Archiv für den Monat: November 2017

Arzneimittelbehörden rufen zur Meldung von Nebenwirkungen auf

Europaweit rufen Arzneimittelbehörden zur verstärkten Meldung von Nebenwirkungen auf

Zum zweiten Mal fordern derzeit alle europäischen Arzneimittelbehörden in einer gemeinsamen Kampagne Patientinnen und Patienten dazu auf, ihnen verstärkt Verdachtsfälle von Nebenwirkungen zu melden. Der Fokus liegt dabei vor allem auf Meldungen von Nebenwirkungen, die nach der Einnahme rezeptfreier Arzneimittel aufgetreten sind. Denn auch bei diesen sogenannten OTC-Produkten können Nebenwirkungen auftreten, deren Meldung einen wichtigen Beitrag zur Arzneimittelsicherheit darstellen. OTC ist die Abkürzung des englischen Begriffs „Over The Counter“ und bedeutet wörtlich übersetzt „Über den Ladentisch“. Der Begriff bezeichnet alle nicht verschreibungspflichtigen Produkte und Arzneimittel zur Selbstbehandlung.

Pharmaunternehmen sowie Ärzte und Apotheker beziehungsweise deren Arzneimittelkommissionen sind über ihre jeweilige Berufsordnung zur Meldungen von unerwünschten Arzneimittelwirkungen, den sogenannten Nebenwirkungen, verpflichtet. Diese Meldungen sind wichtig, um Arzneimittelrisiken möglichst schnell zu identifizieren, da die Behörden dazu auf belastbare Daten und Risikosignale aus der Praxis angewiesen sind. Sie filtern aus der Fülle der berichteten Symptome diejenigen heraus, die möglicherweise ein erstes Signal für eine bisher unbekannte Nebenwirkung sind.

„Ob nach der Einnahme verschreibungspflichtiger oder rezeptfreier Arzneimittel: Es ist in beiden Fällen wichtig, dass möglichst viele Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet werden. Das hilft den Arzneimittelbehörden, Risikosignale so früh wie möglich zu erkennen und dann bei Bedarf wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz der Patientinnen und Patienten zu treffen“, so Prof. Dr. Karl Broich, Präsident des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Das BfArM informiert im Zusammenhang mit dieser Kampagne auch auf seinem Twitter-Kanal (https://twitter.com/bfarm_de) darüber, wie wichtig das Melden von Nebenwirkungen ist. Patientinnen und Patienten werden per Animation und über Tweets dazu aufgefordert, die Packungsbeilage zu lesen und die Anweisungen zur Dosierung und Einnahmedauer von Arzneimitteln zu beachten.

Erfahrungsgemäß werden nicht alle Verdachtsfälle gemeldet. Die Gründe dafür sind vielfältig. So informieren Patientinnen und Patienten ihren Arzt nicht über jede Beobachtung, oder der Zusammenhang zwischen einer Reaktion oder einem Symptom und dem Arzneimittel wird nicht hergestellt, weil beispielsweise die Symptome einer Grunderkrankung zugeordnet werden. Nebenwirkungen zu Arzneimitteln, die sich bereits länger auf dem Markt befinden, werden bekanntermaßen weniger häufig gemeldet als solche von neuen Arzneimitteln.

Sollte ein Verdacht noch nicht durch den Arzt oder Apotheker gemeldet worden sein, oder Betroffene sind unsicher, ob eine solche Meldung erfolgt ist, besteht für sie die Möglichkeit, diese Meldung auch selbst vorzunehmen. Das BfArM bietet dazu auf seiner Internetseite ein speziell für Verbraucher konzipiertes Online-Meldeformular an sowie einen Meldebogen, mit dem Verdachtsfälle auch per Brief oder Fax gemeldet werden können:

www.bfarm.de/uawmelden

Wenn Sie den Verdacht einer Nebenwirkung melden möchten, beachten Sie bitte auch folgende Hinweise:

  1. Die Meldung der Nebenwirkung ersetzt nicht den Arztbesuch. Nur der behandelnde Arzt kann und darf beurteilen, ob beispielsweise eine Dosisreduktion oder gar ein Absetzen des verdächtigten Medikaments notwendig und medizinisch sinnvoll ist.
  2. Die medizinische Beurteilung des Falles durch einen Arzt oder eine Ärztin, die den Patienten und die medizinischen Hintergründe gut kennt, stellt eine wichtige Informationsquelle dar. Eventuell vorhandene Arztbriefe oder Krankenhausberichte sollten der eigentlichen Meldung daher zusätzlich beigefügt werden.

