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Arzt-Patienten-Seminar zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Informations- und Fortbildungsveranstaltung für Patienten und Ärzte zum Thema Darmerkrankungen am 18. November am Universitätsklinikum Freiburg

Programmauszug DarmerkrankungenDie Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg und die Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) e.V. laden am

Samstag, den 18. November 2017
von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr
zum diesjährigen Arzt-Patienten-Seminar Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen
in den Großen Hörsaal der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Freiburg,
Hugstetter Str. 55 in Freiburg, ein.  

Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Freiburg und der DCCV informieren Patienten, Angehörige, Mediziner sowie Interessierte über den aktuellen Stand in der Diagnostik und Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Thema künstlicher Darmausgang. Es wird erläutert, wann ein solcher Eingriff notwendig ist, wie die Operation genau abläuft und was langfristige Vorteile eines künstlichen Darmausganges sind. Weiterhin spricht eine Expertin über den Einfluss von Umweltfaktoren wie Stress, Sport und Ernährung auf den Verlauf einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Zudem wird es einen Ausblick auf Zukunftsperspektiven in der CED-Behandlung geben.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie im Flyer. Arzt-Patienten-Seminar_Chronisch_Entzündliche_Darmerkrankungen

Gewürzgurken-Wasser statt Magnesium?

Ein Beitrag, der zur Diskussion anregen soll.

Was gegen Muskelkrämpfe helfen soll. Gewürzgurken-Wasser statt Magnesium?

fzm, Stuttgart, Januar 2017 – Mehr Sport treiben! Das dürfte einer der meistgefassten guten Vorsätze fürs neue Jahr sein. Wer ihn umsetzt, tut sich sicher etwas Gutes. Doch mit der Trainingsintensität steigt auch die Gefahr von Muskelkrämpfen. „Körperliche Anstrengung ist ein bekannter Krampf-Auslöser“, sagt der in Seevetal-Hittfeld praktizierende Physiotherapeut André Wolter. Manche Menschen werden aber auch bei langem Sitzen oder mitten in der Nacht von Krämpfen überrascht. In der Fachzeitschrift „physiopraxis“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2017) erklärt Wolter, was Betroffene vorbeugend und bei einem akuten Krampf tun können, welche Mittel helfen und welche nicht.

Meist ist die Wade von Muskelkrämpfen betroffen. Aber auch die vordere und hintere Oberschenkelmuskulatur verkrampft häufig. Wenn ein Muskel gar nicht mehr lockerlassen möchte, dehnen ihn die meisten von uns instinktiv, um den Krampf „herauszuziehen“. „In der Regel hilft das auch tatsächlich“, sagt André Wolter: Der Krampf lässt rasch nach, bis er dann ganz verschwindet. Weniger bekannt ist, dass passives Dehnen auch prophylaktisch wirksam ist: Wie zum Beispiel für die Wadenmuskulatur in Schrittstellung, bei der das hintere Bein gestreckt und das vordere Bein gebeugt wird. Die Ferse des hinteren Beins bleibt dabei auf dem Boden.

Wolter verweist auf eine Studie mit Patienten, die unter nächtlichen Krämpfen litten. Als die Teilnehmer im Rahmen der Studie begannen, ihre Waden- und Oberschenkelmuskulatur vorbeugend zu dehnen, ging die Anzahl der Krämpfe zurück. Dabei genügte es, die Waden- und Oberschenkelmuskulatur vor dem Schlafen jeweils dreimal für zehn Sekunden zu dehnen.

Ins Reich der Mythen verweist André Wolter dagegen die weit verbreitete Annahme, dass Magnesium Krämpfen vorbeugen könne. Zwar könne ein Magnesiummangel die Muskelspannung negativ beeinflussen und die Einnahme in diesen Fällen eine Entspannung bewirken. Eine Beeinflussung von Krämpfen ist jedoch nicht nachgewiesen. Denn hier liegt die Ursache nicht im Muskel selbst, sondern in der Alpha-Motoneuronen-Aktivität. Bei einem Krampf senden Nervenzellen nicht mehr nur elektrische Impulse, wenn das Gehirn den Befehl dazu gibt. Vielmehr geben sie unkontrolliert Signale zur Kontraktion an den Muskel weiter, so dass dieser schließlich verkrampft. „Bisher konnte keine Studie einen positiven Effekt von Magnesium nachweisen“, sagt der erfahrene Physiotherapeut. Dennoch halte sich der Tipp hartnäckig.

Leicht übersehen wird dabei, dass man das Spurenelement auch überdosieren kann – Müdigkeit und Blutdruckabfall können die Folge sein. Die Einnahme von Chinin senkt hingegen die Anzahl, Dauer und Intensität von Krämpfen nachweislich. Eine Überdosierung kann jedoch lebensbedrohlich sein. Schwindel, aber auch Nervenschädigungen oder eine Lähmung des Herzmuskels können auftreten. Daher ist Chinin in Deutschland seit fast zwei Jahren verschreibungspflichtig und wird nur zurückhaltend verordnet. Als Bitterstoff in der Limonade „Bitter Lemon“ hat es aufgrund der niedrigen Dosierung weder positive noch negative Auswirkungen.

