Archiv für den Monat: September 2016

Chirurgische Eingriffe am Knie – es gibt Alternativen

Probleme mit dem Knie?
Es gibt wirkungsvolle Alternativen zur Operation

Chirurgische Eingriffe am Knie werden heute tausendfach durchgeführt: Die Hälfte der Patienten aber ist mit dem Operationsergebnis unzufrieden. Es gibt Alternativen: Fünf Prozent Gewichtsverlust in Verbindung mit Thermalwasser reduzieren Knieschmerzen spürbar.

Dies ist eine Pressemitteilung! Wir finden jedoch, dass der Inhalt für viele Menschen mit Knieproblemen hilfreich sein kann. Ob man nun nach Bad Füssing geht oder in einen anderen Kurort, das müssen die Betroffenen selbst entscheiden. Darauf wollen wir keinen Einfluss nehmen.

Knieprobleme

So teuer wie eine Luxuslimousine sind die computergesteuerten, „intelligenten“ Trainingsgeräte, mit denen im Klinikum Johannesbad – gezielt Erkrankungen, Schmerzen oder Bewegungsprobleme an den Knien behandelt werden. Foto: Kur- & GästeService Bad Füssing

Bad Füssing – Knie-Probleme sind heute eine Volkskrankheit. Millionen Menschen klagen über Schmerzen in diesem größten Gelenk des menschlichen Körpers. Die Diagnose Kniegelenksarthrose bedeutet nicht zwangsläufig Operation. Trotzdem werden in Deutschland heute – gemessen an der Bevölkerungsdichte – mehr als drei Mal so viele Kniegelenks-Spiegelungen durchgeführt wie in Schweden. Deshalb steigt die Zahl der Operationen am Knie ständig. Ein fragwürdiger Rekord. „Eine Operation sollte immer nur das letzte Mittel sein“, sagt Professor Dr. Joachim Grifka, laut Ärzteliste des Magazins Focus einer der führenden Experten für Knietherapie in Deutschland. Im niederbayerischen Kurort Bad Füssing werden mittlerweile eine ganze Reihe von Therapiemöglichkeiten angeboten, die vor allem ein Ziel haben: Kniebeschwerden ohne chirurgischen Eingriff erfolgreich zu behandeln.

Zumal auch der Erfolg von Operationen oft zu wünschen übrig lässt: Jeder zweite operierte Patient ist nach einer Umfrage einer deutschen Krankenkasse mit dem Ergebnis des chirurgischen Eingriffs unzufrieden. Oft besser: neue Arten der Physiotherapien, kombiniert mit schmerzlindernder Thermalwasserbehandlung. Sie  eröffnen sanfte und unblutige Möglichkeiten zur Behandlung von Verschleiß- oder Alterserscheinungen im Kniegelenk, chronischer Überlastung oder von unfallbedingten Beschwerden.

Unzufrieden sind Operationspatienten der Krankenkassen-Untersuchung zufolge wegen weiter anhaltender Schmerzen oder eingeschränkter Bewegungsfreiheit – und dies trotz der erheblichen Risiken, die der Eingriff am Kniegelenk in der Regel mit sich bringt.

Die Therapeuten im niederbayerischen Kurort Bad Füssing haben als Alternative zur Knieoperation Rehabilitationstherapien entwickelt, die auf eine Stabilisierung des gesamten Bewegungsapparats im Kniebereich abzielen. „85 Prozent der Patienten berichten danach von einer deutlich besseren Beweglichkeit und spürbar weniger Beschwerden“, erzählen die behandelnden Ärzte. Manuelle Medizin, physikalische und physiotherapeutische Anwendungen in Verbindung mit der natürlichen Heilwirkung des legendären Bad Füssinger Thermalwassers helfen vielen Patienten vor allem in frühen Arthrose-Stadien zumeist gut und ohne Griff zum Skalpell. „Mit chirurgischen Eingriffen am Knie lassen sich zumeist nur vorhandene Schäden reparieren. Die sanfte Knie-Rehabilitation dagegen richtet sich gegen die Ursachen der Kniebeschwerden. Das verspricht einen viel dauerhafteren Behandlungserfolg“, so die Mediziner in Europas besucherstärkstem Heilbad.

Thermalwasser: Heilwirksam wie eine Lymphdrainage

 

Kältekammer

Kälte statt Chirurgenmesser: In der Tief-Kältekammer der Rheumaklinik Ostbayern im niederbayerischen Bad Füssing ist es rund ums Jahr kälter als am Nordpol. Foto: Kur- & GästeService Bad Füssing / Pongratz

Vor allem bei der vorausschauenden Vermeidung von Knieproblemen kann der Aufenthalt in Bad Füssing zum Schlüssel werden. „Fünf Prozent Gewichtsreduzierung vermindern die Schmerzen im Knie um 20 Prozent“, sagt Professor Dr. Wolfgang Beyer, Leiter des Orthopädie-Zentrums Bad Füssing. Die abschwellende, einer Lymphdrainage gleichende Wirkung des Bad Füssinger Thermalwassers verbunden mit Gewichtsreduzierung in motivierenden Gruppentherapien sei eine exzellente Anti-Schmerz-Therapie fürs Knie.

