen“, sagt Prof. Dr. Roman Huber, Leiter des Uni-Zentrums Naturheilkunde. Forschungsschwerpunkte des Uni-Zentrums Naturheilkunde liegen unter anderem auf Immunerkrankungen sowie auf naturheilkundlichen Maßnahmen bei Tumorerkrankungen.
Die
Veranstaltung richtet sich an Patientinnen und Patienten sowie an
Angehörige und Interessierte. Es wird informative Expertenvorträge,
diverse Informationsstände sowie die Möglichkeit zur Diskussion geben.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig.
Stuttgart – Armut ist auch in Deutschland ein Herz-Kreislauf-Risiko. Experten führen die erhöhte Zahl von Herzinfarkten und Schlaganfällen bei Menschen mit benachteiligtem sozioökonomischen Hintergrund unter anderem auf soziale Stressoren zurück. In der Fachzeitschrift „Aktuelle Kardiologie“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2018) erklären sie, dass diese auch schon im Kindes- und Jugendalter auftreten und langfristige Auswirkungen haben können. Die Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen sollte daher bereits in Kindheit und Jugend ansetzen.
Die internationalen Studienergebnisse, auch aus Deutschland, sind eindeutig. Menschen aus sozial benachteiligten Verhältnissen erleiden zwei- bis dreimal häufiger einen Herzinfarkt oder Schlaganfall als Menschen, die unter besseren Bedingungen leben. Trotz weitgehend gleicher Behandlung im Krankenhaus erholen sie sich schlechter. „So verkürzt ein Herzinfarkt das Leben der Betroffenen in ärmeren Bevölkerungsschichten um rund fünf Jahre. Patienten mit höherem Einkommen verlieren nur etwa dreieinhalb Jahre“, erläutert Privatdozent Dr. Thomas Lampert vom Robert Koch-Institut in Berlin. Ärmere Menschen haben in Deutschland insgesamt eine um mehr als fünf Jahre kürzere Lebenserwartung. Betrachtet man ausschließlich die Lebensjahre, die in guter Gesundheit verbracht werden, so beträgt der Verlust sogar mehr als zehn Jahre.
Ein ungesünderer Lebensstil erklärt den Unterschied nach Einschätzung von Dr. Lampert nur teilweise. Es sei richtig: Ärmere Menschen rauchen in Deutschland häufiger und sind eher übergewichtig. Sie ernähren sich ungesünder und bewegen sich weniger. Zum Teil sind sie am Arbeitsplatz auch ungesunden Belastungen ausgesetzt. Es gibt aber auch psychische Stressoren. Dazu zählt Dr. Lampert beispielsweise hohe Arbeitsanforderungen in Kombination mit geringer Selbstbestimmung. Experten sprechen hier von „Job Strain“. Aber auch „Gratifikationskrisen“ erhöhen das Herzinfarktrisiko: Solche entstehen durch das empfundene Missverhältnis von persönlichem Engagement am Arbeitsplatz und dem gezahlten Lohn oder das fehlende Lob durch Kollegen und Vorgesetzte.
Vielen ärmeren Menschen fehlt es zudem an sozialen Kontakten. Diese sind wichtig, um in schwierigen Situationen Rückhalt zu haben. Der Verlust des Partners oder des Arbeitsplatzes führten bei ihnen schneller zu Lebenskrisen. Die fehlende soziale Unterstützung ist vermutlich aber nicht nur für die Bewältigung solcher Erlebnisse wichtig. Sie trägt auch zu einer adäquaten Wahrnehmung und Bewertung dieser Belastungen bei und steuert so die Intensität und die Dauer der Stressreaktion: Ärmere Menschen gehen seltener zum Arzt und reagieren später auf gesundheitliche Beschwerden, so Lampert.
Dr. phil. Morten Wahrendorf rückt Stresserfahrungen in Kindheit und Jugend als Ursache für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den Fokus. Zu den Belastungen, die für Kinder das Herzinfarktrisiko im Alter erhöhen, zählen Konflikte in der Familie, Misshandlungen, traumatische Erlebnisse und emotionale Vernachlässigung. In seinem Beitrag zieht der Medizinsoziologe vom Institut für Medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf auch Daten aus der europaweit durchgeführten Studie “Survey of Health Ageing and Retirement“ kurz SHARE heran. Über 27000 Menschen über 50 Jahren wurden dabei zu Kindheitserfahrungen interviewt und ihre Antworten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Alter in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse zeigen, dass eine geringe berufliche Qualifikation des Vaters, ein niedriger Bildungsstand und schlechte, beengte Wohnbedingungen langfristig das Herz-Kreislauf-Risiko erhöhen, so Dr. Wahrendorf. „Kindern und Jugendlichen ein sicheres, stabiles und von Armut freies Umfeld zu ermöglichen, könnte deshalb effizienter als die Behandlung einer Erkrankung im Alter sein“, gibt er zu bedenken.
