Archiv für den Monat: Januar 2015

„Wir schaffen das, ich schwöre es dir.“

image002Lesley Verney ist gerade zehn Wochen schwanger, da erfährt die Dreiunddreißigjährige, dass sie eine aggressive Form von

Lesley Cools

Lesley Cools

Brustkrebs hat. Für sie und ihren Mann Andy bricht eine Welt zusammen. Die Ärzte raten zum sofortigen Schwangerschafts-abbruch. Um ihren Krebs zu besiegen, muss Lesley schnellstens mit der Chemotherapie beginnen. Lesley und Andy beschließen, für ihr Baby zu kämpfen. Denn sie haben schon einmal ein Kind verloren.

Nach vielen Recherchen treffen sie auf Professor Dr. Frédéric Armant, Chef der Forschungsgruppe Krebs und Schwangerschaft und Spezialist für gynäkologische Onkologie an der Universitätsklinik in Leuven. Er berichtet Lesley und Andy von den ermutigenden Ergebnissen seiner Forschungsgruppe.

image011Die Plazenta schützt nach der zwölften Woche das Kind, so dass eine Chemotherapie bei Lesley und eine eventuelle Operation ohne Schaden für das Kind möglich ist. Armant rät ihnen, das Kind zu behalten. Die beiden fassen Vertrauen zu den Ärzten und gehen das Risiko ein. Für Lesley beginnt eine Odyssee zwischen Gynäkologie und Onkologie, auf der Andy sie durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Und der neunmonatige unermüdliche Kampf wird mit einem Wunder gekrönt. Marnix, ihr Sohn, kommt gesund und kräftig zur Welt. Inzwischen ist er drei Jahre alt und geht in die Vorschule. Lesley hat bis heute hat keinen Rückfall erlitten.

Jede tausendste Schwangere erkrankt an Krebs. Unser Chemo-Baby ist Andy Cools image012realistischer, packender Bericht, der Frauen Mut machen soll, die während ihrer Schwangerschaft an Krebs erkranken. Er beschreibt in seinem Buch die Zeit zwischen Hoffnung und Verzweiflung, die er mit seiner Frau Lesley durchlitt.

Andy Cools, Unser Chemo-Baby – Kampf um zwei Leben, Mit einem Vorwort von Professor Frédéric Amant, Knaur Verlag
183 Seiten, Klappenbroschur mit 8 Seiten Bildteil, [D] € 14,99 / [A] € 15,50, ISBN 978-3-426-65557-3, Erscheinungstermin 2. März 2015

Wenn die Krankenkasse die Zahlung des Krankengeldes verweigert

Krank ohne Krankgengeld

Report Mainz zeigt, was man bei Krankmeldungen über einen längeren Zeitraum beachten muss, damit man die Ansprüche auf Krankengeld nicht verliert.

Es ist nicht immer einfach für Menschen, die schwer erkrankt sind, diesen gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden. Leider nutzen das Krankenkassen zu ihren Gunsten, um so die Zahlungen einstellen zu können. Hier muss der Gesetzgeber dringend nachbessern.

Long-term use of hormonal contraceptives is associated with an increased risk of brain tumours

Taking a hormonal contraceptive for at least five years is associated with a possible increase in a young woman’s risk of developing a rare tumour, glioma of the brain. This project focussed on women aged 15-49 years and the findings are published in the British Journal of Clinical Pharmacology.

Hormonal contraceptives, including oral contraceptives, contain female sex hormones and are widely used by women all over the world. While only a little is known about the causes of glioma and other brain tumours, there is some evidence that female sex hormones may increase the risk of some cancer types, although there is also evidence that contraceptive use may reduce the risk in certain age groups. “This prompted us to evaluate whether using hormonal contraceptives might influence the risk of gliomas in women of the age range who use them,” says research team leader Dr David Gaist of the Odense University Hospital and University of Southern Denmark.

In this project, the researchers drew data from Denmark’s national administrative and health registries, enabling them to identify all the women in Denmark who were between 15 and 49 years of age and had a first-time diagnosis of glioma between 2000 and 2009. They found 317 cases and compared each of these women with eight age-matched women who didn’t have gliomas.

