Archiv für den Monat: April 2016

Risikomanagement der Aufbereitung von Medizinprodukten

Neue Richtlinie VDI 5700 Blatt 2 dient als Grundlage für Schulungen

(Düsseldorf, 06.04.2016) Mit Krankheitserregern kontaminierte Medizinprodukte stellen ein Risiko nicht nur für Anwender, sondern vor allem für Patienten dar. Damit höchste Sorgfalt herrscht, wenn Patienten sich in ärztlicher Behandlung befinden, hat eine fachgerechte Aufbereitung von mehrfach verwendeten Medizinprodukten große Bedeutung. Die neue Richtlinie VDI 5700 Blatt 2 enthält die Rahmenbedingungen für eine gezielte Schulung des mit dem Risikomanagement bei der Aufbereitung von Medizinprodukten betrauten Personals.

Der in der VDI 5700 Blatt 2 abgesteckte Schulungsrahmen ist sowohl auf die Weiterbildung von Mitarbeitern im Bereich der Aufbereitung von Medizinprodukten (Schulung prozessbezogen) als auch auf die Weiterbildung von Mitarbeitern bei Medizinprodukteherstellern, insbesondere Entwicklern (Schulung produktbezogen), ausgerichtet.

Grundlage bildet die im vergangenen Jahr erschienene Richtlinie VDI 5700 Blatt 1 „Risikomanagement der Aufbereitung von Medizinprodukten – Maßnahmen zur Risikobeherrschung“, die detaillierte Empfehlungen für die Anwendung des Risikomanagements in Bezug auf die Aufbereitung von Medizinprodukten nach DIN EN ISO 14971 gibt. Sie beschreibt die Risikoanalyse, die Risikobewertung und die Beherrschung von Risiken, die für Patienten, Anwender und Dritte durch die Aufbereitung von Medizinprodukten entstehen können. Sowohl mögliche Gefährdungen und Schadensquellen als auch Gefährdungssituationen werden im Rahmen des Risikomanagements betrachtet und in der Richtlinie aufgezeigt. Des Weiteren werden Maßnahmen zur Risikobeherrschung vorgestellt.

Herausgeber der Richtlinie VDI 5700 Blatt 2 „Gefährdungen bei der Aufbereitung – Risikomanagement der Aufbereitung von Medizinprodukten – Schulungen“ ist die VDI-Gesellschaft Technologies of Life Sciences (TLS). Die Richtlinie ist ab sofort als Entwurf zum Preis von EUR 69,80 beim Beuth Verlag (Telefon +49 30 2601-2260) erhältlich. Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinie durch Stellungnahmen besteht bis zum 30.09.2016 durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals unter www.vdi.de/einspruchsportal. Weitere Informationen unter www.vdi.de/5700 und www.beuth.de.

Mangos besser als Vitaminpillen

Tropenäpfel für die heile Haut

Mangos schmecken nach Urlaub, und sie sind überdies eine exotische, köstlich schmeckende Naturapotheke.

Regensburg (obx-medizindirekt) – Sie schmecken wir Urlaub pur und sind die am häufigsten verzehrten Früchte auf der ganzen Welt: frische Mangos. In Indien gibt es davon an die tausend verschiedene Sorten. Aber auch in unsere Supermärkte und Feinkostgeschäfte hat die Tropenapfel genannte Frucht längst Einzug gehalten. Aus gutem Grund: Mango ist ausgesprochen köstlich, kalorienarm und reich an heilsamen Wirkstoffen.

Schier unübersehbar ist die Liste der gesundheitlichen Probleme, die mit Wirkstoffen aus der Mangofrucht oder aus dem Baum selbst in Asien behandelt werden. Die Gerbstoffe enthaltenden, leuchtend hellroten Blüten der Bäume dienen beispielsweise zur Behandlung von Durchfällen und Ruhr, von Blasenentzündungen und chronischen Harnröhrenentzündungen.

Die Rinde enthält den Wirkstoff Mangiferin, wirkt adstringierend und wird in Indien bei Rheumatismus und Diphterie eingesetzt. Mit dem harzhaltigen Baumsaft werden Hautpilzerkrankungen behandelt. Gemahlene Rinde wird verwendet als Magenstärkungsmittel, gegen Zahnschmerzen, zur Behandlung innerer Blutungen, Bronchitis und Katarrh. Zweige und Blätter dienen der Zahnpflege und sollen insbesondere das Zahnfleisch gesund erhalten.

