Archiv der Kategorie: Medizin

Hirschhausen: „Was gut fürs Herz ist, ist auch gut fürs Hirn“

Beide Teile der Demenz-Doppelfolgen-Doku stehen ab sofort in der ARD Mediathek

Das Foto zeigt Dr. Eckhard von Hirschhausen rechts im Bild. Links daneben ein Gehirn, das viele Puzzles enthält, die sich gerade auflösen.
Dr. Eckart von Hirschhausen
© WDR/Bilderfest GmbH/Max Leitmeier
ARD/WDR HIRSCHHAUSEN UND DAS GROßE VERGESSEN – 1/2, „Habe ich Demenz?“

© WDR/Bilderfest GmbH/Max Leitmeier, bildkommunikation@wdr.de

Etwa 1,8 Millionen Menschen leben aktuell in Deutschland mit Demenz. Die Krankheit ist zu einer der größten medizinischen und sozialen Herausforderungen in unserer Gesellschaft geworden. In der neuen zweiteiligen Dokumentation „Hirschhausen und das große Vergessen“ nähert sich Dr. Eckart von Hirschhausen dem Thema von verschiedenen Seiten: Er trifft führende Demenzforschende, Betroffene, Angehörige und Pflegende und fragt: “Was wissen wir heute über die Ursachen, die verschiedenen Demenzformen, die Möglichkeiten der Therapie und der Prävention?“

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Neue Behandlungsoption für Alzheimer-Patient*innen

Seit Anfang September am Universitätsklinikum Freiburg verfügbar / Einsatz bei Alzheimer im Frühstadium / Ziel: geistige Leistungsfähigkeit länger erhalten

Über 1,8 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer Demenz, davon etwa zwei Drittel mit Alzheimer. Seit Anfang September 2025 steht nun am Universitätsklinikum Freiburg mit dem Medikament Lecanemab eine neue Therapie zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf im Frühstadium verlangsamen kann. Zum ersten Mal werden somit nicht nur Symptome behandelt, sondern direkt die Ursache der Krankheit angegangen – was eine neue Perspektive in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit aufzeigt. Die medikamentöse Behandlung wurde Ende 2024 in Europa zugelassen und ist nach Abschluss der Preisverhandlungen mit den Krankenkassen nun auch deutschlandweit verfügbar. Sie wird gezielt bei Patient*innen mit beginnender Alzheimer-Krankheit eingesetzt. Studien zeigen, dass so der Verlust kognitiver Fähigkeiten im Durchschnitt um ein halbes Jahr verzögert werden kann.

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Robotisches Operieren in der Frauengesundheit: Informieren und Ausprobieren

Lust auf einen OP-Roboter selbst zu steuern?

Am Donnerstag, 20. Juni 2024 steht die Behandlung bei Endometriose und gynäkologischen Krebserkrankungen im Fokus / Schwerpunkt minimalinvasive Therapien / Kurzvorträge, Patientinnen-Interviews und Möglichkeit, einen OP-Roboter selbst zu steuern

Roboterhände
Foto von Tara Winstead: https://www.pexels.com/de-de/foto/hande-verbindung-festhalten-halten-8849283/
Foto von Tara Winstead: https://www.pexels.com/de-de/foto/hande-verbindung-festhalten-halten-8849283/

Endometriose gehört zu den häufigsten Beschwerden bei Frauen. Auch dank robotisch-assistierter Eingriffe können heute viele Betroffene schonend, präzise und schnell geheilt werden. Von dieser minimalinvasiven Technik profitieren auch viele Frauen mit Krebserkrankungen. Um Patientinnen, denen möglicherweise ein solcher Eingriff bevorsteht, die Abläufe und Vorzüge dieses robotisch-assistierten Vorgehens zu erläutern, bietet das Universitätsklinikum Freiburg eine außergewöhnliche Gelegenheit: Am Donnerstag, 20. Juni 2024 haben Interessierte die Gelegenheit, in der Klinik für Frauenheilkunde, Hugstetter Straße 55 in Freiburg, einen hochmodernen OP-Roboter aus nächster Nähe zu sehen und sogar selbst zu steuern. Außerdem wird im Rahmen eines Podiumsgesprächs das gesamte Spektrum der Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs und Endometriose dargestellt. Die kostenlose Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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Highlights der Sitzung des Ausschusses für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) 5-8 Februar 2024

