Archiv für den Monat: September 2016

Vitamin D kann Asthmaanfälle reduzieren

Weltweit leiden etwa 300 Millionen Menschen an Asthma

Eine in der Cochrane Library veröffentlichte Auswertung randomisierter Studien kam zu dem Ergebnis, dass die Gabe von Vitamin D Präparaten sich positiv auf Asthmaanfälle auswirken könnte. Wichtig ist allerdings, dass die Einnahme der üblichen Asthma-Medikamente fortgesetzt wird.

Asthma ist eine chronische Erkrankung, an der etwa 300 Millionen Menschen weltweit leiden. Die Symptome sind Husten, Brustenge und Atemnot.

Ein niedriger Vitamin D Spiegel geht mit einem erhöhten Risiko bei Asthmaanfällen von Kindern und Erwachsenen einher.

Das Team der Cochrane-Forscher untersuchte sieben Studien mit 435 Kindern und zwei Studien, an denen 658 Erwachsene teilgenommen haben. Die Teilnehmer der Studie kamen aus Kanada, Indien, Japan, Polen, Großbritannien, und den USA. Die Mehrheit der Studienteilnehmer hatte eine milde Form von Asthma. Die Studiendauer betrug 6 bis 12 Monate.

Die Forscher haben herausgefunden, dass eine orale Vitamin-D-Ergänzung das Risiko von schweren Asthmaanfällen reduziert. So mussten weniger Asthmakranke mit akuten Anfällen in der Notaufnahme behandelt werden. Sie haben außerdem herausgefunden, dass die Gabe von Vitamin D die Behandlung mit Kortison bei akuten Anfällen reduziert. Diese Ergebnisse basieren weitgehend auf Studien mit Erwachsenen.

Professor Adrian Martineau vom Asthma UK Zentrum für angewandte Forschung, Queen Mary University of London, sagte: „Wir fanden heraus, dass eine zusätzliche Vitamin-D-Ergänzung die Gefahr von schweren Asthmaanfällen deutlich reduziert, ohne Nebenwirkungen zu verursachen.“

Er fügte hinzu: „Dies ist ein spannendes Ergebnis, aber eine gewisse Vorsicht ist geboten.“ Die meisten, der in diesen Studien teilnehmenden, erwachsenen Patienten, hatten leichte bis mittelschwere Asthmaerkrankungen. Weitere Vitamin-D-Studien bei Kindern und bei Erwachsenen mit schwerem Asthma sind notwendig, um herauszufinden, ob diese Patientengruppen auch davon profitieren können.

Es ist noch nicht klar, ob Vitamin-D-Präparate das Risiko von schweren Asthmaanfällen bei allen Patienten reduzieren können, oder ob dieser Effekt nur bei Asthmakranken eintritt, die einen niedrigen Vitamin D Spiegel aufweisen.

Derzeit werden weitere Analysen auf diesem Gebiet durchgeführt. Mit ersten Ergebnissen kann bald gerechnet werden.

Die Ergebnisse dieser Cochrane Bewertung wurden am Dienstag, 6. September 2016  an der ERS (European Respiratory Society) in London präsentiert.

Datenschutz in der Medizin

Veranstaltungen zum Datenschutz in der Medizin

medizin-management-verband-header-smallMedizinische Einrichtungen müssen nicht nur in wirtschaftlicher und medizinischer Hinsicht optimal arbeiten. Auch Datenschutz-Richtlinien müssen befolgt werden und diese fordern stets neue Kompetenzen und Fachkenntnisse der Angestellten und der IT-Technik.

Die inzwischen veröffentlichte EU-Datenschutz-Grundverordnung, die am 25.05.2018 in Kraft tritt, wird sich auch auf das Gesundheitswesen auswirken. Zum Beispiel auf Patientendaten-Bestände, die mit weiterentwickelten Techniken administriert werden und zunehmend gefährdet sind. Besonders Kliniken müssen sich mit diesen Entwicklungen organisatorisch und technisch auseinandersetzen.