Die bis zu 25 Zentimeter langen und bis zu zwei Kilo schweren Früchte selbst sind da noch gar nicht berücksichtigt: Sie werden auch hierzulande gerne verzehrt, weil sie einen hohen Gehalt an Betakarotin haben, der dem Fruchtfleisch übrigens die gelbe Farbe verleiht. Dieses Provitamin benötigt der Körper zur Zellerneuerung der Haut, der Schleimhäute und des Knorpelgewebes, zum Beispiel in den Gelenken.

Der Verzehr einer einzigen Mango kann den Tagesbedarf an Betakarotin decken. Das Fleisch unreifer und reifer Früchte wird in unterschiedlichen Zubereitungen in Indien als Entwässerungs- und Abführmittel eingesetzt. Ein Mangobrei hat sich zumindest in Asien als Mittel gegen Hitzschlag und Sonnenstich bewährt.

In Deutschland lässt der Genuss einer Mango von Urlaub, Sonne und Meer träumen. Dabei enthält die Frucht nur bescheidene 59 Kalorien pro 100 Gramm. Sie ist damit köstliche und vitaminreiche Unterstützung von Schlankheitskuren: Mangos enthalten doppelt so viel Vitamin C wie Kirschen oder Brombeeren, außerdem die Vitamine B1 und B2 sowie Niacin. Ihr hoher Gehalt an Kalium macht sie für den Zellstoffwechsel besonders wertvoll. Mangos sollten nie im Kühlschrank aufbewahrt werden, weil die Kälte ihnen schadet. Am wohlsten fühlen sie sich bei Temperaturen von 25 bis 30°. Sind sie beim Kauf noch zu hart, empfiehlt es sich, sie in Zeitungspapier einzuwickeln und sie mehrere Tage bei Zimmertemperatur aufzubewahren. Vorsicht mit dem Saft: Er kann hartnäckige Flecken auf den Kleidern hinterlassen.

Mango in der Küche

Nicht ganz reife Mangos können gekocht und als säuerliches Gemüse verzehrt werden. Klein geschnitten sind reife Mangos eine exotische Zugabe zu Ragouts von Geflügel oder Schweinefleisch. Für einen herzhaften Mango-Früchtesalat schneiden Sie bitte Mango, Bananen, Orangen, Birnen und Ananas klein. Gießen Sie den Salat in einer Schüssel mit etwas Orangensaft auf und lassen das Ganze für 20 Minuten ziehen. Zuletzt zerhackte Walnüsse oder Pinienkerne kurz in der Pfanne rösten und darüber streuen. Fertig.

Mango kosmetisch

Eine Mango-Gesichtsmaske fördert die Hauterneuerung und spendet Feuchtigkeit. Dafür zwei Esslöffel Mango pürieren, mit gleicher Menge Quark verrühren, etwas Honig darunter mischen und auftragen. Nach 20 Minuten mit lauwarmem Wasser abwaschen.

Biomarker für Herzschädigung bei Schlaganfallpatienten unzuverlässig

Berlin, 08.04.2016 Eine erhöhte Konzentration des Herzenzyms Troponin im Blut eines Menschen kann auf eine akute Erkrankung der Herzkranzgefäße hinweisen. Troponin wird deshalb zur Diagnose eines Herzinfarktes eingesetzt. Allerdings tritt ein erhöhter Troponinspiegel auch bei vielen Schlaganfallpatienten auf. Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin konnten jetzt nachweisen, dass die höhere Konzentration des Enzyms bei Schlaganfallpatienten in den allermeisten Fällen nicht mit einer akuten Erkrankung der Herzkranzgefäße verbunden ist. Diese Erkenntnis ist entscheidend, da die leitliniengerechte Therapie eines Herzinfarkts eine starke Blutverdünnung beinhaltet, die aber für Patienten mit einem Schlaganfall gefährlich sein kann. Die Ergebnisse der Studie sind jetzt in der Fachzeitschrift Circulation* publiziert.

