Archiv für den Monat: Juni 2015

Mit einer App den Schaganfall schnell erkennen

Gesundheits-Apps sind allerorts beliebt.

dcdd636f-09f1-444b-864a-36815c94a1f2Die „Schlaganfall-App“ will in erster Linie helfen, die Zeichen für einen Schlaganfall schnellstens zu erkennen, um so die nötige Hilfe schnell herbeirufen zu können.

Da mit Hilfe von Gesundheits-Apps vor allem auch Daten gesammelt werden, wollten wir von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe wissen, was mit den erfassten Daten passiert.

Hier die Antwort:

Durch die App werden unsererseits keine Daten erfasst oder weiterverwendet. Wenn der App-Nutzer von einer der integrierten Kontakt-Möglichkeiten (z.B. per E-Mail) Gebrauch macht, werden diese zwecks Bearbeitung der Anfrage an unsere Agentur und ggf. auch an uns weitergeleitet.

Um den Datenschutz richtig einschätzen zu können, sollte Nutzer wissen, dass Partner der App die „Initiative Schlaganfallvorsorge“ ist . Ihr gehören neben der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und der Schlaganfall-Hilfe die Pharmaunternehmen Pfizer und Bristol Myers-Squibb an. Die Initiative macht sich stark für die Prävention des Schlaganfalls durch bessere Informationen.

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat ihre Schlaganfall-App überarbeitet. Nutzer können einen Schlaganfall-Verdacht prüfen und direkt den Notruf auslösen, auch im europäischen Ausland.

Drei einfache Fragen stellt der sogenannte FAST-Test, mit Audiobegleitung in drei Sprachen und Bildunterstützung. Durch einen Tastendruck lässt sich der Notruf 112 auslösen. Dieser funktioniert auch aus dem Mobilnetz in allen 28 EU-Staaten.

Zusätzlich hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe ihre im vergangenen Jahr entwickelte App um ein Infocenter erweitert. Es enthält Checklisten und vermittelt Wissen rund um den Schlaganfall. Wichtige Fragen für Angehörige und Patienten zum Aufenthalt auf einer Schlaganfall-Station (Stroke Unit) sind ebenfalls enthalten.

Eine weitere Neuheit ist das App-Center. Unter diesem Menüpunkt werden den Nutzern kostenlose medizinische Apps rund um das Thema Schlaganfall und Gesundheitsförderung neutral vorgestellt. Prüfen Sie genau, ob Sie weitere Apps – vor allem kostenlose – nutzen wollen. Jede App birgt auch das Risiko, dass mehr Daten als nötig erfasst werden.

Die App ist erhältlich im Apple Store und im Google Play Store unter dem Stichwort „Schlaganfall-Hilfe“. Weitere Informationen unter schlaganfall-hilfe.de/app.

 

Die „Freiburger Abendvorlesungen“ starten wieder

„Gehirn und Forschung“

Das Universitätsklinikum Freiburg setzt seine vor neun Jahren begonnene Reihe der „Freiburger Abendvorlesungen“ fort.
An fünf Terminen wird das Thema „Mysterium Gehirn?“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln von Neurologen, Neurochirurgen, Psychiatern und Psychosomatikern betrachtet. Die Freiburger Abendvorlesungen starten am

Mittwoch, den 1. Juli 2015,
um 19.00 Uhr, Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik,
Hugstetter Straße 55, Freiburg

Das Thema des ersten Abends lautet: „Gehirn und Forschung – Neurologie und die Funktion vom Gehirn: Irrtümer, alte Ideen und neue Einsichten“. Prof. Dr. Cornelius Weiller und Dr. Michael Rijntjes von der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Freiburg werden einen Ein- und Überblick in die Funktion des komplexesten Organs des Menschen geben.

Die öffentlichen Veranstaltungen richten sich nicht nur an Betroffene, sondern an alle, die sich für medizinische Themen und das Universitätsklinikum interessieren.

Die folgenden Veranstaltungen finden an jedem Mittwoch im Juli statt, also am 8./15./22./29. Juli 2015 jeweils um 19.00 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik. Im Anschluss an die Vorträge beantworten die Referenten die Fragen der Besucher. Die Abende klingen bei Getränken, Häppchen und Gesprächen mit den Experten aus.