Bad Füssing im Herzen des Bayerischen Thermenlands zählt heute zu den führenden Behandlungszentren bei Gelenkproblemen in Europa, vor allem wegen der speziellen Heilwasservorkommen, die hier 56 Grad heiß aus drei Thermalquellen und 1000 Meter Tiefe sprudeln. Das Bad Füssinger Wasser mit seinem weltweit einzigartigen Wirkstoffmix aus Schwefel, Natrium, Hydrogencarbonat und Chlorid besitzt eine außergewöhnlich stark schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung bei Gelenkerkrankungen.

In Bad Füssing kommen parallel zu den bewährten Behandlungen auch unkonventionelle Therapiekonzepte zum Einsatz, um Patienten mit Gelenkproblemen zu helfen: etwa mit Tiefsttemperaturen von -110° C. Die Praxis zeigt, dass etwa die Hälfte der Patienten nach 20 Aufenthalten in dem begehbaren Mega-Gefrierschrank monatelang schmerzfrei bleibt.

Studie zu Essstörungen, Bewegung und Befinden

Universitätsklinikum Freiburg sucht Probandinnen mit Anorexie oder Bulimie

Wie sich körperliche und sportliche Aktivität auf das Befinden von Menschen mit Essstörungen auswirkt, untersucht derzeit die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Almut Zeeck, Expertin für Essstörungen an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg. Dafür werden Frauen gesucht, die an einer Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa leiden und über 18 Jahre alt sind.

Die Studienteilnehmerinnen tragen eine Woche lang Bewegungssensoren und werden mehrmals täglich aufgefordert, per Smartphone ihr Befinden zu dokumentieren. Insbesondere Stimmung, Körpererleben, bulimische Impulse sowie ein möglicher Schlankheitsdruck und Motive zum Sporttreiben werden abgefragt. Bei insgesamt drei Terminen in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie werden ein diagnostisches Gespräch sowie eine Geräteeinführung durchgeführt und es erfolgt eine Blutabnahme. Die Aufwandsentschädigung beträgt 40 Euro.

„Patienten mit Magersucht oder Bulimie haben oft einen ungesunden Umgang mit Sport. In dieser Studie möchten wir untersuchen, wie Bewegung, Körpererleben und Wohlbefinden bei Patienten mit Essstörungen miteinander in Zusammenhang stehen. Mit diesem Wissen können wir dann neue Therapieansätze entwickeln“, sagt Prof. Zeeck. Die Studie wird von der Schweizerischen Anorexia Nervosa Stiftung gefördert. Interessentinnen können sich noch bis 21. Oktober 2016 für die Studie anmelden.

Kontakt für Studienteilnahme:
Friederike Jagau
Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Universitätsklinikum Freiburg

riederike.jagau@uniklinik-freiburg.de

Medizinrechtstag: Partnerschaft zwischen Ärzten und Anwälten möglich

Urteil des Bundesverfassungsgerichts: Partnerschaft zwischen Ärzten und Anwälten möglich – Vortrag von Dr. Wieland Horn auf 17. Deutschen Medizinrechtstag

Deutschland hinkt im europäischen Vergleich hinterher, wenn es um die Möglichkeiten beruflicher Kooperationen für Anwälte geht – und steht unter Druck, europäisches Recht umzusetzen. Darüber und über ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das ein bislang unerlaubtes Zusammengehen gestattet, berichtete Rechtsanwalt Dr. Wieland Horn auf dem 17. Deutschen Medizinrechtstag.

Horn selbst wollte sich  mit seiner Ehefrau, einer Ärztin und Apothekerin, in einer Partnergesellschaft zusammentun. Die Berufsordnung der Rechtsanwälte sieht eine solche Möglichkeit aber nicht vor. „Anwälte konnten sich bislang nur mit sozietätsfähigen Berufen wie etwa Wirtschaftsprüfern verpartnern“, erklärt Horn. „Diese haben, im Gegensatz zu Rechtsanwälten, schon länger die Möglichkeit, sich mit Ärzten und Apothekern zusammentun.“ Mediziner dürften dann im Rahmen der Partnerschaft keine Heilkunde am Menschen durchführen. Sie könnten aber ihren Arzttitel weiter tragen und gutachterlich sowie fachspezifisch beratend tätig werden.