Schlaganfall ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Jedes Jahr erleiden fast 270.000 Menschen eine solche Durchblutungsstörung des Gehirns. Einige dieser Patienten weisen zudem eine erhöhte Konzentration des Herzenzyms Troponin auf. „Die Entstehungsmechanismen erhöhter Herzenzyme bei Patienten, die sich vordergründig mit Schlaganfallsymptomen in der Notaufnahme vorstellen, sind unklar“, sagt Privatdozent Dr. Christian Nolte, Oberarzt an der Klinik für Neurologie am Campus Benjamin Franklin und Wissenschaftler am Centrum für Schlaganfallforschung Berlin. „Wir wollten daher herausfinden, wie häufig eine koronare Pathologie die Ursache für den erhöhten Enzymspiegel ist“, fügt Dr. Hans-Christian Mochmann, Oberarzt an der Klinik für Kardiologie hinzu.

Mittels Herzkatheter untersuchten die Wissenschaftler aus der Klinik für Kardiologie und Neurologie Schlaganfallpatienten mit erhöhten Enzymwerten sowie Patienten, die sich aufgrund von Brustschmerz in der Notaufnahme vorstellten und deren Blut ebenfalls eine erhöhte Konzentration an Troponin zeigte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten mit akutem Schlaganfall und einem erhöhten Troponinspiegel deutlich weniger wahrscheinlich eine therapiebedürftige Herzkranzgefäßerkrankung aufweisen als Patienten mit Brustschmerzen. Der Unterschied war mit 24 Prozent gegenüber 79 Prozent hochsignifikant, obwohl beide Patientengruppen ähnlich hohe Ausgangswerte hatten. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse erscheint es nicht gerechtfertigt, bei Patienten mit akutem Schlaganfall und erhöhtem Troponin routinemäßig invasive diagnostische Verfahren wie die Koronarangiographie durchzuführen. „Diese Erkenntnis ist für die Behandlungsrichtlinien entscheidend, die in diesem Punkt bisher vage formuliert sind“, kommentiert Privatdozent Christian Nolte die Ergebnisse der Studie.

*Mochmann HC, Scheitz JF, Petzold GC, Haeusler KG, Audebert HJ, Laufs U, Schneider C, Landmesser U, Werner N, Endres M, Witzenbichler B, Nolte CH; TRELAS Study Group. Coronary Angiographic Findings in Acute Ischemic Stroke Patients With Elevated Cardiac Troponin: The Troponin Elevation in Acute Ischemic Stroke (TRELAS) Study. Circulation. 2016 Mar 1. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.115.018547.

foodwatch enthüllt Verbrauchertäuschung bei Vitaminwerbung

foodwatch-Studie: 90 Prozent der mit Vitaminen beworbenen Lebensmittel sind ungesund

csm_Bilderstrecke_1_gesamt4_7f9cffe679– Umfassende Studie von foodwatch enthüllt Verbrauchertäuschung bei Vitaminwerbung
– 90 Prozent der mit Vitaminen beworbenen Produkte entsprechen nicht den Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ausgewogene Lebensmittel
– foodwatch fordert Gesundheitswerbung ausschließlich für ausgewogene Lebensmittel

Berlin, 5. April 2016. Lebensmittelhersteller führen Verbraucher im Supermarkt mit Gesundheitswerbung systematisch in die Irre: 90 Prozent der mit Vitaminen beworbenen Lebensmittel sind ungesund. Das ist das Ergebnis einer umfassenden Studie der Verbraucherorganisation foodwatch. In Deutschland sind demnach 190 von 214 Produkten, die auf der Verpackung mit Vitaminen werben, zu süß, zu fettig oder zu salzig und entsprechen nicht den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ausgewogene Lebensmittel. Beispiele sind die „Fruchtgummis“ von Katjes, Dextro Energy, der Softdrink „Powerade“ von Coca-Cola sowie Energy-Drinks von Rockstar und Monster.csm_Bilderstrecke_2_Bsp_Su_e_figkeiten_69f7d05117 Aber auch süßen Milchdrinks von Müller wird mit Vitaminen ein gesundes Image verpasst.

