Archiv für den Monat: September 2014

Schlaflos durch Dauerstress und Burn-Out?

Vortrag am 1. Oktober von Dr. Kai Spiegelhalder, Psychologe am
Universitätsklinikum Freiburg, im Rahmen der Vortragsreihe „Schlaf in der Ausbildungs- und Arbeitswelt“

Bescheren uns Dauerstress und Burn-out schlaflose Nächte? Dieser Frage
widmet sich Dr. Kai Spiegelhalder, Psychologe an der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg, in seinem
gleichnamigen Vortrag am Mittwoch, den 1. Oktober 2014, um 19.00 Uhr, im
Rahmen der Vorlesungsreihe „Schlaf in der Ausbildungs- und Arbeitswelt“.
Veranstaltungsort ist das Audimax der Universität Freiburg, Platz der alten
Synagoge.

Etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter einer
klinisch relevanten Schlafstörung. Diese Menschen haben Probleme mit dem
Ein- und Durchschlafen oder fühlen sich morgens nie richtig erholt. „Ein
gesunder Schlaf ist für das allgemeine Wohlbefinden aber sehr wichtig, denn
ausreichend Schlaf erhöht die Lebensqualität und steigert die
Konzentrationsfähigkeit“, sagt Dr. Spiegelhalder.

Darüber hinaus sind Schlafstörungen ein Risikofaktor für Folgeerkrankungen,
insbesondere für Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was zu einer
beträchtlichen Belastung der Betroffenen und des Gesundheitssystems führt.
Die häufigsten Ursachen einer gestörten Nachtruhe sind Stress und fehlende
Entspannungsmöglichkeiten. Dabei berichten viele Menschen insbesondere über
einen Zusammenhang zwischen Stress am Arbeitsplatz und einer
Beeinträchtigung ihres Nachtschlafs. Der fehlende Schlaf wirke sich negativ
auf die Leistungsfähigkeit aus und erhöhe wiederum den Stress am
Arbeitsplatz.

Wie kann man aber aus diesem Teufelskreis aussteigen? In seinem Vortrag
gibt Dr. Spiegelhalder Tipps, was jeder Betroffene aktiv für einen guten
und erholsamen Schlaf tun kann, und wie Schlafstörungen bei beruflichem
Stress behandelt werden können.

Weitere Termine der Vorlesungsreihe rund um die Nachtruhe:
am Dienstag, 7. Oktober, um 19.00 Uhr: „Sind ausgeschlafene Schüler die
besseren Schüler?“, mit Dr. Christoph Nissen, Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg
am Mittwoch, 15. Oktober, um 20.00 Uhr: „Schlafmangel im Straßenverkehr:
Erhöhtes Unfallrisiko?“ mit Dr. Hans-Günter Weeß, Klinik für Psychiatrie,
Psychosomatik und Psychotherapie des Pfalzklinikums Klingenmünster.

Die Vorträge finden jeweils im Audimax der Universität Freiburg, Platz der
alten Synagoge, statt. Als Moderator durch die Abende führt Prof. Dr.
Dieter Riemann von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des
Universitätsklinikums Freiburg.

Digitale Zukunft

McKinsey hat eine Studie zu Healthcare’s digital future veröffentlicht.

Eine der interessanten Aussagen der Studie lautet: Tatsache ist, dass nicht nur junge Menschen digitale Gesundheitsservice-angebote nutzen oder nutzen wollen. Vielmehr sollen 70 Porzent der Menschen über 50 in Deutschland und Großbritannien Interesse an digitalen Gesundheitsangeboten haben. Ob die Befragten sich zum Datenschutz geäußert haben, geht nicht aus der Studie hervor.

Natürlich können Apss und andere Angebote gerade ältere Patienten sinnvoll unterstützen. Schade nur, dass man nicht sicher sein kann, dass die Daten in falsche Hände geraten. Auf der Seite des Bundesinisteriums für Gesundheit findet sich keine klare Aussage zum Datenschutz im digitalen Gesundheitszeitalter.

 

 

An apple a day keeps the docotor away – Uniklinik Freiburg verschenkt Äpfel

Für die Gesundheit und die Obstbauern

Zugreifen und Gutes tun: Für die Gesundheit und die regionalen Obstbaubetriebe Bildrechte: (c) Universitätsklinikum Freiburg

Zugreifen und Gutes tun: Für die Gesundheit und die regionalen Obstbaubetriebe
Bildrechte: (c) Universitätsklinikum Freiburg

Universitätsklinikum Freiburg und Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen beginnen Apfelaktion

Im Universitätsklinikum Freiburg und im Universitäts-Herzzentrum Freiburg – Bad Krozingen (UHZ) stehen seit dieser Woche an verschiedenen, gut sichtbaren Stellen Obstkisten mit frischen Äpfeln aus der Region zum Essen bereit. Patientinnen und Patienten, Besucher sowie Mitarbeiter können einfach zugreifen und etwas für ihre Gesundheit tun. Denn die in Äpfeln enthaltenen Vitamine und Spurenelemente senken beispielsweise den Cholesterinspiegel und damit möglicherweise auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

„Wir wollen mit der Aktion nicht nur die Gesundheit unserer Gäste und Mitarbeiter unterstützen, sondern auch die regionalen Obstbauerbetriebe“, sagt Bernd Sahner, Kommissarischer Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Freiburg und Kaufmännischer Direktor des Universitäts-Herzzentrums Freiburg – Bad Krozingen.