Paxlovid: Schwere Nebenwirkungen, wenn sie zusammen mit bestimmten Immunsuppressiva aufgenommen werden

Es folgt eine Übersetzung von DeepL

Das Sicherheitskomitee der EMA () erinnert die Angehörigen des Gesundheitswesens an das Risiko schwerwiegender und potenziell tödlicher Nebenwirkungen mit Paxlovid (nirmatrelvir, ritonavir), wenn sie in Kombination mit bestimmten Immunsuppressiva verwendet werden, die einen engen sicheren Dosierungsbereich haben (wo kleine Änderungen der Dosis zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen können).

Hinweise des RKI zu Arzneimittelwechselwirkungen von PaxlovidTM (Nirmatrelvir/Ritonavir)

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/COVRIIN_Dok/Arzneimittelwechselwirkungen_Paxlovid.pdf?__blob=publicationFile

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Aktuelle Auswertung zeigt: Jeder zweite ältere Mensch erhält potenziell unangemessene Medikamente

Kompakte Arbeitshilfe soll Ärztinnen und Ärzte unterstützen

8,3 Millionen ältere Menschen in Deutschland haben 2022 mindestens einmal ein potenziell inadäquates Medikament (PIM) verordnet bekommen, das zu unerwünschten Wechsel- oder Nebenwirkungen führen kann. Das zeigt eine aktuelle Analyse des WIdO. Damit war mehr als jeder zweite Mensch ab 65 Jahren (50,3 Prozent) davon betroffen. Grundlage der Auswertung sind die an die 16,4 Millionen älteren GKV-Versicherten verordneten Arzneimittel, die auf der PRICUS-2.0-Liste verzeichnet sind. 

Im Jahr 2022 ist eine aktualisierte PRISCUS-2.0-Liste von potenziell ungeeigneten Arzneimitteln für ältere Menschen ab 65 Jahren veröffentlicht worden. Anhand dieser Liste und auf Grundlage der alters- und geschlechtsadjustiert hochgerechneten Arzneiverordnungen für über 65-jährige GKV-Versicherte im Jahr 2022 ermittelte das WIdO, dass immerhin 12,3 Prozent aller an ältere Menschen verordneten Tagesdosen potenziell ungeeignet sind (Abbildung).

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Oft lebenswichtig und derzeit knapp

Wissenswertes über Antibiotika

Das Foto zeigt verschiedene Pillen
Foto: Pexels

Derzeit sind viele Antibiotika in Deutschland nicht flächendeckend verfügbar, insbesondere Kinder-Präparate sind Mangelware. Die Stiftung Warentest hat 85 häufig verschriebene Antibiotika umfassend bewertet und klärt über deren Wirksamkeit auf. Wenn ein verordnetes Präparat nicht erhältlich ist, kann die Apotheke möglicherweise Alternativen aufzeigen. Die Apotheke ist verpflichtet zu helfen, wenn Eltern ein Rezept einreichen.

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Universitäts-Hautklinik unter neuer Leitung

Experte für entzündliche Hauterkrankungen möchte molekulare Diagnostik und personalisierte Medizin weiter stärken

Prof. Dr. Kilian Eyerich
Bildquelle: Universitätsklinikum Freiburg

Prof. Dr. Kilian Eyerich ist seit 1. November 2021 Ärztlicher Direktor der Klinik für Dermatologie und Venerologie des Universitätsklinikums Freiburg. Er folgt damit auf Prof. Dr. Leena Bruckner-Tuderman, die die Klinik seit 2003 geleitet hat. Eyerich hat an der Technischen Universität München (TUM) Medizin studiert und promoviert. Von 2014 bis 2021 hatte er an der TUM eine renommierte Heisenbergprofessur der Deutschen Forschungsgemeinschaft inne. 2019 bis 2021 war er zudem Professor am Karolinska Institut, Schweden. Eyerich interessiert sich insbesondere für die Entstehung und Behandlung von entzündlichen Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte.