Die Daten werden über eine gesicherte Verbindung in die Datenbank übermittelt und selbstverständlich vertraulich behandelt.

Beobachtung von Arzneimitteln nach der Zulassung

Die Kenntnisse über die Sicherheit von Arzneimitteln sind zum Zeitpunkt ihrer erstmaligen Zulassung nicht vollständig. Dies ergibt sich vor allem daraus, dass die klinische Erprobung eines Arzneimittels an einer relativ geringen Zahl von Patienten durchgeführt wird. Seltene oder sehr seltene unerwünschte Wirkungen, Wechselwirkungen oder andere Risiken im Zusammenhang mit der Arzneimittelanwendung können in klinischen Prüfungen üblicherweise nicht erkannt werden. Diese Patientinnen und Patienten sind zudem unter verschiedenen Aspekten für die klinische Prüfung besonders ausgewählt worden, was nicht notwendigerweise den Bedingungen bei der breiten Anwendung des Arzneimittels entspricht.

Das Arzneimittelgesetz der Bundesrepublik Deutschland sieht deshalb vor, dass nach der Zulassung eines Arzneimittels die Erfahrungen bei seiner Anwendung fortlaufend und systematisch gesammelt und ausgewertet werden. Dies ist eine der Aufgaben des BfArM und des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI). Die Meldung von Verdachtsfällen auf Nebenwirkungen ist hierzu ein wichtiger Baustein.

 

Titelgebendes Zitat des Mediziners Leo Alexander 1949. Copyright Lässig Charité.

Gefährdungen der modernen Medizin

Ausstellungseröffnung: Charité im Nationalsozialismus und die Gefährdungen der modernen Medizin

 

GeDenkOrt Ausstellungsraum rechts CopyrightCharité.

GeDenkOrt Ausstellungsraum rechts
CopyrightCharité.

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat heute im Rahmen des Projekts GeDenkOrt.Charité die Ausstellung „Der Anfang war eine feine Verschiebung in der Grundeinstellung der Ärzte“ eröffnet. Es wird nach den Haltungen und Verhältnissen gefragt, die dazu führen konnten, dass Mediziner zwischen 1933 und 1945 in einer aus heutiger Sicht ethisch fragwürdigen und menschenverachtenden Weise gehandelt haben.

GeDenkOrt Ausstellungstafel Uniformieren Deformieren - Copyright Charité

GeDenkOrt Ausstellungstafel Uniformieren Deformieren – Copyright Charité

Am Beispiel der Berliner Medizinischen Fakultät wird gezeigt, wie umfassend und bereitwillig sich auch Angehörige der Charité für die biopolitischen Maßnahmen und Ziele des Regimes in Anspruch nehmen ließen. „Viele leitende Mediziner der Charité und der Friedrich-Wilhelms-Universität machten in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Kliniken und Institute zu Orten der NS-Rassen-, Leistungs- und Vernichtungsmedizin. Daher ist es uns überaus wichtig, uns mit diesem Kapitel der Charité-Geschichte transparent und öffentlich auseinanderzusetzen“, sagte Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité. Er ergänzte: „Wir lernen aus der Geschichte nur, wenn wir den Bezug zur Gegenwart herstellen und Gefährdungen thematisieren, die auch der modernen Medizin immanent sind. Die Charité bekennt sich dazu, eine Wissenschaft in Verantwortung aktiv zu leben.“

Die Ausstellung ist als Rundgang angelegt und zeigt im ersten Teil die Perspektive der Betroffenen. Dazu gehören Patienten, die Opfer medizinischer Grenzüberschreitungen wurden sowie Studierende und Wissenschaftler, die entlassen und Opfer von Vertreibung und Verfolgung geworden sind. Die individuellen Schicksale werden anhand von persönlichen Dokumenten und Selbstzeugnissen thematisiert. Ein weiterer Teil der Ausstellung nähert sich anhand von neun ausgewählten Fachdisziplinen und ihrer Protagonisten der Perspektive von Tätern – Medizinern und Mitarbeitern.

