Archiv der Kategorie: Gesundheit

Jeder Sechste glaubt, Gesundheits-Apps können Arztbesuch ersetzen

Wartezimmer ade?

Köln/Troisdorf .im August 2015 – Repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Onlineshops modeo.de zeigt Bereitschaft der Deutschen Gesundheits-Apps zu nutzen.

Werden viele Arztbesuche demnächst überflüssig? Diese Frage lässt eine repräsentative Umfrage aufkommen, die das internationale Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov im Auftrag des Telekommunikations-Onlinehändlers modeo.de durchgeführt hat. Darin kann sich jeder sechste (16 Prozent) Deutsche vorstellen, dass Gesundheits-Apps manchen Arztbesuch ersetzen können. „Schon heute genießen medizinische Online-Portale hohe Beliebtheit, da liegt es auf der Hand, wenn sich die digitale Beratung zu Gesundheitsfragen auf Smartphones, Tablets und Apps verlagert“, sagt Stefan Lange, Geschäftsführer der Motion TM Vertriebs GmbH und verantwortlich für modeo.de.

Erwartungsgemäß sind die jüngeren Befragten dem Thema Gesundheits-Apps tendenziell aufgeschlossener. 19 Prozent der 25- bis 34-Jährigen geben an, eine solche App könne einen Arztbesuch ersetzen. In der Gruppe im Alter ab 55, in der oftmals die persönliche Beziehung zum Arzt einen hohen Stellenwert hat, tätigen 14 Prozent diese Aussage.

Zwar nutzen bisher erst vier Prozent der Befragten eine oder mehrere Gesundheits-Apps zur Selbstdiagnose, doch die Bereitschaft dazu ist viel höher. 23 Prozent halten die Nutzung der Apps zur Messung von Körperaktivitäten wie Puls, Blutdruck und Körpertemperatur für denkbar. 21 Prozent können sich vorstellen, solche Apps für die sportliche Betätigung zu nutzen. Auch Stressvermeidung und -bewältigung sind Themen, die die Befragten mit Gesundheits-Apps in Verbindung bringen.

Ohne Datenschutz geht nichts

Die von modeo.de in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage zeigt die Bereitschaft einer signifikant großen Gruppe, Gesundheits-Apps zur Selbstdiagnose zu nutzen oder sogar um den Arztbesuch zu ersetzen. Noch interessanter werden solche Apps allerdings, wenn sie Kontakt zu einem Arzt herstellen und damit das schon länger praktizierte Prinzip der Telemedizin verfolgen: Jeder Dritte würde sich bei kleineren Krankheiten oder Beschwerden online vom Arzt beraten lassen.

„Gerade vor dem Hintergrund der Diskussion um zu lange Wartezeiten in Arztpraxen ist das Potenzial von Gesundheits-Apps, die den Kontakt zu einem Arzt anbieten, groß, sofern sie sich an den Bedürfnissen der Nutzer orientieren“, sagt Holger Geißler, Vorstand bei YouGov.

Egal ob Ersatz eines Arztbesuchs oder Selbstdiagnose: Gesundheits-Apps haben ein Problem. 32 Prozent der Befragten haben Angst vor einem generellen Missbrauch der digitalen Gesundheitsdaten. Dass sie etwa zu Werbezwecken verwendet werden, befürchten 29 Prozent (Mehrfachnennungen möglich). Einen Missbrauch durch die Krankenkassen ziehen 23 Prozent der Befragten in Betracht. „Vertrauen“, erklärt Stefan Lange „ist offensichtlich einer der Schlüsselfaktoren für den weiteren Erfolg von Gesundheits-Apps. Denn nur wer seiner App vertraut und seine Daten dort gut aufgehoben fühlt, wird sich näher mit dem Thema auseinandersetzen und eines der Apps und Devices auch wirklich nutzen. Das ist im Grunde genauso wie beim klassischen Arzt. Da gehen wir auch nur zu dem, dem wir vertrauen!“

Für die oben genannte Umfrage hat YouGov im Auftrag von modeo.de 1.029 Personen vom 10.07. bis 13.07.2015 repräsentativ befragt.

Vorsicht bei Hustenstillern

Lebensgefährliche Nebenwirkungen durch Codein

fzm, Stuttgart, Juli 2015 – Eltern sollten ihren Kindern keine Hustensäfte mit dem Wirkstoff Codein geben. Seit kurzem sind die Mittel für Kinder unter 12 Jahren verboten und auch für ältere Kinder rät das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) von der Gabe des Hustenstillers ab. Auch für Erwachsene ist Vorsicht geboten. In der Fachzeitschrift „DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2015) erklären Mitarbeiter der Behörde die Gründe.

