Archiv für den Monat: August 2016

Schweigepflicht unabdingbar im Heilungsprozess

BDP: Keine Einschnitte beim Geheimnisschutz

Im Vorfeld der angekündigten Aufweichung der Schweigepflicht auch für Psychologen mahnt der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) einen rationalen Umgang der Politik mit der Terrorgefahr an. „Einschränkung der Schweigepflicht bei Gefährdungen des Klienten oder Dritter bestehen schon lange“, erklärt BDP-Präsident Prof. Dr. Michael Krämer. „Für psychologische, psychotherapeutische und ärztliche Tätigkeiten ist der grundsätzliche Schutz persönlicher Geheimnisse ein unabdingbarer Wert. Nur dann öffnen sich die Menschen und ihre Probleme können aufgegriffen und bearbeitet werden.“
Bereits jetzt gibt es einen ausreichenden Schutz für die Bevölkerung. In ethischer Hinsicht sind Berufsgeheimnisträger, wie Psychologen, bereits heute bei Gefährdungen gehalten aktiv zu werden. Rechtlich besteht keine Verpflichtung zum Geheimnisschutz bei Gefahrenabwehr, bei schweren Straftaten und der Vorbereitung eines Angriffskrieges.
Die aktuelle Diskussion stört das Vertrauensverhältnis und birgt das Risiko, dass gesundheitliche Dienstleistungen gar nicht erst in Anspruch genommen werden. Wichtiger als ein Eingriff in das Vertrauensverhältnis ist die Bereitstellung von professionellen Dienstleistungen in ausreichender Zahl.
Aktionistisch geprägte Vorschläge im Anschluss an Terroranschläge führen zu erhöhter medialer Aufmerksamkeit, schränken die Freiheit in der Gesellschaft weiter ein und dienen somit den Zielen der Täter.
Psychisch angeschlagene Menschen benötigen unsere Hilfe und Solidarität. Vorschläge, die sie grundsätzlich als Gefährder erscheinen lassen, stigmatisieren und sind kontraproduktiv.
Prävention von Gewalt muss einen höheren Stellenwert als bisher bekommen. Psychologische Unterstützung in Schulen, für Eltern, die einen Rückzug und eine Radikalisierung ihrer Kinder erleben sowie in Flüchtlingsunterkünften kann wirksam Verzweiflungstaten verhindern. Es ist wichtig, dass wir frühzeitig die Ursachen erkennen, die Einzelne zu einer Gefahr für sich selbst oder andere werden lassen könnten. Nur dann kann man gegensteuern. Daneben kann jeder in seinem Umfeld dazu beitragen, dass Konflikte ohne Gewalt gelöst werden, und damit zeigen, dass wir trotz der Bedrohung handlungsfähig bleiben.

Wer Antibiotika nimmt, sollte Sonne meiden

Antibiotika und Sonnenbaden verträgt sich nicht.

 August 2016-  So sehr die Sonne auch lockt: Die Einnahme mancher Arzneimittel verträgt sich nicht mit einem Sonnenbad. Insbesondere wer Antibiotika einnimmt, sollte sich besser im Schatten aufhalten, rät Uwe Arlt, Vorstandsmitglied des Hessischen Apothekerverbandes.

Auch ein kurzer Aufenthalt in der Sonne kann während einer Therapie Hautausschläge oder Pigmentstörungen zur Folge haben. Insbesondere einige Antibiotika, die zur Behandlung von Akne, gegen akute Atemwegserkrankungen oder Blasenentzündungen verordnet werden, können solche Symptome auslösen. „Die Einnahme der Antibiotika darf dann aber nicht unterbrochen werden“, warnt Arlt. „Dies kann zu Resistenzen führen. Bei der nächsten Erkrankung helfen die Antibiotika dann nicht mehr.“

Vorsicht gilt auch bei dauerhaft eingenommenen Mitteln zur Empfängnisverhütung oder bei vermeintlich harmlosen Arzneimitteln, die in der Selbstmedikation erhältlich sind. So können sowohl manche Anti-Baby-Pillen als auch das stimmungsaufhellende Johanniskraut zu dunklen Flecken auf der Haut führen, die der Sonne ausgesetzt wird.