Die Kindheit könnte eine kritische Phase sein, in der Handlungsmuster erlernt werden oder der Körper auf eine vermehrte Ausschüttung der Stresshormone Adrenalin und Kortison geprägt werde. Diese Hormone werden für die Schädigung der Blutgefäße mitverantwortlich gemacht, die im Alter zur Gefäßverkalkung führt. Es könnte aber auch sein, dass für manche Menschen die Kindheit nur der Beginn eines stressgeprägten Lebenslaufs ist, der mit einer ständigen Zunahme der Gesundheitsbelastung verbunden ist.
Patientenforum zum Thema „Chronischer
Schmerz“ am Universitätsklinikum Freiburg / Vorträge und Workshops für
Betroffene und Angehörige
Im Rahmen des 17.
Schmerztherapeuten-Treffens 2018 lädt das Interdisziplinäre
Schmerzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg Betroffene und
Interessierte ein
am Samstag, 17. November 2018 ab 14 Uhr zu einem Patientenforum „Chronischer Schmerz“ im Gebäude der Klinik für Tumorbiologie des Universitätsklinikums Freiburg, Breisacher Str. 117.
Referenten der Selbsthilfegruppen SchmerzLOS e.V.
und des Bundesverbands Clusterkopfschmerz zeigen gemeinsam mit Ärzten
und Physiotherapeuten des Universitätsklinikums Freiburg in Vorträgen
verschiedene Perspektiven zum Thema „Schmerz und Schmerztherapie“ auf.
Heike Norda, Vorsitzende der Patientenselbsthilfegruppe SchmerzLoS e.V., und Eileen Kölble,
Fachbereich Schmerz der Zentralen Physiotherapie am Interdisziplinäres
Schmerzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg, sprechen um 14 Uhr im Konferenzraum E079/1 über „Wege aus der Schmerzfalle“ und „Physiotherapie im multimodalen Konzept“.
Nach den Vorträgen gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen. Ebenfalls um 14 Uhr findet
der Clusterkopfschmerz-Patiententag des Bundesverbands der
Clusterkopfschmerz-Selbsthilfe-Gruppe (CSG) im Konferenzraum E079 statt.
Dr. U. Pec Z. Molnar wird zum Thema „Blockade des Pterygoplatinums“ sprechen. Des Weiteren hält Thomas Dietrich, Apotheker aus Freiburg, einen Vortrag über Triptanspritzen zur Behandlung von Clusterkopfschmerzen. Im Anschluss erklärt Andrea Bihler vom Sozialverband VdK, welche Aspekte beim Grad der Behinderung zu beachten sind.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Da die Plätze begrenzt sind, wird um Anmeldung unter 0761 270-50200 oder -93490 gebeten.
Kriterienkatalog unterstützt die Bewertung von Gesundheits-Apps
Im Forschungsprojekt »APPKRI – Kriterien für Gesundheits-Apps«, gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), hat Fraunhofer FOKUS einen umfassenden Kriterienkatalog für die Bewertung von Gesundheits-Apps entwickelt. Die frei zugängliche Webanwendung wurde am 6. November freigeschaltet.
Derzeit nutzen in Deutschland etwa 81% der Menschen älter als 13
Jahre Smartphones. Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat bereits eine App
mit Bezug zu Gesundheitsthemen auf dem Smartphone oder Tablet
installiert. Das Angebot von weit über 100.000 Gesundheits-Apps in den
App-Stores von Google und Apple erstreckt sich über verschiedene
Anwendungsbereiche von der Bereitstellung von Informationen und
Schulungen zu Gesundheitsthemen über die Verwaltung von Gesundheitsdaten
oder die Einschätzung von Gesundheitszuständen bis hin zu
diagnostischen und therapeutischen Ansprüchen.
Bisher besteht der Großteil der verfügbaren Informationen zu Inhalten
von Apps aus Werbetexten, Beschreibungen und Rezensionen anderer
App-Nutzer. Neutrale, transparente Bewertungsangebote, welche die Nutzer
bei der Entscheidung für eine geeignete Gesundheits-App unterstützen
können, fehlen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde im Rahmen des vom
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Projekts »AppKri –
Kriterien für Gesundheits-Apps« ein umfassender Meta-Katalog von
Kriterien entwickelt. Er kann Akteure wie Patientenverbände,
medizinische Fachgesellschaften und andere bei der systematischen
Bewertung und Empfehlung von Gesundheits-Apps unterstützen.