Der europäische Apfelmarkt ist aufgrund des Einfuhrverbots, das Russland wegen des Ukraine-Konflikts erhoben hat, mit Ware überschwemmt. Gleichzeitig war die Ernte in diesem Jahr besonders ertragreich. Vor allem der Südwesten Deutschlands hat ein Abnahmeproblem, da die Wachstumsbedingungen für Äpfel hier sehr gut sind. Neben der hiesigen Rekordernte wird der Markt durch andere EU-Länder zusätzlich belastet. Sie bringen ihre Waren nach Deutschland, weil sie ebenfalls nicht nach Russland liefern dürfen. Die Preise für Äpfel sind am Boden. Die Apfelaktion am Universitätsklinikum Freiburg und am UHZ hat also einen doppelten Nutzen: Einen Beitrag zur gesunden Ernährung und die Unterstützung der regionalen Obstbauern.

Vortrag: Schwere Krankheiten vermeiden

Bert Ehgartner, Gesund ohne Aluminium. Alu-Fallen erkennen. Schwere Krankheiten vermeiden

Vortrag von Bert Ehgartner aus seinem neuen Buch :
Datum:    Samstag, 11. Oktober 2014
Uhrzeit:    16.00 – 16.30 Uhr
Ort:    Forum Wissenschaft, Halle 4.2 B2
Der Autor und Dokumentarfilmer Bert Ehgartner  („Die Akte Aluminium“, Buch und Film 2012) legt mit seinem neuen Buch einen umfassenden Ratgeber mit Informationen vor, welche Alu-Verbindungen gefährlich sind, wie man Alu-Fallen im Alltag erkennt und damit schwere Krankheiten wie Alzheimer, Brustkrebs, Allergien und Autoimmunerkrankungen vermeiden kann.
Bereits 2012 hat der Dokumentarfilmer und Autor Bert Ehgartner mit seinem Dokumentarfilm und dem Enthüllungsbuch „Dirty Little Secret – Die Akte Aluminium“ die Gesundheitsgefahren von Aluminium an die Öffentlichkeit gebracht. Es kann die Ursache einiger der schlimmsten Krankheiten unserer Zeit wie Alzheimer, Brustkrebs, Allergien und Autoimmunerkrankungen sein. In seinem neuen Praxisbuch „Gesund ohne Aluminium“ informiert der Autor darüber, wo die problematischen Alu-Verbindungen enthalten sind und stellt Kosmetikprodukte, Medikamente, Laserdrucker und sogar unser Trinkwasser auf den Prüfstand. Dieses Buch zeigt, wie man gesundheitliche Gefährdungen im Alltag vermeiden kann und erklärt die bisher einzige wissenschaftlich belegte Methode, wie Aluminium aus dem Organismus gefahrlos – und für alle anwendbar – wieder ausgeschieden werden kann.ehgartner-gesund-coverKlein-2

Zum Buch
Bereits 2012 hat der Dokumentarfilmer und Autor Bert Ehgartner mit seinem Dokumentarfilm und dem Enthüllungsbuch „Dirty Little Secret – Die Akte Aluminium“ die Gesundheitsgefahren von Aluminium an die Öffentlichkeit gebracht. Es kann die Ursache einiger der schlimmsten Krankheiten unserer Zeit wie Alzheimer, Brustkrebs, Allergien und Autoimmunerkrankungen sein. In seinem neuen Praxisbuch „Gesund ohne Aluminium“ informiert der Autor darüber, wo die problematischen Alu-Verbindungen enthalten sind und stellt Kosmetikprodukte, Medikamente, Laserdrucker und sogar unser Trinkwasser auf den Prüfstand. Dieses Buch zeigt, wie man gesundheitliche Gefährdungen im Alltag vermeiden kann und erklärt die bisher einzige wissenschaftlich belegte Methode, wie Aluminium aus dem Organismus gefahrlos – und für alle anwendbar – wieder ausgeschieden werden kann.

BertEhgartner©Alexander_Fenyves_Nsys-3Jahrgang 1962, studierte in Wien Publizistik, Politikwissenschaften und Informatik. 
1987 stieg er in den Journalismus ein und schrieb (u.a. für „profil“, „Der Standard“, „Süddeutsche Zeitung“) kritische Analysen des Medizinbetriebes und seiner Auswüchse. 1997 begann er mit der Gestaltung von Dokumentarfilmen (zuletzt „Die Akte Aluminium“ ZDF/ARTE, ORF, SRF). Er schrieb mehrere Sachbücher (u.a. „Das Medizinkartell“, Piper 2002, „Die Lebensformel“ Hoffmann & Campe 2004, „Gesund bis der Arzt kommt“, Bastei-Lübbe 2010, „Dirty little Secret. Die Akte Aluminium“, Ennsthaler Verlag, 2012). Bert Ehgartner ist verheiratet, Vater von fünf Kindern und

Kinderchirurgen fordern bessere Versorgung

„Tag des Kinderkrankenhauses“ am 21. September

Kinder in Deutschland nicht flächendeckend kinderchirurgisch versorgt

Berlin – Die Zahl kinderchirurgischer Stationen ist hierzulande seit 1994 von 101 auf 81 im Jahr 2012 gesunken. Damit könne von einer flächendeckenden kinderchirurgischen Versorgung keine Rede sein, mahnt die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) zum Tag des Kinderkrankenhauses am 21. September. Denn nur in Kinderkliniken sei die bestmögliche Versorgung junger Patienten – auch entsprechend der von der WHO unterstützten Charta für Kinder im Krankenhaus – gewährleistet. Die DGKCH fordert, dass Kinder grundsätzlich in Kinderkliniken mit kinderchirurgischen Abteilungen oder in Zusammenarbeit mit einer kinderchirurgischen Abteilung behandelt werden.