Nach Auskunft der BfArM-Vizepräsidentin, Professor Julia Stingl, starben mehrere Kinder, darunter eines in Deutschland, an einem plötzlichen Atemstillstand, nachdem sie codeinhaltige Tropfen gegen ihren Husten bekommen hatten. In einem Fall erkrankte sogar ein Baby, dessen Mutter Codein zur Schmerzstillung erhalten hatte. Daher hat sich das BfArM zu den Einschränkungen für Kinder entschieden.

Die Gründe wurden erst in den letzten Jahren ermittelt. Sie hängen mit dem Wirkungsmechanismus von Codein zusammen. Codein ist ein Pro-Drug. Die Wirkung tritt erst ein, wenn das körpereigene Enzym CYP2D6 Codein in der Leber in Morphin verstoffwechselt hat. Morphin ist ein starkes Schmerzmittel, das auch den Hustenreiz lindert. Wie aktiv CYP2D6 ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, erklärt Professor Stingl. Bei etwa sieben Prozent der Deutschen fehle das Enzym komplett: Bei ihnen werde kein Morphin gebildet und es trete keine schmerzstillende Wirkung ein. Im Gegensatz dazu verstoffwechseln etwa drei Prozent der Bevölkerung ultraschnell. Diese Menschen haben mehrere Kopien des CYP2D6-Gens. Bei einer Familie in Schweden lag es laut Professor Stingl sogar in 13-facher Ausführung vor. Bei diesen sogenannten Ultraschnell-Metabolisierern steigen die Morphin-Konzentrationen rasch an und bereits nach einmaliger Einnahme von Codein könne es zu einer Überdosierung kommen. Morphin stoppt den Atemantrieb im Gehirn und die Patienten ersticken. Bei Kindern kommt hinzu, dass die Ausscheidung von Morphin über die Nieren verlangsamt ist. Die „Atemdepression“ bei kleinen Kindern, vor allem wenn sie nachts auftritt, ist schwer zu erkennen und daher lebensgefährlich.

Das Enzym CYP2D6 ist nicht nur in der Leber aktiv. Es wurde auch in Hirnzellen nachgewiesen. Welche Funktion es dort hat, ist Gegenstand eines aktuellen Forschungsprojektes, das das BfARM zusammen mit dem Karolinska Institut Stockholm und der Universität Toronto durchführt. Bisherige Studien zeigen, dass depressive Patienten, die zu den Ultraschnell-Metabolisierern gehören, eine erhöhte Neigung zum Suizid haben – wahrscheinlich weil sie Antidepressiva zu schnell verstoffwechseln. Auch bei essgestörten Patienten konnte man eine höhere Neigung zu suizidalen Gedanken oder Handlungen beobachten. Eine mögliche Erklärung wäre, dass CYP2D6 in den Stoffwechsel von Botenstoffen im Gehirn eingreift und so zu impulsgesteuerten Handlungen führen könnte.

Im Forschungsprojekt des BfARM wird außerdem untersucht, ob andere Medikamente die Aktivität von CYP2D6 verändern. Eine Verstärkung der Wirkung ist für andere Leberenzyme bekannt, schreibt Professor Stingl. Dies würde dann die Wirkung und die Risiken von Codein noch einmal erhöhen, vor allem bei Ultraschnell-Metabolisierern. Rauchen und Alkohol stehen derzeit im Verdacht, eine solche Wirkung zu erzielen. Professor Stingl rät deshalb auch Erwachsenen zur Vorsicht bei dem Wirkstoff Codein, der zwar seit über hundert Jahren in der Medizin eingesetzt wird, über dessen Wirkung und Wechselwirkungen aber noch längst nicht alles bekannt ist.

J.C. Stingl und J. Rotthauwe:
Codein: Neue Anwendungsbeschränkungen bei Kindern und Jugendlichen
DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift 2015; 140 (14); S.1093–1095

Vorsorgliche Entnahme von Schilddrüsenknoten nicht ratsam

Ultraschall erkennt Krebserkrankung sicher

Berlin – Bei mehr als der Hälfte aller Menschen entwickeln sich im Laufe des Lebens kleine Knoten in der Schilddrüse. Entdecken Ärzte sie als Zufallsbefund bei einer Vorsorgeuntersuchung, ist dies kein Grund die Knoten vorsorglich operativ zu entfernen. Denn in mehr als 90 Prozent der Fälle geht davon keine Gefahr aus. Um jene zu erkennen, hinter denen sich ein Schilddrüsenkarzinom verbirgt, untersuchen Ärzte die Knoten mit Ultraschall und entnehmen bei Verdacht eine Gewebeprobe. Eine jüngst im Fachmagazin „JAMA“ erschienene Studie bestätigt, dass dabei kaum Krebsgeschwüre übersehen werden. Zur Kontrolle sollte nach einem Jahr eine erneute Ultraschalluntersuchung erfolgen, betonen Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM).