“It is important to keep this apparent increase in risk in context,” says Dr Gaist. “In a population of women in the reproductive age, including those who use hormonal contraceptives, you would anticipate seeing 5 in 100,000 people develop a glioma annually, according to the nationwide Danish Cancer Registry.”

“While we found a statistically significant association between hormonal contraceptive use and glioma risk, a risk-benefit evaluation would still favour the use of hormonal contraceptives in eligible users,” says Dr Gaist, who points out that it is important to carry on evaluating long-term contraceptive use in order to help women choose the best contraception for them.

Dr Gaist also emphasizes that the findings need to be interpreted with care, as discussed in the published research paper. “Despite that, we feel our study is an important contribution and we hope that our findings will spark further research on the relationship between female hormonal agents and glioma risk,” he says.

„Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit“

Neueste Erkenntnisse aus der *Mikrobiom-Forschung

978-3-426-65753-9.jpg.30754383„Bisher hielten die meisten Menschen Bakterien für Krankheitserreger, doch seit Kurzem gibt es in der Forschung revolutionäre Erkenntnisse: Bakterien haben eine große Bedeutung für den gesunden Organismus – ohne sie werden wir tatsächlich krank. Damit ändert sich das bisherige Verständnis für die Zusammenhänge im menschlichen Körper völlig. In zahlreichen Studien wurde wissenschaftlich exakt nachgewiesen, was zuvor höchstens praktisch erfahrbar war: Darmbakterien sind der Schlüssel zur Gesundheit.“ – So die treffende  Kurzbeschreibung des Verlages.

In ihrem Buch beschreibt Dr. Anne Katharina Zschocke ausführlich, weshalb ein gesunder Darm für uns so wichtig ist. Dabei sollte man sich nicht von den zahlreichen Fachbegriffen abschrecken lassen, die mal mehr mal weniger häufig auftauchen. Wer den Lesefluss nicht unterbrechen möchte, markiert sich am besten die Begriffe, um sie später nachzuschlagen oder wirft schnell mal einen Blick in den Anhang. Dort wird allerdings nur ein Teil der Begriffe erklärt. Für den Rest gibt es Wikipedia.

Dass man derartige Bücher auch allgemein verständlicher schreiben kann, hat Giulia Enders mit ihrem Buch „Darm mit Charme“ bewiesen.

Menschen mit akuten Darmproblemen empfehle ich beide Bücher, um sich so einen guten Überblick zu verschaffen, wie sie ihren Darm wieder ins Gleichgewicht bringen können.

Das Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom ist mehr oder weniger eine Diagnose der Hilflosigkeit, da sie nicht wirklich ein echtes Krankheitsbild beschreibt. Wenn Ärzte die Ursache für die Beschwerden nach schulmedizinischen Erkenntnissen nicht finden können, dann bekommen Patienten bestenfalls die Diagnose „Reizdarm gestellt“. Oft werden sie auch ohne Befund nach Hause geschickt und ihrem Schicksal selbst überlassen.

Wenn diese Patienten immer und immer wieder bei ihrem Hausarzt vorsprechen, dann folgt meist die Diagnose „psychosomatische Beschwerden“.

Wer allerdings über einen langen Zeitraum keinerlei Hilfe erfährt, ist unter Umständen auch für eine Depression anfällig, weil ein kranker Darm auch aufs Gemüt schlägt. Leider wird diese Möglichkeit äußerst selten von Ärzten und Therapeuten in Betracht gezogen. Da werden schon eher Psychopharmaka verordnet, um der Situation Herr zu werden. Und das kann bei Patienten mit einer geschädigten Darmflora zur Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes führen, weil Psychopharmaka die Darmflora weiter schädigen.

Betroffene Patienten sollten deshalb genau prüfen lassen, was der tatsächliche Auslöser für ihre Erkrankung ist. Eine ärztliche Zweitmeinung kann hier von großem Nutzen sein.

Kopf oder Bauch?

An den Gedanken, dass wir auch ein unabhängiges Bauchgehirn haben, müssen wir uns erst noch gewöhnen.

Das berühmte „Bauchgefühl“, das noch immer gerne verspottet wird, ist damit endgültig rehabilitiert.