Eine Partnerschaftsgesellschaft mit vergleichbaren Bedingungen beantragte Horn im Jahr 2009 für seine Frau und sich. Das zuständige AG lehnte den Antrag ab, woraufhin der Fall über das OLG Bamberg und den Bundesgerichtshof bis hin zum Bundesverfassungsgericht ging. Das BverfG erklärte die Partnerschaft Anfang 2016 für gültig, solange berufliche Unabhängigkeit und Verschwiegenheitspflicht gewahrt blieben.

Der 17. Deutsche Medizinrechtstag fand am 23. und 24. September in Berlin statt, unter dem Motto „Patienten, Rechte, Entwicklungen“. Karl-Dieter Möller, ehemaliger Leiter der ARD-Rechtsredaktion, moderierte das gemeinsame Symposium von Medizinrechtsanwälten und Medizinern.

 

Schaden oder nutzen Nahrungsergänzungsmittel?

Vitamintabletten und Nahrungsergänzungsmittel – nutzen oder schaden sie mehr?

Ernährung und KrebsPatientenveranstaltung im Rahmen der Seminarreihe „Ernährung und Krebs“ am Universitätsklinikum Freiburg

Für Krebspatienten hat eine gesunde und ausgewogene Ernährung einen besonderen Stellenwert: Sie kann die Lebensqualität steigern. Um über gute Ernährung während einer Krebserkrankung zu informieren, veranstalten das Gesundheitszentrum für Frauen und die Elternschule des Universitätsklinikums Freiburg die Seminarreihe „Ernährung und Krebs“.

Nahrungsergänzungsmittel gibt es überall zu kaufen: in der Apotheke, in der Drogerie oder im Supermarkt. Sie seien wichtig für die Gesundheit, behauptet die Werbung. Aber stimmt das? Kann man mit gezielter Nahrungsergänzung Krankheiten wie Krebs vorbeugen oder sogar aufhalten? Oder bringen diese Mittel auch Gefahren mit sich?

Die Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Dr. Anna Raynor wird am Dienstag, den 4. Oktober 2016, auf diese und weitere Fragen antworten. Das Thema des Abends lautet „Vitamintabletten und Nahrungsergänzungsmittel – nutzen oder schaden sie mehr?“. Das Seminar findet von 18 Uhr bis 20 Uhr im Raum Erxleben der Klinik für Frauenheilkunde statt. Um Anmeldung per Mail an gesundheitszentrum-frauen@uniklinik-freiburg.de oder per Telefon unter 0761 270-31010 (Montag, Dienstag, Freitag: 9 Uhr bis 10 Uhr und Mittwoch: 12 Uhr bis 13 Uhr) wird gebeten.

Die Seminar-Teilnahme kostet 5 Euro.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier.

Das Organ, das über die US-Präsidentschaft entscheiden kann

Thoraxchirurgen treffen sich zur Diskussion innovativer Therapiekonzepte und neuester Operationstechniken bei ihrer Jahrestagung in Freiburg

zukunft-gestaltenWenn sich vom 29. September bis zum 1. Oktober 2016 Thoraxchirurgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Freiburg treffen, dreht sich alles um das Organ, das – wie Hillary Clintons Lungenentzündung zeigt – sogar die Weltpolitik beschäftigen kann: die Lunge.  

Funktioniert die Lunge, nehmen wir sie kaum war, fehlt ihr etwas, kann das dramatische Auswirkungen haben. Jährlich erkranken in Deutschland 50.000 Menschen an Lungenkrebs, 300 Menschen wird eine neue Lunge transplantiert, bis zu sechs Millionen Menschen leben mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Thoraxchirurgen können heutzutage bei vielen Leiden helfen. Damit der medizinische Fortschritt nicht ins Stocken gerät und um die aktuellsten Behandlungskonzepte zu diskutieren und zu verbessern, findet die 25. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie im Konzerthaus in Freiburg statt.

„Eine ständige Auseinandersetzung mit innovativen Therapiekonzepten und die Diskussion gängiger Techniken gewährleistet eine stetige Verbesserung der Behandlungsmethoden. Durch immerwährenden Fortschritt im Umgang mit schweren Lungenerkrankungen kann bei vielen Patienten die Lebensqualität verbessert werden“, sagt Prof. Dr. Bernward Passlick, Ärztlicher Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg. „Deshalb sind diese neuen Therapiekonzepte, die bei der Behandlung von Thoraxtumoren und bei funktionellen Problemen eingesetzt werden, wesentlicher Inhalt der Tagung“, erläutert Prof. Passlick weiter, der bei der Tagung in Freiburg als Kongresspräsident den Vorsitz hat.

pflegefachtagungBeim Kongress wird beispielsweise die Wiederherstellung der Atemfunktion durch operative Eingriffe am Zwerchfell, am Lungenfell und an der Luftröhre vorgestellt und diskutiert. Im Mittelpunkt steht hier die Frage, welche Patienten mit einem Lungenemphysem von einer sogenannten Lungenvolumenreduktion profitieren können. Weiterhin werden Verfahren vorgestellt, bei denen einer der wichtigsten Atemmuskeln, das Zwerchfell, nach einer Verletzung oder Lähmung so gestrafft werden kann, dass eine deutliche Verbesserung der Atemmechanik erreicht wird.