„Der Ultraschall liefert uns heute entscheidende Hinweise, ob eine Gewebeprobe entnommen und genauer untersucht werden sollte“, sagt DEGUM Kursleiter Dr. med. Wolfgang Blank, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik I im Klinikum am Steinenberg in Reutlingen. Eine Krebserkrankung zeige sich etwa dann, wenn der Knoten im Ultraschall echoarm sei, den Schall also nur schwach reflektiert. „Ein erfahrener Ultraschall-Untersucher erkennt Krebszellen in einem Knoten auch daran, dass er unregelmäßige Ränder sowie Blutgefäße und winzige Kalkablagerungen im Inneren aufweist“, erklärt der Experte.

Bedenken, dass dabei Krebserkrankungen übersehen werden könnten, hat nun eine Langzeituntersuchung weitgehend ausgeräumt. Die italienischen Wissenschaftler beobachteten 1000 Patienten mit insgesamt 1567 Knoten weitere fünf Jahre nach der Erstuntersuchung. Bei dieser waren die Knoten entweder im Ultraschall als unauffällig eingestuft worden oder das Ergebnis der Gewebeprobe war negativ. Die Ärzte stellten bei fünf der Patienten Krebs an einem der zuvor untersuchten Knoten fest. Bei vier dieser fünf Patienten zeigten sich bei der ersten Ultraschalluntersuchung zwar verdächtige Veränderungen, die Feinnadelbiopsie brachte aber keine bösartigen Zellen zutage. Der fünfte Patient hatte in der Erstuntersuchung im Ultraschall noch keine Krebs-typischen Merkmale gezeigt. Die Untersuchung zeige, dass Sonografie und Biopsie sichere Ergebnisse liefern, kommentiert Blank. „Bei 99,7 Prozent der ursprünglich entdeckten Knoten konnten die Ärzte damit eine Krebserkrankung korrekt ausschließen.“

„Dennoch sollten Ärzte und Patienten daran denken, die Knoten nach einem Jahr noch einmal durch eine Ultraschalluntersuchung zu kontrollieren“, rät der Experte. Ist das Ergebnis auch dann unauffällig, reiche eine Kontrolle im Abstand von fünf Jahren. „Es gibt keinen Anlass, die Knoten trotz negativem Kontroll-Ergebnis vorsorglich operativ zu entfernen“, betont Blank. Die Risiken und Folgen einer Operation, bei der häufig mit dem Knoten die Schilddrüse halbseitig oder komplett entfernt wird, sei keinem Patienten zuzumuten, der im Ultraschall sowie in der Gewebeprobe keinen Verdacht auf Krebs zeigt. Diese Ultraschallkompetenz wird in DEGUM-Kursen vermittelt, die durch die Fachgesellschaft zertifiziert und von den Kursleitern nach den Richtlinien der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) durchgeführt werden.

Das Schilddrüsenkarzinom gehört zu den seltenen Krebserkrankungen. Laut dem Robert Koch-Institut sind im Jahr 2010 in ganz Deutschland 1 670 Männer und 4 220 Frauen an einem Schilddrüsenkrebs erkrankt. Daran gestorben sind im gleichen Jahr 275 Männer und 431 Frauen. „Die Überlebenschancen sind bei einer rechtzeitigen Diagnose sehr gut“, so der DEGUM-Experte. „Von zufällig entdeckten Knoten, die sorgfältig kontrolliert werden, geht somit kaum eine Gefahr aus“.

Aktionstag „Sonne und Haut“

Kostenlose Hautkrebsuntersuchung an der Universitäts-Hautklinik Freiburg

Aktionstag Sonne und HautDie Klinik für Dermatologie und Venerologie (Hautklinik) des Universitätsklinikums Freiburg und das Tumorzentrum Freiburg – CCCF des Universitätsklinikums Freiburg laden gemeinsam ein zum

Aktionstag „Sonne & Haut“ am
Samstag, dem 18. Juli 2015, von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr
in der Universitäts-Hautklinik,
Hauptstraße 7 in Freiburg
.

Mitarbeiter des Tumorzentrums Freiburg – CCCF informieren über die gefährliche Hautkrebs-Erkrankung. Ärzte der Universitäts-Hautklinik bieten vor Ort einen kostenlosen Hautkrebs-Check an und untersuchen verdächtige Muttermale und Pigmentflecken daraufhin, ob sich aus ihnen Hautkrebs entwickeln kann. Für die kostenlose Hautuntersuchung müssen sich Interessierte am Aktionstag von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr vor Ort anmelden. In der Untersuchung wird gezielt nach den drei Hautkrebserkrankungen Basalzellkarzinom, spinozelluläres Karzinom und malignes Melanom („Schwarzer Hautkrebs“) sowie deren Vorstufen gesucht.