Wenn wir krank sind, wollen wir schnellstmögliche Heilung. Wer eine Erkältung hat, weiß, dass diese mit Medikamenten 1 Woche dauert und ohne 7 Tage. Und dennoch kaufen die Deutschen schon bei den geringsten Anzeichen einer Erkältung gerne Pillen, Säfte und Salben, um schnellstens wieder gesund zu werden. Viel schlimmer ist jedoch, dass viele Ärzte immer noch gerne ein Antibiotikum verabreichen, obwohl es hier nachweislich keinen Nutzen hat, aber unter Umständen großen Schaden anrichten kann. Antibiotikum heißt wörtlich übersetzt „gegen das Leben“.

Anne Katrin Zschocke schreibt: „Ist es nicht erstaunlich, dass die Menschheit zum Mond fliegt, aber sich im eigenen Bauch so erbärmlich wenig auskennt, dass man als Heilmittel das krasse Gegenteil von etwas entwickelte, was tatsächlich heilsam wäre? Wer erkrankt ist, braucht eine bessere Bakterienversorgung – und erhält stattdessen ein Mittel für ihre Beseitigung.“

Nicht an allem ist die Pharmaindustrie schuld

Dass dies so ist, ist ausnahmsweise nicht nur der Pharmaindustrie geschuldet – auch nicht den Krankenkassen, die lieber Geld für ein Antibiotikum ausgeben als für eine wirksame Alternativbehandlung. Dem Ganzen liegt ein Denkfehler zu Grunde, der – dank neuester Forschungsergebnisse – revidiert werden muss. Das dauert bekanntlich seine Zeit, ehe es in den Köpfen der Mediziner ankommt.

Dies ist auch der Grund, weshalb viele Patienten auch heute noch einen langen Leidensweg vor sich haben. Das fängt damit an, dass es nicht ganz einfach ist, einen Arzt oder eine Ärztin zu finden, der bzw. die sich intensiv mit dem Thema Darmbakterien auseinandergesetzt hat. Hinzu kommt, dass die hier notwendigen  Stuhluntersuchungen nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Das gilt auch für die Aufbaupräparate, die gebraucht werden, wenn die Untersuchung eine Schädigung der Darmflora ergibt. Zu guter letzt ist die Geduld des Patienten gefragt. Denn ein Aufbau der Darmflora kann viele Monate dauern.

Gesundes Essen hilft beim Heilungsprozess

Meist geht die Behandlung mit einer Essensumstellung einher. Denn Fast Food in Form von Tütensuppen, Burger, Döner, Currywurst, Chips, Schokoriegel, süßen Limonaden, viel Alkohol etc. tragen nicht zur Heilung bei. Der Verzicht auf Fleisch und Geflügel aus Massentierhaltung ist schon deshalb wichtig, weil in der Massentierhaltung gerne Antibiotika eingesetzt werden. Das gilt auch für Fisch aus Aquakulturen.

Die Antibiotika gelangen über Fleisch und Fisch in unseren Körper und können dort eventuell die Darmflora schädigen oder zu einer Antibiotikaresistenz führen.

Ein gesunder Darm ist viel wichtiger als bislang angenommen. Wir sollten ihn deshalb ganz schnell aus der Schmuddelecke herausholen. Giulia Enders hat auf unterhaltsame Weise damit angefangen.

Trauen Sie sich: Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl!

„Darmbakterien als Schlüssel zur Gesundheit“

Neueste Erkenntnisse aus der *Mikrobiom-Forschung

Von Dr. Anne Katharina Zschocke, erschienen Knaur – Menssana

Hardcover, 03.11.2014, 368 S., €19,99 als E-Book 17,99
ISBN: 978-3-426-65753-9

Dr. Anne Katharina Zschocke studierte Medizin und Naturheilverfahren in Freiburg und London. Nach klinischer Tätigkeit wechselte sie das berufliche Metier und wandte sich dem praktischen Gartenbau zu, um sich fortan ganz der Natur, Kultur und Themen des Paradigmenwechsels zu widmen. Seit 2001 unterrichtet sie die praktische Anwendung von Effektiven Mikroorganismen und ist im deutschsprachigen Raum zu diesem Thema die führende Kapazität. Sie wird als Referentin weltweit zu Vorträgen und Seminaren zu EM eingeladen.