Knochenbrüche, Leistenhernien, Hodenhochstand oder Blinddarmentzündung: Jedes Jahr operieren Kinderchirurgen mehr als 120 000 Kinder. Doch immer noch viel zu viele der erforderlichen Operationen an Heranwachsenden werden durch Erwachsenenchirurgen durchgeführt. Denn ein Großteil der Kliniken betreibt gar keine Abteilung für Kinderchirurgie, sagt Professor Dr. med. Bernd Tillig, Präsident der DGKCH. „Aber auch wenn eine qualifizierte Kinderchirurgie in der Nähe verfügbar ist, kommt es vor, dass ein 6-jähriger in der benachbarten Erwachsenenklinik nach Erwachsenenkriterien operiert wird – und damit nicht die bestmögliche kindgerechte Behandlung erhält“, sagt Dr. med. Tobias Schuster aus Augsburg, der Pressesprecher der DGKCH ist. „Denn Kinderchirurgie ist mehr als Chirurgie am Kind“, gibt er zu Bedenken. Nicht immer lasse sich das Vorgehen aus der Erwachsenenchirurgie 1:1 auf die Behandlung beim Kind übertragen. „Zudem unterscheiden sich die Patienten je jünger sie sind desto mehr von Erwachsenen auch in den Krankheitsbildern, etwa bei komplexe Fehlbildungen des Urogenitaltrakts“, erläutert Tillig. Und selbst bei gleicher Diagnose verlaufen Erkrankungen oft unterschiedlich: „Bei vielen kindlichen Knochenbrüchen genügt ein Gips oder eine Schiene anstelle einer Operation wie in der Erwachsenenchirurgie, denn der wachsende Körper ist bis zu einem gewissen Grad in der Lage, Schäden zu korrigieren“. Eine optimale Behandlung von Kindern und Jugendlichen setze deshalb spezielle Kenntnisse und Erfahrungen über Wachstumsvorgänge und anatomische Strukturen des kindlichen Organismus voraus.

Zudem hätten Kinder – selbst bei vergleichbarem Krankheitsverlauf – andere Bedürfnisse bei der Versorgung im Krankenhaus als Erwachsene, ergänzt Schuster: „Sie brauchen ein auf sie zugeschnittenes Umfeld mit spezialisiertem Pflegepersonal, kindgerechten Verfahren wie Kinderanästhesie oder Kinderintensivmedizin und einer auf kontinuierliche Betreuung und Nachsorge eingestellten Station. Zudem müssen die Eltern in die Behandlung integriert werden“.

Doch die Realität sieht anders aus: Obwohl die Zahl der stationären Fälle seit 1994 fast gleich geblieben ist, sank die Zahl der verfügbaren kinderchirurgischen Betten von etwa 3200 auf rund 1800. Das liegt zum einen an der mittlerweile kindgerecht verringerten Verweildauer im Krankenhaus und an den vermehrt ambulant durchgeführten Eingriffen. Ein wichtiger Grund für den Bettenabbau ist aber auch, dass Krankenkassen die im Vergleich zur Erwachsenenmedizin oft aufwändigeren Leistungen nicht ausreichend bezahlen würden, erläutert Schuster. Auch die sogenannten Vorhaltekosten, also die Besetzung rund um die Uhr mit Personal, seien nicht abgedeckt. Die Folge: Die Häuser machten Verluste, Schließungen seien die Konsequenz.

„Unserer Gesellschaft sollte es wert sein, kranke Kinder bestmöglich behandeln zu lassen“, sagt Tillig. Dazu gehöre eine flächendeckende Versorgung aus hochspezialisierten Zentren und wohnortnahen Versorgungsstrukturen mit definierter Struktur und Qualität. Voraussetzung dafür sei jedoch die bessere Vergütung der medizinischen Leistungen. Sinnvoll findet die DGKCH auch eine Beteiligung bei der Landesplanung, so der Pressesprecher. Hier sei Hamburg, bei der soeben erfolgten Neufassung des Hamburgischen Krankenhausgesetzes, vorbildlich vorgegangen. So wurde bestimmt, dass Kinder grundsätzlich in Kinderkliniken oder -abteilungen behandelt werden müssen.
Mehr über den Tag des Kinderkrankenhauses am 21. September 2014 finden Interessierte unter www.gkind.de.

Quellen:

Wie sichern wir die stationäre und ambulante pädiatrische Versorgung? Auswirkungen des DRG-Systems auf die pädiatrischen Krankenhäuser und Korrekturmöglichkeiten. Vortrag von Dr. med. Nicola Lutterbüse, GKinD, auf der Jahrestagung der DGKJ, Leipzig, 12.09.2014.

