Archiv der Kategorie: TV + Hörfunk

Sind Bluttransfusionen gefährlich?

Die ARD zeigte am 24. November 2014 die Reportage „Böses Blut“.

Hier eine Stellungnahme der Uniklinik Freiburg zum Thema. Stellungnahme_BösesBlut, die wir auf Anfrage erhalten haben.

Böses Blut – Kehrtwende in der Intensivmedizin

24.11.2014 | 44:25 Min. | UT | Verfügbar bis 24.11.2015 | Quelle: Das Erste

Bluttransfusionen können Leben retten, keine Frage. Nach Unfällen und großen Operationen gleichen sie bedrohliche Blutverluste aus. Immer mehr Analysen aber bestätigen: Bluttransfusionen können gefährlich sein. Lebensgefährlich. Die Patienten ahnen davon nichts – und weder die Ärzte noch die Betreiber des Blutspende-Systems haben großes Interesse an Aufklärung. Die einen wollen mangels Alternativen nicht unnötig Panik schüren, die anderen sorgen sich um ihr Geschäftsmodell. Blutspenden werden auch in Zukunft für Notfälle gebraucht. Die SWR-Dokumentation von Ulrike Gehring zeigt, dass dennoch ein Umdenken in der Intensivmedizin unausweichlich ist. Sie zeigt bisher unbekannte Risiken von Transfusionen auf und stellt eine Gruppe mutiger Ärzte vor, die gemeinsam an Alternativen arbeiten. Und dabei auf viele Widerstände stoßen.

Bettina Böttinger spricht mit Menschen, die ein fremdes Organ brauchen

Für die Reportagereihe „B.sucht“ verlässt sie das Fernsehstudio und besucht interessante Menschen an spannenden Orten und erhält dadurch Einblicke in Bereiche unserer Gesellschaft, die uns nicht jeden Tag begegnen.

Bettina Böttinger mit Daniela Brunini (r) im Café. Sie hat einen eigenen Blog im Internet, in dem sie über ihr Leben mit Mukoviszidose schreibt. Foto: Copyright  ©WDR

Bettina Böttinger mit Daniela Brunini (r) im Café. Sie hat einen eigenen Blog im Internet, in dem sie über ihr Leben mit Mukoviszidose schreibt.
Foto: Copyright ©WDR

In dieser Folge spricht Bettina Böttinger mit Menschen, die ein fremdes Organ brauchen, um zu überleben. Sie besucht Björn Jockwig, einer der zahlreichen Menschen, die dringend auf ein neues Herz warten. Sie ist bei Daniela Brunini, die mit erst 27 Jahren bereits mehrfach dem Tod nur knapp entging, die Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose hat ihr Lungengewebe zu großen Teilen zerstört. Und Bettina Böttinger spricht mit Frank Ulrich, dessen Bruder ihm eine Niere spendete und nun selbst an den Folgen der Operation leidet.

Es ist ein Kampf um Leben und Tod: Über 11.000 Menschen warten derzeit in Deutschland auf ein Spenderorgan – viele von ihnen vergeblich. Denn Spenderorgane sind extrem knapp und die Wartezeiten lang. Dabei ist eine Transplantation für viele die einzige Chance. Ihre Hoffnung hängt von Menschen ab, die bereit sind, ihre Organe nach dem Tod zu spenden. Doch deren Anzahl sinkt dramatisch. Nach den Transplantationsskandalen der vergangenen Jahre ist das Misstrauen groß und die Spendenbereitschaft steht auf einem historischen Tief – auch in NRW. Die Lage der Schwerkranken, die ein Organ brauchen, wird damit noch ernster. Viele werden die lange Wartezeit nicht überleben. Alle anderen hoffen weiter.

Hoffen auf ein neues Herz

Bettina Böttinger mit Hauptprotagonist Björn Jockwig. Momentan hält ihn ein Herzunterstützungssystem am Leben. Foto: Copyright  ©WDR

Bettina Böttinger mit Hauptprotagonist Björn Jockwig. Momentan hält ihn ein Herzunterstützungssystem am Leben.
Foto: Copyright ©WDR