Titelgebendes Zitat des Mediziners Leo Alexander  1949. Copyright Lässig Charité.

Titelgebendes Zitat des Mediziners Leo Alexander 1949. Copyright Lässig Charité.

Steffen Krach, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, betonte: „Die Berliner Wissenschaft steht in einer besonderen Verantwortung, sich mit ihrer eigenen Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Das Projekt GeDenkOrt.Charité, in dem die Charité mit der Universität der Künste zusammenarbeitet, und die heute eröffnete Ausstellung leisten hierfür einen wichtigen Beitrag. Ich danke allen Beteiligten, mit deren Hilfe ein dauerhafter Ort für die Auseinandersetzung mit der Charité-Vergangenheit entstehen konnte.“

Der Blick zurück soll auch dazu anregen, über gegenwärtige bzw. immanente Gefährdungen der modernen Medizin nachzudenken. „Wir zeigen eine ganze Bandbreite individuellen Handelns und den zugrundeliegenden Einstellungen, die teilweise auch über die NS-Zeit hinaus weiter wirksam waren“, erklärte Dr. Judith Hahn, Kuratorin vom Institut für Geschichte der Medizin der Charité. Sie fügte hinzu: „Die dargestellten Grenzüberschreitungen sollen auch einen Dialog anregen über die Verantwortung der Medizin und der Wissenschaft in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“

Die Ausstellung „Der Anfang war eine feine Verschiebung in der Grundeinstellung der Ärzte“ – Die Charité im Nationalsozialismus und die Gefährdungen der modernen Medizin wird von der Lotto-Stiftung Berlin, der Friede Springer Stiftung und dem Freundeskreis der Charité unterstützt. Sie ist ab dem 24. November täglich von 9 bis 18 Uhr in der Psychiatrischen und Nervenklinik am Campus Charité Mitte, Charitéplatz 1 in 10117 Berlin (Geländeadresse: Bonhoefferweg 3) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter https://gedenkort.charite.de/

Patientinnentag in der Universitäts-Frauenklinik

Ein Abend für Frauen: Der Patientinnentag  

Infoveranstaltung  am 22. November 2017 zu Beckenboden, HPV-Impfung und Krebstherapien Infoveranstaltung zu Beckenboden, HPV-Impfung und Krebstherapien

am Mittwoch, den 22. November 2017
von 17 Uhr bis 20 Uhr
in der Bibliothek der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg

steht unter dem Motto „Moderne Medizin im Einklang mit der Frau“.

In Kurzvorträgen informieren Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Freiburg über moderne Therapien bei Beckenbodenbeschwerden, das Wirkspektrum der HPV-Impfung und Juckreiz im Intimbereich. Die operative Therapie bei Brustkrebs wird ebenso im Fokus stehen wie das Thema Knochengesundheit bei Krebserkrankungen. Ebenfalls wird es einen Vortrag dazu geben, was gegen Nebenwirkungen bei Krebstherapien hilft.

Zusätzliche Informationen erhalten Interessierte an den Infoständen der Gruppe „Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.“ und der Selbsthilfegruppe „Inkontinenz e.V.“, sowie der Psychosozialen Krebsberatungsstelle des Tumorzentrums Freiburg – CCCF.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Flyer_Patientinnentag_2017-II__2_

Großer WDR-Test: Krankenhauskeime – wie verbreitet sind sie wirklich?

Krankenhauskeime und ihre Verbreitung

Die Angst, sich im Krankenhaus mit Antibiotika-resistenten Keimen zu infizieren, ist weit verbreitet – der Keim dagegen nicht. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Untersuchung der beiden WDR-Sendungen Quarks und Servicezeit. In Remscheid, Bonn und Köln wurden insgesamt 500 Menschen auf den Krankenhauskeim MRSA getestet. Am 14. November berichten die Servicezeit (18:15 – 18:45) und Quarks (21:00 – 21:45) im WDR Fernsehen über die Ergebnisse.