Die Charta für Kinder im Krankenhaus. Erläuterte Fassung. In: Der Kinderarzt 21, 1990, Nr. 12, ISSN 0340-5877, S. 1807–1810.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie
Gegründet im Jahr 1963 schafft die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) bis heute Grundlagen für eine bestmögliche kinderchirurgische Versorgung in Deutschland. Dazu gehören Neugeborenenchirurgie, allgemeine Kinderchirurgie und Kindertraumatologie ebenso wie Kinderurologie. Die DGKCH vertritt das Fach in allen wissenschaftlichen, fachlichen und beruflichen Belangen. Derzeit praktizieren hierzulande Fachärzte für Kinderchirurgie in mehr als 80 kinderchirurgischen Kliniken und Abteilungen sowie als Niedergelassene. Kinderchirurgie gehört in die Hände von Kinderchirurgen. Denn ihre Patienten sind keine kleinen Erwachsenen.<

Erste App für Stammzellspender auf dem Markt

App will Stammzellenspender vermitteln

Das ZDF zeigte am Montag, 15. September 2014 den Fernsehfilm „Wenn es am schönsten ist“  mit Heino Ferch als Peter (Vater) und Max Hegewald als Lukas (Sohn). Peter erfährt, dass er Leukämie hat. Eine Stammzellenspende könnte ihn vielleicht retten. Eine bewegende Geschichte. Gut erzählt.

Diese App will Menschen helfen, die eine Stammzellenspende benötigen. Eine richtig gute Idee ! Wenn nur die Sache mit dem Datenschutz nicht wäre. Wir wünschen trotzdem allen Betroffenen, dass die App ihnen hilft, Spender zu finden.

DSD_AppSmart. Mobil. Immer bestens informiert. Die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSD) gGmbH setzt bei ihrer Kommunikation voll auf die trendige Application Software.

Dessau, 16.09.2014. Smartphone Besitzer nutzen sie für jede Gelegenheit. Mobile Apps sind liebgewonnene und nützliche Begleiter des Alltags. Immer verfügbar und auf jedem Smartphone präsent.

Die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSD) bringt nun die erste App für das wichtige Thema Stammzellspende heraus. Die kostenlose App soll alle Stammzellspender und solche, die es werden wollen, umfassend informieren und mit den Gepflogenheiten der DSD vertraut machen. Denn bei 27 Stammzellspenderdateien, die in Deutschland um Stammzellspender werben, ist das Prozedere nicht immer einheitlich. Die DSD setzt mit ihrer App nicht nur auf unmittelbare Wissensvermittlung rund um die Stammzellspende, sondern bietet innerhalb der App auch Serviceleistungen an. So können Interessierte beispielsweise direkt über ihr mobiles Gerät testen, ob sie als Stammzellspender in Frage kommen. Und wenn ja, direkt ihr Typisierungs-Set (Wattestäbchen zur Selbstentnahme der Speichelprobe) anfordern. Wer eine DSD Anlaufstelle in seiner Nähe sucht, wird ebenfalls in der App fündig. Wer mag, kann sich sogar direkt zu seinem Wunsch-Standort navigieren lassen. Das Newsportal versorgt den User immer mit aktuellen Information aus der DSD-Welt. Außerdem bietet die App natürlich die Möglichkeit, direkt mit der DSD in Kontakt zu treten.

Auch Geld-Spendewillige finden in der App die notwendigen Hinweise, wo sie spenden können. Denn die Typisierung der genetischen Merkmale eines potenziellen Stammzellspenders kostet 50 Euro, die in Deutschland ausschließlich aus Spendengeldern finanziert werden müssen.

Die App ist ab sofort für alle gängigen Betriebssysteme verfügbar. Sie kann in den Appstores unter „Deutsche Stammzellspenderdatei“ kostenlos heruntergeladen werden.

Die DSD als Heimat für Lebensretter, rückt mit ihrer App noch ein Stück näher an ihre Spender und Spendewillige heran. Sie setzt neben der reinen Information auf Austausch und Kommunikation. Auftritte auf Facebook oder Twitter sowie der Webauftritt der DSD www.deutsche-stammzellspenderdatei.de werden durch die App optimal ergänzt. Sie ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Denn die Stammzellspende geht alle an.

Essen ist nur jedem Zweiten wichtig

Die wichtigsten Ergebnisse der TK-Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland?“

Essen ist nur jedem Zweiten wichtig -junge Erwachsene, Männer und Geringver­diener achten am wenigsten auf die Gesundheit

TK-InfografikFür die Hälfte aller Befragten hat das Essen einen hohen Stellenwert. Das heißt aber auch: Im Leben jedes zweiten Menschen in Deutschland verkommt es zur Nebensache. Frauen ist ihre Ernährung dabei deutlich wichtiger als Männern – und sie ernähren sich auch wesentlich gesünder. Beim starken Geschlecht steht das Motto „Hauptsache lecker!“ klar im Vordergrund. Jeder zweite Mann aber nur jede dritte Frau sagt dies von sich.

Besonders wenig achten die jungen Erwachsenen unter 25 Jahren darauf, ob ihr Essen gesund ist. Das Motto „Hauptsache gesund!“ gilt nicht einmal für jeden vierten von ihnen. Und nur jeder zehnte unter 25-Jährige gibt an, dass er sich konsequent gesund ernährt -von den Senioren sagen dies immerhin vier von zehn. Auch Einkommen und Bildungs­stand haben einen Einfluss darauf, wie gesund man isst: Je höher Schulbildung und Ein­kommen, desto gesünder ist, was auf den Tisch kommt.

Fleisch und Fertiggerichte – für viele unverzichtbar

Je geringer der Bildungsstand und das Einkommen, desto mehr Wurst kommt aufs Brot. Im Schnitt isst die Hälfte der Bevölkerung jeden Tag Wurst oder Fleisch. Vor allem in Haushalten mit einem Monatseinkommen von maximal 1.500 Euro gehört das tägliche Stück Fleisch zum Essen dazu. Und es sind vor allem die Jüngeren und die Männer, die regelmäßig Nachschub von der Wursttheke verlangen.