„Die Lebensmittelindustrie setzt hunderten Produkten für winzige Cent-Beträge künstlich Vitamine zu, um Süßigkeiten, Zuckergetränken oder anderem Junkfood einen gesunden Anstrich zu verpassen. Mit Vitaminwerbung werden Verbraucher bewusst in die Irre geführt und ihr Bemühen um eine gesunde Ernährung torpediert. Damit muss Schluss sein“, sagte Michaela Kruse von foodwatch. Die Verbraucherorganisation forderte eine gesetzliche Regelung, so dass nur noch solche Produkte mit Gesundheitsbotschaften beworben werden dürfen, die den WHO-Kriterien für ausgewogene Lebensmittel genügen. Unter www.aktion-vitamine.foodwatch.de startete foodwatch eine E-Mail-Protestaktion.

foodwatch hatte 214 Produkte in Deutschland und 430 Produkte in den Niederlanden unter die Lupe genommen, auf deren Verpackungsvorderseite mit Vitaminen geworben wurde – mit deutlichem Ergebnis: In Deutschland entsprechen 90 Prozent der Lebensmittel nicht den Standards der WHO, und auch in den Niederlanden waren Drei Viertel der Produkte ungesund. Unter den Produkten in Deutschland befinden sich gesüßte Getränke (75 Produkte), besonders bei Kindern beliebte Süßigkeiten (42 Produkte) aber auch Säfte (34 Produkte) und Joghurts (18 Produkte). In 85 Prozent der Fälle wurden die Vitamine künstlich zugefügt. Obwohl die meisten Menschen in Deutschland laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit Vitaminen ausreichend versorgt sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt in einigen Fällen sogar vor einer Überdosierung und rät von einer Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin A und Vitamin D ab.

„Wider besseres Wissen spielt die Lebensmittelindustrie mit den Ängsten der Verbraucher, denn Deutschland ist kein Vitaminmangel-Land. Für die Hersteller ist das ein profitables Geschäft: Zuckergetränke und Süßigkeiten sind günstig zu produzieren und versprechen hohe Gewinnspannen – durch den künstlichen Zusatz von billigen Vitaminen können die Produkte dann auch noch als besonders gesund vermarktet werden“, erklärte Michaela Kruse.

Zwar müssen sich Lebensmittelhersteller seit 2012 ihre gesundheitsbezogenen Werbeaussagen durch die EU genehmigen lassen – erlaubt sind derzeit rund 250 „Health Claims“ (gesundheitsbezogene Angabe). Und auch für den Gebrauch von nährwertbezogenen Angaben wie „Vitamin C“ oder „fettarm“ gibt es Vorgaben. Doch welche Produkte die Hersteller mit dieser Werbung schmücken dürfen, ist bislang nicht geregelt. Eigentlich hätte die Europäische Union schon 2009 sogenannte Nährwertprofile mit Mindestanforderungen an die Nährwertzusammensetzung vorlegen müssen. Doch das ist bis heute nicht passiert. Auf Druck der Lebensmittellobby sollen die Nährwertprofile nun sogar komplett aus der Verordnung zu Health-Claims gestrichen werden – über einen entsprechenden Antrag stimmt das Europäische Parlament am 12. April ab. foodwatch forderte die EU-Abgeordneten auf, den Vorschlag abzulehnen und das Nährwertmodell der WHO zu übernehmen: Nur jene Produkte, die dessen Kriterien erfüllen, sollten künftig mit Vitaminwerbung vermarktet werden dürfen.

Das WHO-Regionalbüro für Europa hatte Anfang 2015 konkrete Vorgaben für ernährungsphysiologisch ausgewogene Produkte definiert. Dabei spielen unter anderem die Anteile von Fett, Zucker und Salz, aber auch der Kaloriengehalt oder zugefügte Süßstoffe eine Rolle. Die WHO hat das Modell ursprünglich für die Beschränkung von Kindermarketing entwickelt, empfiehlt den Einsatz von Nährwertprofilen jedoch auch in anderen Zusammenhängen zur Förderung einer gesunden Ernährung. Auch der Europäische Verbraucherverband (BEUC) fordert, das WHO-Modell als Grundlage für die EU-Verordnung zu Health Claims zu übernehmen.

Infoveranstaltung zu diabetes-bedingten Fußschmerzen

Vorträge für Patienten und Fachpublikum im interdisziplinären Schmerzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg

Schlecht heilende Wunden, Kribbeln, Taubheit und brennende Schmerzen sind typische Symptome des diabetischen Fußsyndroms, das oft in Kombination mit einer Nervenschädigung auftritt. Jeder vierte Diabetes-Kranke leidet mindestens einmal im Leben an dieser Erkrankung. Im fünften Teil der Veranstaltungsreihe ‚Schmerzbehandlung Hand in Hand‘ informieren Experten des Interdisziplinären Schmerzzentrums am Universitätsklinikum Freiburg Fachpublikum und Patienten über aktuelle Behandlungsverfahren bei chronischen Schmerzerkrankungen. Dabei wird über die Therapie des diabetischen Fußsyndroms und der schmerzhaften diabetischen Polyneuropathie aus internistischer und schmerz-medizinischer Sicht berichtet.
 
