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Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen

Gesundheitliche Folgen der Atomkatastrophen
von Tschernobyl und Fukushima

30 Jahre Leben mit Tschernobyl – 5 Jahre Leben mit Fukushima

Ein Report von IPPNW Deutschland

Ärzte gegen den AtomkriegDer Report gebinnt mit einem Zitat unglaublichen von Hans Blix (1986 in seiner Funktion als Direktor der Internationale Atomenergie-Organisation, IAEO)

„Die Atomindustrie kann jedes Jahr eine
Katastrophe wie Tschernobyl verkraften.“

Ähnlich verhalten sich Wissenschaftler noch heute in Japan, wie ein aktueller Beitrag in der Ärztezeitung zeigt. http://bit.ly/20G0A2t

Dr. Masahiro Nakashima vom Atomic Bomb-Disease Institute der Universität Nagasaki behauptet, dass der Anstieg von Schilddrüsenkrebs bei Kindern in Nordostjapan nach der Atomkastrophe von Fukushima dem Screeningeffekt und nicht der radioaktiven Strahlung zu zuordnen sei. Dieser Behauptung widerspricht die Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e. V. (IPPNW). In ihrem neuesten Bericht  zeigen die Ärzte den konkreten Zusammenhang zwischen den stark angestiegenen Schilddrüsenerkrankungen bei Kindern und der Atomkatstrophe von Fukushima auf.

Den vollständigen Bericht können Sie hier herunterladen: IPPNW_Report_T30_F5_Folgen_web

 

Apps zur gesunden Ernährung

Die App-Trilogie „Schwanger & Essen“, „Baby & Essen“ und „Kind & Essen“

Gut ernährt von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter

Die App-Trilogie „Schwanger & Essen“, „Baby & Essen“ sowie „Kind & Essen“ sind kostenlos im Apple-Store und Google Play Store zum Download verfügbar.

Die App-Trilogie „Schwanger & Essen“, „Baby & Essen“ sowie „Kind & Essen“ sind kostenlos im Apple-Store und Google Play Store zum Download verfügbar.

München/Freising/Kulmbach – Informationen zu Ernährung und Bewegung in der Schwangerschaft und zum gesunden Aufwachsen in der Kindheit gibt es in Hülle und Fülle. Doch welche Quelle ist verlässlich und seriös? Die App-Trilogie „Schwanger & Essen“, „Baby & Essen“ und „Kind & Essen“ basiert auf aktuellen Empfehlungen der Wissenschaft und den Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben (www.gesund-ins-leben.de). Ohne auf hilfreiche Features, wie Kalender und Checks, zu verzichten, liefern die Apps wichtige Informationen zu ausgewogener Ernährung, Bewegung und gesundem Aufwachsen in Schwangerschaft, Säuglingsalter und frühen Kindheit. Entwickelt haben sie das Kompetenzzentrum für Ernährung, das Netzwerk Gesund ins Leben und die Stiftung Kindergesundheit. Gefördert wird die App-Trilogie vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

App-Trilogie fundiert, umfassend und praxisnah

Die praxisnah gestalteten Apps bauen inhaltlich aufeinander auf und sind technisch eng miteinander verknüpft. Durch individualisierbare Profile und die Favoritenfunktion bekommen Eltern und diejenigen, die es werden wollen, wichtige Informationen auf einen Blick. Checks und Checklisten unterstützen den Alltag und per Knopfdruck kann auch der Vater daran teilhaben. Die Inhalte der Apps basieren auf den Handlungsempfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben. Gynäkologen, Hebammen, Ernährungswissenschaftler sowie Kinder- und Jugendärzte haben ihre Expertise in die Entwicklung gleichermaßen eingebracht.