Wikipedia: Das *Mikrobiom bezeichnet im engeren Sinne die Gesamtheit aller den Menschen, oder andere Lebewesen (z. B. Regenwürmer) besiedelnde Mikroorganismen. Damit werden primär die Darmbakterien (Darmflora) in Verbindung gebracht, aber auch alle Mikroorganismen, die auf der Haut (Hautflora) oder anderen Körperteilen (Mundhöhle, Schleimhäute, Genitalorgane etc.) leben. Im weiteren Sinne können auch die mikrobiellen Gemeinschaften anderer Habitate (Boden, Blattoberflächen, Wohnung u.v.m.) begrifflich eingeschlossen sein.

Der Begriff wurde von Joshua Lederberg in Anlehnung an das Genom geprägt, da er nach Beendigung des Humangenomprojekts behauptete, dass auch die Mikroflora des Menschen berücksichtigt werden müsse, da dieses Teil des menschlichen Stoffwechselsystems sei und daher maßgeblichen Einfluss auf den Menschen habe.

Burnout Kids

„Ich kann nicht mehr.“
„Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll.“
„Mein Leben ist sinnlos.“

BURNOUT KIDS   ab 2. März 2015 bei Pattloch

BURNOUT KIDS
ab 2. März 2015 bei Pattloch

Hilferufe von Kindern, die der Kinderpsychiater
Michael Schulte-Markwort in seiner Klinik betreut

Emily  ist 15 Jahre alt. Sie leidet unter Schlafstörungen, verliert erheblich an Gewicht und weint häufig. Dabei geht es ihr eigentlich gut. Sie hat in der Schule keine Probleme, das Familienleben ist intakt. Die Eltern denken an Magersucht und lassen das Kind untersuchen. Die Diagnose: Burnout. Die Managerkrankheit, bei einer Jugendlichen? Was ist passiert, dass schon Kinder vor Erschöpfung zusammenbrechen?
Der Hamburger Kinder- und Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort warnt: „ Burnout ist im Kindes- und Jugendalter angekommen. Etwa drei bis fünf Prozent aller Kids, v.a. Mädchen,  leiden an Depressionen, mehr als zehn Prozent unter Ängsten. Bei etwa 20 bis 30 Prozent dieser Betroffenen geht man von Erschöpfungsdepressionen aus. Das macht etwa eine Betroffene auf 60 Schüler.“

Michael Schulte-Markwort sieht in der leistungsorientierten Ökonomisierung der Gesellschaft die entscheidende Ursache. Es sind weniger die überambitionierten Eltern, die aus dem Nachwuchs kleine Wunderkinder machen wollen, sondern Kinder und Jugendliche, die sich selbst unter Druck setzen, die für die Schule eher zu viel als zu wenig tun. Die permanente Anstrengung führt zu ausgeprägter Erschöpfung. Kinder haben keinen Schutzmechanismus, der bei zu hohen inneren und äußeren Anforderungen greifen könnte.

Anhand vieler Beispiele aus seiner Praxis erläutert Michael Schulte-Markwort die Ursachen der Erkrankung. Er lehrt die Symptome zu erkennen, beschreibt Therapieansätze und gibt Tipps zur Prävention.

Prof-. Dr. Michael Schulte-Markwort

Prof-. Dr. Michael Schulte-Markwort

Prof-. Dr. Michael Schulte-Markwort ist ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und –psychosomatik im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und des Altonaer Kinderkrankenhauses. Er behandelt täglich die jungen Patienten, von denen er berichtet.

Teamwork verhindert auch in der Medizin Fehler

Zusammenarbeit reduziert Diagnosefehler
Medizinstudenten arbeiten in Zweierteams genauer als allein

Medizinischer Nachwuchs profitiert von der Arbeit im Team. Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung und der Universität Konstanz konnten anhand von Medizinstudenten zeigen, dass Teams akkuratere Diagnosen stellen als Einzelpersonen. Fehldiagnosen sind demnach leicht vermeidbar. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift JAMA* veröffentlicht.

