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Unser Leben mit KI

Karl Lauterbach: KI in der Medizin ist eine Revolution

Aufgenommen in der Universität Basel

Tumore erkennen, Notaufnahmen organisieren, gelähmte Menschen zum Gehen bringen? Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) weckt auch in der Medizin große Hoffnungen. Welche Perspektiven es dabei gibt, dem geht der WDR mit der zweiten Folge seiner Reihe „Unser Leben mit KI“ nach. Unter anderem mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der KI das Potenzial bescheinigt, die Medizin zu revolutionieren. „In der Medizin und gerade in der Krebsmedizin sind wir in den letzten Jahren immer besser geworden“, sagt er. Dabei würden aber derart große Datenmengen anfallen, dass der Mensch sie ohne KI nicht mehr bearbeiten könne. Als Beispiel nennt er die künstliche Herstellung von Proteinen zur Krebsbekämpfung. „KI kann Dinge, die der Mensch nicht kann. Das ist der Grund für die Revolution.“

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Macht Fernsehen blöd?

Durch Fernsehenschauen werden Informationen nur passiv verarbeitet. Wer sich regelmäßig bewegt, sorgt dafür, dass sich Nervenzellen besser vernetzen können. © Syda Productions/ Fotolia

Durch Fernsehenschauen werden Informationen nur passiv verarbeitet. Wer sich regelmäßig bewegt, sorgt dafür, dass sich Nervenzellen besser vernetzen können. © Syda Productions/ Fotolia

Zu viele Stunden vor dem Fernseher sind nicht gut für die geistige Entwicklung. Das hat eine Auswertung der amerikanischen CARDIA-Studie ergeben, die sich über einen Zeitraum von 25 Jahren erstreckte. Warum jedoch vor allem der persönliche Lebensstil damit zu tun hat, erklärt unser Experte Prof. Dr. Christoph Nissen.

5000 US-Städter im Alter zwischen 18 und 30 Jahren wurden Mitte der 80er-Jahre in der CARDIA-Studie regelmäßig untersucht und neben ihren Lebensgewohnheiten auch nach ihren Fernsehgewohnheiten gefragt. 25 Jahre später wurden auch kognitive Tests vorgenommen. Personen mit dem höchsten Fernsehkonsum schnitten dabei am schlechtesten ab. Die Kombination von zu viel Fernsehen und wenig Bewegung verdoppelte das Risiko auf ein schlechtes Ergebnis bei den Tests. „Die Befunde zeigen nur einen statistischen Zusammenhang zwischen Fernsehen und geminderter kognitiver Leistung, bieten jedoch keinen ursächlichen Nachweis des Effekts von Fernsehen auf spätere Gehirnfunktion“, betont Professor Dr. Christoph Nissen, Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg.

Durch Fernsehschauen verarbeiten Menschen Informationen nur passiv. Das bedeutet, dass Gehirnfunktionen, die bei höheren kognitiven Leistungen, wie zum Beispiel bei Lernaufgaben und beim Ideenentwickeln, gefordert werden, beim Fernsehen nur wenig in Anspruch genommen werden. „Reine passive Informationsaufnahme, wie beim Fernsehen, behindert langfristig, dass sich Nervenzellen gut vernetzen können“, erklärt Professor Nissen. „Dass sich Nervenzellen und Synapsen verändern können, ist jedoch für das Lernen von Dingen, für die Gedächtnisbildung und Anpassungsfähigkeit an unsere Umgebung wichtig“, betont Professor Nissen. Durch körperliche Aktivität können sich Nervenzellen besser vernetzen und auch neu bilden. Somit könne ein guter Anteil, bedingt durch wenig Bewegung, ein Grund für die Ergebnisse der Studie sein. Um die Sache anderes zu betrachten: „Wenn jemand beim Joggen mit einem Handy fernsieht oder in einem Fitnessstudio jemand vor einem Fernseher auf einem Ergometer trainiert, wären nach meiner Einschätzung keine oder geringere negative Konsequenzen zu erwarten“, erklärt Professor Nissen.

Das Fernsehschauen kann jedoch auch mit anderem problematischen Verhalten bezüglich der Gesundheit verknüpft sein. Das Trinken von Alkohol, rauchen und regelmäßigem Essen von Süßigkeiten und Chips vor dem Fernseher ist nicht gesund. Somit wäre nicht der hohe Fernsehkonsum, sondern das zusätzliche Verhalten ein Problem.

Um bei kognitiven Tests besser abzuschneiden, ist regelmäßiges Bewegen wichtig. „Wer drei Mal die Woche mindestens 30 Minuten schwitzt, fördert die Vernetzung seiner Nervenzellen, seine Gehirnfunktionen und kognitiven Leistungen“, betont Professor Nissen.