Die Fachtagung „Datenschutz in der Medizin – Update 2016“ am 10.11.16 in Berlin, bietet Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis eine Übersicht zu den wichtigsten rechtlichen und technischen Änderungen und formuliert Umsetzungshinweise für die Praxis, insbesondere für Ärzte, Datenschutzexperten medizinischer Betriebe, Klinik-Manager und Fachanwälten für Medizinrecht und IT-Recht.

Termin/ Ort: 10. November 2016, 09:00-17:00 Uhr in Berlin

Und der Datenschutz im Pflegebereich?

Obwohl zahlreiche Gesundheitsdaten in ambulanten und stationären Reha- und Pflegeeinrichtungen verarbeitet werden, stehen diese selten im Fokus des Datenschutzes. Beschäftigte und IT-Technik müssen sich trotzdem regelmäßig zu bestehenden Datenschutz-Regelwerken orientieren und neu ausrichten. Wie? Einen Überblick erhalten Sie am 15. November in Mainz.

Datenschutz im Pflegebereich – Update 2016, 15. November 2016, Mainz:
www.mm-verband.de/programm/fort-und-weiterbildung-datenschutz-im-pflegebereich-update-2016/

Wenn Technik heilen hilft

Die Entwicklung im Gesundheitsbereich entfernt sich von akuter Patientenversorgung hin zu einer abgestimmten, patientenzentrierten Behandlung. Daher benötigen Ärzte, Krankenhäuser und pflegerische Einrichtungen für die neue digitale medizinische Arbeit einen genauen Plan, um den Schritt in die vernetzte Welt mit Wearables, Devices und Apps erfolgreich zu meistern.

Wie das gelingt und welche Möglichkeiten dazu bereitstehen, erfahren Sie beim 7. inHaus-Forum des Fraunhofer-inHaus-Zentrums in Zusammenarbeit mit Medecon Ruhr und der Stiftung Gesundheit.

Wenn Technik heilen hilft – Mediziner zwischen Webtherapie, Apps und Wearables, 23. November 2016, Duisburg:
www.inhaus.fraunhofer.de/de/Veranstaltungen.html

World Health Summit 2016 in Berlin

250 Sprecher – 40 Sessions – 3 Tage

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WHS 2015

Vom 9.-11. Oktober 2016 findet im Auswärtigen Amt in Berlin der World Health Summit statt, eines der international bedeutendsten Foren für globale Gesundheitsfragen. Aus aller Welt kommen Top-Wissenschaftler, Politiker und hochrangige Vertreter aus Industrie und Zivilgesellschaft zum World Health Summit, um an der Zukunft der internationalen Gesundheitsversorgung zu arbeiten. In diesem Jahr unter anderem dabei: Vier Gesundheits-, ein Außenminister und zwei Nobelpreisträger.

Zu den Sprechern gehören:

•    Hermann Gröhe (Gesundheitsminister, Deutschland)
•    Marisol Touraine (Gesundheitsministerin, Frankreich)
•    Adalberto Campos Fernandes (Gesundheitsminister, Portugal)
•    Tedros Adhanom Ghebreyesus (Außenminister, Äthiopien)
•    Alain Berset (Bundesrat, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern EDI, Schweiz)
•    Matshidiso Rebecca Moeti (WHO Regionaldirektorin für Afrika)
•    Elizabeth Blackburn (Nobelpreisträgerin, USA)
•    Rolf M. Zinkernagel (Nobelpreisträger, Schweiz)
•    Frans van Houten (CEO, Royal Philips, Niederlande)
•    Emmanuelle Charpentier (Direktorin, Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, Deutschland)
•    Yukiya Amano (Generaldirektor, Internationale Atomenergieorganisation, Österreich)
•    Jutta Allmendinger (Präsidentin, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Deutschland)
•    Norbert Hauser (Vorstandsvorsitzender, The Global Fund, Schweiz)
•    Helle Thorning-Schmidt (CEO, Save the Children, Großbritannien)
•    Christian Bréchot (Präsident, Institut Pasteur, Frankreich)
•    Victor J. Dzau (Präsident, Institute of Medicine, National Academy of Sciences, USA)

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WHS 2015 – Monday, October 12

Themen sind unter anderem die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen, die Rolle von Big Data und technologischer Innovation in der Gesundheitsversorgung, der Kampf gegen Infektionskrankheiten und die Folgen von Ebola und sowie die Stärkung von Frauen in der weltweiten Gesundheitsversorgung.