Darüber hinaus beschäftigen sich die Thoraxchirurgen auf ihrer Tagung in Freiburg intensiv mit minimalinvasiven Operationstechniken. „In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass diese insbesondere bei den ca. 15.000 Lungenkrebspatienten, die in Deutschland jährlich operiert werden, wesentlich zur Vermeidung von Komplikationen und zur schnelleren Rekonvaleszenz führen“, sagt Prof. Passlick. Da die Belastung für das Herz-Kreislaufsystem bei minimalinvasiven Operationen geringer ist, können heute Patienten operiert werden, die vor wenigen Jahren noch als funktionell inoperabel galten.

Außerdem werden erstmalig bei der Tagung in Freiburg Daten über die Verwendung moderner Lasertechnik vorgestellt. Sie zeigen auf, dass bei der Entfernung von Lungenmetastasen bei Patienten mit Dickdarmtumoren mit Hilfe dieser Technik ein deutlich verbessertes Langzeitüberleben erreicht werden kann.

Das ausführliche Programm finden Sie im Internet unter: www.dgtkongress.de

Propionat lässt auch überflüssige Pfunde purzeln

Von Londoner Forschern entdeckt: Das seit Jahrzehnten in der Lebensmittelproduktion eingesetzte Nahrungsergänzungsmittel Propionat lässt auch überflüssige Pfunde purzeln.

Herne/Bochum (obx-medizindirekt) – Abnehmen – aber wie? Eines haben die meisten bekannten Mittel zur Gewichtsreduzierung gemeinsam: Viele wirken nicht wirklich oder nur kurzzeitig. Englische Forscher haben jetzt ein Nahrungsergänzungsmittel entdeckt, das ohne Nebenwirkungen auch über lange Zeit eingenommen werden kann: Propionat. Diese als gesundheitlich unbedenklich eingestufte, kurzkettige Fettsäure unterdrückt nach neuesten Untersuchungen vor allem die Lust auf ungesundes Essen und lässt so Kilos purzeln: Propionat wird bereits seit vielen Jahrzehnten bei der Lebensmittelproduktion eingesetzt, um zum Beispiel Brot länger frisch zu halten oder die Löcher im Emmentaler wachsen zu lassen.

Jetzt haben Forscher am Londoner Imperial College im Zuge einer Studie festgestellt: Propionat regt die Freisetzung appetithemmender Botenstoffe im Darm an und zügelt die Lust auf Junk Food. Die Teilnehmer einer durchgeführten Studie hatten nach Einnahme von Propionat weniger Lust auf ungesunde Lebensmittel und klassische Kalorienbomben wie Burger, Pizza oder Süßes. Dabei belastet Propionat den Körper nicht wie manche konventionellen Abspeck-Präparate. Es wird auch im Körper selbst produziert, vor allem bei Aufnahme großer Mengen ballaststoffreicher Lebensmittel. Davon essen die meisten Menschen aber viel zu wenig. Die Einnahme von Propionat, etwa als Propicum in Kapselform, gleicht das Defizit komfortabel aus.

Weniger Lust auf Nudeln, Pizza und Schokolade

Beim Test in London herhielt eine Testgruppe täglich 10 Gramm Propionat, die andere nicht. Sechs Stunden nach Einnahme analysierten die Wissenschaftler die Aktivität spezieller Hirnregionen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT). Während dieser Hirn-Scans wurden den Probanden Bilder von Lebensmitteln mit hohem oder geringem Kaloriengehalt gezeigt. Bei den Teilnehmern mit künstlich erhöhtem Propionat-Spiegel zeigte das Belohnungszentrum des Gehirns – mit ein Auslöser von Heißhunger – beim Anblick von Junk Food, Schokolade oder Pizza weit weniger Aktivitäten als bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe. Im Praxistest erhielt dann noch jeder Teilnehmer eine große Schüssel Nudeln mit Tomatensoße. Die Propionat-Gruppe aß im Durchschnitt zehn Prozent weniger Nudeln als die Kontrollgruppe.

Propionat: Gesundheitlich undenklich

Erstmals extrahiert wurden Propionate bereits 1844. Sie spielten im letzten Jahrhundert vor allem bei der Konservierung von Brot und Käse eine Schlüsselrolle. Sowohl von der European Food Safety Authority (EFSA) wie auch von der amerikanischen Lebensmittel-Aufsichtsbehörde US Food and Drug Administration (FDA) wurde der Stoff als gesundheitlich unbedenklich eingestuft.