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Neuer Wirkstoff hemmt das Wachstum von Krebszellen

Die Hemmung der Genaktivität in Mitochondrien von Mäusen stoppt das Wachstum von Krebszellen

Schematische Darstellung des POLRMT-Inhibitor-Komplexes.
© Hauke S. Hillen
Schematische Darstellung des POLRMT-Inhibitor-Komplexes. © Hauke S. Hillen

Ein neu entwickelter Wirkstoff hungert Krebszellen aus, indem er das Ablesen der genetischen Information der Mitochondrien verhindert. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für Biologie des Alterns, des Stockholmer Karolinska Instituts und der Universität Göteborg berichten in einer Studie, dass die chemische Verbindung auch Potential für die Krebstherapie bei Menschen haben könnte.

Mitochondrien versorgen unsere Zellen mit Energie und Bausteinen, die für die normale Funktion von Geweben und Organen unerlässlich sind. Lange Zeit ging man allerdings davon aus, dass das Wachstum von Krebszellen weniger stark vom Beitrag der Mitochondrien abhängt. Diese seit langem bestehende Lehrmeinung wurde jedoch in den letzten Jahren zunehmend in Frage gestellt. Besonders Krebsstammzellen sind in hohem Maße vom mitochondrialen Stoffwechsel abhängig. Aufgrund der zentralen Rolle der Mitochondrien für die normale Gewebefunktion und weil Medikamente, die auf die Mitochondrienfunktionen abzielen, normalerweise sehr toxisch sind, hat es sich bisher als schwierig erwiesen, Mitochondrien im Rahmen der Krebsbehandlung gezielt anzugreifen.

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Interview mit Claus Becker zur Biokinematik

Biokinematik ist die Bewegung gegen den Schmerz

Das Interview führte Ria Hinken

Wie entstehen Schmerzen und wie können sie behandelt werden?

Wie kann man einen Körper, der seine natürliche Bewegungsfähigkeit verloren hat, wieder ins Gleichgewicht bringen? Die Biokinematik macht sich elementares Wissen aus Medizin, Mathematik und Biologie zunutze. Ihre grundlegende Erkenntnis: Schmerzen, wie beispielsweise bei einer Arthrose oder einem Bandscheibenvorfall entstehen durch krankhafte Veränderungen des Bewegungsapparates und sind ohne Operationen und Medikamente therapierbar. Rückenschmerzen, Migräne und viele weitere Schmerzverursacher lassen sich wirkungsvoll und schnell bekämpfen. Leider bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen diese Behandlungsart nicht, obwohl die Kassen viel Geld für Medikamente, Operationen und jahrelange Krankengymnastik einsparen könnten.

Arzt-Patienten-Kommunikation: „Placebo-Effekte können den Verlauf von Krankheiten verbessern“

Messbare Effekte: Das Immunsystem wird beeinflusst, Schmerzen verbessert

Trotz des medizinischen Fortschritts bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten spielt eines oft nur eine untergeordnete Rolle: die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Doch was ist mit den Bedürfnissen, Ängsten und Zweifeln der Patienten? Erst in den vergangenen Jahren wurde mit der systematischen Untersuchung des Phänomens „Placebo“ ein Paradigmenwechsel angestoßen. Denn die positiven Effekte der Arzt-Patienten-Kommunikation sind tatsächlich biologisch messbar. Über eben diesen Placeboeffekt und auch seinen Gegenspieler, den Noceboeffekt, seine Wirkung und aktuelle Erkenntnisse spricht Professor Manfred Schedlowski (Foto), Direktor des Institutes für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen, in seiner Keynote bei der geriatrisch-gerontologischen Online-Konferenz. Diese findet vom 3. bis 5. September statt und wird von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) mit Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) organisiert.

Die Medizin hat in den vergangenen Jahrzehnten eine enorme Entwicklung vollzogen: Verfeinerte technische Untersuchungsmethoden erlauben faszinierende Einblicke in die Funktion unserer Organe und des Gehirns, zielgerichtete Medikamente können exakt in Krankheitsprozesse eingreifen und Operationsroboter steigern die Präzision von Chirurgen. Doch in Zeiten der „High-Tech-Medizin“ wird der Kommunikation zwischen Arzt und Patient oft noch zu wenig Aufmerksamkeit entgegengebracht – auch nicht in der Wissenschaft. Forschungsansätze, die Vertrauen und Hoffnung der Patienten oder die Wirkung von Mitgefühl in den Mittelpunkt stellen, werden oft als „Wissenschaft light“ abgetan.

