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Wie die Psyche die Darmgesundheit beeinflusst

Ein Schaltkreis zwischen Gehirn und Darm beeinflusst die Darmflora und reguliert so das Immunsystem

Eine Studie eines internationalen Forschungsteams hat eine wichtige Verbindung zwischen Gehirn und Darm aufgedeckt. Sie erklärt, wie psychische Zustände das Darmmikrobiom beeinflussen und dadurch Immunprobleme und andere Krankheiten auslösen können. Die Arbeit führt aus, dass das Gehirn über die Brunner-Drüsen im Dünndarm die Zusammensetzung des Darmmikrobioms beeinflusst. Dieses neue Verständnis der komplexen Mechanismen, über die sich psychische Zustände auf die körperliche Gesundheit auswirken können, zeigt neue Möglichkeiten für therapeutische Interventionen auf, etwa bei entzündlichen Darmerkrankungen.

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Macht Fernsehen blöd?

Durch Fernsehenschauen werden Informationen nur passiv verarbeitet. Wer sich regelmäßig bewegt, sorgt dafür, dass sich Nervenzellen besser vernetzen können. © Syda Productions/ Fotolia

Durch Fernsehenschauen werden Informationen nur passiv verarbeitet. Wer sich regelmäßig bewegt, sorgt dafür, dass sich Nervenzellen besser vernetzen können. © Syda Productions/ Fotolia

Zu viele Stunden vor dem Fernseher sind nicht gut für die geistige Entwicklung. Das hat eine Auswertung der amerikanischen CARDIA-Studie ergeben, die sich über einen Zeitraum von 25 Jahren erstreckte. Warum jedoch vor allem der persönliche Lebensstil damit zu tun hat, erklärt unser Experte Prof. Dr. Christoph Nissen.

5000 US-Städter im Alter zwischen 18 und 30 Jahren wurden Mitte der 80er-Jahre in der CARDIA-Studie regelmäßig untersucht und neben ihren Lebensgewohnheiten auch nach ihren Fernsehgewohnheiten gefragt. 25 Jahre später wurden auch kognitive Tests vorgenommen. Personen mit dem höchsten Fernsehkonsum schnitten dabei am schlechtesten ab. Die Kombination von zu viel Fernsehen und wenig Bewegung verdoppelte das Risiko auf ein schlechtes Ergebnis bei den Tests. „Die Befunde zeigen nur einen statistischen Zusammenhang zwischen Fernsehen und geminderter kognitiver Leistung, bieten jedoch keinen ursächlichen Nachweis des Effekts von Fernsehen auf spätere Gehirnfunktion“, betont Professor Dr. Christoph Nissen, Geschäftsführender Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg.

Durch Fernsehschauen verarbeiten Menschen Informationen nur passiv. Das bedeutet, dass Gehirnfunktionen, die bei höheren kognitiven Leistungen, wie zum Beispiel bei Lernaufgaben und beim Ideenentwickeln, gefordert werden, beim Fernsehen nur wenig in Anspruch genommen werden. „Reine passive Informationsaufnahme, wie beim Fernsehen, behindert langfristig, dass sich Nervenzellen gut vernetzen können“, erklärt Professor Nissen. „Dass sich Nervenzellen und Synapsen verändern können, ist jedoch für das Lernen von Dingen, für die Gedächtnisbildung und Anpassungsfähigkeit an unsere Umgebung wichtig“, betont Professor Nissen. Durch körperliche Aktivität können sich Nervenzellen besser vernetzen und auch neu bilden. Somit könne ein guter Anteil, bedingt durch wenig Bewegung, ein Grund für die Ergebnisse der Studie sein. Um die Sache anderes zu betrachten: „Wenn jemand beim Joggen mit einem Handy fernsieht oder in einem Fitnessstudio jemand vor einem Fernseher auf einem Ergometer trainiert, wären nach meiner Einschätzung keine oder geringere negative Konsequenzen zu erwarten“, erklärt Professor Nissen.

Das Fernsehschauen kann jedoch auch mit anderem problematischen Verhalten bezüglich der Gesundheit verknüpft sein. Das Trinken von Alkohol, rauchen und regelmäßigem Essen von Süßigkeiten und Chips vor dem Fernseher ist nicht gesund. Somit wäre nicht der hohe Fernsehkonsum, sondern das zusätzliche Verhalten ein Problem.

Um bei kognitiven Tests besser abzuschneiden, ist regelmäßiges Bewegen wichtig. „Wer drei Mal die Woche mindestens 30 Minuten schwitzt, fördert die Vernetzung seiner Nervenzellen, seine Gehirnfunktionen und kognitiven Leistungen“, betont Professor Nissen.