Mobil unterstützt beim Elternwerden

image003-1Wie viel Gewichtszunahme ist während der Schwangerschaft normal und welcher Sport ist geeignet? Antworten auf diese Fragen gibt der mobile Wegbegleiter „Schwanger & Essen“. Zudem informiert ein Team, bestehend aus Experten der Wissenschaft und Praxis, in Videos, worauf es ankommt. Professor Dr. Hans Hauner, Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin mit Standorten am TUM-Klinikum rechts der Isar und am Wissenschaftszentrum Weihenstephan, gibt im Interview Informationen zur Ernährung. „In der Schwangerschaft für zwei zu essen, gilt sicher nicht mehr, weil dann die Gefahr doch sehr groß ist, dass man mehr zunimmt, als eigentlich gut und sinnvoll ist. Ich würde eher empfehlen, in der Schwangerschaft ganz normal weiter zu essen“, so Hauner. Das große Extra: ein speziell für Schwangere entwickeltes Workout zum Mitmachen

Interaktive Funktionen für werdende Mütter und Väter bieten Hilfen zum Selbstmanagement während der Schwangerschaft. Die Ernährungs-, Bewegungs-, Gewichts- und Wohlbefinden-Checks erhöhen die Sensibilität für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil. Die vielen Erinnerungsfunktionen und Checklisten helfen, rechtzeitig an Termine zu denken. Über den Kalender lässt sich das Wachstum des Babys verfolgen, auch Fotos des Babybauchs und die Tagebuchfunktion halten Momente der Schwangerschaft fest. Die Postleitzahlsuche vereinfacht das Finden einer Hebamme, eines Arztes oder eines Schwangerschaftskurses. Täglich bietet der Rubbel-Tipp der App ein Schmankerl mit zusätzlichen Informationen. Eines gibt es bereits heute: „Das Baby ist am 80. Tag etwa so groß wie eine Zitrone (circa sieben Zentimeter und 80 Gramm)“.

Elternsein bringt Neues und Spannendes

Gewohnheiten, die in den ersten Lebensjahren erworben werden, prägen spätere Ess- und Bewegungsgewohnheiten bis ins Erwachsenenalter. Ein gesunder Lebensstil ist wichtig zur Vorbeugung von ernährungsabhängigen Erkrankungen. Deshalb ist es nicht egal, was, wann und wie oft Kinder in den ersten 36 Monaten essen und trinken.

Die vom Netzwerk Gesund ins Leben (www.gesund-ins-leben.de) entwickelte App „Baby & Essen“ unterstützt Eltern im ersten Lebensjahr ihres Babys. Zum Beispiel mit einem Allergie-Risiko-Check. Dieser findet heraus, ob das Baby ein erhöhtes Allergierisiko hat und was in diesem Fall getan werden kann. Und wer den „Reif-für-Brei-Check“ macht, weiß, ob das Baby bereit ist für die ersten Löffel Brei. Schritt für Schritt wird erklärt, wie und mit welchen Zutaten die Gemüse-, Milch- und Getreide-Breie ganz leicht selbst zubereitet werden – Breirezepte inklusive.

Familienessen mit Kindern

„Im Alter von 1 bis 3 Jahren macht ihr Kind wichtige Entwicklungsschritte. Richtige Ernährung, Bewegung und ein gesunder Lebensstil ermöglichen ein gesundes Aufwachsen. Verhaltensweisen erlernen Kinder durch Nachahmen und bereits mit einem Jahr wollen Kinder das essen, was auch die Eltern auf dem Teller haben“, so Professor Dr. Berthold Koletzko, Leiter der Abteilung für Stoffwechsel- und Ernährungsmedizin, Dr. von Haunersche Kinderklinik München. Hierbei unterstützt die App „Kind & Essen“ mit praktischen Ernährungsempfehlungen und speziellen Rezepten für Kleinkinder und macht Lust auf gesundheitsförderliche Mahlzeiten. Mit Hilfe des Ernährungs-Checks ist es einfach zu prüfen, was das Kind im Laufe eines Tages isst und welche Nahrungsmittel in den nächsten Mahlzeiten vorkommen sollten. Der digitale Notizblock stellt sicher, dass beim Einkauf nichts vergessen wird. Neben Ernährungsthemen bietet die App Informationen zu Bewegung, zur Betreuung und wichtigen Themen der Kindergesundheit wie Infektionserkrankungen, Impfungen, Allergien und vieles mehr. Interaktive Features wie News, Tipps und Profile für 1, 2 oder mehr Kinder erleichtern den Familienalltag.

Neugierig?

Die Apps enthalten keinerlei Werbung und gewährleisten den Datenschutz, indem sie keine personenbezogenen Daten speichern und an Dritte weitergeben. Die Apps sind kostenlos in den App-Stores erhältlich. Weitere Informationen unter www.familie-gesund-ernährt.de. Google Analytics und DoubleClick tracken die Website.