„Wer sich unsicher ist, sollte seinen Arzt oder Apotheker fragen“, rät Arlt und empfiehlt allen, die aus beruflichen oder persönlichen Gründen die Sonne nicht meiden können, einen Sonnenblocker mit LSF 50 zu verwenden.

Steigt die Lebensfreude durch Techniknutzung?

Technologie verbessert die Unabhängigkeit und Lebensqualität älterer Menschen erheblich!, sagt Frau Prof. Dr. Sara Czaja. Aber stimmt das wirklich?

Anmerkung d. Red.: Dass Frau Prof. Dr. Sara Czaja Pokémon GO und WhatsApp hier nennt, zeigt, dass sie eher wenig Bewusstheit für Datenschutz und Privatsphäre hat. Natürlich sollen auch ältere Menschen die neuen Techniken nutzen. Man muss sie aber auch über die Risiken aufklären. Das passiert jedoch in den seltensten Fällen. Schon jetzt werden ältere Menschen schnell Opfer von Kriminellen. Smartphones und Tablets könnten das noch begünstigen.

Pressemitteilung

Prof. Dr. Sara J. Czaja

Prof. Dr. Sara J. Czaja

Prof. Sara Czaja, Miami Pokémon GO ist das beste Beispiel: Wer spielt, sitzt weniger und bewegt sich deutlich mehr als früher. Technologie kann dazu beitragen, unmöglich Geglaubtes möglich zu machen. Und das gilt auch für die Generation 80+. „Wer keinen Zugang zu Technologie hat oder nicht in der Lage ist, sie zu nutzen, wird es extrem schwer haben, sich in der heutigen technologieorientierten Welt zurechtzufinden und alltägliche Herausforderungen zu bewältigen“, weiß Sara J. Czaja, wissenschaftliche Direktorin des Center on Aging und Professorin für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Leonard M. Miller School of Medicine der Universität von Miami. „Das fängt schon mit der WhatsApp-Nachricht an die Enkelin, der Suche nach Gesundheitsinfos und der Onlineüberweisung der nächsten Rechnung an.“ Technologie muss deshalb auch für alte und hochbetagte Menschen zugänglicher, nützlicher und nutzbarer werden, fordern die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG).

Technologie durchdringt heute die meisten Bereiche der Gesellschaft. Um also möglichst lange ein unabhängiges Leben führen zu können, wird es für immer mehr ältere Menschen zur Notwendigkeit, die rasant voranschreitenden technischen Entwicklungen nicht zu verpassen. „Im CREATE-Center haben wir zum Beispiel einfach zu nutzende Technologiesysteme für Senioren entwickelt, die ihren Zugang zum Internet verbessert haben und es Senioren erleichtern, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben“, erklärt Frau Professor Czaja. Der Zugang zum WorldWideWeb bietet speziell für Menschen im ländlichen Raum oder mit Mobilitätseinschränkungen erhebliche zusätzliche Vorteile – von neuen Lernangeboten und Zugang zu Gesundheitsinformationen und -diensten über Bankgeschäfte bis hin zu Online-Bestellungen.

Zugang zur Technik muss erleichtert werden

Leider zeigen aktuelle Untersuchungen – obwohl die Nutzung von Technologie bei älteren Menschen insgesamt zunimmt – dass es eine digitale Kluft gibt. Speziell die älteren Jahrgänge und Senioren mit einem geringen sozio-ökonomischen Status bleiben zurück.

Anfang September wird Professor Czaja auf dem größten deutschsprachigen Kongress für Altersmedizin und Gerontologie in Stuttgart erwartet. Hier will sie ihre Forschungsergebnisse aus den USA mit den deutschen Kollegen teilen. „Das ist extrem wichtig und verspricht neue Möglichkeiten, um die Lebensqualität für uns alle zu verbessern“, so die Institutsleiterin aus Miami. „Denn Technologie durchdringt alle Aspekte des Lebens – speziell Gesundheitswesen und Kommunikation. Der von uns entwickelte Nutzen-orientierte Designansatz für technische Systeme bietet das Potenzial, die Unabhängigkeit und Lebensqualität älterer Menschen enorm zu verbessern.“