Das Universitätsklinikum veranstaltet die „Freiburger Abendvorlesungen“ in Zusammenarbeit mit der Badischen Zeitung.

Der Eintritt ist frei.

Die weiteren Themen:

8. Juli 2015:
Gehirn und Technik
Das gelenkte Gehirn? Hirnschrittmacher bei Depression und anderen psychiatrischen Erkrankungen

15. Juli 2015:
Gehirn und Alter – Verlust oder Gewinn?
Wie unser Gehirn älter wird

22. Juli 2015:
Gehirn und Körper – Wer beeinflusst wen?
Wie Seele und Körper zusammenwirken

29. Juli 2015:
Gehirn und Krankheit – Die Abschaffung der Schizophrenie?
Die Neudefinition der psychiatrischen Krankheiten

Gesundheit ist das Spam-Thema Nr. 1

60 Prozent aller eingehenden Mails sind laut Trustwave Global Security Report Spam. Das Gros der unerwünschten Mails (72,4 Prozent) im Postfach entfällt auf dubiose Gesundheitsangebote. Auf Platz zwei im Ranking der am meisten verbreiteten Spam-Kategorien folgen Aktien (7,5 Prozent), gefolgt von Malware (6 Prozent). Dating und Porno machen dagegen zusammen nur 4,2 Prozent des weltweiten Spamaufkommens aus. Aber fast noch erstaunlicher mutet an, dass 1,9 Prozent der Spammails auf die Kategorie Erziehung entfallen. Für den Report wurden nach eigenen Angaben mehrere Milliarden Emails analysiert.

Die Grafik zeigt die Verteilung von Spam-Kategorien unter Spam-Emails weltweit in 2014.  Infografik: Gesundheit ist das Spam-Thema Nr. 1 | Statista

Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Gesund durch die Menopause

Öffentlicher Vortrag rund um die weiblichen Wechseljahre am 04. Juli 2015

Vortrag - gesund durch die MenopauseAcht Millionen Frauen in Deutschland erleben aktuell das hormonelle, körperliche und seelische Auf und Ab, das die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, kennzeichnet. Die Beschwerden während der Menopause sind so unterschiedlich wie die Behandlungsmethoden: Hitzewallungen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen – der weibliche Hormonstoffwechsel gerät ins Wanken. Wie man mit einer Umstellung der Lebensweise, alternativen Heilmethoden, aber auch einer Hormonersatztherapie „Gesund durch die Menopause“ kommt, erklärt Dr. Roxana Schwab, Kommissarische Leiterin der Abteilung für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in der Klinik für Frauenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg, bei einem öffentlichen Vortrag am

Samstag, den 04. Juli 2015, um 11.15 Uhr
im Kollegiengebäude I (Hörsaal 1010),
Platz der Universität 3, Universität Freiburg
.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Prävention – für ein gesundes Leben“ des Instituts für Prävention und Tumorepidemiologie am Universitätsklinikum Freiburg statt.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

Die Grillsaison ist eröffnet – Unfälle am Grill

Mit Verbrennungen an Gesicht oder Händen sofort ins Brandzentrum

Berlin – Mit Beginn der Sommerzeit am 21. Juni steuert auch die Grillsaison einem Höhepunkt entgegen. Doch Grillunfälle zählen zu den häufigsten Auslösern für großflächige Verbrennungen. In etwa 500 Fällen jährlich endet das sommerliche Vergnügen im Intensivbett eines Krankenhauses. „Dank einer hoch entwickelten Verbrennungsmedizin und spezialisierter Behandlungszentren überleben immer mehr Patienten ihre schweren Verletzungen“, erläutert Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Große Fortschritte mache auch die Behandlung von Narben. Das sogenannte Medical Needling kann das Hautbild deutlich bessern.