WDR Betriebsarzt Michael Neuber, Moderator Ranga Yogeshwar und Krankenhaushygienikerin Birgit Ross © WDR/Axel Bach

WDR Betriebsarzt Michael Neuber, Quarks-Moderator Ranga Yogeshwar und Krankenhaushygienikerin Birgit Ross von der Uni-Klinik Essen (von links)

Ein Test dieser Art mit gesunden Probanden aus der Allgemeinbevölkerung wurde bisher in Deutschland noch nie durchgeführt. Umso gespannter waren die Experten auf das Ergebnis. Unter den 500 Proben konnte nur bei einer Person der Krankenhauskeim festgestellt werden. Dr. Birgit Ross, Leiterin der Krankenhaushygiene der Uni-Klinik Essen, betont: „Für uns war das interessant, weil wir ja normalerweise nur unsere Patienten testen. Das heißt, wir wissen relativ gut, wie viele Menschen bei uns betroffen sind. Wir wissen aber eigentlich nichts über die Allgemeinbevölkerung. Und so war das auch für uns ein interessanter Befund, dass nur eine einzige Probe positiv war. Denn das ist doch sehr wenig.“

Experten schätzen, dass maximal ein Prozent der Bevölkerung MRSA-Träger ist. Der Test könnte darauf hindeuten, dass dieser Anteil eher kleiner ist.

Im September dieses Jahres hatten die Servicezeit und Quarks zum großen Keimtest aufgerufen. Im WDR in Köln führte Betriebsarzt Michael Neuber gemeinsam mit Medizinern der Uni-Klinik Essen Wattestäbchen-Tests durch. Auch WDR Intendant Tom Buhrow, Servicezeit-Moderatorin Yvonne Willicks und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar ließen sich testen. Weitere Proben nahmen die Servicezeit-Ärzte Doc Esser und Aylin Urmersbach auf den Marktplätzen in Remscheid und Bonn.

Schwere Infektionen sind möglich

Für gesunde Menschen ist der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) ungefährlich. Oft verschwindet er sogar wieder von selbst. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt und gelangt der Keim in offene Wunden, kann es zu schweren Infektionen kommen. Besonders bei Krankenhausaufenthalten ist deshalb bei vielen Menschen die Sorge groß, sich mit dem Keim zu infizieren. „Dabei haben im Krankenhaus 90 Prozent der infizierten Menschen die Keime selbst mitgebracht“, so der Autor der Beiträge Axel Bach, der gemeinsam mit seiner Kollegin Christina Sartori den großen WDR-Keimtest organisierte.

Mehr Infos zum Thema http://www1.wdr.de/fernsehen/quarks/sendungen/uebersicht-krankenhauskeime-100.html

Arzt-Patienten-Seminar zu chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Informations- und Fortbildungsveranstaltung für Patienten und Ärzte zum Thema Darmerkrankungen am 18. November am Universitätsklinikum Freiburg

Programmauszug DarmerkrankungenDie Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg und die Deutsche Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) e.V. laden am

Samstag, den 18. November 2017
von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr
zum diesjährigen Arzt-Patienten-Seminar Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen
in den Großen Hörsaal der Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Freiburg,
Hugstetter Str. 55 in Freiburg, ein.  

Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Freiburg und der DCCV informieren Patienten, Angehörige, Mediziner sowie Interessierte über den aktuellen Stand in der Diagnostik und Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED).

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Thema künstlicher Darmausgang. Es wird erläutert, wann ein solcher Eingriff notwendig ist, wie die Operation genau abläuft und was langfristige Vorteile eines künstlichen Darmausganges sind. Weiterhin spricht eine Expertin über den Einfluss von Umweltfaktoren wie Stress, Sport und Ernährung auf den Verlauf einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Zudem wird es einen Ausblick auf Zukunftsperspektiven in der CED-Behandlung geben.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Informationen finden Sie im Flyer. Arzt-Patienten-Seminar_Chronisch_Entzündliche_Darmerkrankungen

Auf Wunsch erhalten Sie motivierende SMS!