Fertiggerichte kommen besonders oft bei den jungen Erwachsenen auf den Tisch: Sechs von zehn unter 25-Jährigen essen einmal die Woche bis täglich Fertigessen -jeder sechste sogar öfter als dreimal die Woche. Im Bevölkerungsschnitt greifen vier von zehn Menschen mindestens ein- bis zweimal die Woche zu Tütensuppe oder Tiefkühlpizza.

Frauen -TK-InfografikFrauen sind die größeren Frustesser

Eigentlich sind Frauen vernünftiger, was ihre Ernährung angeht. Sind sie aber mal so rich­tig schlecht drauf, ist ihnen auf einen Schlag alles egal. Frauen, das zeigt die Umfrage, sind die größeren Frustesser. 40 Prozent hauen bei schlechter Laune richtig rein. Bei den Männern tun das nur halb so viele.

Die Ausreden der Fastfood- und Fertigessen-Fans

Die größte Hürde auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährung ist die tickende Uhr. Die Hälfte der Bevölkerung nennt fehlende Zeit und Ruhe als Hauptgrund – von den unter 25-Jährigen sogar fast zwei Drittel. Daneben siegt auch der „innere Schweinehund“ oft gegen die guten Vorsätze, wie vier von zehn Befragten angeben. Von den Geringverdienern gibt zudem mehr als jeder dritte fehlendes Geld als Hindernis für eine gesunde Ernährung an.

Kochen ist nach wie vor Frauensache

In Deutschlands Küchen sind es die Frauen, die fürs Essen zuständig sind: 80 Prozent von ihnen stehen zu Hause am Herd, bei den Männern sind es bescheidene 35 Prozent. Und während 93 Prozent der Frauen ihre Kochkünste selbst als gut oder sogar sehr gut bezeichnen, sagen vier von zehn Männern von sich, dass sie allenfalls ein bisschen ko­chen können -wenn überhaupt.

Nur in der Hälfte aller Haushalte gibt es täglich ein selbstzubereitetes Mahl. In jedem drit­ten wird noch drei- bis fünfmal die Woche gekocht, beim Rest bleibt die Küche meist kalt. Zeitmangel ist der Hauptgrund, der davon abhält, sich häufiger an den Herd zu stellen. Was denjenigen, die hektisch durch den Alltag jagen, durchaus bewusst ist: Nicht einmal die Hälfte aller Frauen findet, dass sie genug kocht. Bei den Männern ist es sogar nur knapp jeder fünfte. Und: Viele Menschen haben schlichtweg keine Lust oder sind zu faul zum Kochen. Bei jedem Sechsten siegt die Trägheit über den Appetit – bei den Männern sogar bei fast jedem Vierten.

Essen ist Nebensache – bei jedem Dritten laufen TV oder Internet

Bei einem Drittel der Befragten läuft beim Essen nebenbei der Fernseher oder Computer -egal ob Mann oder Frau, erwerbstätig oder nicht. Nur das Alter spielt dabei eine Rolle: Je jünger, desto mehr essen mit der Gabel in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand – und nebenbei läuft der Fernseher. Bei vier von zehn unter 25-Jährigen wird das Essen zur Nebensache. Und andersherum liegt beim Fernsehen oder Surfen im Internet auch die Chipstüte oft griffbereit: Jeder Vierte nascht oft auf dem Sofa – von den 18- bis 35-Jährigen sogar jeder Dritte.

„to go“ ist in gerade bei jungen Erwachsenen und Gutverdienern

Jeder Dritte unter 25 Jahren isst zudem mindestens dreimal die Woche nebenbei etwas, wenn er unterwegs ist. Nicht selten sind es Burger, Pommes oder Currywurst: Jeder fünfte von ihnen greift ein- bis zweimal die Woche zu dieser ungesundesten Variante. Mit den Jahren aber verlieren die meisten den Gefallen daran -je älter die Menschen werden, desto weniger essen sie unterwegs. Besonders schätzen das unkomplizierte Nebenbei-Essen unterwegs Menschen mit hohem Bildungsniveau und Einkommen. Geringverdiener hingegen scheinen sich das Essen unterwegs nicht so oft leisten zu können. Über die Hälfte der Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von maximal 1.500 Euro sagen, dass sie nie unterwegs etwas zu essen kaufen.

Immerhin ein Drittel aller Befragten bemüht sich zumindest, unterwegs zu etwas Gesundem zu greifen.

Gesunde Ernährung nur schwer mit heutiger Arbeitswelt vereinbar

Vielen Berufstätigen in Deutschland fällt es schwer, sich am Arbeitsplatz gesund zu ernäh­ren. Nur jeder Zweite kann in seinen Arbeitspausen tatsächlich in Ruhe essen. Ein Drittel aller Berufstätigen beklagt, dass eine gesunde Ernährung bei seiner Arbeit schlichtweg nicht möglich ist. Die schlechten Bedingungen am Arbeitsplatz rangieren in der Liste der Gründe, die Berufstätige insgesamt von einer gesunden Ernährung abhalten, weit oben -an dritter Stelle hinter mangelnder Zeit und schwachem Durchhaltevermögen.