So wie Björn Jockwig. Seit vier Jahren wartet er vergeblich auf ein neues Herz. Sein eigenes schafft es nicht mehr, genug frisches Blut durch den Körper zu pumpen. Momentan hält ihn ein Herzunterstützungssystem am Leben. Die Miniturbine, die die Pumpfunktion der linken Herzkammer mittels Strom unterstützt, nennt Björn liebevoll Harald. „Alles was einen Namen hat, gehört bei uns zur Familie, darum habe ich die Pumpe Harald getauft.“ Doch die Komplikationen mit dem ständigen Begleiter nehmen zu. Noch während unserer Dreharbeiten verschlechtert sich sein Zustand so sehr, dass Björn auf die Hochdringlichkeitsliste gesetzt wird. Doch auch hier können die Wartezeiten noch lang sein. Seinen Optimismus gibt Björn trotzdem nicht auf. Man müsse der Krankheit mit viel Humor begegnen, sagt er, „sonst wird man verrückt!“ „Mehr gestern als es noch morgen geben wird“ Auch Daniela Brunini wartet. Die angeborene Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose hat das Lungengewebe der jungen Frau zu großen Teilen unwiederbringlich zerstört. Bereits mehrfach ist sie dem Tod nur knapp entgangen. Aktuell liegt ihre Lungenfunktion bei gerade einmal 20 Prozent, ihr mobiles Sauerstoffgerät ist zum lebenswichtigen Begleiter geworden. Trotzdem hat Daniela viele Träume. Sie würde gerne arbeiten und ihr großes Hobby „Hip-Hop-Tanzen“ weiter ausüben. Ihr größter Wunsch aber und ihre einzige Chance ist die Transplantation einer Spenderlunge. Doch die Aussichten sind schlecht. Daniela weiß: „wahrscheinlich gab’s in meinem Leben mehr gestern als es noch morgen geben wird. Aber jetzt schätze ich wirklich jede gute Minute, jeden Schritt, den ich mache.“ Die geschenkte Niere: „Damit Du weiter leben kannst!“ Hoffen auf ein neues Organ – das gehörte auch für Frank Ullrich lange Zeit zum Alltag. Über 20 Jahre lang war der heute 50-Jährige nierenkrank. Vor drei Jahren verschlechterte sich sein Zustand rapide, so dass er dringend eine Spenderniere benötigte. Als diese nicht kam und die Werte immer schlechter wurden, entschloss sich sein älterer Bruder Mario, Frank eine Niere zu spenden und ihm so das Leben zu retten – eine Entscheidung mit Folgen: Während es Frank Ullrich heute nach jahrzehntelanger Krankheit endlich wieder gut geht, leidet nun sein Bruder Mario unter Folgeschäden der Organspende. Aber auch wenn für ihn seither vieles nicht mehr so ist wie zuvor, bereut er den Schritt nicht: „Ich würde es immer wieder machen!“

Körperbeherrscher und Geistesgiganten im ZDF

„Terra X“-Zweiteiler über Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten

Shi Yan Yao bei einer Übung für Terra X "Supertalent Mensch". Der Shaolin Mönch beherrscht das Zusammenspiel von Körper und Geist in Perfektion Copyright: ZDF/Valerie Schmidt

Shi Yan Yao bei einer Übung für Terra X „Supertalent Mensch“. Der Shaolin Mönch beherrscht das Zusammenspiel von Körper und Geist in Perfektion
Copyright: ZDF/Valerie Schmidt

Die Einen beherrschen ihre Körper auf außergewöhnliche Weise, die Anderen sind wahre Geistesgiganten: In der zweiteiligen ZDF-Dokumentation „Supertalent Mensch“, sonntags, 14. und 21. Dezember 2014, jeweils 19.30 Uhr, porträtiert „Terra X“ menschliche Supertalente und sucht nach den Hintergründen ihrer außerordentlichen Leistungen. Welche wissenschaftlichen Erklärungen gibt es für ihre Fähigkeiten? Was können wir alle tun, um unsere verborgenen Kräfte zu mobilisieren? Denn auch die Supertalente sind – eigentlich – ganz normale Menschen. ZDFneo zeigt die zweiteilige Dokumentation vorab am Samstag, 6. Dezember 2014, 18.45 Uhr und 19.30 Uhr.

Die erste Folge „Die Körperbeherrscher“ stellt Daniel Kish vor, der sein Augenlicht kurz nach der Geburt verlor und heute durch eine besondere Technik doch beinahe wie ein Sehender leben kann: Daniel Kish sieht mit den Ohren – fast wie eine Fledermaus. Ebenfalls in der Sendung: Herbert Nitsch, der bisher erfolgreichste Apnoeta

Die komplexen Fähigkeiten der menschlichen Hand sind für Roboter kaum zu imitieren.  Copyright: ZDF und Steffen Bohn

Die komplexen Fähigkeiten der menschlichen Hand sind für Roboter kaum zu imitieren.
Copyright:
ZDF und Steffen Bohn

ucher. Niemand kann unter Wasser länger die Luft anhalten, keiner taucht tiefer als er. 253 Meter hat Herbert Nitsch geschafft, mit nur einem Atemzug. Der Österreicher hat 33 Weltrekorde aufgestellt. Porträtiert wird auch der „Eismann“ Wim Hof: Kälte scheint ihm nichts auszumachen, er meditiert im Eis und geht halb nackt in der Arktis spazieren. Darüber hinaus begleitet „Terra X“ in der ersten Folge Ines Papert, die viermalige Weltmeisterin im Eisklettern, bei einer Erstbegehung in den Dolomiten.

Menschen, die über außergewöhnliche Sinnes- und Geistesfähigkeiten verfügen, zeigt Folge 2, „Die Geistesgiganten“, am Sonntag, 21. Dezember 2014, 19.30 Uhr (ZDFneo: Samstag, 6. Dezember 2014, 19.30 Uhr).