Der World Health Summit, vom 9.-11. Oktober 2016 im Auswärtigen Amt in Berlin, steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker. Er gilt mit rund 1.800 Teilnehmern aus über 80 Ländern als das wichtigste strategische Forum für globale Gesundheitsfragen.

Mehr Informationen zu Themen und Sprechern des World Health Summit 2016:
www.worldhealthsummit.org/the-summit/program
www.worldhealthsummit.org/the-summit/speakers

Medikamentenreste richtig entsorgen

Apotheker informieren über die Entsorgung von Medikamenten

Alt-Arzneimittel sind aus rechtlicher Sicht Hausmüll. Nicht mehr benötigte oder verfallene Medikamente können daher über die Restmülltonne oder bei größeren Mengen über die Schadstoffsammelstellen entsorgt werden.

Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes: „Wichtig ist, dass Sie Ihre Medikamente gut verpacken, bevor Sie sie in die Tonne werfen und sie – wenn möglich – erst am Leerungstag unter den Hausmüll mischen. So vermeiden Sie, dass Unbefugte oder Kinder an die Medikamente gelangen.“ Auf keinen Fall sollten Medikamentenreste in das Waschbecken oder die Toilette geleert werden, weil das auf Dauer die Wasserqualität beeinträchtigen kann. Das gilt auch für flüssige Arzneimittel, wie z. B. Hustensäfte. „Wer sich nicht sicher ist, wie er seine Altmedikamente richtig entsorgt, kann in jeder Apotheke nachfragen“, so Hubmann. Obwohl Apotheker nicht verpflichtet sind, Altmedikamente zurückzunehmen, wird dieser Service noch in einigen Apotheken angeboten. Auch hier lohnt sich die Nachfrage.

Arzneimittel nicht über Verfalldatum hinaus anwenden

Grundsätzlich raten die Apotheker allen Verbrauchern, einmal im Jahr die Hausapotheke zu überprüfen und dabei unbrauchbare oder nicht mehr benötigte Arzneimittelreste zu entsorgen. Ist das Haltbarkeitsdatum eines Medikaments überschritten, sollte es nicht mehr angewendet werden. „Im Gegensatz zu Lebensmitteln ist das Datum bei Medikamenten kein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern ein Verfallsdatum“, erklärt Pressesprecher Hubmann. „Arzneistoffe verändern sich auch bei sachgemäßer Lagerung im Laufe der Zeit. Zu lange gelagerte Medikamente können unwirksam werden oder im schlimmsten Fall sogar schädliche Nebenwirkungen hervorrufen. Diese Veränderungen sind nur selten äußerlich erkennbar. Auch Verbandstoffe sollten nach Ablauf der Haltbarkeit ersetzt werden. Zum Beispiel könnten sterile Verbandsmittel unsteril werden und an offenen Wunden Infektionen verursachen.“

Was sollten Patienten wissen?

Gute Informationen sind wichtig

Unter der Rubrik Der informierte Bürger hat die Verbraucherzentrale Hamburg mit dem Springer-Medizin-Verlag 2014 ein Papier zu Patientenkompetenz herausgegeben.

Hier finden Sie umfassende Informationen, was Patienten wissen müssen und wissen können. Natürlich ist Patientenkompetenz für jeden einzelnen Patienten und jede Patientin etwas anderes. Das hängt nicht nur von einer Krankheit ab, die er oder sie hat, sondern auch vom Interesse und nicht zuletzt auch vom Bildungsstand.
Studienergebnisse oft nicht verständlich

Die zahlreichen Studien, die größtenteils in englischer Sprache veröffentlicht werden, sind meist für Patienten nicht verständlich. Das deutsche Cochrane-Zentrum versucht hier Abhilfe zu schaffen.

In dem hier zum Download angebotenen PDF finden Sie die 4 Stufen zur Patientenkompetenz beschreiben:

  • Selbstkompetenz
  • Beziehungskompetenz
  • Sozialkompetenz
  • Demokratiekompetenz

 

Walking a Tightrope

Regulators Balancing Need for Safety & Flexibility in Approvals for New Medicines

It can be challenging for regulators to keep up with advances related to medical drugs and devices. A new analysis and editorial published in the British Journal of Clinical Pharmacology provide insights on how officials are working to support accelerated access to new therapies while also ensuring their safety.