Etwa 1 200 bis 1 600 Menschen erleiden jährlich in Deutschland schwere hitzebedingte Schädigungen der Haut. Bei Erwachsenen sind Verbrennungen durch Flammen am häufigsten, bei Kindern Verbrühungen. „Die großflächige und tiefe Zerstörung der schützenden Hautbarriere gehört zu den schwersten Verletzungen überhaupt“, erläutert Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover. Sind mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche betroffen, Gesicht und Hände oder Hautbereiche über großen Gelenken, muss die Behandlung in einem der bundesweit 38 Brandverletztenzentren erfolgen.

Selbst schwerste Unfälle überstehen immer mehr Betroffene hierzulande dank eines professionellen intensivmedizinischen Managements des Verbrennungsschocks. „Dadurch geht das Augenmerk in der Behandlung immer stärker auf die Überlebensqualität danach“, so Peter Vogt. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Wiederherstellung der Haut. Denn ohne Haut fehlt dem Körper jeder Schutz vor Infekten und Wasserverlust – Opfern schwerer Brandunfälle droht Organversagen. Deshalb ersetzen Chirurgen abgestorbenes Hautgewebe möglichst früh, erläutert der Experte. Im Labor lässt sich Haut heute immer erfolgreicher nachzüchten. „Auf diese Weise gelingt es uns, die einst häufigen Amputationen von verbrannten Armen oder Beinen zu vermeiden“, sagt Professor Vogt.

Bleibende Folgen von Brandunfällen sind Narben. Um sie zu glätten, arbeiten Chirurgen in Verbrennungszentren zunehmend mit dem „Medical Needling“. Dabei fährt der Chirurg mit einer nadelbesetzten Rolle über die betroffene Haut. „Die Mikrowunden in der Lederhaut regen die Hautzellen an, neues Kollagen zu bilden, was die Haut sichtbar glättet“, erklärt Vogt. An der Medizinischen Hochschule Hannover setzten Chirurgen die Technik erstmals bei Verbrennungsopfern ein und erforschen ihre Wirksamkeit.

Verbrennungszentren in Deutschland sind eigens auf Intensivpatienten eingerichtete Abteilungen unter der Leitung eines plastischen Chirurgen. Sie bieten einen Operations-Trakt und sterile, klimatisierte Einzelzimmer. „Davon profitieren nicht nur schwerbrandverletzte Patienten, sondern grundsätzlich alle Brandverletzten“, sagt DGCH-Generalsekretär Professor Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer aus Hannover. „Um drohende Folgeschäden zu verhindern, sollten die Patienten möglichst in Kliniken oder Abteilungen behandelt werden, die über diese Expertise verfügen“, so Meyer.

Trotz hoch entwickelter Verbrennungschirurgie ist der beste Schutz vor Grillunfällen, diesen vorzubeugen, mahnt die DGCH. Grillhandschuhe und -zange schützen vor heißen Fettspritzern. Der Grill muss sicher, fest und frei stehen. Die Glut lässt sich gut mit sicherheitsgeprüften Grillanzündern entfachen. Benzin oder Spiritus sind als Anzünder tabu, denn ihr Dampf erzeugt die brandgefährlichen Verpuffungen mit meterhohen Flammen.

Adressen deutscher Verbrennungszentren finden Sie im Internet unter:
www.verbrennungsmedizin.de/zentren.php

Rechts ist da, wo der Daumen links ist

Das sagten unsere Eltern und Großeltern, wenn wir rechts und links verwechselten.

Die Schwäche der Seitenverwechslung ist allgemein weit verbreitet.

Wer selber betroffen ist, weiss wie wichtig es ist, sich dessen wirklich bewusst zu sein, immer in Übung zu bleiben und jederzeit achtsam zu sein.

IViele haben diese Schwäche. Für diese Menschen ist die Mobilität im öffentlichen Verkehr die grösste Herausforderung. Ablenkungen durch Gespräche, oder Radio hören beim Steuern eines Fahrzeugs, erhöhen die Fahrfehler.

Einfluss von Ablenkungen auf die Rechts-Links-Unterscheidungsfähigkeit.