Knapp 90 Medizinstudenten der Charité standen vor der Aufgabe, am Computer simulierte Patientenfälle zu diagnostizieren. Alle angehenden Mediziner hatten einen vergleichbaren Wissensstand und sollten für jeweils sechs Patienten mit Atemnot diagnostische Tests anordnen. Anhand der erhaltenen Ergebnisse galt es, eine Diagnose auszuwählen – entweder als Einzelperson oder zu zweit. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis: Berufsanfänger profitieren von einer Zusammenarbeit im Team, ihre Diagnosen sind akkurater und es entstehen 17 Prozent weniger Fehler. Meist gehen falsche Einschätzungen auf Denkfehler oder Fehler bei der Datenauswertung zurück.

Zwar brauchen die Mediziner im Zweierteam etwas länger um zu ihrer Diagnose zu gelangen, die diagnostischen Tests, die sie anordnen, würden dagegen in einem realistischen klinischen Rahmen weniger Zeit beanspruchen. »Berufsanfänger, die allein arbeiten, sichern sich stärker über aufwendige Diagnostika ab. Teams entscheiden ähnlich wie erfahrene Mediziner und arbeiten mit geringerem Diagnoseaufwand«, sagt Wolf E. Hautz, Erstautor der Studie. Dabei fühlen sich Paare sicherer hinsichtlich ihrer Diagnosestellung. Das individuelle Sicherheitsgefühl sagt allerdings nichts über die Richtigkeit der Diagnose aus. Kooperation kann gerade für Ärzte in Ausbildung ein Gewinn sein. Ähnliche Untersuchungen untermauern den Befund: Teams sind generell besser im Lösen von komplexen Aufgaben.

*Wolf E. Hautz, Juliane E. Kämmer, Stefan K. Schauber, Claudia D. Spies, Wolfgang Gaissmaier: „Diagnostic Performance by Medical Students Working Individually or in Teams“, JAMA, 2015 Jan 20. doi:10.1001/jama.2014.15770.

Sodbrennen kann auch durch Medikamente ausgelöst werden

Bei Sodbrennen Medikamente überprüfen:
Arzneimittel können mögliche Auslöser sein

Berlin – Sodbrennen, Brennen im Rachen und saures Aufstoßen sind mögliche Anzeichen der sogenannten Refluxkrankheit. Mitunter verursachen oder verstärken bestimmte Medikamente den unangenehmen Übertritt von Säure aus dem Magen in die Speiseröhre. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in ihren aktualisierten Leitlinien „Gastroösophageale Refluxkrankheit“ hin. Da die Refluxkrankheit die Speiseröhre schädigen und sogar Krebs zur Folge haben kann, sollten Betroffene sich vom Gastroenterologen untersuchen lassen.

„Als Auslöser der Beschwerden können vor allem Arzneimittel in Frage kommen, die zu einer Entspannung des unteren Speiseröhrenschließmuskels führen und dadurch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre begünstigen“, erklärt Professor Dr. med. Stephan Miehlke vom Magen-Darm-Zentrum in Hamburg-Eppendorf. Als einer von drei Koordinatoren war er maßgeblich an der Erstellung der DGVS-Leitlinie beteiligt. In Betracht kommen zum Beispiel Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, koronarer Herzerkrankung, Asthma und Harninkontinenz sowie Östrogenpräparate zur Hormontherapie und Psychopharmaka mit angstlösender Wirkung.

Auch manche Schmerz- und Rheumamittel sowie Medikamente zur Behandlung von Osteoporose, Eisenmangel und einige Antibiotika verursachen mitunter Sodbrennen. „Insbesondere bestimmte Schmerzmittel, nämlich die ,nichtsteroidalen Antirheumatika‘ oder kurz ,NSAR‘, können auch Entzündungen in der Speiseröhre hervorrufen“, erörtert Miehlke. Wichtig sei, dass Arzt und Patient im Blick haben, welche Mittel der Patient einnimmt. „Selbstverständlich sollten vom Arzt verschriebene Medikamente nicht einfach abgesetzt werden. Doch für das ein oder andere Präparat gibt es besser verträgliche Alternativen“, so DGVS-Experte Miehlke.