Die Hauptprobleme mit dem Essen bei der Arbeit: die begrenzte Auswahl (das geben vier von zehn Berufstätigen an) und fehlende Zeit (jeder Dritte). Der Ausweg für viele: Vier von zehn befragten Berufstätigen geben an, dass sie bei der Arbeit nicht viel essen, dafür dann aber abends zu Hause reichlich.

Auch eine Zeitfrage: Fast jeder Zweite gibt an, dass er bei der Arbeit oft vergisst, genug zu trinken. Vor allem trifft dies auf Frauen, jüngere Berufstätige sowie Menschen mit einem höheren Bildungsniveau und Einkommen zu.

Chronisch Kranke essen kaum besser als Gesunde

Selbst Menschen, die unter nicht zuletzt ernährungsbedingten chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Problemen oder Stoffwechselerkrankungen leiden, essen kaum ge­sünder als der Rest der Bevölkerung. So sagen auffallend viele von ihnen, dass Fett für sie zu einem leckeren Essen dazu gehört. Auch Fleisch kommt bei ihnen fast genauso häufig auf den Tisch.

Diäten: Nach dem kurzfristigen Erfolg kommt der Jo-Jo-Effekt

Wie die Umfrage zeigt, hadert jeder zweite Deutsche mit seinem Gewicht. Und so sind auch jede zweite Frau und jeder vierte Mann ihren Pfunden bereits mit kurzfristigen Diäten auf den Leib gerückt – die meisten von ihnen mehrfach. Von den Menschen mit starkem Übergewicht gibt dies die Hälfte an – das heißt auch: Fast jeder zweite stark Übergewich­tige hat noch nie eine Diät probiert. Auch von den Menschen, die nach eigener Angabe leichtes Übergewicht haben, haben nur vier von zehn Diäterfahrung.

Und das Ergebnis? Die Erfahrungen mit Diäten sind entmutigend: Sechs von zehn der Befragten, die sich durch eine Abmagerungskur gekämpft haben, haben den sogenannten Jo-Jo-Effekt am eigenen Leib erlebt. Sie hatten anschließend mehr Pfunde auf den Hüften als zuvor. Ganz anders sind die Erfahrungen mit einer grundlegenden Ernährungsumstel­lung. Fast jeder zweite Befragte hat dies schon einmal ausprobiert. Gegenüber Diäten ein Erfolgsmodel, wie die Umfrage zeigt: Sechs von zehn Befragten konnten ihr Gewicht dadurch dauerhaft reduzieren.

Alte Betäubungsmittelrezepte

Alte Betäubungsmittelrezepte dürfen ab 01.01.2015 nicht mehr zur Verschreibung verwendet werden.

Seit März 2013 gibt die im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte angesiedelte Bundesopiumstelle neue Betäubungsmittelrezeptformulare (BtM-Rezepte) heraus. Diese tragen eine deutlich sichtbare, fortlaufende 9-stellige Rezeptnummer. Ab 01.01.2015 dürfen ausschließlich diese Rezepte zur Verschreibung von Betäubungsmitteln verwendet werden.

Die vor März 2013 herausgegebenen BtM-Rezepte tragen eine deutlich längere Zahlenfolge. Diese alten BtM-Rezepte dürfen nur noch bis zum 31.12.2014 ausgestellt und bis zum 07.01.2015 durch die Apotheke beliefert werden. Das ergibt sich aus den Regelungen der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung, nach der ein Betäubungsmittel nur maximal sieben Tage nach Ausstellungsdatum auf dem BtM-Rezept von der Apotheke abgegeben werden darf.

Die alten BtM-Rezepte sollen nicht an die Bundesopiumstelle zurückgeschickt werden, sondern müssen vom Arzt mit den Durchschriften der ausgestellten BtM-Rezepte drei Jahre aufbewahrt werden.

Eine Abbildung des Rezeptvordrucks finden Sie unter:
www.bfarm.de/btm-Rezeptvordruck

Lebensmittelkennzeichnung schafft mehr Verwirrung als Aufklärung

3 von 4 Verbrauchern scheitern an Lebensmittelkennzeichnung: Produktqualität kaum zu bewerten – Kunden wünschen sich mehr Information auf der Verpackung – „Verbraucherreport 2014“ mit repräsentativen Umfragedaten von Emnid vorgestellt

Fehlende Informationen, unverständliche Angaben, zu kleine Schrift: Die gegenwärtige Kennzeichnung von Lebensmitteln lässt Kunden oft ratlos zurück. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag der Verbraucherorganisation foodwatch durchgeführt hat. Drei Viertel der Befragten (74 Prozent) halten es demnach für schwierig, die Qualität von Lebensmitteln anhand der Angaben auf der Verpackung richtig zu beurteilen. 69 Prozent wünschen sich „mehr Informationen“ über die Produkte direkt auf den Etiketten. Rund 9 von 10 Bundesbürgern halten beispielsweise eine Angabe zur Herkunft der wichtigsten Zutaten für wichtig – eine solche Kennzeichnung fehlt bislang auf den meisten Lebensmitteln, da sie nicht verpflichtend vorgeschrieben ist.

Dass viele Werbeaussagen und Produktkennzeichnungen irreführend sind, liegt demnach auch an lückenhaften Kennzeichnungspflichten: Obwohl sich die Hersteller in den allermeisten Fällen an die gesetzlichen Vorgaben halten, werden die Verbraucher oft getäuscht. Wenn ein Lebensmittel beispielsweise als „regional“ beworben wird, gleichzeitig aber die Herkunft der Zutaten nicht deklariert werden muss, fehlt den Kunden die Möglichkeit zur Überprüfung der Werbeversprechen. Ein solches Produkt ist auch Kandidat bei der Wahl zum Goldenen Windbeutel, die foodwatch jährlich durchführt, um auf das Problem des „legalen Etikettenschwindels“ hinzuweisen. Bei der laufenden Abstimmung können Verbraucher unter www.goldener-windbeutel.de noch bis zum 30. September über die „dreisteste Werbelüge des Jahres“ abstimmen.