Hier die Infos auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Propions%C3%A4ure

Physiologische Effekte

Nehmen Menschen eine ballaststoffreiche Diät zu sich, so ändert sich nach einigen Monaten die Zusammensetzung der Bakterien im Darm und es werden mehr kurzkettige Fettsäuren gebildet.

In der Cochrane Library konnte kein Eintrag dazu gefunden werden.

Ein bewährter Wirkstoff mit neuen starken Qualitäten

Propionate könnten nach neuesten Studien auch in der Lage sein, den Verlauf vieler entzündlicher Krankheiten abzuschwächen. Diese kurzkettigen Fettsäuren wirken über den Darm offensichtlich im ganzen Körper entzündungshemmend. Bei verschiedenen klinischen Prüfungen habe sich auch gezeigt, dass durch systematische Propionat-Gaben die regulatorischen Elemente im Immunsystem um 30 Prozent angestiegen sind, sagt Professor Dr. Wolfram Sterry, ehemals Klinikdirektor der Charité Berlin. Die Zahl der für die Immunabwehr wichtigen T-Zellen im Darm steige bereits durch die Einnahme von nur einem Gramm Propionat ebenfalls deutlich.

1,5 Millionen Euro für Enzymforschung

Die Freiburger Biochemikerin Jennifer Andexer erhält einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats

Juniorprofessorin Dr. Jennifer Andexer hat sich erfolgreich um einen Starting Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) beworben. Die Biochemikerin vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Freiburg erhält in den kommenden fünf Jahren 1,5 Millionen Euro. Die Förderung gehört zu den renommiertesten Preisen der Europäischen Union. Sie soll junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei unterstützen, einige Jahre nach ihrer Promotion eine unabhängige Karriere zu beginnen und eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen. In ihrem Projekt möchte Andexer Verfahren entwickeln, mit denen sich Enzyme, die von einem bestimmten Kofaktor abhängen, in der Biotechnologie effizient anwenden lassen. Dies ist unter anderem für die Herstellung von Medikamenten sowie Aromastoffen für die Lebensmittelindustrie von Interesse.

Enzyme, also Proteine, die in Organismen chemische Reaktionen katalysieren, kommen in vielen Produkten des täglichen Lebens vor – sei es als Zusatz in Waschmitteln oder in laktosefreien Milchprodukten. In der Biotechnologie werden Enzyme als umweltfreundliche Katalysatoren eingesetzt, um verschiedene Stoffe herzustellen. Allerdings können nicht alle Enzyme direkt aus dem natürlichen Organismus heraus in den biotechnologischen Prozess überführt werden. Oft brauchen sie Hilfsmoleküle, so genannte Kofaktoren. Diese sind häufig teuer, weshalb es von Vorteil ist, sie während der Reaktion aus günstigeren Vorläufersubstanzen zu recyceln. Solche Systeme, in denen der Kofaktor aus seinen Abbauprodukten wieder aufgebaut wird, sind für einige Enzymklassen bereits gut etabliert. Das ist nicht der Fall bei Enzymen, die den Kofaktor S-Adenosylmethionin (SAM) benötigen, da dieser in der Natur über einen komplexen mehrstufigen Biosyntheseweg recycelt wird. „Jedoch sind für die Biotechnologie viele Reaktionen, die von SAM-abhängigen Enzymen katalysiert werden, von enormem Interesse – vor allem im Hinblick auf die umweltfreundliche Herstellung von Pharmazeutika und Aromastoffen“, sagt Andexer. Die Forscherin möchte mit ihrer Arbeitsgruppe in den kommenden Jahren Methoden entwickeln, um den Kofaktor SAM effizient zu recyceln und damit die von ihm abhängigen Enzyme nachhaltig anwenden zu können.

Jennifer Andexer hat Biologie an der Universität Düsseldorf studiert und 2008 ihre Promotion in der Molekularen Enzymtechnologie am Forschungszentrum Jülich abgeschlossen. Nach einem Aufenthalt als Postdoktorandin an der Universität Cambridge/England hat sie 2011 die Juniorprofessur für Pharmazeutische und Medizinische Chemie/Chemische Biologie an der Universität Freiburg angetreten.

Buchempfehlungen zum Welt-Alzheimer Tag

Hier ein paar Buchempfehlungen zum Thema „Alzheimer“.