Im aktuellen Paper of the Month Nr. 54 vom 11. Juni 20151, vermittelt Patientensicherheit Schweiz eine aktuelle Studie aus Nordirland, welche die Rechts-Links-Unterscheidungsfähigkeit von Studierenden der Medizin unter experimentellen Bedingungen und mit verschiedenen Ablenkungen untersuchte. Denn die Schwäche der Seitenverwechslung ist allgemein weit verbreitet, auch bei Ärztinnen und Ärzten und Pflegefachpersonen.

dialog-gesundheit Schweiz empfiehlt diese Information gern. Helfen Sie auch als Patientin, als Patient, sowie Angehörige mit, um mögliche Fehler zu vermeiden.

http://www.patientensicherheit.ch

Unter Paper of the Month können Sie das PDF (deutsch oder französisch) herunterladen:

http://www.patientensicherheit.ch/de/publikationen/Paper-of-the-Month.html

Susanna Haller, Co-Leitung dialog-gesundheit Schweiz

© dialog-gesundheit Schweiz / infoTHEK

Gefährlicher Gewichtsverlust bei Senioren

DGVS: Mangelernährung im Alter frühzeitig erkennen und behandeln

Zwischen 20 und 50 Prozent der älteren Patienten in deutschen Krankenhäusern sind mangelernährt. In Pflegeheimen sind Studien zufolge bis zu 60 Prozent der Bewohner, unter den zu Hause lebenden Senioren etwa 10 Prozent, stark untergewichtig. Mangelernährung begünstigt Infektionskrankheiten, Stürze und den Verlust kognitiver Fähigkeiten, warnt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Studien belegen, dass ein schlechter Ernährungszustand zu zusätzlichen Pflegekosten, längeren Krankenhausaufenthalten und erhöhtem Sterberisiko führt. Um dem vorzubeugen, fordert die DGVS eine einheitliche Erfassung des Ernährungszustands von Patienten in Kliniken und Pflegeheimen. Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit sollten für Angehörige und Pflegekräfte ein Warnsignal sein.
Mit zunehmendem Alter lassen Geschmacks- und Geruchssinn nach. Häufig geht das natürliche Appetitgefühl durch Kau- und Schluckbeschwerden oder psychische Erkrankungen, wie eine Depression, verloren. Auch Erkrankungen, etwa schwere Infektionen, Krebs oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) können dazu führen, dass ältere Menschen über längere Zeit die Nahrungsaufnahme vernachlässigen. „Unterernährung bei älteren Menschen sollte so früh wie möglich festgestellt und behandelt werden“, sagt Ernährungsmediziner Professor Dr. med. Johann Ockenga, Direktor der Medizinischen Klinik II am Klinikum Bremen Mitte. Ein Body Mass Index (BMI) von 20,5 kg/m2 oder weniger, aber auch ein erheblicher vorangegangener Gewichtsverlust können auf eine Mangelernährung hinweisen. Einen hohen Gewichtsverlust könnten insbesondere Senioren häufig nicht mehr aufholen, warnt der Experte. „Dabei hängen Lebensqualität und Gesundheit sehr stark vom Ernährungszustand ab“.
Um im Zweifelsfall schnellstmöglich mit der Ernährungstherapie zu beginnen, sei es insbesondere bei älteren Patienten unbedingt nötig, den Ernährungszustand bei Einlieferung ins Krankenhaus oder Aufnahme in ein Pflegeheim einheitlich und regelmäßig zu erfassen. „Es existieren bereits standardisierte Tests, mit denen sich das Risiko einer Mangelernährung verlässlich ermitteln lässt“, sagt Ockenga. „So benötigt man zum Beispiel für ein Nutritional Risk Screening, welches sowohl von der DGVSals auch in den aktualisierten Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) empfohlen wird, lediglich eine Waage und ein paar Minuten Zeit.“
Doch in vielen Pflegeheimen und Kliniken gehören solche Tests nicht zur täglichen Praxis. Viele Heimbewohner und die meisten älteren, vielfach erkrankten Patienten brauchen viel Betreuung. Darauf ist der Personalschlüssel nicht immer entsprechend angepasst. Mitunter ist das Pflegepersonal nicht ausreichend geschult, um einen unterernährten Patienten zu erkennen. „Für viele ist es eine normale Alterserscheinung, dass ältere Menschen weniger Appetit haben und an Gewicht verlieren“, so Ockenga. Selbst in vielen teuren Pflegeheimen fehlt die Zeit, um den Senioren beim Halten der Schnabeltasse oder dem Zerkleinern des Essens zu helfen. „Deshalb sollten auch Angehörige unbedingt auf Warnsignale wie Appetitlosigkeit, körperliche Schwäche, Hautveränderungen und Teilnahmslosigkeit achten.“
Fehlt Senioren der Appetit, empfehlen Experten statt drei Hauptmahlzeiten bis zu fünf kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt einzunehmen. Diese sollten aus energiereicher Kost mit hoher Nährstoffdichte, wie Vollkornbrot, Gemüse oder Milchprodukte mit vollem Fettanteil bestehen. „Liegt eine Mangelernährung vor, müssen zunächst mögliche spezifische Ursachen abgeklärt werden“, sagt Ockenga. Darüber hinaus kann Abwechslung auf dem Teller helfen, den Appetit wieder anzuregen. Ausgerechnet fette Lebensmittel sind nicht immer leicht verdaulich. Um in akuten Phasen dennoch Gewicht zuzunehmen, etwa nach einem längeren Krankenhausaufenthalt, können Ärzte hochkalorische Getränke und Speisen verordnen. Sie liefern die nötige Energie aber auch Ballaststoffe. „Ganz wichtig ist, dass hier alle Beteiligten, also Patienten, Angehörige, Pflegepersonal und Ärzte eng zusammenarbeiten und nötigenfalls auch einen spezialisierten Ernährungsberater oder -mediziner hinzuziehen“, empfiehlt der DGVS-Experte.