Sehschwäche bei Kindern dank Smartphone & Co

Smartphone & Co: Experten erwarten deutlichen Anstieg der Kurzsichtigkeit

Berlin – Ganze Schulklassen voller Brillenträger? Augenärzte rechnen in Deutschland mit einem deutlichen Anstieg von Kurzsichtigkeit bei Kindern. Ursachen sind vermutlich veränderte Spiel- und Freizeitaktivitäten. Warum der Nachwuchs mehr Spielplatz und weniger Smartphone braucht und welche Augentropfen vor dicken Brillengläsern schützen können, erläutern Experten auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Experten beobachten weltweit eine deutliche Zunahme der Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt. „Besonders die asiatischen Länder sind von dem unscharfen Sehen in der Ferne betroffen“, sagt Professor Dr. med. Karl Ulrich Bartz-Schmidt, Kongress-Präsident und Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Tübingen. In China etwa sind in manchen Regionen bis zu 90 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen kurzsichtig.

In Deutschland beträgt der Anteil derzeit 35 bis 40 Prozent. „Wir rechnen aber auch hierzulande mit einem starken Anstieg“, erklärt Professor Dr. med. Wolf Lagrèze, Leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung von der Universitäts-Augenklinik Freiburg. „Die Gründe sind vermutlich veränderte Spiel- und Freizeitaktivitäten mit vermehrter Nutzung von Smartphones und iPads, verbunden mit intensivem Lernverhalten in Räumen, die wenig Tageslicht bieten“, so Lagrèze. In Asien verbringen Kinder viele Stunden täglich am Schreibtisch, um den Anschluss im Bildungsbereich nicht zu verpassen.

Aus der Analyse leiten sich Gegenmaßnahmen ab. So zeigt eine Studie in Taiwan, dass Schulkinder weniger kurzsichtig werden, wenn sie die Pausen draußen statt drinnen verbringen – Tageslicht schützt vor Brillenbedürftigkeit. „Untersuchungen belegen, dass es mindestens zwei Stunden Aufenhalt im Freien pro Tag sein sollten, wobei Lichtstärken von mindestens 10.000 Lux erreicht werden sollten“, erklärt Lagrèze. Zum Vergleich: Ein bewölkter Tag kann diesen Wert unterschreiten, ein gut beleuchteter Klassenraum bringt es auf maximal 500 Lux. „Um die Lichtintensität zu erhöhen, werden deshalb etwa in Singapur taghelle Schulzimmer erprobt“, so Lagrèze.

Ein zweiter Hebel setzt am Nutzungsverhalten von Smartphone & Co an. „Die Nutzung erfordert eine Nahsicht und findet häufig in Innenräumen statt – zwei Faktoren, die Kurzsichtigkeit fördern können“, erläutert Lagrèze. „Eltern sollten die Online-Nutzung ihrer Kinder deshalb kontrollieren und gegebenenfalls dosieren, in dem sie Alternativen anbieten und ermöglichen“, rät Lagrèze. Nach aktuellen Schätzungen sind in Deutschland zehn Prozent der Dreijährigen und 50 Prozent der Achtjährigen regelmäßig online.

Zusätzlich können medizinische Maßnahmen ergriffen werden, um das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit aufzuhalten. Zum einen hilft das Präparat Atropin, das aus der Tollkirsche gewonnen wird und das Augenärzte in einer Konzentration von 0,5 Prozent zur Weitstellung der Pupille nutzen. Jeweils ein Tropfen Atropin in einer Konzentration von 0,01 Prozent abends in beide Augen verlangsamt die Sehschwäche, wie inzwischen mehrere Studien nachgewiesen haben. „In dieser schwachen Konzentration erweitert Atropin die Pupille nicht“, betont Lagrèze.

Zum anderen steht für Jugendliche als Alternative zur Brille eine multifokale Kontaktlinse zur Verfügung, die das Fortschreiten der Myopie ebenfalls mindert. Ein Aufhalten stark voranschreitender Kurzsichtigkeit ist sinnvoll, weil eine Fehlsichtigkeit von mehr als minus sechs Dioptrien das Risiko für andere Augenerkrankungen wie Netzhautablösung, Glaukom und Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) stark erhöht.

