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Krebs bekämpfen mit biologischen Schaltkreisen

Die Freiburger Forscherin Barbara Di Ventura erhält den mit zwei Millionen Euro dotierten ERC Consolidator Grant

Die Freiburger Forscherin Barbara Di VenturaFoto: Jürgen Gocke
Die Freiburger Forscherin Barbara Di Ventura ©Foto: Jürgen Gocke

Freiburg, 09.12.2020 Es ist einer der renommiertesten Preise für europäische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Die Freiburger Ingenieurin und Biologin Prof. Dr. Barbara Di Ventura erhält für ihr Forschungsvorhaben einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Die Auszeichnung ist mit zwei Millionen Euro dotiert. Mit ihrem Projekt „InCanTeSiMo – Intelligent cancer therapy with synthetic biology methods“ will Di Ventura auf der Basis von Methoden aus der synthetischen Biologie eine neuartige Krebstherapie entwickeln. Dafür wird ihre Forschungsgruppe Netzwerke aus synthetischen Proteinen zusammensetzen, die über molekulare Transportvehikel in menschliche Krebszellen eingeschleust werden können. Diese Netzwerke, auch biologische Schaltkreise genannt, könnten erkennen, ob eine Zelle an Krebs erkrankt ist und diese von innen abtöten.

„Ein Nachteil der gängigen Chemotherapien gegen Krebserkrankungen ist, dass sie meist im ganzen Körper und nicht ausschließlich am Tumor und den Krebszellen selbst wirken“, betont Di Ventura. Sie will eine Therapieform entwickeln, die nur Krebszellen betrifft und das restliche Gewebe schont. Ein weiterer Vorteil der neuen Methode: Wenn die Schaltkreise mit lichtempfindlichen Bestandteilen versehen werden, ließe sich die Wirkung zeitlich gesteuert mit Licht auslösen. „Damit ließe sich die Therapie gezielter und flexibler einsetzen“, sagt die Forscherin. „Im Laufe des Projekts wollen wir herausfinden, ob diese Idee realisierbar ist.“

Seit 2017 ist Barbara Di Ventura Professorin für biologische Signalforschung an der Fakultät für Biologie der Universität Freiburg und bei BIOSS – Centre for Biological Signalling Studies. Seit 2019 ist sie zudem Mitglied im Exzellenzcluster CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies. Di Venturas Fokus liegt auf der Optogenetik. Diese Technik der synthetischen Biologie verwendet Licht, um Signale in Zellen zu steuern. Solche „Control-of-Function“-Anwendungen entwickelt sie gemeinsam mit ihrer Arbeitsgruppe, um die Dynamik von so genannten Transkriptionsfaktoren zu untersuchen. Das sind Proteine, die das Auslesen von Genen in der Zelle steuern. Di Venturas Anwendungen ermöglichen es, die Funktionen in Signalwegen und Netzwerken innerhalb von Zellen und Organismen besser zu verstehen. Im Exzellenzcluster CIBSS erforscht sie insbesondere den Signalweg des Transkriptionsfaktors NF-κB, der wichtige Aufgaben in der Immunantwort und der Programmierung des Zelltodes übernimmt.

Barbara Di Ventura hat Technische Informatik an der Universität La Sapienza in Rom/Italien studiert. 2007 wurde sie am European Molecular Biology Laboratory in Heidelberg im Bereich der synthetischen Biologie promoviert. Von 2007 bis 2011 war Di Ventura Postdoktorandin am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg. Danach leitete sie die Arbeitsgruppe für synthetische Biologie am dortigen BioQuant-Zentrum.

Mehr Informationen zu Barbara Di Ventura und der Arbeit ihrer Gruppe

BIOSS – Centre for Biological Signalling Studies

CIBSS – Centre for Integrative Biological Signalling Studies

Ernährung und Lebensstil signifikante Risikofaktoren

Das erste Kochbuch, das zur Brustkrebsvorsorge und Therapiebegleitung dienen soll

Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen und betrifft 1 von 10 Frauen in Deutschland. Es ist bekannt, dass Ernährung und Lebensstil signifikante Risikofaktoren bei der Entwicklung der Krankheit darstellen. Eine spezielle Ernährung kann das Risiko von Brustkrebs daher reduzieren sowie die Heilungschancen für Frauen während der Therapie und der Nachsorge erhöhen. Der renommierte Brustkrebs-Spezialist aus England, Professor Mohammed Keshtgar, zeigt in diesem fundierten Kochbuch, welche Lebensmittel Betroffene ausreichend zu sich nehmen, vermeiden oder nur in Maßen essen sollten. Basierend auf seiner langen wissenschaftlichen Expertise sowie klinischen Erfahrung stellt der Onkologe über 100 heilsame Rezepte vor, die zur Stärkung des Immunsystems, zur Entzündungshemmung oder Proteinversorgung beitragen. Sie werden ergänzt um Hintergrundinformationen über die neuesten Forschungsergebnisse zur Wirkung von Lebensmitteln speziell bei Krebs.