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurde 1913 als wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Erforschung der Verdauungsorgane gegründet. Heute vereint sie mehr als 5.000 Ärzte und Wissenschaftler aus der Gastroenterologie unter einem Dach. Die DGVS fördert sehr erfolgreich wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und Fortbildungen und unterstützt aktiv den wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein besonderes Anliegen ist der DGVS die Entwicklung von Standards und Behandlungsleitlinien für die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Verdauungsorgane – zum Wohle des Patienten.

Achtsamkeit – mitten im Leben

Anwendungsgebiete und wissenschaftliche Perspektiven

Achtsamkeit – mitten im LebenMit Beiträgen von Dr. Britta Hölzel, Dr. Christine Brähler, Prof. Dr. Stefan Schmidt, Dr. Tim Gard, Dr. Thorsten Barnhofer, Dr. Gisela Full, Dr. Clarissa Schwarz, Lienhard Valentin, Vera Kaltwasser, Nicole Stern, Dr. med Eckard Krüger und Michaela Doepke

Die Autoren sind Wissenschaftler, Therapeuten und Praktiker, die sich schon lange mit dem Thema beschäftigen.

Der neue Trend heißt MBSR „Mindfulness-Based Stress Reduction“ oder einfach nur „Achtsamkeit“.

Man würde der Sache allerdings einen Bärendienst erweisen, wenn man sie als einen Trend sehen würde, der bald wieder vorübergehen wird. Denn „Achtsamkeit“ wird in asiatischen Ländern seit Jahrtausenden praktiziert. Und dank neuester Forschungen weiß man auch hierzulande, dass „Selbst-Achtsamkeit“ positive Spuren in unserem Gehirn und Körper hinterlässt.

Es gibt eine Online-Studie, die die Auswirkungen der Selbst-Achtsamkeit auf chronische Schmerzen untersucht. Leider gab es weder vor, während oder danach einen einzigen persönlichen Kontakt zu den Forschern oder den anderen Teilnehmern. Alles – auch die Übungen – wurden am Computer ausgeführt. Wer nicht regelmäßig die langen Fragebögen ausfüllte, wurde mit Nachdruck daran erinnert. Wer zugestimmt hatte, sogar per SMS – und das mehrmals täglich. Das wurde mit der Zeit manchen Teilnehmern lästig. Es wurde von Seiten der Studienleitung auch nicht nachgefragt, weshalb jemand die anstehenden Aufgaben nicht erledigt hatte. Get.On Screenshot

 

Die Studienteilnehmer wurden teilweise über Facebook rekrutiert. Ein Teil des E-Mail-Verkehrs fand unverschlüsselt statt.Wie sinnvoll und brauchbar solche Forschungsergebnisse letztendlich sind, sollte kritisch hinterfragt werden.

