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Telefonsprechstunde: Darmkrebs und andere Krebsarten des Verdauungstrakts

Das Universitätsklinikum Freiburg bietet am Mittwoch, 27. Juli 2022 eine kostenlose telefonische Beratung zu Darmkrebs und anderen Krebsarten des Verdauungstrakts an

Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten in Deutschland. Bei Männern handelt es sich derzeit um die dritthäufigste Tumorerkrankung, bei Frauen ist es die zweithäufigste. Hinzu kommen weitere Krebsarten des Verdauungstraktes, wie etwa das Pankreaskarzinom oder Magen- oder Speiseröhrenkrebs, die zwar vergleichsweise selten vorkommen, wegen ihrer spät auftretenden Symptome aber meist erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden. Betroffene sind sich häufig unsicher, was nach der Diagnose auf sie zukommt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Das Universitätsklinikum Freiburg bietet deshalb am Mittwoch, 27. Juli 2022 eine kostenlose Telefonsprechstunde zum Thema „Darmkrebs und andere Krebsarten des Verdauungstrakts“ an. Von 9 Uhr bis 18 Uhr beantworten Prof. Dr. Hannes Neeff, Leiter des Darmkrebszentrums des Universitätsklinikums, Prof. Dr. Michael Quante, Leiter des Zentrums Gastrointestinale Tumore des Universitätsklinikums und Prof. Dr. Heiko Becker, Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums sowie weitere Expert*innen Fragen oder bieten eine Zweitmeinung an.

Die Beratung dient ausschließlich der Information und ersetzt keinen Arztbesuch. Es können grundsätzlich keine Ferndiagnosen für den Einzelfall gestellt werden.

Betroffene und Interessierte erreichen die Expert*innen telefonisch unter: 0800 400 3 220 (kostenlos aus dem dt. Festnetz)

Alkohol ist ein wichtiger Risikofaktor für Darmkrebs

Darmkrebsmonat März: Alkohol ist ein wichtiger Risikofaktor für Darmkrebs

Foto zeigt Sektgläser mit SektBerlin – Das Trinken von Alkohol ist gesellschaftlich breit akzeptiert, trotz der Risiken, die mit seinem Konsum einhergehen. Alkohol ist an der Entstehung von mehr als 200 Erkrankungen beteiligt, so die Autoren des Alkoholatlas Deutschland 2017. Leberschäden gehören dabei zu den weitgehend bekannten Folgen. Doch auch das Risiko für Darmkrebs steigt. Anlässlich des Darmkrebsmonats März macht die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) darauf aufmerksam, dass auch der vergleichsweise moderate Konsum von Alkohol das Risiko für eine Darmkrebserkrankung erhöht. Ausschlaggebend ist dabei allein die Menge des konsumierten Alkohols, nicht die Art des alkoholischen Getränks. In ihrem Aufruf an die Politik „Prävention beginnt in den Verdauungsorganen“ fordert die DGVS unter anderem eine bessere Aufklärung über die Gefahren des Alkohols sowie mehr Regularien für die alkoholproduzierende Industrie, auf diese Risiken hinzuweisen.

Darmkrebs gehört in Deutschland mit rund 64 000 Neuerkrankungen und etwa 26 000 Todesfällen pro Jahr zu den häufigsten Krebserkrankungen. Männer sind häufiger betroffen und erkranken auch früher als Frauen. „Der Zusammenhang zwischen hohem Alkoholkonsum und Darmkrebsrisiko ist mittlerweile durch zahlreiche Studien gut belegt“, sagt Professor Dr. med. Christian Trautwein, Direktor der Medizinischen Klinik III der RWTH Aachen und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Eine Auswertung von 14 prospektiven Kohortenstudien zeigte, dass bereits der Konsum von 100 Gramm Alkohol pro Woche mit einem 15-prozentigen Anstieg des Darmkrebsrisikos einhergeht. Ein Standardglas Bier oder Wein enthält jeweils rund 10 bis 12 Gramm reinen Alkohol. „Wer regelmäßig noch mehr Alkohol konsumiert, bei dem nimmt auch das Risiko weiter zu“, so Trautwein. Die Metaanalyse zeigte auch, dass die Gruppe der stärksten Konsumenten im Vergleich zu den Probanden mit dem geringsten Alkoholkonsum ein um rund 50 Prozent erhöhtes Darmkrebsrisiko aufwies. Ausschlaggebend ist dabei allein die Menge des konsumierten Alkohols, nicht die Art des alkoholischen Getränks. Wein oder Bier sind also nicht weniger schädlich als Schnaps oder Whisky. Auch moderate Trinker tun daher gut daran, pro Woche mindestens drei alkoholfreie Tage einzulegen, empfiehlt die DGVS. Neben der Reduktion von Alkohol unterstützt außerdem eine gesunde Ernährung mit mindestens 30 Gramm Ballastoffen pro Tag und möglichst wenig rotem und verarbeiteten Fleisch die Darmgesundheit.

Nichtsdestotrotz lässt sich auch mit gesunder Ernährung und möglichst wenig Alkohol eine Darmkrebserkrankung nicht mit Sicherheit verhindern. „Essentiell wichtig ist deshalb, auch die Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs wahrzunehmen“, betont Professor Dr. med. Wolf Schmiegel, Uniklinik Bochum. Diese wird ab dem Alter von 55 Jahren von den Krankenkassen erstattet. Die DGVS empfiehlt jedoch, die Untersuchung bereits ab 50 vornehmen zu lassen – insbesondere Männern ist dies empfohlen, da sie oft früher als Frauen an Darmkrebs erkranken. Bei einer Darmspiegelung können Krebsvorstufen nicht nur frühzeitig erkannt, sondern auch gleich entfernt werden, bevor sie sich zu einem Tumor weiterentwickeln können.