Samstag, den 16.04.2016,
9:00 – 12:00 Uhr (Fachpublikum) und
12:30 – 14:00 Uhr (Patientenveranstaltung)
im Konferenzraum 2 im Neurozentrum
Universitätsklinikum Freiburg
Breisacher Str. 64

In der Patientenveranstaltung stellen die Referenten aktuelle Konzepte der Blutzuckereinstellung  vor und informieren die Zuhörer über den Stand der medikamentösen Schmerzbehandlung. In diesem Zusammenhang wird auch eine lokale Therapie mittels eines Pflasters erläutert, die kürzlich für die Schmerzbehandlung bei Diabetes mellitus zugelassen wurde. Außerdem erfahren die Zuhörer Details über Erfolge und Wirkweise der Rückenmarksstimulation bei schweren Schmerzen aufgrund eines diabetischen Fußsyndroms.

In der Veranstaltung für das Fachpublikum spricht Prof. Dr. Jochen Seufert, Leiter der Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie an der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg, über Diagnose und Therapie des diabetischen Fußsyndroms. Danach informiert Dr. Peter Behrens, Oberarzt am Interdisziplinären Schmerzzentrum des Universitätsklinikums Freiburg, über die medikamentöse Schmerztherapie der diabetischen Polyneuropathie. Über die Ergebnisse und die Wirkweise der neuromodulativen Schmerztherapie der diabetischen Polyneuropathie berichtet Dr. Kristin Kieselbach, Ärztliche Leiterin des Interdisziplinären Schmerzzentrums des Universitätsklinikums Freiburg.

Der Eintritt ist frei, um telefonische Voranmeldung unter 0761 270-50200 oder -93490 wird gebeten.

Diabetes: Schon vier Wochen gesunde Ernährung senken den Blutzucker

Interview mit Prof. Dr. Detlev Ganten zum Weltgesundheitstag 2016

Diabetes ist eine der größten Volkskrankheiten unserer Zeit: Rund 350 Millionen Menschen sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit betroffen, fast zwei Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen. Sie können von Herzkreislaufproblemen über Nierenversagen bis sogar zur Erblindung reichen.

90% aller Diabetes-Fälle sind der sogenannte Typ 2, der eine Unempfindlichkeit gegenüber Insulin bewirkt und vor allem durch Übergewicht und ungesunder Lebensführung verursacht wird.

Prof. Dr. Detlev Ganten ist Präsident des World Health Summit, dem weltweit führenden strategischen Forum für Gesundheitsfragen. Außerdem ist er Facharzt für Pharmakologie und Experte für Bluthochdruck, Evolutionäre und Molekulare Medizin.

1.    Warum verbreitet sich Diabetes weltweit so sehr – leben wir so ungesund?

In der Hauptsache: ja. Wir ernähren uns seit Jahrzehnten immer schlechter: Industrienahrung mit zu viel Zucker, Salz und Fett bestimmt das Bild anstatt natürlicher, gesunder Kost z.B. direkt vom Bauern oder vom Wochenmarkt. Wir bereiten unser Essen viel zu oft nicht mehr selber zu, sondern verlassen uns zu sehr auf Industrienahrung, die produziert wird wie ein Fernseher oder Computer – mit strenger Kostenoptimierung, Kundenanalyse und viel Marketing.

Dass wir als Konsumenten so darauf anspringen, ist evolutionär bestimmt. In der Steinzeit waren Zucker, Fett und Salz ein Mangel und hochbegehrt als Energielieferanten bei schwerer körperlicher Arbeit. Die heutigen Bilder von Pizza, Chips und Softdrinks versprechen hohe Energie- und Elektrolytdichte und erzeugen Appetit. Die guten Vorsätze werden vergessen. Womit wir schon beim nächsten Problem sind.