Nun könnte man auf die Idee kommen, dass ein Buch auch nicht der richtige Weg zur Erlangung von Achtsamkeit ist. Natürlich können Sie die Übungen im Buch nicht gleichzeitig lesen und anwenden. Dafür sind sie auch nicht gedacht.

Das Buch zeigt die Zusammenhänge zwischen der Anwendung und den daraus resultierenden Ergebnissen auf. Es gibt einen guten Überblick, was die Methode ist, woher sie kommt und wie sie angewendet werden kann.

Ein Kapitel widmet sich dem Weg der Achtsamkeit vom historischen Buddhismus zur modernen Bewusstseinskultur.

Auch hier im Buch gibt es ein Kapitel zum achtsamen Umgang mit Schmerz. Es gilt, den Schmerz zu akzeptieren. Es geht um Wahrnehmung, nicht um Schmerzbeseitigung.

An Lehrkräfte und Eltern richten sich gleich 3 größere Kapitel. Dann folgen die Kapitel „Achtsamkeit im Berufsalltag“ und „Achtsam altern“. Letzteres gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Wer MBSR kennenlernen und ausprobieren will, kann mit einfachen Übungen, die es auch auf CD gibt, beginnen. Ein paar Minuten täglich reichen für den Anfang schon aus. Die Übungen werden im Sitzen ausgeführt. Auf dem Smartphone gespeichert, kann man sie immer und überall, wenn es gerade passt, anwenden.

Wem das Buch zu wissenschaftlich ist und wer lieber gleich praktisch einsteigen will, findet im Odenwald-Institut ein umfangreiches Seminarangebot: https://www.odenwaldinstitut.de/kursleitende/kollegium/standhardt

Vorträge, Workshops, Seminare und Ausbildungen bietet auch das Giessener Forum:

http://www.achtsamkeit-am-arbeitsplatz.de/anmeldung.htm

Weitere Bücher und CD’s finden Sie hier:

http://www.arbor-seminare.de/achtsamkeit-leben

Vorträge von Britta Hölzel auf CD gibt es beim Auditorium Neztwerk:  http://bit.ly/1dAzyb7

Hardcover, O.W. Barth
04.05.2015, 336 S.

ISBN: 978-3-426-29236-5
€ 19,99

E-Book (€17,99)

Britta Hölzel ist Psychologin und Hirnforscherin mit dem Spezialgebiet Achtsamkeit. Sie leistet maßgebliche Forschungsarbeiten und genießt einen hohen Bekanntheitsgrad in der Öffentlichkeit und in den Medien. Zusammen mit Christine Brähler, Psychotherapeutin und Spezialistin für achtsames Mitgefühl, sowie einem hochkarätigen Autorenteam hat sie nun ein Grundlagenwerk zum Thema initiiert. Darin wird klar, wie sehr Achtsamkeit das Leben bereichern kann: etwa im Job, bei der Kindererziehung oder im B

App zur Früherkennung von Depressionen

MOSS – Mit einer App depressive Verstimmungen erkennen und Betroffenen helfen

App zur DepressionserkennungForschende des UniversitätsSpitals Zürich haben in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich, der Universität St. Gallen und der makora AG eine App zur Früherkennung von Depressionen entwickelt. Betroffene werden damit mobil, alltagsnah und mit individuellen Verhaltensempfehlungen unterstützt.

​ Depressionen beginnen oft schleichend, das frühzeitige Erkennen erster Symptome ist jedoch für den Verlauf der Krankheit entscheidend. An diesem Punkt setzte das Entwicklerteam der MOSS App um die Psychiaterin Dr. Steffi Weidt (UniversitätsSpital Zürich) und Prof. Elgar Fleisch (ETH Zürich und Universität St. Gallen) an. Ziel der App ist es, eine beginnende Depression frühzeitig zu erkennen und individuelle Verhaltensempfehlungen zu geben, um die Depression abzuschwächen oder sogar zu vermeiden. MOSS wurde in Kooperation mit der ETH Zürich, der Universität St. Gallen (HSG) und der makora AG entwickelt und wird von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) finanziell unterstützt.