„Zusammengefasst lautet die wichtigste Empfehlung: mehr Spielplatz, weniger Smartphone“, so Lagrèze. Zumal dieses Freizeitverhalten noch weitere positive Effekte hat – es verbessert die Stimmung und schützt vor Übergewicht. „Eine wirkungsvolle Maßnahme, die nichts kostet“, freut sich der DOG-Experte.

DOG: Forschung – Lehre – Krankenversorgung
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint unter ihrem Dach mehr als 6000 Ärzte und Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, lehren und behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt. Gegründet im Jahr 1857 in Heidelberg, ist die DOG die älteste medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt.

Informationsveranstaltung – AD(H)S und Ernährung

Informationsveranstaltung am 17. September 2015 zur „Oligoantigenen Diät“ bei Kindern mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störungen

Oligoantigene Diät KinderVerschiedene Stoffe in Nahrungsmitteln können Allergien auslösen. Ebenso können einzelne Lebensmittel mit den Symptomen von Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) in Verbindung stehen, beziehungsweise diese verstärken. Forscherinnen und Forscher aus der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter des Universitätsklinikums Freiburg untersuchen derzeit bei Kindern mit diagnostizierter AD(H)S im Alter von 7 bis 18 Jahren, welche Lebensmittelunverträglichkeiten das sind und welche Auswirkungen sie auf die Symptome haben. Durch eine auf jeden Patienten speziell zugeschnittene Diät sollen die Symptome der neurobiologischen Erkrankung verbessert werden oder sogar ganz verschwinden. Die hierbei eingesetzte „Oligoantigene Diät“ erlaubt ausschließlich Lebensmittel, die nur sehr selten Allergien auslösen können.

Zum aktuellen Stand der Studie „Oligoantigene Diät bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit oder Hyperaktivitätsstörungen – Durchführbarkeit und Wirksamkeit“ findet am Donnerstag, den 17. September 2015, von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr, eine Infoveranstaltung im Hörsaal der Zoologie (Hauptstraße 1, Freiburg) statt. Betroffene und Interessierte sind dazu herzlich eingeladen. Die ersten Ergebnisse aus der Studie werden vorgestellt. Interessenten für eine Studienteilnahme können sich über die laufende Studie umfassend informieren.

Bei etwa 60 Prozent der Kinder mit der Diagnose ADHS wurde in zahlreichen vorherigen Studien eine Unverträglichkeit auf einzelne Lebensmittel gezeigt. „Da neben der medikamentösen Behandlung bei ADHS bei vielen Patienten bereits eine Ernährungsumstellung zu einer deutlichen Besserung der Symptomatik führen kann, ist diese Diät für Eltern von betroffenen Kindern eine lohnenswerte Alternative “, sagt Dr. Christina Clement, Ökotrophologin an der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter des Universitätsklinikums Freiburg. „Mit dieser, für jeden Patienten individuell erstellten Diät, soll zukünftig eine alternative Behandlungsmethode für ADHS in Freiburg etabliert werden.“

In den vergangenen Jahren konnten Patientenstudien, in denen es auch um die praktische Umsetzung einer Eliminationsdiät im Alltag geht, nicht in Deutschland angeboten werden. Im Rahmen der Studie am Universitätsklinikum Freiburg wird die ambulante Durchführbarkeit der Diät geprüft und für jedes teilnehmende Kind, bei dem eine Ernährungskomponente die Symptomatik der ADHS beeinflusst, eine individuelle Ernährungsempfehlung erstellt. Diese Durchführbarkeitsstudie ist deutschlandweit einmalig.