Online-Training zum Umgang mit chronischen Schmerzen

Da es immer weniger Schmerzkliniken und Schmerzarztpraxen gibt, weil diese von den Krankenkassen nicht ausreichend finanziert werden, sind chornische Schmerzpatienten auf allerlei Hilfe angewiesen.

Get.On hat hierzu ein Onlinetraining für chronische Schmerzpatienten entwickelt. Das Training besteht aus vielen Fragebögen und Podcasts auf der Basis von MBSR (steht für Mindfulness based stress reduction und ist ein Achtsamkeitstraining).

Allerdings gingen die Psychologen davon aus, dass chronische Schmerzpatienten auch mehr oder weniger depressiv sind. Wer keine Depressionen hat, fühlt sich nicht so recht wahrgenommen. Und jene, die Depressionen haben, werden vielleicht die vielen SMS nicht als Motivation, sondern eher als Belästigung empfinden.

Im Gegensatz zu den klassischen MBSR-Kursen lernen sich die Teilnehmer des Online-Trainings zu keinem Zeitpunkt kennen. Aber gerade dieses Kennenlernen ist für den Erfolg des Achtsamkeitstrainings besonders wichtig. Menschen, die keine Möglichkeit haben, an einer Präsenzveranstaltung teilzunehmen, können mit den CD’s von Dr. Britta Hölzel erste Erfahrungen sammeln, um dann zu entscheiden, ob ein Online-Training hilfreich sein kann.

Achtsamkeit – mitten im LebenIm Buch „Achtsamkeit – mitten im Leben“ beschreiben mehrere Therapeuten ihre Ansätze und Vorgehensweisen.

Infos zum Buch und Get.On – Training finden Sie hier auf unserem Blog https://patientenkompetenz.info/achtsamkeit-mitten-im-leben/ 

Die vielen Gesundheits-Apps und Onlineangebote lassen uns zuweilen vergessen, dass ein ganz wesentlicher Aspekt für Genesung und Akzeptanz von nicht heilbaren Beschwerden die menschliche Zuwendung ist. Werner Bartens beschreibt das in seinem Buch „Wie Berührung hilft“ sBuchcover Wie Berührung hilft von Werner Bartensehr gut.

 

DGG-Förderpreis für Interdisziplinäre Altersforschung

Der DGG-Förderpreis für Interdisziplinäre Altersforschung geht an Anna Maria Meyer und Professorin M. Cristina Polidori

kongress-preis-altersforschung-meyer-kolb-polidoriDer mit 2.000 Euro dotierte Förderpreis für Interdisziplinäre Altersforschung geht in diesem Jahr an Anna Maria Meyer (Foto, links) und Professorin M. Cristina Polidori (rechts). Die Doktorandin und die Leiterin des Schwerpunktes Altersmedizin der Uniklinik Köln nahmen die Auszeichnung im Rahmen der Eröffnung des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) entgegen. Der Preis wurde bereits zum dritten Mal vergeben und zeichnet nun eine Forschungsarbeit der beiden Medizinerinnen aus, die sich mit dem Thema „Multidimensionale Prognoseberechnung bei älteren multimorbiden Patienten: Design und vorläufige Ergebnisse der MPI_InGAH-Studie“ beschäftigt. „Die Studie stach unter den eingereichten Arbeiten im Hinblick auf die wissenschaftliche Originalität, Interdisziplinarität, praktische Umsetzbarkeit und Bedeutung für die Zukunft deutlich heraus“, begründet Professor Gerald Kolb (Bildmitte), Vorsitzender des Preiskomitees, die Vergabe.

