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Kamingespräche über Corona

Mit einer Online-Diskussionsreihe beleuchten renommierte Forschende Facetten der Pandemie

Welche Folgen wird die Corona-Pandemie nach sich ziehen? Welche Entwicklungen wird sie anstoßen oder verstärken? In ihrem kürzlich erschienenen Sammelband „Jenseits von Corona. Unsere Welt nach der Pandemie – Perspektiven aus der Wissenschaft“ gehen Prof. Dr. Bernd Kortmann und Prof. Dr. Günther Schulze, Direktoren des Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS), mit prominenten Autorinnen und Autoren diesen Fragen nach. Begleitend veranstaltet das FRIAS die Onlinereihe „Corona-Kamingespräche“. In diesem Format werden Kortmann und Schulze mit unterschiedlichen Forscherinnen und Forschern jeden Monat einzelne Leitthemen beleuchten. Die Veranstaltungen werden in einem hybriden Format aus Präsenz- und Onlinediskussion stattfinden. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, sich über Zoom an den Gesprächen zu beteiligen. Die Aufzeichnungen können im Anschluss in der Mediathek des FRIAS abgerufen werden. Das Angebot ist kostenlos.

Der Auftakt der Reihe findet am Mittwoch, 21. Oktober 2020, von 18 bis 19.15 Uhr zum Thema „Das neue Miteinander nach Corona – Auswirkungen auf Verhalten, Psyche und sozialen Zusammenhalt“ statt. Diskutieren werden Prof. Dr. Vera King, Soziologin und psychoanalytische Sozialpsychologin von der Universität Frankfurt und Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts, Prof. Dr. Kai von Klitzing, Psychoanalytiker und Kinder- und Jugendpsychiater von der Universität Leipzig, und Prof. Dr. Brunna Tuschen-Caffier, Klinische Psychologin und Psychotherapeutin von der Universität Freiburg.

Am 18. November folgt ein Gespräch zum Thema „Die Rolle des Populismus nach Corona“ mit dem Freiburger Kultursoziologen Prof. Dr. Ulrich Bröckling, dem Berliner Politikwissenschaftler Prof. Dr. Herfried Münkler und Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, Freiburger Staatsrechtler und bis vor Kurzem Präsident des Bundesverfassungsgerichts.

Am 9. Dezember findet eine Diskussion zum Thema „Resilienz unseres politischen und ökonomischen Systems im Angesicht der Pandemie“ statt. Hierzu wird unter anderem die Philosophin und Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Lisa Herzog aus Groningen/Niederlande mit den FRIAS-Direktoren ins Gespräch kommen.

Alle Informationen zu den Terminen sowie die Einwahlinformationen zu den Veranstaltungen finden sich auf der Website des FRIAS.

Internationale Studie zu körperlichen und seelischen Belastungen der Corona-Pandemie

Eine groß angelegte Studie mit Beteiligung des Universitätsklinikums Freiburg untersucht gesundheitliche Auswirkungen der Corona-Krise. Besonders Betroffene könnten so frühzeitig identifiziert und behandelt werden

Das Logo von Collaborative Outcomes Study
Das Logo

Die Corona-Pandemie hat weltweit zu großen Veränderungen für viele Menschen geführt. Jetzt untersuchen rund 200 Wissenschaftler*innen aus mehr als 40 Ländern in einer einmaligen internationalen Studie die akuten und längerfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das körperliche und seelische Wohlbefinden. Auch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg ist an der COH-FIT Studie („Collaborative Outcomes Study on Health and Functioning during Infection Times“) beteiligt. Die Erkenntnisse sollen helfen, besonders betroffene Menschen gezielt durch Bewältigungsstrategien zu unterstützen. Bisher haben bereits mehr als 25.000 Menschen an der Studie teilgenommen. Interessierte finden weitere Infos und die Umfrage unter www.coh-fit.com. Die Daten werden anonym erhoben.

Unterstützung für Menschen in Krisenzeiten

„Diese derzeit einmalige Situation kann genutzt werden, wegweisende Informationen von der Bevölkerung und deren Umgang mit der Pandemie zu erhalten“, sagt Professor Dr. Dr. Katharina Domschke, Ärztliche Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. „Unser Ziel ist es, Menschen in Krisenzeiten besser therapeutisch unterstützen zu können“, so Domschke. Außerdem sollen die Daten helfen, Personen zu identifizieren, die während einer Pandemie ein erhöhtes Risiko für körperliche und seelische Gesundheitsprobleme aufweisen. Besonders gefährdeten Personen können gezielt Therapieangebote gemacht werden. „So können wir kurz- und langfristige psychische Belastungen besser vorhersehen, vermindern und zukünftig vielleicht auch verhindern“, sagt Domschke.

Befragung während und nach der Pandemie

Das COH-FIT-Projekt sammelt Informationen von Erwachsenen und nach Zustimmung der Erziehungsberechtigten auch von Jugendlichen und Kindern ab sechs Jahren. In der jetzt gestarteten ersten von drei Phasen werden Menschen während der Corona-Pandemie befragt. Sechs und zwölf Monate nach Ende der Pandemie finden in Phase zwei und drei Anschlussbefragungen statt.

Internationale Zusammenarbeit

Die in 25 Sprachen verfügbare Studie steht unter der Leitung der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Zucker School of Medicine New York, USA, der Universität Padua, Italien und dem Kings College London, Vereinigtes Königreich. Das Projekt wird von verschiedenen nationalen und internationalen Fachorganisationen unterstützt.