Wenn das Gefühl der Überforderung zum ständigen Begleiter wird

Brunout – Mit Achtsamkeit und Flow aus der Stressfalle

Hansch, BurnoutBurnout ist für die einen ein Modewort, für andere ein ernstes Problem. Wann Burnout zur Depression wird, lässt sich nicht so genau feststellen. Die oft übersehenen Warnsignale lassen immer mehr Menschen – meist Männer –  in die Stressfalle tappen.

Wenn wir von Selbstmorden hochrangiger Manager lesen oder hören, nehmen wir kurzfristig das Thema Stress und den daraus folgenden Burnout zur Kenntnis. Wie jedoch der Volksmund so treffend formuliert: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Kaum sind die Schlagzeilen verklungen, stürzen wir uns volle Kraft voraus erneut in den Stress. Dabei ließe sich so mancher Stress ohne großen Aufwand vermeiden. Wer regelmäßig Dinge auf den berühmten „letzten Drücker“ erledigt, leidet zwangsläufig an Zeitknappheit. Dabei geraten diese Menschen schnell unter Druck. Besonders gefährlich wird es, wenn lange Fahrten mit dem eigenen Auto zu wichtigen Terminen anstehen.

Wir stehen nicht nur im Arbeitsleben unter Druck. Immer mehr geraten wir auch in unserem Privatleben unter Stress. Hier sind Frauen gefährdeter als Männer:

die perfekte Mutter, Gastgeberin, Ehefrau, Geliebte und erfolgreiche Karrierefrau in einer Person. Das kann auf Dauer nicht funktionieren.

Gerne stellen wir völlig unrealistische Ansprüche an uns selbst. In der Folge geraten wir mehr und mehr unter Druck. Unsere Gedanken kreisen unentwegt. Immer seltener kehrt die so dringend benötigte innere Ruhe zurück.

Menschen, die in diesen Teufelskreis geraten sind, finden häufig nicht von selbst aus ihm heraus. Am Ende einer langen Leidenszeit steht der völlige Zusammenbruch, der eine Einweisung in eine Klinik unabdinglich macht.

Bevor es jedoch soweit kommt, kann das Buch von Dr. Dietmar Hansch „Burnout – Mit Achtsamkeit und Flow aus der Stressfalle“ ein hilfreicher Ratgeber sein. Voraussetzung dafür ist die „Selbsterkenntnis“, die ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung bedeutet.

Auf die Frage, ob es noch einen Weg zurück gibt, wenn die ersten Anzeichen erkannt werden, antwortete *Dr. med. Dietmar Hansch:

„Es gibt fast immer einen Weg zurück und je früher desto leichter. Menschen, die eine ausreichende Selbstkompetenz mitbringen und rechtzeitig wachwerden, können sicher auch mit vier Wochen Urlaub, einem guten Ratgeberbuch und einigen wichtigen Lebensentscheidungen ihre Balance wiederfinden. Gelingt dies nicht, sollten sie aber nicht zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Nicht selten befinden sich Menschen in schwer auflösbaren Zwangslagen und die Selbstveränderung ist immer langwierig. Ganz neue Therapietechniken, die schnelle Wunderheilung garantieren, gibt es nicht und ich bin sehr skeptisch, ob es sie je geben wird.“

Diese Symptome kündigen einen Burnout an:

  • Erschöpfung
  • Niedergeschlagenheit
  • Verlust von Freude und Interesse
  • Gefühle der Überforderung
  • Aggressive Gereiztheit
  • Schlafstörungen
  • Fehlende Erholung im Urlaub

Das Buch von Dietmar Hansch ist ohne den berüchtigten erhobenen Zeigefinger geschrieben. Es liest sich gut, so dass man es immer wieder gerne zur Hand nimmt, um sich einem neuen Kapitel zu widmen oder ein schon gelesenes nochmals anzuschauen. Es überzeugt dadurch, dass es keine schnelle „Wunderheilung“ verspricht.

Burnout 

Mit Achtsamkeit und Flow aus der Stressfalle

Dr. Dietmar Hansch

208 Seiten, MensSana bei Knaur, € 12,99

Der Autor:

*Dr. med. Dietmar Hansch, geb. 1961, leitet die Abteilung für Kurzzeittherapie bei Burnout und Stressfolgeerkrankungen an der Klinik Wollmarshöhe. Er ist Facharzt für Innere Medizin und Psychotherapeut mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. 2003 wurde er ins Deutsche Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) gewählt. Dietmar Hansch verfügt über langjährige Erfahrungen in Wissenschaft, Lehre und Behandlungspraxis. Bekannt wurde er auch als Autor von Standardwerken zum Themenkreis Selbstmanagement und Persönlichkeitsentwickelung.

http://www.psychosynergetik.de