In der MPI_InGAH-Studie haben Anna Maria Meyer und M. Christina Polidori den sogenannten Multidimensionalen Prognostischen Index (MPI) auf ältere Patienten in einer Akutklinik angewendet. Ein bewährtes Prognoseinstrument aus der Geriatrie. „Wenn ältere Patienten ins Krankenhaus kommen, überdeckt deren akutes Leiden häufig viele andere gesundheitliche oder psychosoziale Probleme“, sagt Anna Maria Meyer. Diese vermeintlichen Nebenschauplätze sind jedoch mitentscheidend über den weiteren Krankheits- und Genesungsverlauf.

Studie enthüllt unentdeckte Ressourcen bei älteren Patienten

Für die Studie hat die Doktorandin bei bislang 170 Patienten, allesamt 70 Jahre und älter, neben dem Gesundheitszustand unter anderem die Fähigkeiten im Alltag, den Ernährungszustand, die mentale Leistungsfähigkeit und das Dekubitus-Risiko mithilfe standardisierter Erhebungsbögen festgestellt. Aus diesen Daten hat sie den MPI errechnet – eine Kennzahl, die das Risiko der geriatrischen Patienten widerspiegelt, nach der Entlassung innerhalb von kurzer Zeit erneut ins Krankenhaus eingewiesen zu werden oder zu sterben. Aktuell werten die Wissenschaftlerinnen aus, wie sich einzelne dieser gesundheitlichen und psychosozialen Faktoren auf die Zeit auswirken, die ältere Patienten im Krankenhaus verbringen. Diese Daten sollen Ärzten bei der komplexen Entscheidung helfen, ob weitere therapeutische Maßnahmen im Krankenhaus dem jeweiligen Patienten eher helfen oder schaden. Ein positives Zwischenfazit zieht Meyer bereits: „Durch die gründliche und standardisierte Untersuchung konnten wir nicht nur Risiken, sondern auch Ressourcen der Patienten enthüllen, die sonst oft unentdeckt bleiben.“

Was hilft bei Multipler Sklerose?

Multiple Sklerose ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen

1. Seite Flyer zur Veranstaltung Multiple SklerosePatientenveranstaltung am 11. November 2017 im Neurozentrum des Universitätsklinikums Freiburg / Immuntherapie und zukünftige Behandlungsmethoden im Fokus

Multiple Sklerose ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen bei Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren. Zwar ist die Krankheit bislang unheilbar, aber bei Diagnostik und Behandlung gibt es große Fortschritte.

Am Samstag, 11. November 2017,
von 9 Uhr bis 13 Uhr findet
im Neurozentrum des Universitätsklinikums Freiburg,
Breisacher Straße 64 in Freiburg,

eine Informationsveranstaltung für Patientinnen und Patienten sowie Angehörige statt.

Experten werden Neuerungen im Bereich der Immuntherapie vorstellen und einen Ausblick auf die Zukunft der MS-Therapie geben. Außerdem werden in Vorträgen die sogenannte symptomatische Therapie und naturheilkundliche Behandlungsmethoden erläutert. Des Weiteren wird ein Spezialist über das Thema Multiple Sklerose und Schwangerschaft berichten. Die Veranstaltung ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten unter der Faxnummer 0761 270-53900 oder petra.lappenbusch@uniklinik-freiburg.de.

Mehr als 200.000 Menschen leiden in Deutschland an Multipler Sklerose (MS), einer entzündlichen Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks. Frauen sind etwa doppelt so oft betroffen wie Männer. Häufig treten zunächst Sehstörungen und Gefühlsstörungen der Haut auf. Später kann es unter anderem zu Lähmungen und zu psychischen Veränderungen wie Depressionen kommen. Grundsätzlich lassen sich zwei Verlaufsformen unterscheiden: chronisch oder schubförmig fortschreitend. Beide Formen gehen jedoch oft ineinander über. Medikamentöse Therapien setzen meist daran an, den Entzündungsprozess an den Nervenzellen zu stoppen oder abzubremsen. Ergänzend kommen nicht-medikamentöse Behandlungen wie Physiotherapie, Psychotherapie und Rehabilitations-Maßnahmen nach einem Krankheitsschub dazu.

Kontakt für Anmeldungen:
Petra Lappenbusch
FAX: 0761 270-53900
petra.lappenbusch@uniklinik-freiburg.de

MS-Patientenveranstaltung_2017