Das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, ist besonders groß, wenn blauer Himmel und strahlender Sonnenschein ins Freibad und an die Badeseen locken. Kaschiert von scheinbar gesunder Bräune, erhält die bösartige Erkrankung Nahrung durch die gefährliche Sonnenstrahlung. Wie groß ist das individuelle Risiko und wie kann man sich am besten schützen? Wer sich um das eigene Hautkrebsrisiko sorgt und sich so gut wie möglich vor Hautkrebs wie dem bösartigen Melanom schützen will, der ist beim Aktionstag „Sonne und Haut“ am richtigen Ort.

Der Besuch des Aktionstags ist kostenfrei.

Ausnahme in Arzneimittel-Richtlinie

Ausnahme in Arzneimittel-Richtlinie erlaubt Verordnung von Saftzubereitungen für geriatrische Patienten

Copyright        © DGG

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Eigentlich gibt es einen Verordnungsausschluss für Saftzubereitungen. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Kassenärzte können geriatrischen Patienten, die an Dysphagie leiden, nach individueller Prüfung durchaus entsprechende Zubereitungen verschreiben. Ermöglicht wird dies durch eine Ausnahmeregelung in der Arzneimittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses, auf die die AG Dysphagie der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG) hinweist.
Viele betagte Patienten leiden an geriatrischen und neurologischen Grunderkrankungen wie Schlaganfall, Parkinson-Syndrom oder Demenzielles-Syndrom, die oft mit Beschwerden beim Schlucken einhergehen. Die Arzneimittelversorgung in oraler Form wird dadurch erheblich erschwert: Selbst gemörserte Tabletten können ein erhöhtes Aspirationsrisiko bis hin zur Atemwegsobstruktion bewirken.
Bei der Behandlung von Dysphagie-Patienten sind daher flüssig-orale Darreichungsformen eine sinnvolle Alternative, auch um eine invasive, stationäre Therapie zu vermeiden. Jedoch findet sich in der Arzneimittel-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ein Verordnungsausschluss für Saftzubereitungen für Erwachsene.

Ausnahme in Einzelfällen

Doch gilt dies nicht uneingeschränkt. Demnach sind in der Anlage III der Arzneimittel-Richtlinie „Übersicht über Verordnungseinschränkungen und -ausschlüsse“ zwar Präparate und Präparatkombinationen, die von Kassenärzten nicht zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung verordnet werden dürfen, gelistet. Doch gibt es unter Nummer 43 auch eine Ausnahmeregelung. So ist der Einsatz von Saftzubereitungen für Erwachsene „in der Person des Patienten begründeten Ausnahmen“ durchaus gestattet.

Dr. Martin Jäger, gemeinsam mit Dr. Tanja Rittig Sprecher der AG Dysphagie der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG), betont: „Diese Ausnahmeregelung ist noch viel zu wenig bekannt und sollte im Interesse der Patienten bei entsprechender Indikation häufiger genutzt werden.“ Als Direktor der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie am Hüttenhospital Dortmund weiß er: „Der gezielte Einsatz von Saftzubereitungen unterstützt eine angemessene Anwendung aller Therapieoptionen in der Arzneimittelversorgung.“

Mit einer App den Schaganfall schnell erkennen

Gesundheits-Apps sind allerorts beliebt.

dcdd636f-09f1-444b-864a-36815c94a1f2Die „Schlaganfall-App“ will in erster Linie helfen, die Zeichen für einen Schlaganfall schnellstens zu erkennen, um so die nötige Hilfe schnell herbeirufen zu können.

Da mit Hilfe von Gesundheits-Apps vor allem auch Daten gesammelt werden, wollten wir von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe wissen, was mit den erfassten Daten passiert.

Hier die Antwort:

Durch die App werden unsererseits keine Daten erfasst oder weiterverwendet. Wenn der App-Nutzer von einer der integrierten Kontakt-Möglichkeiten (z.B. per E-Mail) Gebrauch macht, werden diese zwecks Bearbeitung der Anfrage an unsere Agentur und ggf. auch an uns weitergeleitet.

Um den Datenschutz richtig einschätzen zu können, sollte Nutzer wissen, dass Partner der App die „Initiative Schlaganfallvorsorge“ ist . Ihr gehören neben der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und der Schlaganfall-Hilfe die Pharmaunternehmen Pfizer und Bristol Myers-Squibb an. Die Initiative macht sich stark für die Prävention des Schlaganfalls durch bessere Informationen.