Weitere Informationen finden Sie im angehängten Flyer oder im Internet unter: www.uniklinik-freiburg.de/kijupsych/forschung/studienteilnehmer-gesucht.html

„Medizinwissen für Kinder“

Start einer neuen Vortragsreihe speziell für Kinder

Medizinwissen für KinderMit einer Vorlesung zum Thema Hören startet das Universitätsklinikum Freiburg am 25. Juli 2015 um 15 Uhr im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik die Reihe „Medizinwissen für Kinder“

Schwierige medizinische Themen für Schulkinder verständlich machen und sie für dieses Feld zu begeistern, das sind die Ziele der neuen Vorlesungsreihe „Medizinwissen für Kinder“ am Universitätsklinikum Freiburg. Bei der ersten Veranstaltung am Samstag, den 25. Juli 2015 um 15 Uhr, im Hörsaal der Universitäts-Frauenklinik (Hugstetter Straße 55, Freiburg) dreht sich alles rund um das Thema Hören. Prof. Dr. Antje Aschendorff, Leitende Oberärztin an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg sowie Sektionsleiterin des Implant Centrums Freiburg (ICF), wird in einer 45-minütigen Vorlesung unter anderem erklären, wie das Gehör funktioniert, was es kann und was ihm schadet. Darüber hinaus zeigt sie, wie taube Kinder wieder hören lernen können. Die Kinder haben während der Vorlesung die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Expertin zu richten.

Bitte beachten: Teilnehmen können nur Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren. Jedes Kind darf eine erwachsene Begleitperson mitbringen.

Nach der 45-minütigen Vorlesung gibt es ein kleines Picknick im Klinikpark.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt für weitere medizinische Vorlesungen für Kinder.

Stammzellen- und Geldspender gesucht

Pressemitteilung der Deutschen Stammzellspenderdatei

Für viele Freiwillige kostenlos: Die Typisierung und Registrierung als Stammzellspender bei der DSD.

Stammzellen sind wahre Wunderheiler. Je mehr Krankheiten man mit ihnen heilen kann, umso mehr Stammzellen werden benötigt. Die Deutsche Stammzellspenderdatei ermöglicht deshalb vielen jungen Lebensrettern eine kostenlose Registrierung in ihrer Datei. Und das ist nicht unbedingt Usus bei Stammzellspenderdateien.
Dessau, 17.12.2014. In Deutschland erkranken jährlich ca. 1.800 Kinder an Krebs. Jedes dritte Kind davon hat eine Form von Leukämie (Blutkrebs). In den meisten Fällen bietet nur noch eine Stammzelltransplantation Hoffnung auf Leben. Das gilt natürlich auch für Leukämieerkrankungen und eine Vielzahl anderer Erkrankungen bei Erwachsenen. Um genügend lebensrettende Stammzellen schnell und sicher zur Verfügung zu stellen, müssen entsprechend viele freiwillige Spender zentral registriert sein. Dafür setzt sich die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSD) gGmbH täglich ein. Auf der Suche nach jungen freiwilligen Spendern geht sie innovative Wege, damit sich möglichst viele Menschen registrieren lassen. Mit knapp 100.000 Stammzellspendern ist sie die achtgrößte von 27 Stammzellspenderregistern, auch Knochenmarkspenderdateien genannt, in Deutschland.
Kostenlose Registrierung für junge Menschen
Die Typisierung und Registrierung eines Spenders kostet 50 Euro. Die DSD bietet jungen Lebensrettern, die Schüler, Berufsschüler oder Studenten sind, eine kostenlose Typisierung und damit Registrierung als Stammzellspender an. Damit ermöglicht sie, dass sich junge Menschen, die noch über kein geregeltes bzw. hohes Einkommen verfügen, trotzdem als Lebensretter zur Verfügung stellen können.
Da in Deutschland Typisierung und Registrierung ausschließlich über Spenden finanziert werden, ist auch der Bedarf an Spendenaktionen und Fundraisingprojekten groß. Kooperationen mit Unternehmen sichern ebenso Einnahmen wie private Geldspender oder konkrete Spendenaufrufe. Auf der kostenlosen Spendenplattform betterplace.org hat die DSD seit jüngster Zeit auch ein Projekt ausgeschrieben. Der Zulauf könnte noch einen Schub gebrauchen.

Unter http://bit.ly/1wOQDTS kann man schnell und unkompliziert direkt online Geld spenden. Damit noch mehr junge Lebensretter in die Datei aufgenommen werden können.
Übrigens: Stammzellspenden von jungen, gesunden Menschen im Alter von 18 bis 40 Jahren werden überdurchschnittlich oft für Stammzelltransplantationen genutzt. Deshalb ist es so wichtig für die DSD, dass sie viele potenzielle Lebensretter gewinnt.