Zur Person:
Dr. Sara J. Czaja ist Professorin der Leonard M. Miller School für die Bereiche Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften und verfügt über zusätzliche Ernennungen in Psychologie, Neurologie und Industrial Engineering an der Miller School of Medicine der Universität von Miami. Sie ist Direktorin des Center on Aging und des Center on Research and Education for Aging and Technology Enhancement (CREATE), das vom amerikanischen National Institute on Aging gefördert wird. Es umfasst das Georgia Institute of Technology und die Florida State University. Prof. Czajas Forschungsgebiet schließt insbesondere den Bereich Altern und Kognition, Familie und Pflegeaufgaben sowie die Interaktion von Mensch und Computer ein. Kürzlich hat sie mit dem CREATE-Team ein Buch über Design von Technik für die ältere Bevölkerung herausgebracht.

Jahreskongress der DGG (Deutsche Gesellschaft für Geriatrie) und der DGGG (Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie) in Stuttgart 
7. bis 10. September 2016

App soll Therapie nach Spenderniere erleichtern

Hilfe durch das Smart-Phone: App soll Therapie erleichtern
Nephrologen der Charité und MyTherapy App starten Nachsorgeprojekt

MyTherapy_iOS_Android_deBerlin, 03.08.2016 Die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die MyTherapy App  „(für Android und iOS)“ erweitern ihre gemeinsame Forschungsarbeit, um Patienten mit einer Spenderniere ein neues Nachsorgeangebot anbieten zu können. Die App soll den Patienten künftig dabei helfen, ihren Therapiealltag zu organisieren und den Verlauf der Therapie nachvollziehen zu können.

Besonders Patienten mit einer transplantierten Niere müssen auf die korrekte Einnahme ihrer Medikamente achten. Denn die Gefahr einer Komplikation ist groß: „Jede sechste Niere wird wegen mangelnder Adhärenz abgestoßen“, so Prof. Dr. Klemens Budde, kommissarischer Direktor der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie an der Charité und Leiter des Projekts. „Aufbauend auf den positiven Studienergebnissen von MyTherapy in einer Pilotstudie mit geriatrischen Patienten MyTherapy_doctor_patient_degehen wir davon aus, dass die App zu einer Verbesserung der Transplantationsnachsorge führen kann“.

Ab dem 1. August werden in der Klinik für Nephrologie zunächst 100 Patienten mit einer Spenderniere über einen Zeitraum von sechs Monaten MyTherapy (für Android und iOS) nutzen. Die App unterstützt die Patienten bei der korrekten und pünktlichen Einnahme ihrer Medikamente, beim Erfassen von Gewicht und Blutdruck sowie bei der Organisation des Therapiealltags. Anschließend evaluieren die Ärzte der Charité die Wirksamkeit von MyTherapy im Vergleich zu einer gleich großen Kontrollgruppe. Die Ergebnisse der Studie sollen im kommenden Jahr auf dem Kongress für Nephrologie vorgestellt werden.

Klare Sicht bei der Darmkrebsvorsorge

Vor der Darmspiegelung ist „Abführen an zwei Tagen“ am effektivsten

Hamburg/Berlin – Je sauberer der Darm, umso aussagekräftiger ist das Ergebnis einer Darmspiegelung zur Krebsvorsorge. Darauf weisen Experten im Vorfeld des Kongresses Viszeralmedizin 2016 in Hamburg hin. Um den Darm optimal für die „Koloskopie“ vorzubereiten, sollten Patienten auf zwei Tage verteilt eine Poly-Ethylen-Glykol-Lösung (kurz: PEG) als Abführmittel zu sich nehmen, so die Mediziner. Die Darmspiegelung gilt als eines der effektivsten Verfahren der Krebsvorsorge – auch weil Gastroenterologen Tumorvorstufen in der Darmwand direkt bei der Untersuchung entfernen können.

Leider gibt es noch immer viele Ärzte, die Patienten früher einbestellen, weil ein anderer Patient abgesagt hat. Das ist gewiss nicht zum Vorteil jenes Patienten, der dann mit einem nicht vollständig gereinigten Darm zur Untersuchung kommt. Wenn es ums Geld geht, werden schnell wichtige Voraussetzungen ignoriert.. Das sollten die Viszeralmediziner auf ihrem Kongress ihren Kollegen auch deutlich sagen.