2.    Nämlich?

Die meisten Menschen haben diese guten Vorsätze gar nicht, weil sie nicht ausreichend über den Zusammenhang von gesunder Ernährung, Bewegung und hohem Blutzucker Bescheid wissen. Das gilt vor allem für Kinder, die diesen Zusammenhang noch nicht verstehen. Wenn dann Familie, Schule und das soziale Umfeld nicht helfen oder helfen können, entsteht schon im frühen Alter ein Teufelskreis. Diesen ungesunden Lebensstil exportieren wir auch noch weltweit.

3.    Was kann man denn machen, um sich vor Diabetes zu schützen?

Gesundes Essen und viel Bewegung! In Deutschland leben schon heute über fünf Millionen Menschen mit Diabetes. Das ist zu viel! Sport senkt den Blutzuckergehalt deutlich. Dazu eine ausgewogene Ernährung wie zum Beispiel die mediterrane Küche mit vielen ungesättigten Fettsäuren und pflanzlichen Ölen, sowie frischem Obst und Gemüse. Schon vier Wochen gesunde Ernährung verbessern die Wirkung des Insulins, während vier Wochen ungesunde Ernährung diese messbar verschlechtern. Selbst nach einem Herzinfarkt zeigt eine Ernährungsumstellung eine deutliche Reduktion von Herzinfarkten und plötzlichem Herztod. Zu spät ist es nie.

(Quelle: World Health Summit)

Der World Health Summit findet vom 9.-11. Oktober 2016 im Auswärtigen Amt in Berlin statt. Er steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker. Der WHS gilt als das wichtigste strategische Forum für weltweite Gesundheitsfragen.

Jobmesse Gesundheit & Pflege

Jobmesse Gesundheit & Pflege
9. + 10. April 2016, Messe Freiburg

Angesprochen sind alle Personen, die etwas über Ausbildung, Praktika, Jobs, oder  Bundesfreiwilligendienst erfahren wollen, also auch Flüchtlinge.

Kostenfreier Zugang zu über 50 Arbeitgebern der Gesund heitsbranche und Institutionen des Aus- und Weiterbildungsbereichs

Mehr als 50 Aussteller, was nahezu eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, haben sich für die Job messe Gesundheit & Pflege angemeldet. Um dem stetig steigenden Personalbedarf im Pflegebereich zu begegnen, nutzen Arbeitgeber und Ausbildungseinrichtungen diese attraktive Möglichkeit, um direkt und ohne Streuverluste mit Fachkräften, Schulabgänger/innen und beruflichen Neu- bzw. Wiedereinsteiger/innen ins Gespräch zu kommen. Mit der Agentur für Arbeit und 11 Kooperationspartnern etabliert sich die Jobmesse Gesundheit & Pflege unter der Schirmherrschaft der Fachkräfteallianz Südlicher Oberrhein als bedeutendstes Karriereportal der Gesundheitsregion. Das Vortragsprogramm wartet mit ca. 30 Beiträgen von Fachleuten aus der Praxis und dem Ausbildungsbereich auf, um über die vielseitigen und attraktiven beruflichen Möglichkeiten in Medizin und Pflege zu informieren. Der Eintritt ist kostenfrei.

„Die Synergien mit der Gesundheitsmesse Freiburg sowie der Baby+Kind liegen auf der Hand und werden durch die Parallelität sinnvoll und besucherattraktiv gebündelt.“ Davon ist Daniel Stro- witzki, Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG, überzeugt. Viele Institutionen der Ge- sundheitsbranche sind bei der Gesundheitsmesse Freiburg vertreten und nutzen gleichzeitig die Möglichkeit, bei der Jobmesse Gesundheit & Pflege gezielt über Stellenangebote sowie Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren. Vom Bundesfreiwilligendienst bis hin zu Beratungen für Menschen der Altersgruppe 45plus – bei der Jobmesse Gesundheit & Pflege finden die Besucher kompetente und individuelle Antworten zu allen Fragen rund um die Beschäftigungsmöglichkeiten der Gesundheitsbranche.

Beim Bewerbungsmappen-Check stehen erfahrene Fachkräfte Stellensuchenden mit Ratschlägen zur Seite. Mit vielen Standaktivitäten veranschaulichen die Aussteller die Gegebenheiten der Praxis und des Berufsalltags. Egal, ob man sich für konkrete Stellenangebote oder für ein Studium bzw. eine Ausbildung im Gesundheitsbereich interessiert – die Jobmesse Gesundheit & Pflege ist das Karriereportal der beschäftigungsstärksten Branche der Gesundheitsregion Freiburg und Südbaden.