Von einer Refluxkrankheit sprechen Ärzte, wenn der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre störende Symptome und auch Komplikationen verursacht. Bei ersten Anzeichen sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. „Die Erkrankung sollte behandelt werden, wenn die Symptome ein- bis zweimal in der Woche auftreten und der Patient sich hierdurch in seiner Lebensqualität beeinträchtigt fühlt“, erklärt Leitlinienkoordinator Professor Dr. med. Wolfgang Schepp, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Gastroenterologische Onkologie am Klinikum Bogenhausen in München. Mit Hilfe von Medikamenten, die die Säureproduktion im Magen hemmen – sogenannte Protonenpumpenhemmer – sei die Erkrankung in der Regel wirksam zu behandeln. Bestehen die Refluxbeschwerden über mehrere Jahre hinweg, sollte ein Gastroenterologe die Schleimhaut der Speiseröhre mit Hilfe eines Endoskops untersuchen, so die Empfehlung der Leitlinie. Hierdurch kann der Arzt Gewebsveränderungen wie den sogenannten „Barrett-Ösophagus“ erkennen, der als Krebsvorstufe gilt und frühzeitig behandelt werden sollte.

Auch Veränderungen im Lebensstil und alltäglichen Leben können manchmal schon eine Besserung bewirken: „Übergewichtigen Patienten hilft es häufig etwas abzunehmen und wer bestimmte Nahrungsmittel und Getränke nicht verträgt, kann versuchen, hierauf zu verzichten“, sagt Schepp. Patienten mit nächtlichen Beschwerden sollten zudem auf späte Mahlzeiten verzichten und das Kopfende des Bettes hochstellen. Von Schlafmitteln rät er ab, denn auch sie verstärken mitunter die Symptome.

Studienteilnehmerinnen gesucht

Erfahrungen mit Brustkrebs teilen

Das Institut für Psychologie der Universität Freiburg sucht Studienteilnehmerinnen, die eine neue Internetseite testen

Freiburg, 09.01.2015

Von der eigenen Krankheit erzählen, über persönliche Erfahrungen berichten: Das Institut für Psychologie der Universität Freiburg sucht noch Probandinnen, die eine neue Internetseite zum Thema Brustkrebs testen. Das Modul soll auf dem Portal krankheitserfahrungen.de erscheinen. Bei der Seite handelt es sich um eine im Internet offen zugängliche Webseite, auf der Betroffene in Form von Texten, Video- oder Audioclips von ihren Erfahrungen mit einer bestimmten Erkrankung erzählen – zum Beispiel, wie sie sich auf Familie, Freunde oder die Arbeit auswirkt. Beiträge zu den Themen chronischer Schmerz, Diabetes und Epilepsie sind bereits erschienen.

Das Team möchte die in Zusammenarbeit mit der Berlin School of Public Health an der Charité Berlin entwickelte Internetseite zum Thema Brustkrebs vor einer Freischaltung mit Betroffenen diskutieren. Die Teilnehmerinnen erhalten einen persönlichen Zugang und sollen das Online-Angebot innerhalb von zwei Wochen im Zeitraum vom 19. Januar bis zum 1. Februar 2015 testen. Im Anschluss findet im Februar eine Gruppendiskussion statt, in der die Eindrücke, Verbesserungsvorschläge und Kritik besprochen werden. Daraufhin will das Team die Internetseite den Bedürfnissen der Betroffenen anpassen. Die Teilnehmerinnen erhalten eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro. Die Anmeldung ist bis zum 15. Januar möglich.

www.krankheitserfahrungen.de

Sind Bluttransfusionen gefährlich?

Die ARD zeigte am 24. November 2014 die Reportage „Böses Blut“.

Hier eine Stellungnahme der Uniklinik Freiburg zum Thema. Stellungnahme_BösesBlut, die wir auf Anfrage erhalten haben.