Ultraschall erspart Kindern mit angeborenen Herzfehlern belastende Eingriffe

Berlin – Etwa eines von 100 Babys kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Die Fehlbildungen reichen von kleinen Löchern in der Herzscheidewand bis hin zu falschen Anlagen der Herzgefäße, die unbehandelt zum Tod führen.

Ultraschallgesteuerter Verschluss des Kammerscheidewanddefektes im Operationssaal; Dr. Ralf Knies bei der Durchführung eines Schluck-Echos (Quelle: U. Herberg, Universitätsklinikum Bonn)

Ultraschallgesteuerter Verschluss des Kammerscheidewanddefektes im Operationssaal; Dr. Ralf Knies bei der Durchführung eines Schluck-Echos (Quelle: U. Herberg, Universitätsklinikum Bonn)

Doch heute erreichen bis zu 90 Prozent aller herzkranken Kinder das Erwachsenenalter. Angeborene Herzfehler erkennen und untersuchen Ärzte meist mittels Ultraschall. Denn die „Echokardiografie“ schont nicht nur die kleinen Patienten, sie ist auch technisch hoch entwickelt. Wie Kindern mit Herzfehlern damit zunehmend belastende Eingriffe erspart bleiben, erklären Experten der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) am 19. November in Berlin.

Kinder, die mit einem Herzfehler auf die Welt kommen, müssen oftmals direkt nach der Geburt oder in den ersten Lebenswochen behandelt und häufig auch operiert werden. „Zur Planung der Therapie brauchen wir möglichst exakte Informationen über den Herzfehler“, erklärt DEGUM-Expertin Dr. med. Ulrike Herberg, Kinderkardiologin am Universitätsklinikum Bonn. Und dabei kommt der Untersuchung des Herzen mit Ultraschall eine entscheidende Rolle zu. „Nahezu alle Herzfehlbildungen können heute mittels Ultraschall korrekt diagnostiziert werden“, so Herberg. Statistiken zeigen, dass diagnostische Herzkatheteruntersuchungen an Bedeutung verlieren.

Anders als Kernspintomografie und Herzkatheter, die ebenfalls der Diagnose von Herzfehlern dienen, kann der Ultraschall – wenig zeit- und kostenintensiv – überall durchgeführt werden. Die Kinder brauchen weder eine Narkose, noch sind sie – anders als bei der Katheteruntersuchung – dem Risiko durch Röntgenstrahlung ausgesetzt. Auch bei Operationen oder Eingriffen mittels Herzkatheter nutzen die Ärzte die Echokardiografie. „Die Ultraschall-Steuerung trägt dazu bei, mit möglichst wenig Strahlung oder sogar gänzlich ohne Röntgenstrahlung auszukommen“, erklärt Herberg.

Das Bild, das die Ärzte beim „Herzecho“ auf dem Bildschirm sehen, wird mit zunehmendem technischen Fortschritt immer präziser. Dadurch erkennen die Spezialisten die Details des Herzens wie Herzklappen, Herzscheidewand – oder zu- und abführende Blutgefäße. Sie sehen live wie das Herz pumpt und wie sich die Herzklappen öffnen und schließen. Mit der sogenannten Dopplerfunktion des Gerätes können sie den Blutfluss sichtbar machen. Die dreidimensionale Echokardiografie ermöglicht es Ärzten heute, Fehlbildungen plastisch darzustellen und sogar Situationen im Operationssaal zu simulieren.

„Für uns Kinderkardiologen ist die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzfehlern ohne die Echokardiografie undenkbar“, sagt Ulrike Herberg. Dass die kleinen Herzpatienten heute erfolgreich behandelt werden, zeigt die Statistik: Durch Fortschritte in der Diagnostik und Behandlung von angeborenen Herzfehlern erreichen mittlerweile 85 bis 90 Prozent der Patienten das Erwachsenenalter.

Teilnehmer für Studie zur Erforschung der geistigen Entwicklung im Kinder- und Jugendalter gesucht

Wie entwickelt sich das Denken von Kindern?

Was für eine gesunde geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
notwendig ist und wie Auffälligkeiten optimal behandelt werden können,
untersucht derzeit eine großangelegte Studie unter Federführung von Prof.
Dr. Christoph Klein, Psychologe, an der Kinder- und Jugendpsychiatrie des
Universitätsklinikums Freiburg. Gesucht werden weitere
Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer im Alter von 8 bis 18 Jahren.