„Ärzte und medizinisches Personal sollten sich Zeit nehmen, Patienten über die Bedeutung und den Ablauf der Darmreinigung aufzuklären“, sagt Professor Dr. med. Alexander Meining, Vorsitzender der DGVS-Sektion Endoskopie und einer der Kongresspräsidenten der Viszeralmedizin 2016. „Denn wenn der Darm nicht optimal vorbereitet ist, können wir die Strukturen der Darmwand nicht verlässlich beurteilen.“ Darmpolypen wie Adenome, die sich zu bösartigen Krebsgeschwüren entwickeln können, blieben möglicherweise unentdeckt, mahnt der Experte. Im Zweifelsfall müsse die Untersuchung wiederholt werden.

Um beste Voraussetzungen für die Untersuchung zu schaffen, sollten Patienten bereits vier Tage vor dem Termin auf ballaststoffreiches Gemüse und Vollkornprodukte verzichten. Am Vortag der Darmspiegelung beginnt dann das Fasten. „Am Mittag eine klare Brühe und ab dann nur noch trinken“, erklärt Meining. Am frühen Abend sollten Patienten dann die erste Dosis des Abführmittels zu sich nehmen. Am nächsten Morgen – etwa drei Stunden vor der Untersuchung – steht die zweite Dosis an.

„Eine Metaanalyse aus dem vergangenen Jahr zeigt ganz deutlich, dass sich mit PEG-Lösungen, auf zwei Tage verteilt, die besten Ergebnisse erzielen lassen“, berichtet Meining. Die Untersuchung, in der Wissenschaftler aus Kanada die Daten von insgesamt 47 Studien auswerteten, kam außerdem zu dem Ergebnis, dass die Patienten mit dieser Methode am besten zurechtkommen. Ein Genuss sei die Spüllösung, unabhängig von zusätzlichen Geschmacksstoffen, nie, so Meining. „Ich rate dazu, sie so schnell wie möglich – am besten eiskalt – zu trinken.“ Parallel zum Abführmittel sollten Patienten jeweils zwei Liter klare Säfte, Wasser oder Früchtetees trinken, wobei süße Getränke auch gegen den Hunger helfen.

Im Vorfeld einer Darmspiegelung ist es Aufgabe des Arztes, den Patienten im Detail darüber aufzuklären, wie dieser die Darmreinigung durchführen sollte, welche seltenen Nebenwirkungen es gibt und wie die Einnahme von benötigten Medikamenten erfolgen sollte.

Die Therapie, Vorsorge und Behandlung von Darmkrebs ist eines von vielen Themen rund um Erkrankungen des Verdauungsapparates auf dem Kongress Viszeralmedizin 2016 in Hamburg. Seit Herbst 2002 gehört die Koloskopie für Versicherte ab 55 Jahren in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm. Wie eine im Frühjahr veröffentlichte Studie gezeigt hat, ist seitdem die Zahl der Neuerkrankungen sowie der Todesfälle infolge von Darmkrebs deutlich gesunken. Noch immer sterben jedoch pro Jahr mehr als 25 000 Menschen an Darmkrebs.

Fortbildung und Aufklärung für Patienten:

http://www.viszeralmedizin.com/patienten/veranstaltungen/patientenseminare/

 

Literatur:
Split-Dose Preparations Are Superior to Day-Before Bowel Cleansing Regimens: A Meta-analysis. Gastroenterology. 2015 Jul;149(1):79-88. Martel M, Barkun AN, Menard C, Restellini S, Kherad O, Vanasse A
 

Internationale Gesundheits-Startups auf dem World Health Summit 2016

Bundesgesundheitsminister Herman Gröhe zeichnet als Schirmherr die besten Konzepte aus

Bundesgesundheitsminister Herman Gröhe

Bundesgesundheitsminister Herman Gröhe

Rollstühle mit Hilfe einer digitalen Brille steuern, schwer therapiebare Wunden mit kaltem Plasma behandeln, Patienten und Experten auch in strukturschwachen Ländern interaktiv vernetzen – mit diesen Ideen bewerben sich Startups beim WHS Startup Track um den ersten Platz.

Unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe haben sich rund 80 Startups aus 22 Ländern beworben. Insgesamt 25 von ihnen sind zum WHS eingeladen, die 10 vielversprechendsten präsentieren ihre Konzepte vor Publikum und Jury.

Der Startup-Pitch findet am Montag den 10. Oktober um 13:00 Uhr im Europasaal des Auswärtigen Amtes statt. Bundesgesundheitsminister Herman Gröhe zeichnet Sieger und Finalisten im Rahmen der WHS-Night am gleichen Abend aus.

Die zehn Finalisten sind (in alphabetischer Reihenfolge):

•    Care Across (Griechenland)
•    Cold Plasmatech (Deutschland)
•    evivecare (Deutschland)
•    Glasschair (Deutschland)
•    iFeel Healthy (Israel)
•    midge medical UG (Deutschland)*
•    OneWorldDoctors (Deutschland)
•    Pelvifly (Polen)*
•    Symptoma (Österreich)
•    WinSenga (Uganda)

WHS 2015 - Monday, October 12 - Startup Track & WHS Night

WHS 2015 – Monday, October 12 – Startup Track & WHS Night

Der Gewinner des WHS Startup Tracks erhält unter anderem ein individuelles Coaching, exklusive Kontakte zu potenziellen Mentoren und Sponsoren aus dem globalen WHS Netzwerk und wird 2017 nach Berlin und zum World Health Summit eingeladen. Alle Startups können auf dem WHS ihre Konzepte den internationalen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft präsentieren.

Mehr Informationen zum WHS Startup Track, zu den Finalisten und der Jury:
www.worldhealthsummit.org/the-summit/startup-track

Der World Health Summit findet vom 9.-11. Oktober 2016 im Auswärtigen Amt in Berlin statt. Er steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Staatspräsident François Hollande und dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker und gilt als das wichtigste strategische Forum für weltweite Gesundheitsfragen.

Sprecher in diesem Jahr sind unter anderem die Gesundheitsminister Hermann Gröhe (Deutschland), Marisol Touraine (Frankreich) und Adalberto Campos Fernandes (Portugal), WHO Regionaldirektorin für Afrika Matshidiso Rebecca Moeti, Nobelpreisträger Rolf M. Zinkernagel, die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie Emmanuelle Charpentier und Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.

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Mehr Informationen zu Themen und Sprechern des World Health Summit 2016:
www.worldhealthsummit.org/the-summit/program
www.worldhealthsummit.org/the-summit/speakers

 

 

*Diese Startups konnten wir online nicht finden, deshalb wurden sie nicht verlinkt.

Mit Gesundheitsstudie fit werden

Der Arbeitsbereich Sportpsychologie der Universität Freiburg sucht Probanden und vergibt kostenlose Personal Trainings

In die Pedale treten: Die Probanden werden auf den Ergometern am Fitness & Gesundheitszentrum ihre Ausdauer unter Beweis stellen. Foto: FGZ

In die Pedale treten: Die Probanden werden auf den Ergometern am Fitness & Gesundheitszentrum ihre Ausdauer unter Beweis stellen. Foto: FGZ

Für die „Freiburger Gesundheitsstudie“ suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Probanden, die männlich, zwischen 18 und 30 Jahre alt, Nichtraucher sowie sportlich nicht aktiv sind. Die Untersuchung erforscht den Zusammenhang zwischen Aktivität und Gesundheit. Die Probanden erhalten im Anschluss an die Auswertung ihres Fitnesstests einen Gutschein für ein Einführungstraining im Fitness- und Gesundheitszentrum der Universität Freiburg sowie ein kostenloses, einstündiges Personal Training mit Lukas Nägele, dem zweifachen Gewinner des Freiburg Marathons. Außerdem haben sie die Chance, einen von fünf Gutscheinen im Wert von jeweils 20 Euro für den Online-Versandhandel Amazon zu gewinnen. Das Angebot richtet sich beispielsweise an Männer, die sich aus Zeitmangel wenig bewegen und neu anfangen möchten, Sport zu treiben.