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat ihre Schlaganfall-App überarbeitet. Nutzer können einen Schlaganfall-Verdacht prüfen und direkt den Notruf auslösen, auch im europäischen Ausland.

Drei einfache Fragen stellt der sogenannte FAST-Test, mit Audiobegleitung in drei Sprachen und Bildunterstützung. Durch einen Tastendruck lässt sich der Notruf 112 auslösen. Dieser funktioniert auch aus dem Mobilnetz in allen 28 EU-Staaten.

Zusätzlich hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe ihre im vergangenen Jahr entwickelte App um ein Infocenter erweitert. Es enthält Checklisten und vermittelt Wissen rund um den Schlaganfall. Wichtige Fragen für Angehörige und Patienten zum Aufenthalt auf einer Schlaganfall-Station (Stroke Unit) sind ebenfalls enthalten.

Eine weitere Neuheit ist das App-Center. Unter diesem Menüpunkt werden den Nutzern kostenlose medizinische Apps rund um das Thema Schlaganfall und Gesundheitsförderung neutral vorgestellt. Prüfen Sie genau, ob Sie weitere Apps – vor allem kostenlose – nutzen wollen. Jede App birgt auch das Risiko, dass mehr Daten als nötig erfasst werden.

Die App ist erhältlich im Apple Store und im Google Play Store unter dem Stichwort „Schlaganfall-Hilfe“. Weitere Informationen unter schlaganfall-hilfe.de/app.

 

Bluthochdruck gilt als „stiller Killer“

Bluthochdruck: Was Ur-Ozean, unsere Gene, Salz und Fett mit dem „stillen Killer“ zu tun haben

Interview mit dem Bluthochdruck-Experten Prof. Dr. Detlev Ganten zum Welt Hypertonie Tag am 17. Mai 2015

20 bis 30 Millionen Menschen haben allein in Deutschland einen zu hohen Blutdruck – das ist fast jeder dritte. An den Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall  sterben laut Weltgesundheitsorganisation WHO jedes Jahr weltweit über neun Millionen Menschen. Das große Problem: Die meisten wissen nicht einmal, dass sie bereits erkrankt sind. Bluthochdruck (Hypertonie) gilt als „stiller Killer“.

Dabei ist es einfach, Bluthochdruck zu erkennen, zu behandeln und sogar zu vermeiden. Was jeder Einzelne tun kann, erklärt Professor Dr. Detlev Ganten. Er ist weltweit einer der führenden Bluthochdruck-Forscher, Facharzt für Pharmakologie und Molekulare Medizin, sowie Experte für Evolutionäre Medizin. Außerdem ist er Präsident des World Health Summit, der jährlichen internationalen Weltgesundheitskonferenz in Berlin.

Professor Ganten, Bluthochdruck ist zu einem weltweiten Gesundheitsproblem geworden. Wie konnte dies geschehen? Mediziner forschen doch seit Jahrzehnten zu diesem Thema.

Es stimmt: Wir befassen uns seit Jahren mit der Erforschung des Herz-Kreislauf-Systems und den medizinischen Zusammenhängen von Bewegung, Gesundheit und Bluthochdruck. Auch die Bedeutung unserer genetischen Erbanlagen wird immer wichtiger. Die Antwort allerdings liegt in unserer evolutionären Entwicklung: Wir Menschen sind auf Salz, Fett und Zucker fokussiert. Fett gab unseren Vorfahren Reserven für schlechte Zeiten, Zucker schnelle Energie in Gefahrensituationen und Salz ist für den Blutkreislauf essenziell. Wir leben bis heute mit diesem System, das auf ein Leben und Überleben als Jäger und Sammler ausgerichtet ist. Allerdings passt das überhaupt nicht mehr in unsere moderne Welt, in der die Hälfte aller Menschen in Städten leben und wir uns viel zu wenig bewegen. Wir nehmen heute deutlich mehr Salz, Zucker und Fett zu uns, als wir verbrauchen. Das treibt den Blutdruck in die Höhe. An den Folgeerkrankungen sterben jedes Jahr Millionen Menschen.

Die genaue Wechselwirkung von Bluthochdruck und Salz ist bis heute ein Geheimnis für die Wissenschaft: Warum treibt Salz bei dem einen den Blutdruck in die Höhe, bei dem anderen nicht?