Viele Denkprozesse unterliegen einer deutlichen Entwicklung im Kindes- und
Jugendalter. Kinder verarbeiten Informationen immer schneller, können sich
mehr Dinge gleichzeitig merken und schwere Denkaufgaben besser lösen. Doch
noch ist wenig darüber bekannt, wie sich die verschiedenen
Entwicklungsprozesse gegenseitig beeinflussen und welche Mechanismen dieser
Entwicklung zugrunde liegen. Die laufende Studie soll helfen, die
Beziehungen zwischen verschiedenen Entwicklungsprozessen besser zu
verstehen. „Das ist zum einen für das Verständnis der gesunden geistigen
Entwicklung wichtig, zum anderen stellt es die Grundlage für eine bessere
Unterstützung im Falle von Entwicklungsauffälligkeiten dar“, erklärt Prof.
Klein. Außerdem soll untersucht werden, welchen Einfluss Medienkonsum
(Computer, Handy, Fernseher) und Schlaf auf die geistige Entwicklung bei
Kindern und Jugendlichen haben.

Für die Studie werden gesunde Kinder und Jugendliche im Alter von 8
(mindestens dritte Klasse) bis 18 Jahren gesucht. Die Teilnahme umfasst
zwei Termine (insgesamt etwa vier Stunden, am Wochenende), bei denen
verschiedene Aufgaben am Computer und auf Papier bearbeitet werden.
Teilnehmende erhalten als Belohnung Kino- oder Büchergutscheine im Wert von
etwa 30 Euro.

Kontakt für Studienanmeldung:
Yoanna Schulz-Zhecheva
Psychologin und Projektkoordinatorin
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und
Jugendalter
Universitätsklinikum Freiburg
Telefon: 03222 1257168 (Anrufbeantworter)
kjp-forschung@uniklinik-freiburg.de

Kinderchirurgen fordern bessere Versorgung

„Tag des Kinderkrankenhauses“ am 21. September

Kinder in Deutschland nicht flächendeckend kinderchirurgisch versorgt

Berlin – Die Zahl kinderchirurgischer Stationen ist hierzulande seit 1994 von 101 auf 81 im Jahr 2012 gesunken. Damit könne von einer flächendeckenden kinderchirurgischen Versorgung keine Rede sein, mahnt die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) zum Tag des Kinderkrankenhauses am 21. September. Denn nur in Kinderkliniken sei die bestmögliche Versorgung junger Patienten – auch entsprechend der von der WHO unterstützten Charta für Kinder im Krankenhaus – gewährleistet. Die DGKCH fordert, dass Kinder grundsätzlich in Kinderkliniken mit kinderchirurgischen Abteilungen oder in Zusammenarbeit mit einer kinderchirurgischen Abteilung behandelt werden.

Knochenbrüche, Leistenhernien, Hodenhochstand oder Blinddarmentzündung: Jedes Jahr operieren Kinderchirurgen mehr als 120 000 Kinder. Doch immer noch viel zu viele der erforderlichen Operationen an Heranwachsenden werden durch Erwachsenenchirurgen durchgeführt. Denn ein Großteil der Kliniken betreibt gar keine Abteilung für Kinderchirurgie, sagt Professor Dr. med. Bernd Tillig, Präsident der DGKCH. „Aber auch wenn eine qualifizierte Kinderchirurgie in der Nähe verfügbar ist, kommt es vor, dass ein 6-jähriger in der benachbarten Erwachsenenklinik nach Erwachsenenkriterien operiert wird – und damit nicht die bestmögliche kindgerechte Behandlung erhält“, sagt Dr. med. Tobias Schuster aus Augsburg, der Pressesprecher der DGKCH ist. „Denn Kinderchirurgie ist mehr als Chirurgie am Kind“, gibt er zu Bedenken. Nicht immer lasse sich das Vorgehen aus der Erwachsenenchirurgie 1:1 auf die Behandlung beim Kind übertragen. „Zudem unterscheiden sich die Patienten je jünger sie sind desto mehr von Erwachsenen auch in den Krankheitsbildern, etwa bei komplexe Fehlbildungen des Urogenitaltrakts“, erläutert Tillig. Und selbst bei gleicher Diagnose verlaufen Erkrankungen oft unterschiedlich: „Bei vielen kindlichen Knochenbrüchen genügt ein Gips oder eine Schiene anstelle einer Operation wie in der Erwachsenenchirurgie, denn der wachsende Körper ist bis zu einem gewissen Grad in der Lage, Schäden zu korrigieren“. Eine optimale Behandlung von Kindern und Jugendlichen setze deshalb spezielle Kenntnisse und Erfahrungen über Wachstumsvorgänge und anatomische Strukturen des kindlichen Organismus voraus.