Böses Blut – Kehrtwende in der Intensivmedizin

24.11.2014 | 44:25 Min. | UT | Verfügbar bis 24.11.2015 | Quelle: Das Erste

Bluttransfusionen können Leben retten, keine Frage. Nach Unfällen und großen Operationen gleichen sie bedrohliche Blutverluste aus. Immer mehr Analysen aber bestätigen: Bluttransfusionen können gefährlich sein. Lebensgefährlich. Die Patienten ahnen davon nichts – und weder die Ärzte noch die Betreiber des Blutspende-Systems haben großes Interesse an Aufklärung. Die einen wollen mangels Alternativen nicht unnötig Panik schüren, die anderen sorgen sich um ihr Geschäftsmodell. Blutspenden werden auch in Zukunft für Notfälle gebraucht. Die SWR-Dokumentation von Ulrike Gehring zeigt, dass dennoch ein Umdenken in der Intensivmedizin unausweichlich ist. Sie zeigt bisher unbekannte Risiken von Transfusionen auf und stellt eine Gruppe mutiger Ärzte vor, die gemeinsam an Alternativen arbeiten. Und dabei auf viele Widerstände stoßen.

„Reha-Therapiestandards Depressive Störungen“

Pressemitteilung

Depressive Störungen: Dr. Becker Klinik Norddeich erneut unter den besten drei Kliniken

Einzeltherapie depressive Störung

Einzeltherapie depressive Störung

Für Patienten mit depressiven Störungen sind die Therapiestandards in der Dr. Becker Klinik Norddeich überdurchschnittlich hoch. Das belegte jetzt erneut der aktuelle Bericht zur Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung (DRV).

Norden Norddeich. Patienten, die sich in der Dr. Becker Klinik Norddeich wegen depressiver Störungen behandeln lassen, können sich darauf verlassen, nach anerkannten wissenschaftlichen Therapiestandards behandelt zu werden. Das hat jetzt die Deutsche Rentenversicherung (DRV) in ihrem Qualitätssicherungsverfahren „Reha-Therapiestandards Depressive Störungen“ nachgewiesen. Insgesamt 153 psychosomatische Abteilungen deutscher Rehakliniken hatte sie im Rahmen des Verfahrens getestet. Die Klinik Norddeich erreichte 99 von 100 Punkten und konnte damit ihr Ergebnis aus dem Vorjahr halten. Wie bereits 2013 schnitt sie im bundesweiten Vergleich als drittbeste Klinik Deutschlands ab.
 
Individuelle Güte nur kursorisch erfasst
„Wir sind sehr stolz auf diese Platzierung“, freut sich Dr. Vitus Irrgang, Chefarzt der Psychosomatik in der Klinik Norddeich „Mein Dank gilt hier vor allem unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tagtäglich das Ziel mittragen, Spitzen-Rehabilitation zu leisten. Ohne ihr Engagement hätten wir diese Top-Platzierung nicht erreicht.“ Der Chefarzt mahnt allerdings, das Ergebnis differenziert zu sehen: „Die individuelle Güte einer psychotherapeutischen Behandlung ist damit nur kursorisch erfasst. Um unseren Patienten die bestmögliche Behandlung zu garantieren, müssen wir ständig an der inhaltlichen Verbesserung unserer Therapien weiterarbeiten.“
 
402 Entlassbriefe ausgewertet
Der DRV-Bericht „Reha-Therapiestandards Depressive Störungen“ ist ein Teil des Programms zur Reha-Qualitätssicherung der DRV, das diese seit 1997 durchführt. Für den Bericht 2014 wurden insgesamt 66.657 Reha-Entlassberichte aus 153 Einrichtungen aus dem Jahr 2013 ausgewertet, davon 402 aus der Dr. Becker Klinik Norddeich. Abgeglichen wird, ob in den als wirksam anerkannten Therapiemodulen – wie zum Beispiel Psychotherapie, Bewegungstherapie oder Gesundheitsbildung – die jeweils wissenschaftlich empfohlenen Therapieeinheiten durchgeführt wurden.

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Dr. Becker Klinik Norddeich
Die Dr. Becker Klinik Norddeich ist eine Einrichtung für orthopädische und psychosomatische Rehabilitation. Insgesamt behandeln die rund 150 Mitarbeiter unterschiedlicher Fachrichtungen über 3.800 Patienten jährlich. Direkt an der Nordsee in attraktiver Lage, bietet die Klinik den Patienten wirksame Therapie und Regeneration in einem einzigartigen Klima. Die gesundheitsfördernde, immunstimulierende Meeresluft mit ihrem hohen Feuch