„Alle reden vom mündigen Verbraucher – doch weder Hersteller noch Gesetzgeber geben uns die Informationen an die Hand, die uns Verbraucher erst mündig machen würden“, erklärte foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. „Eine klare Information über die wesentlichen Eigenschaften eines Lebensmittels ist Voraussetzung für das Funktionieren des Marktes, sie ist Voraussetzung für bewusste Kaufentscheidungen und gleichzeitig der beste Schutz vor Täuschung. Nicht zuletzt hilft Transparenz auch allen Qualitätsanbietern, weil erst Information Qualität erkennbar macht. Die heutigen Gesetze reichen nicht aus, um für ein ausreichendes Maß an verständlicher und verlässlicher Information zu sorgen.“

Die Emnid-Befragung ist Teil des heute in Berlin vorgestellten foodwatch-Verbraucherreports 2014, der unter dem Titel „Was der Kunde nicht weiß…“ umfassend über die derzeitigen Kennzeichnungsvorgaben und -lücken informiert. Demnach gaben 68 Prozent der Befragten an, sich „manchmal“ oder „häufig“ Sorgen darüber zu machen, „dass wichtige Angaben zu den Inhaltsstoffen nicht oder nur versteckt auf der Packung stehen“. Die Sorge, „dass ein Lebensmittel nicht so gesund ist, wie es die Verpackung verspricht“, haben ebenfalls zwei Drittel (67 Prozent) zumindest „manchmal“; „dass in einem Produkt nicht drin ist, was drauf steht“ 61 Prozent der Befragten.

Die Umfrageergebnisse stellen auch der Politik ein schlechtes Zeugnis aus. So hatte die Europäische Kommission für Pflichtangaben auf Lebensmitteletiketten ursprünglich eine Mindestschriftgröße von 3 Millimetern vorgeschlagen. Auf Druck der Wirtschaftslobby und mit Zustimmung der Bundesregierung wurden schließlich jedoch 1,2 Millimeter festgesetzt, für kleine Verpackungen sogar nur 0,9 Millimeter (bezogen auf das kleine „x“). Die Vorgabe greift zwar erst im Dezember 2014, in der Regel werden diese Maße jedoch auch heute von den Herstellern nicht unterschritten. Für die meisten Kunden ist das eindeutig zu klein: Zwei Drittel der Bundesbürger geben an, sich schon über eine zu kleine Schrift auf Verpackungen geärgert zu haben. In der Altersgruppe der Über-60-Jährigen sind es 87 Prozent, aber auch bei den 14-29-Jährigen bereits bemerkenswerte 31 Prozent. Nach Auffassung von foodwatch zeigt dieses Beispiel exemplarisch, dass sich die Gesetzgebung vor allem an den Interessen der Lebensmittelwirtschaft und nicht an denen der Verbraucher ausrichtet.

Weitere Ergebnisse der TNS-Emnid-Befragung:

Vertrauen: Wenn es um zuverlässige Informationen über Qualität und Beschaffenheit von Lebensmitteln geht, vertrauen nur 36 Prozent der Befragten den Herstellern, 39 Prozent den Supermärkten. Die höchsten Vertrauenswerte erzielen Behörden wie Lebensmittelkontrollämter (76 Prozent) vor Verbraucherorganisationen, Verwandten/Bekannten sowie Test- und Prüforganisationen (alle mehr als 70 Prozent).

Wunsch nach mehr Information: Angaben über alle verwendeten Zutaten finden 89 Prozent der Befragten „eher wichtig“ oder „sehr wichtig“. Auch Informationen zur Herkunft (88 Prozent), Hinweise auf in der Herstellung eingesetzte Tierbestandteile (78) und Agrargentechnik in der Produktion (76) werden als wichtig angesehen – eine grundsätzliche Kennzeichnungspflicht besteht für diese Punkte nicht.

Gesundheitsversprechen: Dass Hersteller selbst für Produkte wie Süßigkeiten oder Softdrinks mit Gesundheitsversprechen werben dürfen, wenn sie einfach Mineralstoffe oder Vitamine zusetzen, finden 82 Prozent der Verbraucher unangemessen.

Zusatzstoffe: 6 von 10 Befragten (62 Prozent) sprechen sich dafür aus, auf Zusatzstoffe vorsorglich zu verzichten, wenn diese gesundheitlich umstritten sind – selbst wenn bislang kein eindeutiger Beweis für ein gesundheitliches Risiko erbracht ist.

Nährwertangaben: Mit 58 Prozent hält zwar eine Mehrheit der Befragten die Prozentangaben, mit denen Hersteller häufig den Nährwertgehalt ihrer Produkte angeben, für verständlich. Doch auch nach jahrelanger Gewöhnung finden immer noch 4 von 10 Verbrauchern dieses von der Industrie entwickelte Kennzeichnungsmodell unverständlich.