Zudem hätten Kinder – selbst bei vergleichbarem Krankheitsverlauf – andere Bedürfnisse bei der Versorgung im Krankenhaus als Erwachsene, ergänzt Schuster: „Sie brauchen ein auf sie zugeschnittenes Umfeld mit spezialisiertem Pflegepersonal, kindgerechten Verfahren wie Kinderanästhesie oder Kinderintensivmedizin und einer auf kontinuierliche Betreuung und Nachsorge eingestellten Station. Zudem müssen die Eltern in die Behandlung integriert werden“.

Doch die Realität sieht anders aus: Obwohl die Zahl der stationären Fälle seit 1994 fast gleich geblieben ist, sank die Zahl der verfügbaren kinderchirurgischen Betten von etwa 3200 auf rund 1800. Das liegt zum einen an der mittlerweile kindgerecht verringerten Verweildauer im Krankenhaus und an den vermehrt ambulant durchgeführten Eingriffen. Ein wichtiger Grund für den Bettenabbau ist aber auch, dass Krankenkassen die im Vergleich zur Erwachsenenmedizin oft aufwändigeren Leistungen nicht ausreichend bezahlen würden, erläutert Schuster. Auch die sogenannten Vorhaltekosten, also die Besetzung rund um die Uhr mit Personal, seien nicht abgedeckt. Die Folge: Die Häuser machten Verluste, Schließungen seien die Konsequenz.

„Unserer Gesellschaft sollte es wert sein, kranke Kinder bestmöglich behandeln zu lassen“, sagt Tillig. Dazu gehöre eine flächendeckende Versorgung aus hochspezialisierten Zentren und wohnortnahen Versorgungsstrukturen mit definierter Struktur und Qualität. Voraussetzung dafür sei jedoch die bessere Vergütung der medizinischen Leistungen. Sinnvoll findet die DGKCH auch eine Beteiligung bei der Landesplanung, so der Pressesprecher. Hier sei Hamburg, bei der soeben erfolgten Neufassung des Hamburgischen Krankenhausgesetzes, vorbildlich vorgegangen. So wurde bestimmt, dass Kinder grundsätzlich in Kinderkliniken oder -abteilungen behandelt werden müssen.
Mehr über den Tag des Kinderkrankenhauses am 21. September 2014 finden Interessierte unter www.gkind.de.

Quellen:

Wie sichern wir die stationäre und ambulante pädiatrische Versorgung? Auswirkungen des DRG-Systems auf die pädiatrischen Krankenhäuser und Korrekturmöglichkeiten. Vortrag von Dr. med. Nicola Lutterbüse, GKinD, auf der Jahrestagung der DGKJ, Leipzig, 12.09.2014.

Die Charta für Kinder im Krankenhaus. Erläuterte Fassung. In: Der Kinderarzt 21, 1990, Nr. 12, ISSN 0340-5877, S. 1807–1810.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie
Gegründet im Jahr 1963 schafft die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) bis heute Grundlagen für eine bestmögliche kinderchirurgische Versorgung in Deutschland. Dazu gehören Neugeborenenchirurgie, allgemeine Kinderchirurgie und Kindertraumatologie ebenso wie Kinderurologie. Die DGKCH vertritt das Fach in allen wissenschaftlichen, fachlichen und beruflichen Belangen. Derzeit praktizieren hierzulande Fachärzte für Kinderchirurgie in mehr als 80 kinderchirurgischen Kliniken und Abteilungen sowie als Niedergelassene. Kinderchirurgie gehört in die Hände von Kinderchirurgen. Denn ihre Patienten sind keine kleinen Erwachsenen.<