Wenn die Pflege eines Angehörigen überfordert

ZDF-Feiertagsakzent „Dietrich Grönemeyer – Leben ist mehr!“ am Buß- und Bettag

„Ich bin einfach am Ende“, sagt der 75-jährige Heinz P., der seit Jahren seine gleichaltrige Frau Lisa pflegt. Die Aufgabe fordert ihn rund um die Uhr: Lisa leidet an Parkinson und Demenz und ist seit einem Oberschenkelhalsbruch auf den Rollstuhl angewiesen. In der diesjährigen Buß- und Bettags-Ausgabe seiner Sendung „Leben ist mehr!“, beleuchtet Dietrich Grönemeyer am Mittwoch, 19. November 2014, 17.45 Uhr, ein Thema, das jeden von uns treffen kann: Was passiert, wenn ein Angehöriger pflegebedürftig ist und die Belastung unerträglich wird?Dietrich Grönemeyer erfährt, in welches Dilemma pflegende Angehörige stürzen, wenn sie das nicht mehr schaffen, was sie doch so gern tun würden: sich liebevoll um ihren Vater, ihre Mutter, ihren Ehegatten zu kümmern. Heinz P. erwägt, seine Frau in ein Pflegeheim zu geben. Kann es gelingen, dass Pflegebedürftige geschätzt, ernst- und immer wieder in den Arm genommen werden und dass gleichzeitig Angehörige ihr eigenes Leben frei von schlechtem Gewissen leben können? Es gilt, Entscheidungen zu treffen, sein Gewissen zu prüfen und – im Sinn des Buß- und Bettags – sich selbst und seine Positionen zu hinterfragen.

Mut gegen Macht

Ab 13. Oktober im WDR Fernsehen: Mut gegen Macht – Neue fünfteilige Doku-Reihe

Es geht um Menschen, die ihr gutes Recht durchsetzen wollen und nicht klein bei geben, obwohl sie sich manchmal machtlos fühlen. Wie „David gegen Goliath“ kämpfen sie gegen Behörden, Institutionen oder auch große Unternehmen. Die brisanten Fälle, die die fünfteilige Reihe präsentiert, zeigen aktuelle gesellschaftliche und politische Missstände aus den Bereichen Justiz, Gesundheit, Wirtschaft und Arbeit auf.


Mut gegen Macht
© WDR

„Mit „Mut gegen Macht“ setzen wir thematisch einen klaren Akzent und bieten im WDR Fernsehen montags zur Primetime um 20.15 Uhr anspruchsvolle und hochwertige Dokumentationen,“ sagt WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn. „Die Menschen in unseren Filmen finden sich nicht damit ab, Opfer zu sein. Sie wehren sich und zeigen, dass Mut sich lohnt.“ Die Online-Seite www.mutgegenmacht.wdr.de bietet Zusatzinformationen und Links und ist Kommunikationsplattform für Kommentare, Fragen und Anregungen der Zuschauer. Neuigkeiten und Bonusmaterialien rund um die Filme werden über Facebook, Google+ und Twitter kommuniziert. Auch das WDR-Radio begleitet „Mut gegen Macht“ mit eigenen Beiträgen.

Den Auftakt der Doku-Reihe macht der Film: „Mut gegen Macht: Wenn Gerichtsgutachten Familien zerstören“ von Jan Schmitt und Justine Rosenkranz. Gutachter an Familiengerichten können über die Zukunft ganzer Familien entscheiden – über die Frage, ob ein Kind beim Vater oder der Mutter lebt, wie oft ein Elternteil es sehen darf oder ob es sogar in einem Heim leben muss. Doch es gibt zahlreiche Gutachten, die nachgewiesenermaßen gravierende Mängel aufweisen und zu Urteilen führten, die ganze Familien zerstört haben. Und fehlerhafte Gutachten sind keine Seltenheit, wie eine Studie der Fernuniversität Hagen belegt: Danach „erfüllt nur eine Minderheit die fachlich geforderten Qualitätsstandards“. Eigentlich kein Wunder: Um als Gutachter am Familiengericht tätig sein zu dürfen, braucht man keinerlei Qualifikation. Jeder kann Familiengutachter werden. Und Fehler in Gutachten fallen oft nicht auf, weil die Richter – ihrerseits ohne psychologische Ausbildung – die einzige Kontrollinstanz sind. Dadurch haben Gutachter viel Macht vor Gericht, nur mit Mut und Durchhaltewillen können Eltern gegen deren Expertise vorgehen. Der Film „Wenn Gerichtsgutachten Familien zerstören“ geht dramatischen Fällen nach, erzählt die Leidensgeschichten betroffener Eltern und Kinder und zeigt, dass unser Justizsystem hier dringenden Reformbedarf hat.

Redaktion: Petra Nagel (DVD kann angefordert werden)

Weitere Sendetermine der Reihe „Mut gegen Macht“:

20.10.: Nicht ohne meine Kinder (Alexandra Ringling)
Redaktion: Sebastian Bellwinkel (NDR), Jo Angerer (WDR)

27.10.: Für Gottes Lohn (Wolfgang Minder)
Redaktion: Emanuela Penev

3.11.: Die Milchrebellen (Valentin Thurn)
Redaktion: Angelika Wagner

10.11.: Behandlungsfehler – Der Kampf um Entschädigung (Thomas Becker)
Redaktion: Martin Suckow