Aromendeklaration: Wenn Fruchtaromen zum Beispiel aus Baumwurzeln oder mit Hilfe von Pilzkulturen im Labor gewonnen werden, dürfen sie als „natürliches Aroma“ deklariert werden. 69 Prozent der Verbraucher sind damit einverstanden, dass der Gesetzgeber eine solche Kennzeichnung erlaubt.

Geschmacksverstärker: 82 Prozent der Bundesbürger halten es für „irreführend“, wenn auf Etiketten der Hinweis „ohne Zusatzstoff Geschmacksverstärker“ prangt, das Produkt aber die geschmacksverstärkende Zutat Hefeextrakt enthält.

Mogelpackungen: Drei Viertel der Befragten haben sich schon einmal darüber geärgert, dass in einer Packung weniger Inhalt steckte, als sie aufgrund von Größe und Gestaltung der Verpackung vermutet haben.

Im Auftrag von foodwatch hatte TNS Emnid am 29. und 30. August 1.005 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt.

2014-09-12_foodwatch-Verbraucherreport_2014

Versorgungslücke im Impfschutz?

DGIM sieht Versorgungslücke im Impfschutz
Blutvergiftung für Menschen ohne Milz besonders gefährlich

Wiesbaden – In Deutschland leben schätzungsweise mehr als 80 000 Menschen ohne Milz, etwa 8 000 Milzentfernungen werden jährlich vorgenommen. Fehlt dem Körper dieses Organ der Immunabwehr, steigt das Risiko einer lebensbedrohlichen Infektion. Dies bestätigt ein aktueller Zwischenbericht einer Studie an 183 deutschen Intensivstationen. Impfungen könnten dies in den meisten Fällen verhindern. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) weist darauf hin, dass nur 20 Prozent der Menschen ohne Milz ausreichend geimpft sind. Die DGIM nimmt den Welt-Sepsis-Tag am 13. September 2014 zum Anlass, auf diese Versorgungslücke hinzuweisen und empfiehlt Ärzten und Patienten, auf ausreichenden Impfschutz zu achten.

Mit einem Gewicht von 150 bis 200 Gramm ist die Milz der größte Lymphknoten des menschlichen Körpers. Sie filtert das Blut und entfernt dabei Krankheitserreger wie Bakterien und Viren. Dieser Schutz fehlt, wenn Menschen ihre Milz verlieren – etwa durch eine Krebserkrankung oder einen Unfall. Jedes Jahr entfernen Ärzte hierzulande etwa 8000 Menschen die Milz. Die meisten Patienten erholen sich zwar schnell von einer sogenannten Splenektomie, sagt Professor Dr. med. Dr. h. c. Ulrich R. Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel: „Sie können aber nur dann ein normales Leben führen, wenn sie sich vor Infekten wirksam schützen.“ Dazu gehören Impfungen gegen Bakterien, die für Menschen ohne Milz besonders gefährlich sind: Pneumokokken, Meningokokken und Haemophilus influenzae. „Insbesondere Pneumokokken können bei splenektomierten Patienten schwerste Verläufe von Lungen- und Hirnhautentzündungen hervorrufen, die überproportional häufig zu einer schweren Sepsis und Kreislauf- und Organversagen führen“, erläutert Fölsch. Der Körper reagiert auf die Bakteriengifte mit einer heftigen Entzündungsreaktion. Eine solche Sepsis – im Volksmund auch Blutvergiftung genannt – kann lebensbedrohlich verlaufen, am Ende versagen sämtliche Organe.

Zu derartigen Komplikationen kommt es bei bis zu fünf Prozent der Patienten, beschreibt Professor Dr. med. Winfried Kern, Leiter der Abteilung Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg. „Und wenn die Infektion so schwer verläuft, stirbt die Hälfte der Patienten an dieser Komplikation.“ Kern leitete die so genannte „SPLEEN OFF“-Studie an splenektomierten Patienten. Eine Analyse der Krankenakten von 52 Patienten ohne Milz mit schwerer Sepsis ergab, dass die meisten von ihnen keinen ausreichenden Impfschutz hatten: „Nur neun Prozent waren in den letzten fünf Jahren gegen Pneumokokken geimpft worden“, berichtet Kern, der auch der Task Force Infektiologie der DGIM angehört. Bei einem Drittel der Patienten waren Pneumokokken die Verursacher der schweren Sepsis. „Eine Impfung hätte wohl viele Erkrankungen und damit auch viele Todesfälle verhindert“, ist sich der Experte sicher.

Die notwendigen Impfstoffe stehen seit Jahren zur Verfügung. „Der Impfstoff gegen Pneumokokken wurde in den letzten Jahren verbessert, auch die Impfungen gegen Meningokokken und Haemophilus influenzae sind hoch wirksam und gut verträglich für Patienten ohne Milz“, so Kern. Die Impfungen erfolgen in der Regel 14 Tage nach der Splenektomie, bei einem geplanten Eingriff besser bereits 14 Tage vor der Operation. Später müssen Patienten die Impfungen gegen Pneumokokken und Meningokokken regelmäßig auffrischen lassen. Die DGIM rät Menschen ohne Milz außerdem zur jährlichen Grippe-Impfung, da eine Virusgrippe oft den Boden für eine bakterielle Lungenentzündung bereitet. „Da es sich um Risikopatienten handelt, sollte zudem ein Notfallpass verfügbar sein, in dem die Milzentfernung eingetragen ist – und dieser Ausweis sollte auch immer mitgeführt werden“, ergänzt Professor Fölsch. Dies könne im Zweifel lebensrettend sein.

Quelle:

http://asplenie-net.org/spleen-off/