Die Untersuchungen finden an zwei Nachmittagen statt. Die teilnehmenden Probanden sollen bei beiden Terminen sportlich aktiv sein, unter anderem auf einem Fahrradergometer, und sich danach in einem fiktiven Bewerbungsgespräch präsentieren. Zudem erfassen die Versuchsleiterinnen und -leiter in diesem Zeitraum Blutdruck, Herzfrequenz, psychisches Wohlbefinden sowie mittels Speichelproben einige hormonelle Veränderungen im Blut. Die Teilnehmer sollen unterschiedliche Fragebögen, zum Beispiel zu ihrer Gesundheit und ihrem Verhalten, ausfüllen. Der erste Termin dauert etwa eine Stunde, die zweite Untersuchung etwa drei Stunden. Im Verlauf der Studie erstellen die Mitarbeiter des Arbeitsbereichs Sportpsychologie eine kostenlose Leistungsdiagnostik, die die maximale Leistungsfähigkeit des jeweiligen Teilnehmers ermittelt. Basierend auf diesen Daten können die Studienleiter den Probanden nützliche und wissenschaftlich fundierte Hinweise für ein zukünftiges Training geben.

Link zum Online-Screening

Weitere Informationen erhalten Interessierte per E-Mail
sportpsychologie@sport.uni-freiburg.de

Webseite des Arbeitsbereichs Sportpsychologie

Die jungen Sportler sind die Krüppel von morgen

Das neue Buch von Werner Bartens erscheint am 1. September 2016 bei Droemer

Trainer ohne Ausbildung – obskure Methoden – gesundheitliche Schäden

Verkorkst+cover+webIn Deutschland geschehen jährlich 1,5 Millionen Sportunfälle. 53% davon entfallen auf den Vereinssport. 70% aller Vereinsverletzungen entfallen auf die Sportarten Fußball, Handball, Volleyball oder Basketball. 80% aller Sportverletzungen ließen sich vermeiden, wenn Sportler richtig aufgewärmt und trainiert werden würden und sich bei Beschwerden und Infekten an das Sportverbot hielten.

Eltern wünschen sich gesunde Kinder und schicken ihren Nachwuchs wohlmeinend  in Sportvereine. Die Folge: Hunderttausende Kinder und Jugendliche werden falsch trainiert – mit der Folge gravierender gesundheitlicher Schäden. Kaputte Hüften, Knie und Wirbelsäulen sind keine Ausnahmen.

Wenn sich dann der Dilettantismus vieler Jugendtrainer mit dem Überehrgeiz der Eltern paart – dann wird der Sport zur Gefahr. Die Kinder trainieren über den Schmerz hinaus, nehmen trotz Krankheit an Wettbewerben teil und  lernen, mit Medikamenten den Schmerz zu unterdrücken. Bereits Mädchen und Jungen experimentieren mit Vitaminpräparaten, Nahrungsergänzungsmitteln und diversen Diäten. Statt Fairplay und Respekt lernen Kinder im Verein Schwalben, taktische Fouls und Spielverzögerung. Damit allerdings erreicht der Sport genau das Gegenteil dessen, was er eigentlich sollte: gesund halten und den Gemeinschaftssinn stärken.

Werner Bartens plädiert für  Vorsicht und Gelassenheit, zeigt, was sich in Verbänden und Vereinen ändern muss und spricht generelle Empfehlungen für den Jugendsport aus. Denn: »Veraltete Methoden, falsches Training, zu frühe Belastung nach Verletzungen und Erkrankungen – die negativen Folgen für Kinder und Jugendliche können gravierend sein.« sagt Prof. Bernd Wolfarth, Chef der Sportmedizin an der Charité.

Dr. Werner Bartens

Dr. Werner Bartens

Dr. med. Werner Bartens hat in seiner Jugend Fußball und Tischtennis gespielt. Heute joggt er, spielt Tennis und Altherrenfußball. Er hat Hunderte Male an Sportplätzen gestanden und in Hallen seinen Kindern beim Sport zugesehen. Wenn er nicht auf Sportplätzen unterwegs ist, arbeitet Bartens als Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Der vielfach ausgezeichnete Arzt und Journalist ist Autor der Bestseller „Was Paare zusammenhält“, „Körperglück“ und „Wie Berührung hilft“.