Das Facebook Tochterunternehmen WhatsApp wird sicher

Geht doch! WhatsApp hat Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingefüht

Google liest jedoch immer noch die Mails der Nutzer von Gmail

bzw. Googlemail

SocialmediaWatchblog und wired melden, dass WhatsApp ihren Messanger mit „End to End Encryption“ verschlüsselt. Damit ist der Messanger vor dem ungewollten Zugriff auf die Daten der Nutzer unmöglich geworden. Weder Behörden noch Facebook können die Daten analysieren.

Ob und wie sich das zukünftig auf die kostenlose Nutzung auswirken wird, bleibt abzuwarten. Immerhin war die Währung für die kostenlose Nutzung von WhatsApp die Sammlung und Auswertung der Nutzerdaten. Google kondoliert sogar Nutzern, wenn es in den Mails Informationen zu einem Trauerfall entdeckt. Das mag nicht jeder für angemessen halten. Aber auch hier wird deutlich, dass unsere Daten von vielen mitgenutzt werden.

Wenn Sie wissen wollen, was Facebook-Nutzer fühlen, dann finden Sie  Infos bei GründerSzene:

Unser Gehirn verarbeitet soziale Informationen besonders intensiv

Ein internationales Forscherteam hat festgestellt, dass unsere Wahrnehmung sehr stark dafür sensibilisiert ist, soziale Informationen aufzunehmen. Das Gehirn ist somit trainiert, Alltagshandlungen automatisch eine hohe Aufmerksamkeit zu schenken. Die Ergebnisse berichten der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Martin Brüne und der Philosoph Prof. Dr. Albert Newen von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gemeinsam mit Eleonore Neufeld und weiteren Kollegen in der Zeitschrift Consciousness and Cognition.

Unser Gehirn schenkt Alltagshandlungen, die in einem sozialen Kontext stehen, automatisch große Aufmerksamkeit. Bochumer Forscher haben das mithilfe von Hypnose nachgewiesen.

Gehirn ist sensibel für soziale Informationen

Ein internationales Forscherteam hat festgestellt, dass unsere Wahrnehmung sehr stark dafür sensibilisiert ist, soziale Informationen aufzunehmen. Das Gehirn ist somit trainiert, Alltagshandlungen automatisch eine hohe Aufmerksamkeit zu schenken. Die Ergebnisse berichten der Neurowissenschaftler Prof. Dr. Martin Brüne und der Philosoph Prof. Dr. Albert Newen von der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gemeinsam mit Eleonore Neufeld und weiteren Kollegen in der Zeitschrift Consciousness and Cognition.

Hypnose schaltet zielgerichtete Aufmerksamkeit aus

Für die Studie untersuchten die Forscher die grundlegende Aufmerksamkeit (bottom-up) separat von der zielgerichteten Top-down-Aufmerksamkeit. Um die beiden Aufmerksamkeitsprozesse zu trennen, setzte das Team Hypnose ein. Damit schalteten sie die Top-down-Prozesse bei den Probanden aus.

Hypnotisiert beobachteten die Studienteilnehmer Videos, in denen Personen Münzen in verschiedenfarbige Schalen legen. Die Wissenschaftler erwarteten, dass soziale Informationen – in diesem Fall die Alltagshandlungen anderer Menschen – unter Hypnose intensiver verarbeitet werden, da das Gehirn sie automatisch im Bottom-up-Aufmerksamkeitsprozess verwertet.

Soziale Informationen automatisch verarbeiten

Das Forschungsteam erfasste mittels Elektroenzephalografie (EEG) das Signal, das angibt, wie beabsichtigte Handlungen verarbeitet werden. Dieses spezielle Signal, die My-Suppression, verglichen sie im hypnotisierten und nicht hypnotisierten Zustand.

Das Ergebnis: Die My-Suppression war – wie erwartet – stärker, wenn die Teilnehmer hypnotisiert waren. Sind durch Hypnose die Top-down-Aufmerksamkeitsprozesse ausgeschaltet, verarbeitet das Gehirn soziale Informationen also intensiver. Dies lässt darauf schließen, dass Alltagshandlungen generell eine besondere Aufmerksamkeit erhalten. „Die Forschungsergebnisse unterstützen das Bild vom Menschen als Wesen, das sich vom Tier vor allem durch soziale Kompetenz auszeichnet“, sagt Albert Newen.