Auch hier kommt die Antwort aus der Evolution: Beim Gang an Land, vor etwa 400 Millionen Jahren, als Amphibien, Reptilien und später auch unsere näheren Vorfahren entstanden, entwickelte sich ein Organ, dessen Konstruktionspläne auch heute noch den Blutdruck regulieren: Das Filterorgan Niere. Es sorgt dafür, dass überschüssiges Salz mit dem Urin aus dem Körper geschwemmt wird. Unsere Zellen sind aber bis heute an die Konzentration der Salze im Ur-Ozean angepasst. Unablässig befördern kleine Pumpen auf der Zellmembran Salze nach innen und wieder hinaus. Das  wird durch unsere Gene geregelt, die aber bei jedem Menschen ein wenig anders sind. Darum reagieren die einen mehr und die anderen weniger empfindlich auf Salz.

Wie kann man einen so individuellen Zusammenhang eindeutig erforschen?

Die einfachste Methode besteht darin, einer Gruppe von Menschen Salz zu essen zu geben und dann den Blutdruck zu messen. Bei den salzempfindlichen Menschen steigt er an, bei den unempfindlichen bleibt er normal. Wenn man jetzt die Gene untersucht, findet man Veränderungen in der salzempfindlichen Gruppe – diese Gene müssen verantwortlich sein für den Anstieg des Blutdrucks. Bluthochdruck und Salzempfindlichkeit sind also zum Teil über die Gene vererbbar. Das kann man heute in der Forschung gut nachvollziehen.

Das klingt relativ einfach. Ist ein Durchbruch im Kampf gegen Bluthochdruck in Sicht?

Der Ansatz mag einfach klingen, die Forschung an diesem Thema ist allerdings hochkomplex. Obwohl es schon viele gute Ergebnisse und hervorragende Medikamente gibt, sollte man sich nicht auf eine medizinische Lösung verlassen. Viel wichtiger ist, dass wir noch mehr an der Aufklärung der Menschen arbeiten, denn Bluthochdruck und seinen Folgen kann hervorragend vorgebeugt werden: Selber Blutdruck messen und bei Werten deutlich über 140/90 mmHg zum Arzt gehen, mehr auf gesunde Ernährung achten und sich mehr bewegen. Anstatt zu warten, bis wir krank werden um dann zum Arzt zu gehen, sollten wir es lieber gar nicht erst so weit kommen lassen. Das ist nicht nur gesünder, sondern macht das Leben auch deutlich lebenswerter!

(Quelle: World Health Summit)
www.worldhealthsummit.org

Vom 11. – 13. Oktober 2015 findet der siebte World Health Summit im Auswärtigen Amt in Berlin statt. Er steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker.

Experten aus über 80 Ländern werden Themen des G7 Gipfels im Juni in Elmau fortsetzen und auf die United Nations Climate Change Conference (COP 21) im Dezember  in Paris vorbereiten. Bestätigte Sprecher sind unter anderem die Nobelpreisträger Ada Yonath (2009, Israel) und Thomas C. Südhof (2013, Deutschland), sowie Debra Jones (USA), Direktorin und UN Repräsentantin von Save the Children.

Nicht alle Patienten profitieren von einer Änderung ihres Lebensstiles

Diabetes Typ 2: Nicht alle Patienten profitieren von Lebensstiländerung

Berlin, Mai 2015 –In Deutschland sind mehr als sechs Millionen Menschen an Diabetes erkrankt, die meisten davon an Diabetes Typ 2. Jedes Jahr kommen etwa 270 000 Neuerkrankungen hinzu. In vielen Fällen helfen Bewegung, Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme, um das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken. Doch neuere Untersuchungen zeigen: Nicht jeder profitiert gleich stark von einer Veränderung des Lebensstils. Das Tübinger-Lebensstil-Interventionsprogramm (TULIP) und die darauf basierende deutschlandweite Prädiabetes-Lebensstil-Interventionsstudie (PLIS) des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) untersuchen, warum manche Menschen zum Beispiel trotz Gewichtsabnahme und sogar bei Normalgewicht an Diabetes Typ 2 erkranken. Genetische Faktoren sowie der Anteil des Bauch- und Leberfetts scheinen hierbei eine besondere Rolle zu spielen.

Diabetes zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Über 90 Prozent der Betroffenen hat einen Diabetes Typ 2, der durch mangelnde Bewegung und kalorienreiche Ernährung sowie Übergewicht begünstigt wird. Bislang war die moderate Umstellung des Lebensstils zu kalorienärmerer Ernährung, Sport und Gewichtsabnahme die erfolgversprechendste Methode, die Stoffwechsellage zu verbessern und Folgeerkrankungen vorzubeugen. „Doch die Studien zeigen auch, dass diese Methode nicht bei jedem Teilnehmer gleich effektiv ist“, erklärt Professor Dr. med. Norbert Stefan, Kongresspräsident des Diabetes Kongresses 2015. „Untersuchungen zufolge müssen sieben Personen mit einer Vorstufe des Diabetes über einen Behandlungszeitraum von drei Jahren solch eine Lebensstilintervention vornehmen, damit bei einer Person ein Diabetes tatsächlich verhindert werden kann.“