Bleib bei mir, denn es will Abend werden – Die Geschichte einer langen Liebe

978-3-499-63099-6Die Zeit vergeht, die Liebe bleibt.
Ida und Ole sind ein Paar: seit fast 50 Jahren. Alt fühlen sie sich nicht. Auch einen Umzug wagen sie. Doch etwas schleicht sich ein ins Glück, etwas Abgründiges, Fremdes. Ida verstören Rufe, die manchmal zu ihr dringen – von Gegenüber wohl, aus einem Seniorenheim, einem Feierabendheim? Oder bringt etwas anderes sie so durcheinander? Lange ist weder Ole noch der großen Familie klar, was mit Ida geschieht. Bis sie vollends Richtung Abend fällt. Wie stark kann Liebe bleiben, wenn für den einen noch Tag herrscht, wo über den anderen schon Dämmerung und Demenz hereinbrechen?

Liebe im Alter – die preisgekrönte Autorin Paula Schneider erzählt davon emotional und poetisch.

«Respektvoll und authentisch, in bildhafter Sprache und mit einem ganz persönlichen Zugriff bringt uns die Autorin dieses so relevante, heikle Thema nahe.» (Die Jury des «featurepreises»)

Wir haben uns doch immer alles erzählt…!

cover-an-der-wand-kann-man-nicht-naehenAuf einmal fehlen ihr die Antworten. Die Mutter von Susanne Hesse ist 82, als die
Diagnose Demenz in ihr Leben tritt. Was auf Mutter und Tochter zukommt, ist kein
Einzelfall. AN DER WAND KANN MAN NICHT NÄHEN ist ein Erfahrungsbericht, der
Mut spenden will und Tipps für den Umgang mit Demenzkranken gibt.
Anna-Louise wird aus ihrer Heimat vertrieben. Die vertrauten Wege ihrer Kindheit, das
Elternhaus voller schöner Erinnerungen, den Mühlbach, in dem sie früher mit ihrer
Schwester Puppen badete: alles Vertraute muss sie zurücklassen. Sie ist eine junge Frau, als sie mit ihrer Familie aus Schlesien vertrieben wird. Die britische Besatzungszone, die Stadt Hamburg wird zum neuen Zuhause. Hier sind Erinnerungen nun das Einzige, das ihr vom Heimatort Rückers geblieben ist, doch auch diese vermag sie irgendwann nicht mehr festzuhalten. Tochter Susi muss mit ansehen, wie sich das Vergessen leise ins Leben ihrer Mutter schleicht und die Demenz mit verheerenden Folgen stetig weiter um sich greift. –
Allein in Deutschland beträgt die Zahl der Demenzkranken über 1,5 Millionen und doch
gibt es keinen Fall, der dem anderen gleicht.
Wer ihre Mutter gewesen ist, dass es auch in der Krankheit heitere Zeiten gab, aber auch solche, in denen sich die Tochter auf der Toilette einschloss und hoffte, ihre Tränen blieben
unbemerkt – davon erzählt dieser einfühlsame Bericht. Susanne Hesse beschreibt mit großer Zärtlichkeit die Geschichte eines Lebens, in dem die Dunkelheit nicht über die lichten Momente siegen darf und das Glück durch die Wirren der Welt im Kleinen bewahrt bleibt. Gleichzeitig spendet sie neben praktischen Hilfestellungen und viel Faktenwissen
auch Mut und Trost.

Susanne Hesse
An der Wand kann man nicht nähen
Leben und Demenz – Ein Erfahrungsbericht
Taschenbuch
248 Seiten
11,90 € // eBook 6,99 €
Erscheint 21. September 2016
ISBN: 978-3-939990-25-3
E-Book ISBN: 978-3-939990-26-0

Mach’s gut, mein Sohn!

Mach's gut mein Sohn Tony HusbandTony Husband: Die Geschichte meines Vaters und seiner Demenz

Rezension

 

 

Tage zwischen Ebbe und Flut

covertagezwischenEin heiter-gefühlvoller Roman über eine Familie, die mit der Alzheimer-Erkrankung des Vaters klar kommen muss.

In ihrem ebenso warmherzigen wie humorvoll überspitzten Roman TAGE ZWISCHEN EBBE UND FLUT zeigt die Journalistin Carin Müller eine Familie im emotionalen Ausnahmezustand. Basierend auf eigenen Erfahrungen lässt die Autorin ihre liebevoll gezeichneten Charaktere, allen voran den an Alzheimer erkrankten Felix sowie seine Ehefrau, seine Tochter und seine Enkelin, auf einer Mittelmeer-Kreuzfahrt aufeinanderprallen. So entsteht ein bewegender, dabei sehr ehrlicher und oftmals herrlich komischer Reise- und Familienroman über eine der Volkskrankheiten unserer Zeit, wie man damit lebt, was sie mit sich bringt – an Verlusten, aber auch neuen Erfahrungen und Chancen.

