Schlaganfälle – wie man sie erkennt und was zu tun ist

Was ist ein Schlaganfall

Im Grunde gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten zu unterscheiden, wie ein Schlaganfall entstehen kann. Zum einen kann es zur Verstopfung einer Hirnarterie kommen. Hierbei gelangt ein Thrombus (Blutklumpen) in die Gehirngefäße. Da alle Gefäße, die vom Herzen wegführen, automatisch immer kleiner bzw. enger sind, passt dieser Thrombus dann irgendwann nicht mehr durch das entsprechende Gefäß und verschließt dieses schlagartig. Es kann aber auch passieren, dass ein Schlaganfall durch das Reißen oder Platzen einer Hirnarterie entsteht. Das passiert, wenn ein zu großer Druck im Gefäßsystem vorhanden ist. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Manchmal passiert das durch Niesen oder durch zu festes Pressen auf der Toilette. Doch auch zu hoher Blutdruck kann ein Faktor sein, warum ein Schlaganfall zustande kommt.

Ein Schlaganfall kommt oft plötzlich und unangemeldet. Wird nicht sofort reagiert, kann er schwerwiegende Folgen für die Betroffenen mit sich bringen, die bis zum Tod führen können. Doch auch wenn dieser schlimmste Fall nicht eintritt, kann es passieren, dass die Betroffenen ein Leben lang unter den Folgen eines Schlaganfalls leiden müssen. Daher gilt: schnell handeln! Doch wie? Und wie erkennt man einen Schlaganfall überhaupt? Das weiß Tim Gieselmann, Gründer von lebenslang lernen – Bildungsakademie GmbH. Seit über 22 Jahren ist er als Bildungsreferent in Betrieben unterwegs und bietet Erste-Hilfe-Kurse an.

Einen Schlaganfall erkennen

Oftmals wissen Außenstehende überhaupt nicht, was mit jemandem los ist, der gerade einen Schlaganfall erleidet. Viele Menschen denken, dass einfach der Blutdruck gesunken ist oder es jemandem einfach nur schlecht wird, weil das Falsche gegessen wurde. Doch ein Schlaganfall ist leicht zu erkennen und mit wenigen Tests kann herausgefunden werden, ob sich dieser Verdacht bestätigt. Oftmals äußert er sich durch plötzlich auftretende Kopfschmerzen, die in Verbindung mit Schwindel stehen. Daraus folgt eine große Gangunsicherheit, Sprach- sowie Sehstörungen und Muskelschwächen, die in verschiedener Form auftreten können. Dazu können noch Symptome wie eine halbseitige Lähmung und hängende Mundwinkel kommen, die wohl die offensichtlichsten Merkmale eines Schlaganfalls darstellen.

Um zu testen, ob es sich tatsächlich um einen Schlaganfall handeln könnte, gibt es sehr einfache, aber wirksame Möglichkeiten. Es gilt jedoch, sich an das FAST-Schema zu halten, welches alle Symptome eines Schlaganfalls prüft. Hierbei stehen die einzelnen Buchstaben für Face, Arms, Speech und Time (Gesicht, Arme, Sprache und Zeit). Zum einen sollten die Außenstehenden den Betroffenen beide Arme in die Höhe heben lassen – hierbei zeigen beide Handflächen nach oben und die Augen werden geschlossen. Liegt eine Lähmung vor, wird der Betroffene nicht beide Arme in gleicher Höhe halten können. Eine weitere Möglichkeit des Testens ist, dass der Betroffene dazu animiert wird, seine Wangen aufzupusten. Im Falle eines Schlaganfalls ist es dann oftmals so, dass die Luft nicht gehalten werden kann und aus dem Mund gepustet wird. Außerdem können dem Betroffenen auch einfache Fragen gestellt werden, um herauszufinden, ob ein Schlaganfall vorliegt. Merkt man dann, dass die Person gegenüber unsinnige Aussagen tätigt, nuschelt oder auch gar keine Antwort gibt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie gerade an einem Schlaganfall leidet.

Sind mehrere Symptome vorhanden, ist es in jedem Fall Zeit, den Notruf zu wählen. Um dem Betroffenen effektiv helfen zu können, bedarf es einer fachlichen Unterstützung des Rettungsdienstes unter 112. Hierbei sollten die geprüften Symptome dann geschildert werden.

Fazit: Wenn eine Person unter einem Schlaganfall leidet, ist in jedem Fall schnelles Handeln gefragt, damit langfristige Schäden möglichst vermieden werden können. Durch verschiedene Tests nach dem FAST-Schema ist es möglich bereits im Voraus herauszufinden, ob es sich bei der Reaktion von Betroffenen um einen Schlaganfall handelt. In jedem Fall gilt, dass auch im Zweifel ein Rettungswagen alarmiert werden soll, da dann gewährleistet wird, dass sich Fachpersonal dieser Situation annimmt. Hierbei ist schnelles Handeln gefragt: Jede Sekunde zählt.