Völlig unbedenklich, aber dennoch wirksam ist hingegen ein anderes „Getränk“, das Wolter seinen Patienten bereits seit einigen Jahren empfiehlt: Gurkenwasser. Die essighaltige Flüssigkeit, in der Gewürzgurken eingelegt sind, verkürzt einer amerikanischen Studie zufolge die Krampfdauer bei Betroffenen um fast die Hälfte. Die Studienautoren empfehlen, bei akuten, durch Sport ausgelösten Krämpfen einen Milliliter Gurkenwasser pro Kilogramm Körpergewicht einzunehmen. Dadurch löse sich der Krampf im Mittel nach 85 Sekunden. Die Dosierung spielt dabei aber womöglich eine untergeordnete Rolle. „Die Zeit ist viel zu kurz, als dass das Gurkenwasser den Magen passieren und vom Körper aufgenommen werden könnte“, sagt Wolter. Womöglich sei es einfach der saure Geschmack im Rachen, der Aktivität der impulsgebenden Nervenzellen drossele und somit krampflösend wirke.

Quelle: Thieme Pressemitteilung

A. Wolter:
Saure Muskeln? Saure Gurken!
physiopraxis 2017; 15 (1); S. 46–49

Sport kann man auch mit Kunstgelenken machen

Endoprothetik-Experten raten Trägern zu „Wohlfühl“-Sportarten

Kein Sportverbot bei Kunstgelenken

Freiburg – Die Hälfte der Deutschen treibt Sport – Träger von Kunstgelenken gehörten lange nicht dazu. Wenn die ersten warmen Frühlingstage wieder Radfahrer und Nordic Walker ins Freie locken, hindern jedoch auch eine künstliche Hüfte oder ein neues Kniegelenk nicht an sportlichen Aktivitäten. Studien zeigen, dass bestimmte Sportarten wie Radfahren und Schwimmen sich mit Kunstgelenken gut vertragen, und die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e.V. (AE) rät den Patienten dazu, regelmäßig Sport zu treiben. Einige Regeln sollten sie dabei beachten und sich zuvor mit ihrem Arzt abstimmen, so die AE.

Träger eines neuen Kunstgelenks sind damit oft nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder schmerzfrei. Viele Aufgaben des Alltags lassen sich wieder leichter erledigen und die Freude an der Bewegung kehrt zurück. Orthopäden und Unfallchirurgen unterstützen sie dabei, nach der Devise: Wer gehen kann, kann auch Sport treiben. Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass Menschen mit Kunstgelenken sogar belastungsintensive Sportarten wie Skifahren, Tennis, Bergwandern oder Rudern sicher betreiben können. In den ersten sechs Monaten nach der Operation müssen insbesondere die Patienten, welche mit zementfrei implantierten Prothesen versorgt wurden, zurückhaltend sein, meint Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Chefarzt an der Orthopädischen Klinik Braunschweig: „Der Knochen braucht die Zeit, um eine feste Verbindung zur Endoprothese aufzubauen“, sagt der Generalsekretär der AE. Er rät Patienten, diese Zeit für Krankengymnastik und Muskelaufbautraining zu nutzen. Zunächst sollten Menschen mit Kunstgelenken jene Sportarten vorziehen, die sie aus früheren Zeiten kennen, denn, so Heller: „Routine und Erfahrung mit vertrauten Bewegungsabläufen verhindern, dass es zu Verletzungen kommt und oft sind das das auch die Sportarten, in denen sich Patienten sicher und wohl fühlen.“ Körperliches Training und Muskelaufbau haben einen sehr hohen Stellenwert, um dem alterungsbedingten Muskelabbau vorzubeugen.

Bisher fürchteten Ärzte, dass Kunstgelenke sich durch Sport lockern und schneller verschleißen. „Wir gingen lange davon aus, dass körperliche Schonung die Stabilität des Kunstgelenks verbessert und die Tragezeiten verlängert“, sagt Heller. Wissenschaftlich belegt war dies jedoch nicht. Studien haben jedoch gezeigt, dass der Verzicht auf Sport die Gesundheit der Patienten nicht fördert. „Bewegungsmangel ist eine wichtige Ursache für chronische Erkrankungen, die auch den Knochen betreffen“, sagt auch Professor Dr. med. Heiko Reichel, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik am RKU Ulm. Dazu gehört auch Knochenschwund im Alter, Osteoporose. Sie gefährdet die Verankerung der Kunstgelenke im Knochen. „Sport kann sich hier günstig auswirken und möglicherweise sogar die Tragezeit der Kunstgelenke verlängern“, fügt der Präsident der AE hinzu. Hinzu kommt, dass mangelnde Fitness eine häufige Ursache für Stürze und Knochenbrüche ist. Schon Stolpern belaste die Kunstgelenke stärker als die meisten Sportarten, erklärt der Orthopäde: „Am besten ist das Kunstgelenk geschützt, wenn trainierte Muskeln und straffe Bänder es umgeben.“

Gut geeignet sind sogenannte „Low-Impact“-Sportarten, die das Kunstgelenk nicht durch plötzliche Stöße belasten. Hierzu gehören Wandern, Nordic Walking, Schwimmen, Skilanglauf, Radfahren, Gymnastik, Rudern und Golf. Bedingt geeignet sind Tennis, Tischtennis, Kegeln, Bergwandern, alpiner Skilauf in Schontechnik und nur unter bestimmten Voraussetzungen leichtes Jogging. Ungeeignet sind Sportarten, bei denen es zu plötzlichen Drehbewegungen, extremen Abspreizungen, plötzlichen oder dauerhaften Belastungsspitzen kommt. Dazu gehören Marathon, Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball. Auch Kampfsportarten, Hoch- und Weitsprung, Wasserski und Felsklettern sind nichts für Menschen mit Kunstgelenken.