Felix ist 70 Jahre alt. Er spricht aus, was niemand zu sagen wagt, und tut, was sonst niemand tun würde. Seine Erinnerungen sind wie Wellen in seinem Kopf, wogend, nicht festzuhalten. Denn Felix hat Alzheimer. Um ihm einen Herzenswunsch zu erfüllen, machen seine Ehefrau Ellen, seine Tochter Judith und seine Enkelin Fabienne mit ihm eine Kreuzfahrt. Doch während Felix die Reise als wunderbares Abenteuer erlebt, wird für die drei Frauen die Seereise zu einer Seelenreise durch schwere Gewässer, aber mit Kurs auf sonnige Gefilde.

Carin Mueller
Carin Müller arbeitet seit fünfzehn Jahren als freie Journalistin und Autorin. Mit ihrem Mann lebt sie in Frankfurt und schreibt fast täglich auch in ihren beiden Blogs „Einsichten aus dem Kiosk“ und „11 Spielerfrauen“.

Das Versprechen

coverahrEine Geschichte von Liebe und Vergessen

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als sich Ria und Edwin 1945 kennenlernen. Doch das Schicksal trennt sie und lässt sie erst Jahre später zueinanderfinden. Von da an bleiben sie 39 glückliche Jahre zusammen. Dann erkrankt Ria an Demenz. Sie verwechselt Edwin mit ihrem ersten Ehemann, der sie geschlagen hatte. Und Edwin verliert die Liebe seines Lebens ein zweites Mal, nun an eine tückische Krankheit, die die Erinnerung an das glückliche Leben zunichtemacht. Nadine Ahr

Taschenbuch, Droemer TB
01.02.2016, 192 S.

ISBN: 978-3-426-30112-8

Nadine Ahr, geboren 1982 in Hannover, besuchte nach ihrem Studium die Evangelische Journalistenschule in Berlin und erhielt das „Stipendium für begabte Journalisten“ der Süddeutschen Zeitung. Seit 2011 schreibt sie für die ZEIT. Für ihr ZEIT-Dossier „Das Versprechen“ wurde sie mehrfach ausgezeichnet. In ihrem Buch erzählt sie die Geschichte ihrer Großeltern.

Gronemeyer: Das 4. Lebensalter

covergronemeyerDemenz ist keine Krankheit

 

Prominente wie Rudi Assauer, Tilman Jens und Arno Geiger haben die Öffentlichkeit wachgerüttelt – nun liefert Reimer Gronemeyer den Hintergrund zu einer längst überfälligen Debatte: Sein Buch „Das vierte Lebensalter“ beschreibt den schwierigen Alltag dementer Menschen und ihrer Angehörigen und prophezeit eine soziale Kernschmelze: In unserer alternden Gesellschaft werden immer mehr Menschen dement, ihre Familien sind immer weniger in der Lage, diese Menschen aufzufangen, und die Kosten für ihre Betreuung explodieren. Reimer Gronemeyer fordert einen Perspektivwechsel. Seine These: Mit medizinischer Forschung werden wir das Problem nicht lösen! Was wir brauchen, ist eine Strategie gegen die sozialen Folgen von Demenz. Denn wir wissen nicht, wodurch Demenz ausgelöst wird – aber wir wissen, dass es jeden treffen kann.

Die Abenteuer der Zahnbande

Eine Bande gründen Kinder allzu gerne. Da gibt es Geheimnisse, Verstecke und spannende Abenteuer. Doch was erlebt die „Zahnbande“?

Die Abenteuer der Zahnbande erzählt das neue Bilderbuch der Initiative proDente auf 24 Seiten.

1973thm_1760ad2dc51c7d7 2493thm_cc60c53b8a7570eLebendige Spielzeuge begleiten zwei Geschwister durch den Tag. Sie helfen beim Aufwachen, toben gemeinsam durch das Badezimmer, stöbern im Supermarkt und feiern eine große Party. Dabei achten zwei süße Monster besonders auf das Zähneputzen. Auch ein Besuch beim Zahnarzt darf nicht fehlen.

Buch ohne Text

Der Clou: Wie einige berühmte Vorbilder ist das Buch frei von Text. Die Geschichte handelt von einem Tag im Leben der Geschwister. Um die kleinen Leser lange an die einzelnen Seiten zu fesseln, treiben die Spielfiguren allerlei Schabernack. So erwachen Spielpüppchen, Spielkarten, Gummibärchen und Co. zum Leben. Dieser dramaturgische Kniff stammt aus den berühmten Wimmelbüchern und wird auch in anderen populären Buchreihen genutzt.

Arabischer Untertitel

„Um den Kreis der Nutzer auch auf Kinder von Flüchtlingen auszuweiten, haben wir den Buchtitel in die arabische Sprache übertragen“, so Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente. „So hoffen wir, einen kleinen Beitrag für die Zahnpflege ganz junger Flüchtlinge zu leisten“, führt Kropp weiter aus.