(c) Kokos-Fisch-Curry mit Blumenkohlreis

(c) Kokos-Fisch-Curry mit Blumenkohlreis

 

Griechischer Salat mit Wassermelone (c) Jan Baldwin

Griechischer Salat mit Wassermelone
(c) Jan Baldwin

Brustkrebs-Spezialist Professor Mohammed Keshtgar erklärt in seinem neuen Buch leicht verständlich und wissenschaftlich fundiert, welche Faktoren unseres Lebensstils und welche Ernährung einen positiven Einfluss auf Prävention, Therapie und Nachsorge von Brustkrebs haben können. Dazu gehört etwa der Konsum von Phytoöstrogenen, die auf natürliche Weise den Hormonhaushalt regulieren. Im Mittelpunkt des Kochbuchs stehen 100 schmackhafte, leicht zuzubereitende und gesunde Rezepte, von Frühstück, Suppen und Salaten, über Fisch, Meeresfrüchte, Geflügel und Fleisch bis zu vegetarischen Gerichten, Süßem und Getränken. Außerdem präsentiert Professor Kesthgar zusätzliche Ernährungstipps zu einzelnen Lebensmitteln wie zum Beispiel Tomaten, die als Entzündungshemmer eingesetzt werden, oder Lachs, der als natürlicher Helfer bei der Chemotherapie gereicht wird. Ein rundum kompetentes Kochbuch und ein wertvoller Begleiter mit praktischen Hilfestellungen.

Prof. Mohammed Keshtgar

Prof. Mohammed Keshtgar

Prof. Mohammed Keshtgar war chirurgischer Onkologe, spezialisiert auf die Behandlung von Brustkrebs am Royal Free und Whittington Hospitals in London. Er war ein führender Forscher in diesem Bereich und leistete Pionierarbeit in der Durchführung von Studien über die Ursachen der Krebserkrankung sowie in der Behandlung mit neuen Methoden. Er hat dieses Buch mit seinem Team von Expertinnen, der Ernährungswissenschaftlerin Dr. Claire Robertson, der Biochemikerin Dr. Miriam Dwek und der Hauswirtschaftsökonomin Emily Jonzen, geschrieben. Prof. Mohammed Keshtgar ist Ende 2017 verstorben

Seminarreihe „Ernährung und Krebs“

Ernährung unter Chemotherapie – Was tut mir gut?

Seminarreihe Ernährung und KrebsPatientenveranstaltung aus der Seminarreihe „Ernährung und Krebs“ an der Universitäts-Frauenklinik Freiburg am 6. Februar 2018

Für Krebspatienten hat eine gesunde und ausgewogene Ernährung einen besonderen Stellenwert: Sie kann die Lebensqualität steigern. Um über gute Ernährung während einer Krebserkrankung zu informieren, veranstalten das Gesundheitszentrum für Frauen und die Elternschule des Universitätsklinikums Freiburg die Seminarreihe „Ernährung und Krebs“.

Während der Chemotherapie können Appetit, Geschmackswahrnehmung und die Lust am Essen verändert sein. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Doch was hilft dagegen? Was gibt es zu beachten und wie kann man sich etwas Gutes tun? Zu diesem Thema findet am Dienstag, 6. Februar 2018, von 18 Uhr bis 20 Uhr in Raum Erxleben in der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg, Hugstetter Str. 55 in Freiburg, eine Patientenveranstaltung statt.

Eine Anmeldung vorab ist nicht notwendig. Die Teilnahme an dem Seminar kostet pro Vortrag 5 Euro.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden Sie hier

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Hirntumoren können jeden betreffen

Infoveranstaltung für Patienten und Angehörige anlässlich des Welt-Hirntumortages am 8. Juni

Uniklinik HirnturmoreMehr als 8.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an einem primären Hirntumor. Treffen kann es jeden mit gleicher Wahrscheinlichkeit. Denn es gibt keine Risikofaktoren, die den Tumor begünstigen. Doch dank moderner Behandlungsmethoden können Ärzte sehr oft helfen. Anlässlich des Welt-Hirntumortages findet am 8. Juni 2016 von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Neurozentrum des Universitätsklinikums Freiburg eine Patientenveranstaltung zum Thema Hirntumore statt. In Vorträgen, an Info-Ständen und im direkten Gespräch mit behandelnden Ärzten können sich Betroffene und Interessierte ausführlich informieren. Die Veranstaltung ist kostenlos.

Starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Sprach- und Sehstörungen, aber auch epileptische Anfälle können Anzeichen für einen Hirntumor sein. Zu den körperlichen Symptomen kommen häufig Ängste der Betroffenen und Familien: die Angst vor einer Persönlichkeitsänderung und die Angst davor, Entscheidungsfähigkeit und Selbstbestimmung zu verlieren. „Wir möchten mit der Veranstaltung informieren, aber auch auf die schwierige Situation der Betroffenen und ihrer Familien aufmerksam machen“, sagt die Sprecherin des Neuroonkologischen Zentrums Prof. Dr. Anca-Ligia Grosu, Ärztliche Direktorin der Klinik für Strahlenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg.

In insgesamt acht Vorträgen erläutern Experten des Universitätsklinikums Freiburg modernste Diagnose-Möglichkeiten, chirurgische und strahlentherapeutische Behandlungsweisen sowie naturheilkundliche und komplementärmedizinische Therapiemöglichkeiten. Außerdem werden aktuelle klinische Studien und unterstützende Maßnahmen bei psychosozialen Belastungen vorgestellt. An Informationsständen im Foyer des Neurozentrums stehen zudem Fachleute während der gesamten Zeit für Fragen zu Verfügung.

Nach wie vor stellen Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie die drei wichtigsten Säulen bei der Behandlung von Hirntumoren dar. Um für jeden Patienten den individuell optimalen therapeutischen Plan zu entwickeln, arbeiten die an der Behandlung beteiligten Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen eng im Rahmen des neuroonkologischen Zentrums am Universitätsklinikum Freiburg zusammen. In klinischen Studien können Patienten zudem von neueren therapeutischen Ansätzen profitieren.

Der Welt-Hirntumortag wurde im Jahr 2000 von der Stiftung Deutsche Welttumorhilfe ins Leben gerufen. Der Aktionstag findet jährlich am 8. Juni statt.

Flyer-Welt-Hirntumortag

„Wir schaffen das, ich schwöre es dir.“

image002Lesley Verney ist gerade zehn Wochen schwanger, da erfährt die Dreiunddreißigjährige, dass sie eine aggressive Form von

Lesley Cools

Lesley Cools

Brustkrebs hat. Für sie und ihren Mann Andy bricht eine Welt zusammen. Die Ärzte raten zum sofortigen Schwangerschafts-abbruch. Um ihren Krebs zu besiegen, muss Lesley schnellstens mit der Chemotherapie beginnen. Lesley und Andy beschließen, für ihr Baby zu kämpfen. Denn sie haben schon einmal ein Kind verloren.

Nach vielen Recherchen treffen sie auf Professor Dr. Frédéric Armant, Chef der Forschungsgruppe Krebs und Schwangerschaft und Spezialist für gynäkologische Onkologie an der Universitätsklinik in Leuven. Er berichtet Lesley und Andy von den ermutigenden Ergebnissen seiner Forschungsgruppe.

image011Die Plazenta schützt nach der zwölften Woche das Kind, so dass eine Chemotherapie bei Lesley und eine eventuelle Operation ohne Schaden für das Kind möglich ist. Armant rät ihnen, das Kind zu behalten. Die beiden fassen Vertrauen zu den Ärzten und gehen das Risiko ein. Für Lesley beginnt eine Odyssee zwischen Gynäkologie und Onkologie, auf der Andy sie durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Und der neunmonatige unermüdliche Kampf wird mit einem Wunder gekrönt. Marnix, ihr Sohn, kommt gesund und kräftig zur Welt. Inzwischen ist er drei Jahre alt und geht in die Vorschule. Lesley hat bis heute hat keinen Rückfall erlitten.

Jede tausendste Schwangere erkrankt an Krebs. Unser Chemo-Baby ist Andy Cools image012realistischer, packender Bericht, der Frauen Mut machen soll, die während ihrer Schwangerschaft an Krebs erkranken. Er beschreibt in seinem Buch die Zeit zwischen Hoffnung und Verzweiflung, die er mit seiner Frau Lesley durchlitt.

Andy Cools, Unser Chemo-Baby – Kampf um zwei Leben, Mit einem Vorwort von Professor Frédéric Amant, Knaur Verlag
183 Seiten, Klappenbroschur mit 8 Seiten Bildteil, [D] € 14,99 / [A] € 15,50, ISBN 978-3-426-65557-3, Erscheinungstermin 2. März 2015