Der Leiter des Innovationszentrums »Telehealth Technologies« am
Fraunhofer FOKUS und Projektleiter von AppKri, Dr. Jörg Caumanns,
betont: »Unser Ziel ist es, eine fundierte und transparente Bewertung
von Gesundheits-Apps zu unterstützen, damit gute Produkte für die Nutzer
leicht erkennbar werden. Im Dialog mit der Fachöffentlichkeit haben wir
den Meta-Kriterienkatalog in der Pilotphase über mehrere Monate hinweg
getestet und ergänzt. Weitere Hinweise und Vorschläge von Nutzerseite
sind für uns sehr willkommen und werden über ein Kommentierungsformular
von uns entgegengenommen.«
Im Projekt wurde auf Basis vorliegender Arbeiten eine offene Sammlung
von möglichen Qualitätsanforderungen an Gesundheits-Apps vorgenommen
und in Form von ca. 300 Kriterien über ein semantisches Netz
systematisiert. Die auf dem Ontologieserver CTS2-LE des Fraunhofer FOKUS
aufsetzende Webanwendung stellt diese zur Verfügung und unterstützt
Multiplikatoren wie Organe der Selbstverwaltung, einzelne Kostenträger,
medizinische Fachgesellschaften, medizinische Verbände und Einrichtungen
des Verbraucherschutzes bei der App-Bewertung: Aus einem sehr breiten
Spektrum an Themen und Perspektiven, das von Datenschutz und
Datensicherheit über Interoperabilität und Funktionalitäten bis hin zu
Verbraucherschutz, Gesundheitskompetenz und Nutzerfreundlichkeit reicht,
können nach dem Baukastenprinzip Kriterien ausgewählt und zu einem
Prüfkatalog zusammengestellt werden, der spezifisch auf die jeweils in
den Blick genommene Indikation,
Zielgruppe, Einsatzsituation etc. zugeschnitten ist. Die so erstellten
Kataloge können im PDF- oder FHIR-Format exportiert und
weiterverarbeitet werden.
Der mit einer Zuwendung des BMG entwickelte Meta-Kriterienkatalog für
Gesundheits-Apps steht als Web-Anwendung ab sofort zur freien Nutzung
zur Verfügung. Der Katalog ist erreichbar unter: http://www.appkri.de
Der Ontologieserver CTS2-LE
Der Ontologieserver CTS2-LE bietet eine vollständig auf internationalen
Standards basierende Plattform zur Verwaltung und Bereitstellung von
Terminologien und semantischen Netzen. Neben Import-Adaptern für
Standard-Terminologien wie z. B. ICD, LOINC, OPS, ATC oder SNOMED CT
bietet CTS2-LE vielfältige Möglichkeiten zur Definition eigener
Terminologien und Wertemengen sowie deren Vernetzung zu beliebig
komplexen semantischen Netzen. Standard-Schnittstellen (IHE SVS, HL7
CTS2, FHIR REST, SPARQL REST) erlauben Web-Portalen und anderen
Anwendungen einen performanten Zugriff auf die im CTS2-LE verwalteten
Vokabulare, z. B. zum dynamischen Aufbau von Auswahllisten, zur
Einbindung externer Wissensnetze oder zur Umsetzung mehrsprachiger
Web-Angebote.
Fraunhofer FOKUS
Fraunhofer FOKUS erforscht die Digitale Vernetzung und ihre Auswirkungen
auf Gesellschaft, Wirtschaft und Technologie. Seit 1988 unterstützt es
Wirtschaftsunternehmen und öffentliche Verwaltung in der Gestaltung und
Umsetzung des digitalen Wandels. Dazu bietet Fraunhofer FOKUS
Forschungsleistungen von der Anforderungsanalyse über Beratung,
Machbarkeitsstudien, Technologieentwicklung bis hin zu Prototypen und
Piloten in den Geschäftsbereichen Digital Public Services, Future
Applications and Media, Quality Engineering, Smart Mobility,
Software-based Networks, Vernetzte Sicherheit, Visual Computing und
Analytics an. Mit rund 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin
und einem jährlichen Budget von 30 Millionen Euro ist Fraunhofer FOKUS
das größte IKT-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft. Es erwirtschaftet
rund 70 Prozent seines Budgets aus Aufträgen der Industrie und der
öffentlichen Hand.