MOSS: Mobile Sensing and Support
Die MOSS App nutzt die zeitlich und örtlich unbeschränkte Verfügbarkeit (Mobile) von Smartphones, um Menschen mit einer depressiven Verstimmung möglichst alltagsnah und individuell zu unterstützen. Dafür erfasst, sammelt und analysiert (Sensing) MOSS laufend Daten, und gibt anhand von Algorithmen ermittelte individuelle, an die Situation angepasste Verhaltensempfehlungen ab (Support). Diese Empfehlungen basieren auf medizinischen und verhaltenstherapeutischen Grundlagen zur Behandlung von Depressionen und betreffen die vier Bereiche: Körper, Gedanken, Entspannung und Soziales.

Antriebslosigkeit erkennen und bekämpfen
Energie- und Antriebslosigkeit sind typische Begleiterscheinungen von depressiven Verstimmungen. Die App erfasst deshalb unter anderem Informationen zur körperlichen Aktivität (Bewegung zu Fuss) oder zu sozialen Kontakten (Anzahl Anrufe). Aus diesen Angaben erkennt MOSS, dass ein Nutzer in den letzten Tagen das Haus nur selten verlassen hat und keine sozialen Kontakte mehr pflegte. Basierend auf diesen Informationen würde MOSS beispielsweise empfehlen, wieder einmal einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen oder sich bei einer Freundin zu melden, um mit positiven Aktivitäten die Symptome zu überwinden oder sich präventiv vor einer Depression zu schützen.

Verbesserung der Versorgungssituation
«Da die App jederzeit und überall für Betroffene verfügbar ist, kann sie deutlich zur Verbesserung der Versorgungssituation beitragen. Die App läuft zudem bequem und selbständig im Hintergrund, die Nutzer müssen aktiv keine Eingaben machen. Für Menschen mit depressiven Verstimmungen oder Depressionen ist das eine wesentliche und hilfreiche Unterstützung», ist Steffi Weidt überzeugt.

Teststudie
Das UniversitätsSpital Zürich (USZ) führt unter der Leitung von Dr. Steffi Weidt die erste Teststudie der MOSS App durch. Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer können die neuartige Android App kostenlos testen. Der Schutz der persönlichen Daten ist dabei zentral; so werden alle Informationen verschlüsselt übermittelt und gespeichert und die Teilnehmenden sind nur über eine Identifikationsnummer erfasst. 

Information und Anmeldung unter: http://www.health-is.ch/MOSS

Ansprechpartner:
Dr. Steffi Weidt, Projektverantwortliche MOSS
UniversitätsSpital Zürich, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
044 255 52 80, mossde@usz.ch

„Medizinwissen für Kinder“

Start einer neuen Vortragsreihe speziell für Kinder

Medizinwissen für KinderMit einer Vorlesung zum Thema Hören startet das Universitätsklinikum Freiburg am 25. Juni 2015 um 15 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik die Reihe „Medizinwissen für Kinder“

Schwierige medizinische Themen für Schulkinder verständlich machen und sie für dieses Feld zu begeistern, das sind die Ziele der neuen Vorlesungsreihe „Medizinwissen für Kinder“ am Universitätsklinikum Freiburg. Bei der ersten Veranstaltung am Samstag, den 25. Juli 2015 um 15 Uhr, im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik (Hugstetter Straße 55, Freiburg) dreht sich alles rund um das Thema Hören. Prof. Dr. Antje Aschendorff, Leitende Oberärztin an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg sowie Sektionsleiterin des Implant Centrums Freiburg (ICF), wird in einer 45-minütigen Vorlesung unter anderem erklären, wie das Gehör funktioniert, was es kann und was ihm schadet. Darüber hinaus zeigt sie, wie taube Kinder wieder hören lernen können. Die Kinder haben während der Vorlesung die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Expertin zu richten.

Bitte beachten: Teilnehmen können nur Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Jedes Kind darf eine erwachsene Begleitperson mitbringen.

Nach der 45-minütigen Vorlesung gibt es ein kleines Picknick im Klinikpark.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt für weitere medizinische Vorlesungen für Kinder.