Advances in science and technology have led to the development of therapies such as biosimilar medicines; personalized treatments; and products that sit on the borderline between medicines and other sectors, such as food and cosmetics. In their editorial, Natalie Richards and Ian Hudson, MD of the Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency in London note that regulatory agencies need to support innovation with a flexible approach that ensures access to new therapies while also strengthening vigilance and monitoring risks and benefits. International collaboration will be key to achieving these goals.

In a related analysis, Bernd Jilma, MD, of the Medical University of Vienna, and his colleagues looked closely at how regulators have dealt with biosimilars. Biologic therapies are large, complex molecules generally made from human and/or animal materials. Like generic drugs that are cost-effective replacements for trade-name medications, biosimilars offer a less-expensive alternative to costly branded biologic therapies once patents expire; however, approval of biosimilars is much more complex than for generics. The European Medicines Agency (EMA), the leading regulator in Europe, approved the first biosimilar in 2006 (Omnitrope by Sandoz) and since then, the landscape of authorized biosimilars in Europe has widened considerably. Currently, there are 21 products for seven different biologics on the market.

“There are many papers published describing the regulation and guidelines of the biosimilar approval pathway in Europe; however, it was not clear how these regulations were put into practice,” said Dr. Jilma. “Our work closes this gap by presenting the results of a systematic comparison of all clinical development programs of biosimilars that were approved by the EMA, therefore offering insights on the implementation of biosimilar regulations in practice.”

When the investigators compared clinical trials undertaken to get market authorization for biosimilars, they found considerable variability between the clinical development programs that were submitted to the EMA for approval. “While some differences can be explained by the characteristics of the different reference products, even for biosimilars to the same reference product, the development strategies could not be considered comparable,” said Dr. Jilma. For example, some companies conducted studies that focussed on the activity of biosimilars in the body whereas others put emphasis on phase III clinical trial results in patients with the target disease. “We concluded that the details of the development programs are negotiable with the EMA, and companies that produce biosimilars have some flexibility when deciding how best to show biosimilarity,” said Dr. Jilma. The researchers also noted that detailed information about the EMA’s approval process is publicly available so that clinicians and patients can examine information on different biosimilars’ efficacy and safety.

Full citation:“Clinical trials for authorised biosimilars in the European Union: A systematic review.” Johanna Mielke, Bernd Jilma, Byron Jones, and Franz Koenig.  British Journal of Clinical Pharmacology.  Published Online: September 1, 2016, DOI: 10.1111/bcp.13076.

URL Upon Publication: http://doi.wiley.com/10.1111/bcp.13076

Full citation of editorial:“UK Medicines Regulation: Responding to Current Challenges.” Natalie Richards and Ian Hudson. British Journal of Clinical Pharmacology.  Published Online: September 1, 2016, DOI: 10.1111/bcp.13077.

URL Upon Publication: http://doi.wiley.com/10.1111/bcp.13077

About the Journal: The British Journal of Clinical Pharmacology has the primary goal of publishing high quality research papers on all aspects of drug action in humans. The journal has a wide readership, bridging the medical profession, clinical research and the pharmaceutical industry, and is published monthly. It is owned by the British Pharmacological Society and published by Wiley. The journal’s current Impact Factor is 3.83 (Thomson Reuters Science Citation Index).

About The British Pharmacological Society: The British Pharmacological Society is a charity with a mission to promote and advance the whole spectrum of pharmacology. Founded in 1931, it is now a global community at the heart of pharmacology, with over 3,500 members from more than 60 countries worldwide. The Society leads the way in the research and application of pharmacology around the world through its scientific meetings, educational resources and peer-reviewed journals: the British Journal of Clinical Pharmacology, Pharmacology Research & Perspectives and the British Journal of Pharmacology, which includes the Concise Guide  to PHARMACOLOGY, featuring open access overviews of the key properties of over 1,700 human therapeutic targets and their drugs, and links to www.guidetopharmacology.org.