Am Ende des Buchs steckt ein wasserfester Streifen. Die kleinen Leser können ihn in den Zahnputzbecher stecken oder auch auf den Badezimmer-Spiegel aufkleben. Darauf sind allerlei Tricks um gesunde Zähne noch einmal mit Witz gezeichnet. Die richtige Reihenfolge ist mit lateinischen und arabischen Zahlen markiert. Auf der Rückseite rundet ein Labyrinth-Spiel das Buch ab. „Wir wollten wirklich jeden freien Platz nutzen, um möglichst viele Kinder zu erreichen“, schmunzelt Kropp.

Kostenfrei für Patienten, Zahnärzte und Innungsbetriebe im VDZI

Die Initiative proDente stellt das Buch kostenfrei zur Verfügung. Patienten können ein Exemplar bestellen, Zahnärzte und Zahntechniker je 20 Exemplare. Bestellungen werden unter 01805/552255 oder auf www.prodente.de aufgenommen. Alternativ genügt auch eine Bestellung mit vollständiger und lesbarer Adresse per Fax an 0221/170 99 742.

Psychische Erkrankungen bei älteren Menschen

Psychische Krankheiten bei älteren Menschen sind häufiger als bisher angenommen

13. September 2016

Ergebnisse einer vom Universitätsklinikums Hamburg‐Eppendorf geleiteten Studie

Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Häufigkeit psychischer Erkrankungen im höheren Alter sinkt. Eine neue, groß angelegte Untersuchung in sechs europäischen Ländern mit innovativen Diagnoseverfahren kommt nun zu dem Ergebnis, dass rund ein Drittel der 65 bis 85 Jahre alten Befragten rückblickend auf das vergangene Jahr unter einer psychischen Erkrankung litt und rund ein Viertel der Befragten aktuell psychisch krank ist. Die Ergebnisse der Studie, die von Prof. Dr. Martin Härter, Direktor des Instituts und der Poliklinik für Medizinische Psychologie des Universitätsklinikums Hamburg‐Eppendorf (UKE), koordiniert wurde, wurden nun im renommierten „British Journal of Psychiatry“ publiziert.

„Ausgangspunkt war die Annahme, dass die gültigen Diagnoseverfahren für Erwachsene schlechter für die Diagnose von psychischen Krankheiten bei älteren Menschen geeignet sind“, erläutert Studienleiter Prof. Härter, der gemeinsam mit Prof. Dr. Sylke Andreas, Dr. Jana Volkert und Prof. Dr. Holger Schulz (Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie des UKE) die Untersuchung koordinierte. Ältere Menschen würden bei den herkömmlichen Diagnoseinstrumenten recht bald die Aufmerksamkeit verlieren. Hinzu kommt, dass die Fragen in den bisherigen Diagnoseverfahren oft recht lang und kompliziert waren, was zusätzlich älteren Menschen Probleme bereitete.

Neues  Diagnostikinstrument entwickelt

Das Forschungsteam entwickelte zunächst ein neues Diagnostikinstrument in Form eines computerbasierten Interviews mit vereinfachten Sätzen. Mit diesem Verfahren wurden dann 3100 Menschen im Alter von 65 bis 85 Jahren in Spanien, Großbritannien, Deutschland, Italien, Israel und in der Schweiz untersucht. Die statistischen Analysen wurden von Prof. Dr. Karl Wegscheider, Susanne Sehner und Dr. Anna Suling vom Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie des UKE durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen eine deutlich höhere Häufigkeit von psychischen Erkrankungen bei älteren Menschen als bisher angenommen wurde: Bei einem Drittel der Befragten zeigte sich zum Zeitpunkt des Interviews eine psychische Erkrankung im vergangenen Jahr (Ein‐Jahres‐Prävalenz) und bei einem Viertel der Befragten wurde eine aktuelle psychische Erkrankung festgestellt. Am häufigsten waren es Angsterkrankungen (17 Prozent) und Depressionen (14 Prozent), an denen die befragten Personen im vergangenen Jahr erkrankt waren.

Die Ergebnisse seien insbesondere vor dem Hintergrund der bisher angebotenen Gesundheitsleistungen erschreckend, sagt Prof. Andreas, die inzwischen an der Alpen‐Adria Universität Klagenfurt (Österreich) arbeitet. „Wir brauchen bessere und verlässlichere Wege, um zu eruieren, ob ein älterer Mensch an einer psychischen Erkrankung leidet. Damit einher geht auch die dringliche Notwendigkeit, bis dato beinahe gänzlich fehlende psychotherapeutische Versorgungsangebote für Menschen im höheren Lebensalter zu etablieren.“

Literatur:
Sylke Andreas, Martin Härter et al., “Prevalence of mental disorders in elderly people: the European MentDis_ICF65+ study”. The British Journal of Psychiatry 2016 (published ahead of print). DOI: 10.1192/bjp.bp.115.180463

Links zum Thema:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23000171

http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs381/en/