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Lebensrettender Aortenersatz: Eine neue Behandlungsmöglichkeit für hochkomplexe Fälle

Charité erweitert chirurgisches Angebot bei schweren Erkrankungen der Hauptschlagader

Der 28-Jährige galt als nicht behandelbar, seine Hauptschlagader war schwer geschädigt und drohte zu reißen. Doch an der Klinik für Gefäßchirurgie der Charité – Universitätsmedizin Berlin fand der Landwirt aus Nordrhein-Westfalen Hilfe: Dank eines neuen Programms für hochkomplexe offene Operationen an der Hauptschlagader erhielt der junge Mann einen kompletten Aortenersatz und konnte die Klinik bereits nach zwei Wochen wieder verlassen.

Foto: Intensimedizin am Campus Benjamin Franklin © Charité l Artur Krutsch
Foto: Intensimedizin am Campus Benjamin Franklin © Charité l Artur Krutsch

Die Hauptschlagader (Aorta) entspringt direkt am Herzen und transportiert das sauerstoffreiche Blut zu den verschiedenen Organen und Körperteilen. Sie verläuft in einem Bogen um das Herz und ist das größte Blutgefäß des menschlichen Körpers. Bei Erwachsenen ist sie etwa 30 bis 40 Zentimeter lang. Ist die Gefäßwand zu stark geschädigt, muss die Aorta operiert werden.

Die häufigste Erkrankung der Aorta ist eine Ausweitung oder Aussackung in einem bestimmten Bereich – man spricht dann von einem Aortenaneurysma. Bei jungen Betroffenen ist die Ursache meist eine angeborene Bindegewebsschwäche. Erreicht das Aneurysma eine gewisse Größe, droht die Aorta zu reißen – eine lebensbedrohliche Situation. Deshalb ist eine Operation unumgänglich, wenn ein Aortenaneurysma eine bestimmte Größe oder Form erreicht hat.

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„Roboter“ ermöglicht präzise Therapie bei behandlungsresistenter Depression

Neue Behandlungseinheit in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg / Patient*innen profitieren von hochpräziser Magnetstimulation

Rund 5,3 Millionen Menschen in Deutschland sind von einer Depression betroffen. Deren Behandlung erfolgt meist psychotherapeutisch und medikamentös. Aber zwischen 20 und 30 Prozent der Betroffenen spricht auf diese Therapie nicht an. Am Universitätsklinikum Freiburg gibt es seit Mitte April eine neue Behandlungseinheit, in der die Patient*innen mittels sogenannter transkranieller Magnetstimulation (TMS) therapiert werden können. Als erste Klinik in Baden-Württemberg setzt das Universitätsklinikum Freiburg dabei einen Roboter der neuesten Generation ein, der die Behandlung dank einer speziellen Navigationstechnik vereinfacht, verkürzt und präziser macht.

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Reizdarmsyndrom – Aufruhr im Darm

Gastroenterologen veröffentlichen aktualisierte S3-Leitlinie

Bauchschmerzen. Eine Frau hält sich den Bauch vor Schmerzen. Foto: Polina Zimmerman, Pexels
Polina Zimmerman, Pexels
 

Berlin, Juli 2021 – Immer wieder krampfartige Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, ohne dass eine eindeutige organische Ursache auszumachen ist – das sogenannte Reizdarmsyndrom (RDS) kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Zwischen vier und zehn Prozent der Deutschen sind von der Erkrankung betroffen. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und die Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität e. V. (DGNM) haben in Zusammenarbeit mit 17 weiteren Fachgesellschaften nun die aktualisierte S3-Leitlinie „Reizdarmsyndrom“ veröffentlicht. Sie fasst den aktuellen Wissensstand zu Diagnostik und Behandlung des RDS zusammen. Unter anderem wurden darin die Kapitel zur Ernährung, zur psychotherapeutischen Behandlung und zu komplementären Therapien deutlich erweitert, zudem ist erstmals ein eigenständiges Kapitel zum Reizdarmsyndrom bei Kindern enthalten.

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