Im Tübinger Lebensstil-Interventions-Programm (TULIP) untersuchen Norbert Stefan und seine Kollegen, warum manche Patienten weniger stark oder auch gar nicht auf die Veränderung der Lebensgewohnheiten ansprechen. „Hierbei stellten wir fest, dass das Diabetesrisiko durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten nicht immer sinkt“, führt Stefan, Leiter der Abteilung Klinisch-experimentelle Diabetologie der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklinikums Tübingen, aus. Die Experten vermuten, dass genetische Variationen, welche die Insulinwirkung und die Insulinproduktion beeinflussen, der Grund für die unterschiedlichen Erfolge bei den Patienten sind. Beispielsweise steht ein Rezeptor des Fettgewebshormons Adiponektin im Fokus. Das Protein und Hepatokin Fetuin-A, das bei Fettleber vermehrt ausgeschüttet wird, spielt offensichtlich ebenso eine bedeutende Rolle. Denn es senkt die Insulinwirkung in den Körperzellen und steigert die Produktion von Entzündungsstoffen. „Diese sogenannten Biomarker können wir künftig eventuell dafür nutzen, das persönliche Diabetesrisiko besser vorherzusagen und zu ermitteln, welche Patienten von einer Umstellung des Lebensstils tatsächlich profitieren“, prognostiziert Stefan. Mit diesen Erkenntnissen könnte eventuell auch der Zusammenhang zwischen Fettleber, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauferkrankungen aufgedeckt werden.

Sport kann man auch mit Kunstgelenken machen

Endoprothetik-Experten raten Trägern zu „Wohlfühl“-Sportarten

Kein Sportverbot bei Kunstgelenken

Freiburg – Die Hälfte der Deutschen treibt Sport – Träger von Kunstgelenken gehörten lange nicht dazu. Wenn die ersten warmen Frühlingstage wieder Radfahrer und Nordic Walker ins Freie locken, hindern jedoch auch eine künstliche Hüfte oder ein neues Kniegelenk nicht an sportlichen Aktivitäten. Studien zeigen, dass bestimmte Sportarten wie Radfahren und Schwimmen sich mit Kunstgelenken gut vertragen, und die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e.V. (AE) rät den Patienten dazu, regelmäßig Sport zu treiben. Einige Regeln sollten sie dabei beachten und sich zuvor mit ihrem Arzt abstimmen, so die AE.

Träger eines neuen Kunstgelenks sind damit oft nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder schmerzfrei. Viele Aufgaben des Alltags lassen sich wieder leichter erledigen und die Freude an der Bewegung kehrt zurück. Orthopäden und Unfallchirurgen unterstützen sie dabei, nach der Devise: Wer gehen kann, kann auch Sport treiben. Untersuchungen der letzten Jahre zeigen, dass Menschen mit Kunstgelenken sogar belastungsintensive Sportarten wie Skifahren, Tennis, Bergwandern oder Rudern sicher betreiben können. In den ersten sechs Monaten nach der Operation müssen insbesondere die Patienten, welche mit zementfrei implantierten Prothesen versorgt wurden, zurückhaltend sein, meint Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Chefarzt an der Orthopädischen Klinik Braunschweig: „Der Knochen braucht die Zeit, um eine feste Verbindung zur Endoprothese aufzubauen“, sagt der Generalsekretär der AE. Er rät Patienten, diese Zeit für Krankengymnastik und Muskelaufbautraining zu nutzen. Zunächst sollten Menschen mit Kunstgelenken jene Sportarten vorziehen, die sie aus früheren Zeiten kennen, denn, so Heller: „Routine und Erfahrung mit vertrauten Bewegungsabläufen verhindern, dass es zu Verletzungen kommt und oft sind das das auch die Sportarten, in denen sich Patienten sicher und wohl fühlen.“ Körperliches Training und Muskelaufbau haben einen sehr hohen Stellenwert, um dem alterungsbedingten Muskelabbau vorzubeugen.