Messbare Effekte: Das Immunsystem wird beeinflusst, Schmerzen verbessert

„Placeboeffekte sind äußerst vielfältig und unterscheiden sich, je nach Organ und Patient. Eine Zuckertablette, die Kopfschmerzen vertreibt, eine Infusion mit Kochsalzlösung, die bei Parkinson hilft oder eine vorgetäuschte Akupunktur, die Reizdarmsymptome lindert, sind nur einige erfolgreiche Beispiele“, sagt Manfred Schedlowski. Placeboeffekte können sich auf körperliche und psychische Symptome auswirken und damit den Verlauf von Erkrankungen verbessern. Sie können das Immunsystem und den Blutdruck beeinflussen oder den Erfolg von Operationen und medikamentösen Behandlungen verändern. Der Körper reagiert positiv auf eine Behandlung, obwohl er das eigentlich gar nicht dürfte – weil beispielsweise die Tablette oder Infusion keinen Wirkstoff enthält oder die Akupunkturnadel gar nicht in die Haut eindringt. Doch wie kann ein Scheinmedikament oder eine Scheinbehandlung überhaupt eine Wirkung zeigen?

Der Glaube an Heilung: Das neuropsychologische Phänomen des Placeboeffekts

Placeboeffekte werden auf neuropsychologische Phänomene zurückgeführt, die Selbstheilungskräfte aktivieren. Immer mehr Details dieser Wirkmechanismen werden wissenschaftlich erforscht. Dabei spielen die Erwartungen der Patienten eine zentrale Rolle. Vertrauen sie darauf, dass die Therapie wirkt, oder haben sie eher Zweifel? Haben sie früher gute oder eher negative Erfahrungen mit medizinischen Behandlungen oder Behandlern gemacht? Schöpfen sie nach dem Gespräch mit dem Arzt Hoffnung oder löst die Lektüre des Beipackzettels eher Ängste aus? Erfahrungen führen zu Lernprozessen, die bewusst oder unbewusst ablaufen und große Wirkungen entfalten können: positive Placeboeffekte, aber auch negative „Noceboeffekte“. Je nachdem können sie die Heilung fördern – oder auch verhindern.

Der Placeboeffekt beeinflusst jede medizinische Behandlung

Eine Wirkung erzielt also nicht das Placebo selbst, sondern die an eine Behandlung geknüpfte Erwartung der Patienten. Placeboeffekte beeinflussen demnach jede Art von medizinischer Behandlung, sei es die Wirksamkeit und Verträglichkeit von gut erforschten und bewährten Medikamenten, der Ausgang einer Operation oder Gesprächstherapie – oder eben die Wirkung einer Zuckertablette. Echte Placebobehandlungen, beispielsweise zum Test der Wirksamkeit eines Medikaments, sollten jedoch weiterhin nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen, wie beispielsweise in klinischen Studien stattfinden.
In seiner Konferenz-Keynote fasst Professor Manfred Schedlowski seine Forschungsergebnisse zur Thematik zusammen und gibt einen spannenden Überblick über die neuen und aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Phänomen Placebo- und Noceboeffekt. Da gerade ältere Patienten häufig Noceboeffekten in der Kommunikation ausgesetzt sind, ist dieses Thema besonders für Geriater interessant und relevant.

Zur Person

Professor Manfred Schedlowski ist Direktor des Institutes für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen

Professor Manfred Schedlowski ist Direktor des Institutes für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum Essen. Im Lauf seiner Karriere absolvierte er Forschungsaufenthalte an der University of Newcastle und der La Trobe University in Melbourne, Australien sowie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf der Analyse der funktionellen Verbindungen zwischen dem Nervensystem, dem Hormonsystem und dem Immunsystem. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich Professor Schedlowski mit seiner Arbeitsgruppe im Rahmen der Placeboantwort mit dem Phänomen der Klassischen Konditionierung von Immunfunktionen und analysiert die neurobiologischen und biochemischen Mechanismen sowie die klinische Bedeutung der Placebo- und Noceboantwort.