Kognitive Prozesse mit Hypnose untersuchen

Die Ergebnisse unterstützen damit die Soziale-Relevanz-Hypothese, die davon ausgeht, dass Alltagshandlungen automatisch mit einer größeren Aufmerksamkeit verarbeitet werden. Zudem zeigt das Projekt, inwiefern Hypnose eine Möglichkeit ist, kognitive Prozesse zu untersuchen.

Originalveröffentlichung:

E. Neufeld, E. C. Brown, S. Lee-Grimm, A. Newen, M. Brüne (2016): Intentional action processing results from automatic bottom-up attention: An EEG-invesitgation into the Social Relevance Hypothesis using hypnosis, Consciousness and Cognition, DOI: 10.1016/j.concog.2016.03.002

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Albert Newen, Institut für Philosophie II, Ruhr-Universität Bochum, Tel.: 0234 32 22139, albert.newen@rub.de

Prof. Dr. Martin Brüne, LWL-Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bochum, Tel.: 0234 5077 155, martin.bruene@rub.de

Is There a Link Between Oral Health and the Rate of Cognitive Decline?

Better oral hygiene and regular dental visits may play a role in slowing cognitive decline as people age, although evidence is not definitive enough to suggest that one causes the other. The findings, published in the Journal of the American Geriatrics Society, come from the first systematic review of studies focused on oral health and cognition—two important areas of research as the older adult population continues to grow, with some 36% of people over age 70 already living with cognitive impairments.

Researchers have questioned whether an association exists between oral health and cognitive status for older adults. “Clinical evidence suggests that the frequency of oral health problems increases significantly in cognitively impaired older people, particularly those with dementia,” said Bei Wu, PhD, of Duke University’s School of Nursing in Durham, NC. “In addition, many of the factors associated with poor oral health—such as poor nutrition and systemic diseases like diabetes and cardiovascular disease—are also associated with poor cognitive function.”
To look for a link between oral health and cognitive status, Dr. Wu and her colleagues analyzed relevant cross-sectional (data collected at one specific point in time) and longitudinal (data collected over an extended period of time) studies published between 1993 and 2013.

Some studies found that oral health measures such as the number of teeth, the number of cavities, and the presence of periodontal disease (also known as “gum disease”) were associated with an increased risk of cognitive decline or dementia, while others studies were unable to confirm any association. Researchers were also quick to note that findings based on the number of teeth or cavities are conflicting, and limited studies suggest that periodontal conditions such as gingivitis are associated with poorer cognitive status or cognitive decline.

“There is not enough evidence to date to conclude that a causal association exists between cognitive function and oral health,” said Dr. Wu. “For future research, we recommend that investigators gather data from larger and more population representative samples, use standard cognitive assessments and oral health measures, and use more sophisticated data analyses.”

Access the full study on the Wiley Press Room here. (To access PDFs and embargoed stories you must be logged in to the Press Room before clicking the link. Request a login here.)
Full citation: ”Association Between Oral Health and Cognitive Status: A Systematic Review.” Bei Wu, Gerda G. Fillenbaum, Brenda L. Plassman, and Liang Guo. Journal of the American Geriatrics Society; Published Online: April 1, 2016 (DOI: 10.1111/jgs.14036).

URL Upon Publication: http://doi.wiley.com/10.1111/jgs.14036

Author Contact: Michael Evans, director of the communication office at Duke University’s School of Nursing, at michael.evans2@duke.edu.

About the Journal
The Journal of the American Geriatrics Society is a comprehensive and reliable source of monthly research and information about common diseases and disorders of older adults. For more information, please visit http://wileyonlinelibrary.com/journal/jgs.

About the American Geriatrics Society
Founded in 1942, the American Geriatrics Society (AGS) is a nationwide, not-for-profit society of geriatrics healthcare professionals dedicated to improving the health, independence, and quality of life of older people. Its nearly 6,000 members include geriatricians, geriatric nurses, social workers, family practitioners, physician assistants, consulting pharmacists, and internists. The AGS and its Health in Aging Foundation provide leadership to healthcare professionals, policymakers, and the public by implementing and advocating for programs in patient care, research, professional and public education, and public policy. For more information, visit americangeriatrics.org and www.healthinaging.org.
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