Bisher fürchteten Ärzte, dass Kunstgelenke sich durch Sport lockern und schneller verschleißen. „Wir gingen lange davon aus, dass körperliche Schonung die Stabilität des Kunstgelenks verbessert und die Tragezeiten verlängert“, sagt Heller. Wissenschaftlich belegt war dies jedoch nicht. Studien haben jedoch gezeigt, dass der Verzicht auf Sport die Gesundheit der Patienten nicht fördert. „Bewegungsmangel ist eine wichtige Ursache für chronische Erkrankungen, die auch den Knochen betreffen“, sagt auch Professor Dr. med. Heiko Reichel, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik am RKU Ulm. Dazu gehört auch Knochenschwund im Alter, Osteoporose. Sie gefährdet die Verankerung der Kunstgelenke im Knochen. „Sport kann sich hier günstig auswirken und möglicherweise sogar die Tragezeit der Kunstgelenke verlängern“, fügt der Präsident der AE hinzu. Hinzu kommt, dass mangelnde Fitness eine häufige Ursache für Stürze und Knochenbrüche ist. Schon Stolpern belaste die Kunstgelenke stärker als die meisten Sportarten, erklärt der Orthopäde: „Am besten ist das Kunstgelenk geschützt, wenn trainierte Muskeln und straffe Bänder es umgeben.“

Gut geeignet sind sogenannte „Low-Impact“-Sportarten, die das Kunstgelenk nicht durch plötzliche Stöße belasten. Hierzu gehören Wandern, Nordic Walking, Schwimmen, Skilanglauf, Radfahren, Gymnastik, Rudern und Golf. Bedingt geeignet sind Tennis, Tischtennis, Kegeln, Bergwandern, alpiner Skilauf in Schontechnik und nur unter bestimmten Voraussetzungen leichtes Jogging. Ungeeignet sind Sportarten, bei denen es zu plötzlichen Drehbewegungen, extremen Abspreizungen, plötzlichen oder dauerhaften Belastungsspitzen kommt. Dazu gehören Marathon, Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball. Auch Kampfsportarten, Hoch- und Weitsprung, Wasserski und Felsklettern sind nichts für Menschen mit Kunstgelenken.

Ein ungebetener Gast im Darm

Bakterium E. coli-536 – ein ungebetener Gast im Darm
Kleine Löcher in der Darmwand führen zu entzündlichen Darmerkrankungen

Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin entschlüsseln einen bislang unbekannten Mechanismus im Kontext chronisch entzündlicher Darmerkrankungen. Kolibakterien, die das Protein Alpha-Hämolysin produzieren, sind wesentlich an entzündlichen Vorgängen im Darm beteiligt. Wie die Mediziner und Biologen des Instituts für Klinische Physiologie der Charité jetzt festgestellt haben, führt der Giftstoff Alpha-Hämolysin zu kleinen Löchern in der Darmwand – Kanäle für entzündungsauslösende Stoffe. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Gut* veröffentlicht.

Die meisten Bakterienstämme der Escherichia coli werden als symbiotische Gäste in der Darmflora angesehen, einige besitzen probiotische, gesundheitsförderliche, Eigenschaften. Andere Kolibakterien hingegen, insbesondere solche, die Harnwegserkrankungen auslösen – beispielsweise E. coli-536, besitzen Eigenschaften, die zu entzündlichen Darmerkrankungen führen oder diese verstärken. Wie die Forscher um Prof. Dr. Jörg-Dieter Schulzke im Tiermodell und anhand menschlicher Zellproben nachweisen konnten, verursacht das Zellgift Alpha-Hämolysin dieser Kolibakterien kleine Löcher in der Darmwand. Die Wissenschaftler nennen sie »focal leaks«. Durch die focal leaks können in der Folge Stoffe aus dem Darm in den Körper übertreten und somit Entzündungen begünstigen.

»Bei Patienten mit Colitis ulcerosa, einer häufigen, chronisch entzündlichen Darmerkrankung, konnten wir ein vermehrtes Auftreten des Alpha Hämolysins in der Darmwand nachweisen. Das zeigt, dass diese Kolibakterien zum Krankheitsgeschehen beitragen, zusätzlich zu gegebener genetischer Veranlagung«, sagt Dr. Roland Bücker, Erstautor der Studie. Bakterien, die die abdichtende Funktion der Darmschleimhaut schädigen, wie Alpha-Hämolysin tragende E. coli, werden bei der künftigen Betrachtung entzündlicher Darmerkrankungen von größerer Bedeutung sein. Die vorliegende Studie liefert zudem Grundlagenwissen, um neue Therapiemethoden wie die Bakteriotherapie oder gezielte Impfungen zu entwickeln.

*Roland Bücker, Emanuel Schulz, Dorothee Günzel, Christian Bojarski, In-Fah Lee, Lena J. John, Stephanie Wiegand, Traute Janßen, Lothar H. Wieler, Ulrich Dobrindt, Lothar Beutin, Christa Ewers, Michael Fromm, Britta Siegmund, Hanno Troeger, Jörg-Dieter Schulzke: ?-Haemolysin of Escherichia coli in IBD: a potentiator of inflammatory activity in the colon. Gut, Dec. 2014. doi: 10.1136/gutjnl-2013-306099.