In ihrem aktuellen Aufruf „Prävention beginnt in den Verdauungsorganen“ fordert die DGVS unter anderem eine bessere Aufklärung über die Gesundheitsrisiken von Alkohol und mehr Regularien für die alkoholproduzierende Industrie, auf diese Risiken hinzuweisen. Das Positionspapier der Fachgesellschaft legt dar, welche Initiativen in Forschung, Prävention und Behandlung notwendig sind, um die Volkskrankheiten der Verdauungsorgane in Zukunft angemessen versorgen und Neuerkrankungen vermeiden zu können.

Literatur:

– Dt. Krebsforschungszentrum (Hrsg), Alkoholatlas Deutschland 2017, Sept. 2017

– Moskal A et al, Alcohol intake and colorectal cancer risk: a dose-response meta-analysis of published cohort studies. Int J Cancer. 2007 Feb 1;120(3):664-71.

PM der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)

Freiburger Abendvorlesungen „Verdauung“

Freiburger Abendvorlesungen starten

Vortragsabende für Medizininteressierte und Patienten zum Thema Verdauung beginnen am 28. Juni 2017

Bereits zum elften Mal finden in diesem Jahr die „Freiburg Abendvorlesungen“ statt, die vom Universitätsklinikum Freiburg in Zusammenarbeit mit der Badischen Zeitung veranstaltet werden.

An drei Terminen wird in diesem Sommer die Verdauung von verschiedenen Experten des Universitätsklinikum Freiburg erklärt. Die „Freiburger Abendvorlesungen“ starten am

Mittwoch, 28. Juni 2017,
um 19 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik,
Hugstetter Straße 55, Freiburg

mit der Auftaktveranstaltung zum Thema „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“. Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II (Schwerpunkt: Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Infektiologie) und Prof. Dr. Stefan Fichtner-Feigl, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, geben Einblicke in die Funktion und die Aufgaben der Leber. Weiterhin zeigen sie was passiert, wenn die Leber krank ist und wie man ihre Krankheiten behandeln kann.

Die öffentlichen Veranstaltungen richten sich an alle, die sich für medizinische Themen und das Universitätsklinikum Freiburg interessieren.

Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten die Fragen der Besucher. Die Abende klingen bei Getränken, Häppchen und Gesprächen mit den Experten im Garten vor der Frauenklinik aus.

Der Eintritt ist frei.

Die folgenden Veranstaltungen der „Freiburger Abendvorlesungen“ finden immer mittwochs an zwei weiteren Terminen jeweils um 19 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik statt:

5. Juli 2017: Licht im Dunkeln: Neue Einblicke in die Welt des Magens

12. Juli 2017: Die vielen Facetten des Darms: vom Reizdarm zum Darmkrebs

Neues Modul „Darmkrebs“ ist online

Die Internetplattform www.krankheitserfahrungen.de bietet Informationen für Patienten und Angehörige

Screenshot

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Die Internetplattform www.krankheitserfahrungen.de hat ein neues Modul: Es widmet sich dem Thema „Darmkrebs“, der zweithäufigsten Krebserkrankung in Deutschland. Eine Arbeitsgruppe am Institut für Psychologie der Universität Freiburg und an der Berlin School of Public Health der Charité-Universitätsmedizin Berlin hat die Inhalte erarbeitet. Das Bundesministerium für Gesundheit hat das Projekt innerhalb des Nationalen Krebsplans gefördert. Das Modul ergänzt die auf der Plattform vorhandenen Erfahrungssammlungen zu Diabetes, chronischem Schmerz, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Epilepsie, Brust- sowie Prostatakrebs.

Das kostenfreie Angebot präsentiert nach einem wissenschaftlichen Konzept erhobene Krankheitserfahrungen von Betroffenen. Forscherinnen und Forscher erfragen die Inhalte bundesweit in Interviewstudien und präsentieren sie mittels ausgewählter Texte, Audiodateien und Videos. Die Betroffenen erzählen von ihrem Leben mit einer Erkrankung sowie den Folgen und Veränderungen im Alltag. Im Vordergrund stehen persönliche Erlebnisse mit der Diagnose, Therapiemöglichkeiten, Behandlungen und Nebenwirkungen, medizinischer Versorgung und Bewältigung der Krankheit. Die Inhalte dienen der Information und Unterstützung von Patientinnen und Patienten sowie Angehörigen, bieten Anschauungsmaterial für die Ausbildung von Ärztinnen, Ärzten und medizinischem Personal. Das Team wertet das Material zudem in wissenschaftlichen Studien zur Perspektive von Betroffenen auf das Leben mit einer Erkrankung weiter aus.
Die Internetplattform ist werbefrei, kommerziell unabhängig und wird von der Arbeitsgruppe DIPEx (Database of Individual Patients’ Experiences) Germany an der Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie der Universität Freiburg sowie am Institut für Allgemeinmedizin der Universität Göttingen betreut. DIPEx International ist der Dachverband, in dem sich Arbeitsgruppen, die Online-Portale zum Thema Krankheitserfahrungen betreiben, aus derzeit 13 Ländern zusammengeschlossen haben. Koordinatorin von DIPEx Germany ist die Freiburger Psychologin Prof. Dr. Gabriele Lucius-Hoene.

Außerdem untersucht ein Team um Dr. Christine Holmberg von der Berlin School of Public Health der Charité in einer Online-Studie, inwieweit das Portal Patienten den Umgang mit einer Erkrankung erleichtern kann. Mit den Ergebnissen ist in den kommenden Monaten zu rechnen.

Weitere Informationen:
www.krankheitserfahrungen.de